Category Archives: Fernsehen 1.0

Sevenload: weniger Sprüche klopfen, lieber gescheiten Player bauen

Wahrscheinlich findet Ibo immer noch niemanden, der ihm soviel Geld geben mag damit er endlich Sevenload loswerden kann. Denn auch wenn er Investoren gefunden hat und die eine oder andere Partnerschaft, so kommt Sevenload nicht wirklich in die Pötte. Einer der Gründe: Der Player ist so schlecht wie nie zuvor (und es war einmal der beste). Sevenload-Video schauen heisst ein Rädchen sehen und das Wort “puffere” nur selten unterbrochen durch sich bewegende Bilder und Tonfragmente. Und die Inhalte:
Im Moment wird Matts Dancing gefeatured, darüber habe ich vor zwei Jahren schon gebloggt, und es ist eigentlich ein Youtube-Video, und ich kann eigentlich keinen CC-Vermerk finden. In den Charts auch das Horst Schlämmer-Blog, das es wie lange nicht mehr gibt? Platz 6 geht an Lyssa und ihren Besuch bei der Bundeskanzlerin im Jahre…äh.. 2006?.. mit 621.634 Abrufen.
Rob Vegas, die Nummer 1 bei den eigenen Sendungen (ich liebe ihn), hat durchschnittlich 26.000 Abrufe pro Sendung. Das mag in Deutschland durchaus respektabel sein für eine One-Man-Show, die Medienlandschaft wird das nicht verändern. Schaut man sich die Charts an, wird man sehen dass die meisten erfolgreichen Kanäle schon langst eingestellt sind.

Sevenload ist was die Eigenproduktionen angeht eine merkwürdige Mischung aus Bürgerfernsehen und Verlags-PR, mit einigen Perlen wie Buschka entdeckt (Disclaimer: Ich habe bei einer Folge die Kamera gemacht) oder eben Rob Vegas (Disclaimer: siehe oben). Aber daraus wird eben keine schöne Kette, und so liegen diese Perlen zwischen übel riechenden Muschelschalen wie Kochen für Arbetslose oder Restaurantkritik.

Das nur mal als Hintergrund, wenn Ibo Evsan auf meedia.de sagt:

“Es ist höchste Zeit, dass Firmen wieder den Mut haben, den Schritt Richtung Börse zu denken.”

Was bitte soll Sevenload an der Börse? Was produzieren die? Wo ist der Wert? Dass sie Big Brother Videos zeigen? Na viel Spass, liebe Investoren!

Bayern kontrolliert das Internet-TV

Eben bei Turi 2 gefunden:

Internet-Fernsehen darf in Bayern ab 1. August nur noch mit einer Lizenz gesendet werden. Das gilt für alle Live-Stream-Angebote, die mehr als 500 Zuschauer gleichzeitig zulassen.
“Süddeutsche Zeitung”, Seite 13

Dem ist tatsächlich so, wie die Bayerische Landesmedienanstalt in ihrer Sitzung vom 10.7. beschlossen hat:

Hinsichtlich der Genehmigung von Internet-Fernseh-Angeboten sieht die geänderte Satzung eine zweistufige Unterscheidung dieser Angebote vor, wenn sie im Streaming-Verfahren verbreitet werden:

– Von 500 bis 10.000 gleichzeitigen Zugriffsmöglichkeiten: genehmigungspflichtig und – soweit programminhaltlich keine Bedenken bestehen – genehmigungs­fähig ohne weitere Voraussetzungen,

– über 10.000 gleichzeitige Zugriffsmöglichkeiten: Organisationsverfahren wie bei einem normalen Kabelprogramm unter den Voraussetzungen des § 10 Abs. 2 und 3 FSS.

Jetzt bleibt mir nur die Hoffnung, dass man beim Fernsehen im Sinne eines organisierten Vollprogramms denkt. Das geht nur so klar aus dem Text nicht hervor. Geändert wurde diese Absätze (hier Altversion zitiert)

Weitere lokale/regionale Fernsehprogramme in einem Versorgungsgebiet können in Einzelfällen organisiert werden, wenn zusätzliche drahtlose Fernsehkanäle oder Kabelfernsehkanäle verfügbar sind und dadurch ein besonderer Beitrag zur Meinungsvielfalt erzielt wird sowie die wirtschaftliche Tragfähigkeit der lokalen/regionalen Fernsehprogramme in ihrer Gesamtheit nicht beeinträchtigt wird.

