Hoffnung für Tageszeitungen?

Das vermeldet der von mir sehr geschätzte Branchendienst Turi2.

Print ist noch lange nicht tot: Trendbewusste junge Leute lesen gern Zeitung – und zwar vor allem deren Lokalteil. Und das soll auch in Zukunft so bleiben: Eine deutlich Mehrheit geht davon aus, dass es die gedruckte Zeitung auch in Zukunft “immer geben wird”. Diese frohe Botschaft für Mathias Döpfner, Hubert Burda und Stefan von Holtzbrinck ist das Ergebnis einer Umfrage zur Bedeutung von Zeitungen, die der Branchendienst turi2 gemeinsam mit der Word-of-Mouth Marketingplattform trnd durchgeführt hat. Erstaunliche 67 Prozent der 4015 Teilnehmer aus der trnd-Community lesen demnach mindestens ein- bis zweimal pro Woche eine Tageszeitung.

Lassen wir mal außer acht, wie repräsentativ die Gruppe ist und wie methodisch sauber die Umfrage war, dann fällt mir eines sofort auf: 67 Prozent lesen ein- bis zwei Mal pro Woche eine TAGESzeitung? Und das soll dann Hoffnung machen? Wie bitte soll dann das Geschäftsmodell aussehen?

Tatsächlich gibt es eines, dass ich sogar schon mit realisiert habe. Im Taunus habe ich weiland mitgeholfen, einen Verbund von Anzeigenblättern aufzubauen. Solche mit einem echten redaktionellen Teil Einmal die Woche lokale Informationen pur. Dort arbeiten ehemalige Tageszeitungsredakteure, und die die Berichterstattung hat den gleichen Umfang wie die lokale Tageszeitung. Außerdem kann man damit richtig schönes Geld verdienen.

Und was soll von einer Tageszeitung übrig bleiben, die nur Lokales bringt?

Verkauft

Gebrauchtes verkaufen geht schnell in Kambodscha: Ich habe für mein Motobike einen guten Preis erzielt, und auch für TV, Esstisch, Stühle und Sofas haben wir noch gutes Geld bekommen. Eineinhalb Wochen noch, und dann, am 7, Juni, ziegen wir um nach Saigon!
Deshalb mag es die nächsten Tagen evtl etwas ruhig hier sein…

Keine Pressefreiheit in Kambodscha: siehe Cambodia Daily

Auch wenn formal gesehen das Presserecht in Kambodscha liberal erscheint, so zeigen jüngste Geschehnisse doch, dass die Regierung selbst auch von diesem Gesetz nicht viel hält.
Bernard Krisher, Herausgeber der seit 1993 erscheinenden Cambodia Daily, hatte vor einigen Tagen seiner Zeitung eine Beilage, wie er es nennt, eingefügt, die Burma Daily. Diese sei von einer US-Organisation gebucht worden, sagte Krisher.
Die Regierung sieht das anders, behauptet, es sei eine eigene Zeitung und die habe keine Lizenz. Also sammelten Polizisten die Beiage ein.
Soweit mag das formal noch ein Streit um Kleinigkeiten sein, hätte die Regierung nicht auch gleich gesagt, dass Kambodscha keine Frontlinie für Attacken gegen Burma sei.
Damit ist klar, worum es geht: Man habe enge Verbindungen zu Burma (was nicht wundert, das sind Brüder im Geiste), und die wolle man nicht stören.
Wieder einmal greift die Regierung inhaltlich ein und bestimmt, was richtig und gut ist und was nicht. Krisher wurde gar als Amerikaner beschimpft, der mit einer US-Organisation zusammenarbeitet. Man bedenke, dass dieses Land nicht in der Lage ist, selbständig zu existieren. Es hängt am Rockzipfel der NGOS und Entwicklungshilfe und fühlt sich auch sehr wohl dabei. Ohne die Hilfe der Amerikaner (und anderer) wäre das Land Lichtjahre zurück. Ich verstehe bisweilen nicht, warum die NGOs und Regierungen diesem korrupten Regime hier so in den Hintern kriechen. Oder sie sind selbst nicht viel besser, wie man an mindestens einem Botschafter eines EU-Landes hier sieht.