Daneben sind in den festgelegten Versorgungsgebieten zulässig

1. lokale Kabelfernsehprogramme privater Kabelanlagenbetreiber mit einem Programmangebot von bis zu zwei Stunden originärem Bewegtbild pro Woche oder im Wesentlichen mit Serviceangeboten oder einem mindestens hälftigen Textbildangebot für Kabelanlagen mit bis zu 5000 ange-
schlossenen Wohneinheiten,
2. Fernsehprogramme nach Art. 26 Abs. 6 BayMG.

Praktisch nicht kontrollierbar
Schauen wir uns das Ganze mal praktisch an: Wenn ich bei UStream einen Livestream vom Oktoberfest anbiete, ist die BLM dann überhaupt zuständig? Wenn mein Wohnsitz in Hessen ist, ich aber vom Christkindlmarkt in Nürnberg einen Livestream ins Netz stelle, ist die BLM dann zuständig?
Und wie bitte werden die Zuschauer gemessen? Gleichzeitige Zugriffsmöglichkeiten? Was bitte soll das denn?

Keine Ahnung welche Performance Ustream derzeit hat, aber es entbehrt nicht einer gewissen Ironie was ich weiland 2006 beim Medienforum NRW erlebte: Da wollten wir nämlich per UStream senden, und die damalige Pressefrau untersagte uns die Nutzung des Presse-Wifi: Das sei für sowas nicht gedacht.

Und das ausgerechnet im Hoheitsgebiet von Norbert Schneider von der Landesmedienanstalt NRW. Der hatte ja damals schon eine staatliche Kontrolle des Internet gefordert (das ist der Mann, der irgendwie nicht mitbekommen hat, dass er im freien Deutschland ist und nicht in der DDR).

Interessant kann das auch für die Pornoindustrie werden, die ja Livecams im Internet anbietet. Kann man ja auch als Fernsehen werten.

Radiostreaming ist schon länger reguliert
2007 hat die BLM schon einmal zugeschlagen, damals regulierte man das Internetradio.

Erfasst wird Internetradio, das im sog. Streaming-Verfahren verbreitet wird. Audio-Dateien bzw. -files, die (einzeln) von einem Server im Abrufverfahren geladen werden können, werden als Telemedium betrachtet, das genehmigungsfrei angeboten werden kann.

Wird ein Audioangebot im Streaming-Verfahren gleichzeitig mindestens 500 parallelen Nutzern (mind. 500 Ports) angeboten, gehen die Landesmedienanstalten grundsätzlich von einer Darbietung an die Allgemeinheit, also von genehmigungspflichtigem Hörfunk aus.

Dahinter steckt die recht dämliche Ansicht, dass Streaming für alle ist und einzelne Dateien nicht. Was bitte macht ein Flashplayer auf meiner Podcastseite? Er streamt eine einzene Datei.

Geht es vielleicht um die Marktkontrolle. Schließlich wächst der Markt für Internetradios.Man kann sie per Iphone hören und auf der Arbeit. Interessant dabei ist, dass man noch vom Live-Stream spricht. Was aber, wenn es einen on-demand-stream gibt. Sind das dann Dateien?

Das Konzept der Rundfunkgesetze ist längst überholt, zeigt sich mal wieder. Die Regelungen sind nicht auf das Medium Internet übertragbar. Sie hatten vor allem einen technischen Hintergrund (begrenzte Anzahl Frequenzen), und der hat sich mal eben erledigt. Deshalb brauchen wir keine Regulierung. Wir brauchen ein paar Gesetze was man darf und was nicht und gut ist. Für die Überwachung gibt es dann Strafverfolgungsbehören. Alles andere ist der Versuch staatlicher Einflussnahme auf das Recht zur freien Meinungsäußerung und der freien Presse.

Bewegtbild bei Gipfel: Alternatives Fernsehen

Es geht weniger um die Inhalte, sondern um das Moeglichsein. Zum G8-Gipfel gibt es nicht alleine die Fernsehanstalten, sondern eben auch eine Menge alternativer Informationsanbieter. Wie http://g8-tv.org/. Das duerfte zwar auch eher eine Sicht der Dinge bringen, zusammen aber mit den klassischen Berichterstattern und vielleicht einem extra-video der kanzlerin kann man sich ein eigenes Bild machen.

Bewegtbild als neues Fernsehen heisst, die Wahl haben. Ein wenig wie die verschiedenen Kameraeinstellungen bei der Formal 1.

Fernsehen oder Internet-TV

Bertram Gugel führt ein exzellentes Blog zum Thema Digitaler Film und vor allem zum Thema Onlinevideo. Er hat sich mal die Mühe gemacht, mit weitgehend bekannten Zahlen rauszurechnen, wie viel derzeit überhaupt Video im Internet gesehen wird und welche tatsächliche Gefahr das fürs Internet darstellt. Eine Minute täglich schaut der gemeine Deutsche Internetvideo.

Der Deutsche sah 2006 212 Minuten pro Tag fern die eine Minute Internetvideos fällt also nicht weiter ins Gewicht.

In der Tat ist das nicht wirklich gefährlich fürs Fernsehen. So, wie Podcasts das auch nicht fürs Radio waren. Ich sehe das langfristiger: Wir haben hier eine neue Technik, Bewegtbild und Audio zu verteilen und zu konsumieren. Und verbreitern das Angebot.

Darin liegen die Änderungen: Das ZDF und Deutsche Welle hauen jetzt schon eine Menge Inhalte raus ins Internet, quasi als on-demand-TV. Kaum ein Radiosender der noch keinen Podcast hat. Und Joost wird zeigen, wie gute Inhalte plötzlich verteilt werden können, ohne zwangsläufig einen Sender zu haben.

Das meint nicht Usergenerated-Content, sondern professionell produzierte Inhalte. Wie öfter schon gesagt: Die Kuchenstücke werden kleiner, weil mehr Anbieter da sind. aber erst, wenn Mobile-TV und Internetfernsehen im Wohnzimmer Einzug halten. Denn Internet-TV mit TV vergleichen ist falsch: Es ist on-Demand, und man sollte mal schauen, wieviele Stunden die Deutschen Videos schauen. Das ist der Markt, der dem Fernsehen verloren geht.

Liebe DRM-Freunde, liebe Filmindustrie, lieber Maxdome

nehmen wir mal an, wir haben z.B. bei 1&1 einen Internetzugang und damit auch eine Maxdome-Flatrate, mit der wir legal ganz viele tolle Filme schauen dürfen. Nehmen wir an, es ist Sonntag abend, wir suchen einen Film aus den wir sehen wollen. Dumm nur, wenn wir ein MacBook haben. Oder einen Linuxrechner. Oder keinen Internet Explorer benutzen wollen. Und kein XP. Das schreibt ihr aber vor – damit Euer DRM auch funktioniert.

Tatsächlich aber habe ich keine Lust, mir von Euch vorschreiben zu lassen, welchen Computer und Browser ich benutze. Noch einfacher, liebe Maxdome-Betreiber, kann man die Leute nicht in die Tauschbörsen treiben. Die bieten alles in allen Formaten für alle Computersysteme an. Weil dort Kunden für Kunden arbeiten – sozusagen. Denen geht es darum, dass man die Filme sehen, die Musik hören kann.

Ihr, Maxdome/Filmindustrie, wollt das aber nicht. Ihr glaubt Euren Neurosen mittlerweile, seht über all Verschwörungen, die ihr doch selbst angezettelt habt. War halt mal ein Versuch, legal nen Film zu schauen. Wie dumm von mir. Es geht Euch doch gar nicht darum, dass man das kann, Ihr tut nur so, damit ihr Politikern noch schärfere Gesetze aufdrücken könnt, mit denen ihr dann weiterhin zu hohe Preise rechtfertigt und Eure Taschen noch voller machen könnt.

Schade auch, ich muss aufhören zu schreiben, Azureus braucht mehr Bandbreite.

Was will das ZDF in Sachen IPTV wirklich?

Lese ich doch gerade was ZDF-Intendant Schächter gerade wieder gegeben hat:

ZDF-Intendant Markus Schächter appellierte zur Eröffnung der 40. Mainzer Tage der Fernsehkritik an die deutsche Medienpolitik, eine “Mindestregelung für einen fairen Wettbewerb” in der digitalen Fernsehwelt zu schaffen. Schächter forderte, dass für Plattformbetreiber und Inhalteanbieter klare Trennungslinien gelten sollten. Schächter verwies auf andere Bereiche wie etwa die Energiepolitik, wo auch eine Trennung von Netzen und Anbietern gefordert werde.

Fairer Wettbewerb? Sagt einer der gesetzlich basiert Gebühren einsammelt? Der einen gesetzliochen Auftrag hat und deswegen Protektion genießt? Sorry Herr Schächter, aber Sie sollten als letzter das Wort Wettbewerb in den Mund nehmen und statt dessen ihre Mediathek weiter verbessern und die Inhalte nicht nur als stream sondern auch als Download zur Verfügung stellen und sogar auf YouTube und Co. verbreiten. Dann müssen Sie sich auch keinen Gedanken mehr machen. It’s that simple.

Bewegtbild lässt auch das ZDF beweglich werden

Von Macnews:

Das ZDF lässt heute die Katze aus dem Sack: “In einigen Jahren wird Abruffernsehen ebenso wie heute der Teletext zum festen Bestandteil der Fernsehnutzung der Zuschauer gehören”, sagt Intendant Markus Schächter heute und verkündete den Plan, bis zur Internationalen Funkausstellung im Spätsommer die Online-Mediathek des Senders zu einer eigenständigen Download-Plattform auszubauen.

Eine Woche lang soll rund die Hälfte der Sendungen dort unentgeltlich bereitstehen – für PCs wie für TV-Geräte mit Set-Top-Box und für iPods. Himmel, warum nur eine Woche?

Etwas erschrocken bin ich darüber:

Der ZDF-Intendant kündigte im Podcast-Interview bereits an, was geht – und was nicht: Öffentlicht-rechtliche Angebote müssen kostenlos sein – das verträgt sich nicht mit dem Geschäftsmodell des iTunes Stores.

Kann mal einer dem ZDF-Chef sagen, dass die Podcasts bei iTunes alle kostenlos sind?

Zwei Mal Fernsehen

Bewegtbild ist ja eigentlich nicht wirklich Fernsehen, doch wenn das klassischen Röhrengedöns in Blogs und Podcasts auftaucht, dann halt irgendwie auch schon.

Zwei Dinge dazu: Zum einen das germanblogs-Spin-Off loovt.de, ein TV-Blog. Nettes Design, aber die Beiträge? Dröger Meldungsstil.

Die Story des Films ist pubertär, die Handlung vom Dauergestöhne der Hauptdarsteller untermalt: Gestern zeigte ProSieben das eigenproduzierte Sex-Filmchen “War ich gut?”. Ein Rohrkrepierer? Mitnichten.

RTL hat sein Online-Angebot gründlich überarbeitet und kommt jetzt weniger kleinteilig, etwas eleganter und mit verstärktem Videoangebot daher.

Hmm. das machen andere besser (Medienrauschen zum Beispiel.)

Anders die Couchpotatoes-TV-Schau. Nicht eben nachrichtlich, sondern eher Empfehlungsprogramm. Genauer: Die aktuellen Empfehlungen für die Fernsehwoche. Ich bin ja seit Jahren Fan von Oli und Andreas in ihrem Hauptpodcast, aber auch hier wunderbares Geplauder übers TV – und die beiden haben ein Wissen, dagegen ist die IMDB ein kleines Worddokument. Zum Beispiel das Richie Müller schon 51 ist. Kinder wie die Zeit vergeht.

Ich schau ja kein Fernsehen mehr – dank Joost.

Geld sparen – oder: das AAL-Prinzip bei Bewegtbild

ÖR generated Content oder “Öffentlich-rechtliche arbeiten lassen” könnte man bezeichnen, über was sich derzeit das tagesschaublog (nicht ganz zu Unrecht, wenn dem wirklich so ist) aufregt:

Heute war wieder so ein Tag, an dem man ins Grübeln kommt, ob ARD und ZDF den Privatsendern nicht mal eine Rechnung schreiben sollten. Eine Rechnung für redaktionelle Dienstleistungen.
17 Uhr, Verkehrsministerium, Minister Tiefensee gibt eine Pressekonferenz. Eingangsfrage ARD, zweite, dritte Frage ARD. Die nächsten drei Fragen dann von der ZDF-Kollegin. Die anwesenden Teams der Privatsender konnten auch gar keine Fragen stellen. Denn – wie so oft in Berlin – schicken sie zu bestimmten Terminen gar keine Reporter mehr, wohl in der Hoffnung, dass ARD oder ZDF schon kluge Fragen stellen werden.

Hmm, ok, wir schicken dann auch mal einen mit ner Kamera vorbei 🙂

Finden im Netz: Wie sich Dinge ändern

Früher, da haben die großen Medien den Menschen die Welt erklärt. Dort arbeiteten Leute, die studiert haben, die Quellenkunde kennen und wissen, wie man zusammenfasst, analysiert und aufbereitet. Heute ist das anders: Wenn die Grünen zu Weihnachten ein Video veröffentlichen, dass eine Stoiberparodie ist, kann es ihnen fast wurscht sein, ob die Medien berichten. Das zeigt folgende Statistik von Sevenload:

3473 Verweise von bayern.gruene.de (5 Seiten) (+) (-)
…
279 Verweise von bayern.gruene-partei.de (2 Seiten) (+) (-)

236 Klicks von http://www.ringsgwandl.com/informatives.htm
224 Klicks von http://www.openfacts4you.de/kdw/
168 Verweise von alexander-sempf.net (2 Seiten) (+) (-)

114 Klicks von http://rebellmarkt.blogger.de/stories/642898/
93 Klicks von http://www.pr-inside.com/de/pauli-affaere-stellte-hoehe…
66 Klicks von http://www.ehrensenf.de/2006/12/22/frohe-weihnachten-un…
61 Klicks von http://www.fotocommunity.de/forum/read.php?f=3&i=739210…
60 Klicks von http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2471392&r=threadview&a=1&…
59 Klicks von http://www.politikecke.de/forum/index.php?showtopic=190…
46 Klicks von http://www.asm-eu.de/2006/12/24/die-noch-geheime-neujah…
46 Klicks von http://www.welt.de/z/plog/blog.php/draussen_nur_kaennch…

Und wer heute Stoiber in Google sucht, bekommt seine Homepage, Wikipedia und dann Blogs. Erst dann kommen Bayern.de, Antenne Bayern und Spiegel.

Bewegtbild in Zeiten des Internets

Die Zeit hat sich in einem Artikel dem Thema angenommen. Es geht vor allem ums Thema Bewegtbild im Internet.

Firmen wie Grid-TV übernehmen die technische Abwicklung unter anderem für den Software-Konzern Microsoft, der so zu seinem eigenen Sender kommt. Allerdings – was ist im Internet ein Sender? Die Grenze zwischen Videos auf Abruf, einer Dauerwiederholungsschleife und einem vollgültigen TV-Programm verläuft fließend. Ein Sender ist das, wofür der Veranstalter zahlt. Sie möchten Kongresse aufzeichnen? Filmmaterial aus Archiven zeigen? Kein Problem. Nach ein paar Handgriffen sind Arbeitsrechts TV und Feuerwehr TV auf Sendung.

Genau das ist es, was auch schon Podcasting ausmachte, auch wenn im Audio-Berich das Marktpotenzial deutlich geringer ist. Letztlich geht es weniger um den Bürger, der jetzt unbedingt senden muss, sondern um geringe Produktionskosten, die den Markteintritt für Produktionsfirmen und neue Sender einfacher machen. Wobei derzeit die Reichweiten eher gering sind und sich die Werbewirtschaft noch zurückhält. Das wird wohl erst im Laufe des Jahres anders

ARD-ZDF-Onlinestudie: Dürfens ein paar mehr sein?

Christian Katzenbach hat sich die ARD-ZDF-Onlinestudie genau angeschaut und wundert sich: Ja, wieviele sind es denn nun genau, die Audio hören und Video schauen?

Was ist mit den Zahlen los? Ich gehe gerade die Artikel der neuen ARD-ZDF-Online-Studie besonders bezüglich der Nutzung von Radio-/TV bzw. Video-Angeboten durch. Und stolpere dauernd über unterschiedliche Zahlen und Kategorien. Ich notiere hier meinen Klärungsversuch…

ProSieben kauft sich bei MyVideo ein

Eben bei Golem:

Mit 30 Prozent beteiligt sich ProSiebenSat.1 am deutschen YoutTube-Klon MyVideo.de, das sagte ProSiebenSat.1-Vorstand Marcus Englert der Welt. Auch eine komplette Übernahme von MyVideo.de ist möglich.

Spannend. RTL versucht es ja selbst mit Clipfish, eher mäßig. Da ist es schlauer, sich eine bestehenden Plalform zu kaufen, möglichst wenig dran zu verändern und einen wunderbaren Vertriebskanal haben. Hoffentlich mahnen sie jetzt nicht alle ab, die TV-Schnipsel eingestellt haben. Naja, und der Bereich Erotik scheint mit bisweilen auch hart an den Gesetzen entlang.

CNN, das Klo und die Ãœbertragungspanne

Ok, es ist peinlich, wenn das Mikro offen ist und man aufs Klo geht. Und wenn das bei CNN läuft, auch. Wenn aber das Gespräch völlig belanglos ist, nichtmal der CNN-Chef angemacht wird, sondern die Highlights ein “Männer sind Arschlöcher” und “die Frau meines Bruders ist ein Kontrollfreak” sind und dass dann eine Riesenmeldung ist, verstehe ich die Welt nicht mehr. (Ja, das mag jetzt ein Widerspruch sein, weil ich nun drüber berichte, aber das ist nunmal so bei Metadiskussionen).

Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass man sich deshalb drauf stürzt, weil irgendeiner angefangen hat und man halt einfach mitmacht. Weil es bei Youtube gerade nix besseres gibt.

Ich hätte die Sache erwähnt, irgendwo im Vermischten, that’s it.

Verschlüsselung von RTL-Programmen

Eigentlich müsste es fast eine gesetzliche Pflicht geben. zumindest den größten Unsinn der auf RTL läuft zu verschlüsseln, schon um das Publikum zu schützen. Jetzt aber hat RTL tatsächlich Angst vor Raubkopierern. Sehr schön, was die Rundschau darüber schreibt:

Warum aber sollte man das RTL-Programm raubkopieren? Schauen wir mal rein. Heute, 14 Uhr: Das Strafgericht; 15 Uhr: Das Familiengericht; 16 Uhr: Das Jugendgericht. Verbrechen, Sex und Laiendarsteller – da schlägt das Herz der Raubkopierer höher?

Waschmittel oder Thorsten Wehner?

Ich habe es bei Heiko schon kommentiert, wollte es hier aber auch noch mal anbringen. Es geht um Online-Videos, im speziellen um die bei Focus und Tomorrow.

Interessant: Ich habe heute unsere Praktikantin den Hausfrauen-Test machen lassen. Welcher Video gefällt ihr besser: Schmidts Warentest (Focus) oder Tomorrow Videos (Tomorrow). Erstes ist eher klassisches Ratgeber-TV, fast schon wie Shopping-TV, was die Details und Infos angeht, letzteres ist der Versuch eines kreativeren Formats, auch was Schnitte und Einstellungen angeht.

Das Ergebnis: Wenn sie ein Produkt sucht, würde sie eher das Focus-Video wollen. Das sei seriöser. “So mit richtigem Studio und Theke und so.”

Das ist der Waschmittel-Effekt: Die verkaufen sich eben auch am besten, wenn man wie seit 40 Jahren den “Wäscht-weißer”-Spruch nimmt.

Kann einem doch zu denken geben, wenn man mal wieder zu kreativ ist bei der Entwicklung neuer Formate…(dabei liebe ich Thorsten Wehners Videos!)

Sun-Artikel mit Video-Beweis – DIE Chance für Print

Die Sun machts vor, wie Zeitungen demnächst Multimedia nutzen: ein Bericht über einen korrupten Einwanderungsbeamten wird im Internet mit einem Video erweitert, das die von SUN-Mitarbeitern investigative Berichterstattung darlegt.

Es ist heute technisch kein Problem mehr, solche Videos aufzunehmen und zu zeigen. Zietungen sollten verstehen, dass hier eine gewaltige Chance für sie liegt. gerade auch im Lokalen kann Content geliefert werden, den sonst keiner liefert. Jedes Blättchen hat zum Beispiel seinen Polizeireporter, der oft vor der Polizei am Ort ist. Bislnag wurd brav unterschiedne zwischen Foto und Text. Jetzt kann er sogar Video liefern. So kann Print echte Mehrwerte liefern.

Videos werden für kurze Berichte DAS Medium im Internet sein. Wer bewegte Bilder liefert, hat einen Vorteil. Ebenso wie Audio neben Print DAS Medium für Hintergründe sein wird.

Bitte nicht

Als letztes großes Geheimnis für die kommende TV-Saison präsentierte Sat.1 am Donnerstagabend bei der “Big Picture”-Veranstaltung in Düsseldorf seine Pläne für eine neue Serie. Der Sender hat die Rechte an “RIS” gekauft, einer italienischen “C.S.I.”-artigen Serie, berichtet kress.

Liebe Sat.1-Leute, bleibt bei Euren Leisten! Ihr werdet an C.S.I nicht rankommen, also lasst es. Bitte!