Umzug nach Vietnam

Weil ich da drueben schon gesagt habe und hier auch schon, nun auch in diesem Blog das Announcement: Ich, besser wir, ziehen um nach Vietnam. ab Mitte Juni werden wir in Ho chi Minh City aka Saigon wohnen. Am kommenden Wochenende schauen wir uns Wohnungen an, dann tickt die Uhr fuer den Umzug.

Nein, wir haben keinen Kambodscha-Koller, sondern schlicht eine neue Herausforderung gesucht, und Nataly hat eine in Vietnam gefunden. Da ich zwar an meinem Spielzeugladen (der mir nicht gehoert, ich bin ja nur angestellt) haenge, aber weniger an der Firma und derem Besitzer an sich, wird mir der Abschied nicht gar so schwer fallen – es war ohnehin ja nur ein Job auf Zeit. Ich werde aber meine Kollegen vermissen, denn die sind toll!

In Saigon werde ich versuchen, mich wieder meinen ureigenen Interessen zu widmen und was mit Internet zu machen.

Mehr dazu in Baelde.

Online-Video bei Medienhäusern: Streaming oder Download?

Ich habe mich eben mal wieder über arte geärgert, weil man dort Videos nur 7 Tage lang anschauen kann – als Stream. Nicht wenige Portale machen das so: Videos kann man nur dort schauen, und sonst nirgends. Warum? Weil man glaubt, dass der geneigte Zuschauer dann auch die um das Video herumgebastlete Werbung zur Kenntnis nimmt, das Zuschauen sein läßt und den Werbelink klickt. Was natürlich Unsinn ist. andere Gründe können angebliche rechtliche Probleme (wenn man bei der Produktion schon an online denkt, gibt es die auch nicht) und schlicht eine Denke wie “Ich will kontrollieren, wer meine Inhalte schaut.”

Verstanden hat das zum Beispiel der WDR, der ein hervorragendes Onlineangebot hat und vieles zum Download bereithält. Die Reportageserie Hautnah ist das Beste was ich im öffentlich-rechtlichen TV kenne. Oder die Tagesschau, die zehntausende Downloads verzeichnet und als einer der ersten verstanden hat, was Zuschauer wollen.

Das ZDF dürfte Millionen Gebührengelder ausgegeben haben, ohne zu verstehen, dass keineswegs die ganze Welt vernetzt ist und man sich nur per Internetverbindung Videos anschaut. Was für Youtube und Co. gilt, nämlich eine kurze Verweildauer, liegt daran, dass die Leute sich diese Videos zur Unterhaltung im Büro anschauen. Das macht aber niemand mit einer 43 Minuten Sendung. Die will man am iPod sehen oder per Laptop oder Videoplayer. Oder mit zu Freunden nehmen, oder im ICE oder Flugzeug. (Ja, man kann Wiso und heute, Frontal und noch zwei drei andere auch abonnieren, aber mehr auch nicht)

Die Welt kann immer noch keine Videos als Feed anbieten, bei der Sueddeutschen suche ich Videos vergebens, desgleichen bei bild.de. Fehlanzeige auch beim langweiligen Videoangebot der Frankfurter Rundschau.

Was mich am meisten wundert, ist das fehlende Werbekonzept. Warum um alles in der Welt schaltet keiner Werbung in den Spots, läßt die in Feeds einlaufen und sorgt für eine Riesenverbreitung via iTunes und Co? Warum werden überhaupt Feeds nicht umfassend genutzt.

Schauen wir nach USA, dann gibt es Plattformen wie Blip.tv, die dem Zuschauer alles M̦glichkeiten bieten РFlashplayer oder Download, alles in verschiedenen Formaten.

Im US-Itunes-Store finden wir auch Tageszeitungen mit Podcasts: Washington Post, New York Times, alle auch mit Video. Wo ist das Problem bei Spiegel und Co.?

Meine Vermutung: Man hat das Netz immer noch nicht verstanden. Man versucht immer noch zu kontrollieren, statt zu agieren. Bildergalerien sind der letzte Versuch, sich und die Werbekunden mit guten Zahlen zu belügen. Eine Kapitulation der Verleger, im übrigen. Und mancher Onlineredakteure.

Video wird immer noch als kleiner Unterhaltungsschnipsel gesehen und als Add-On. Audio schon überhaupt. Ich glaube, einige pennen da noch ganz schön.

Man stelle sich vor, eine Tageszeitung dürfe man nur zuhause lesen. Oder nur um Büro. Geht’s noch, würde man sagen. Warum dann bitte nicht endlich Videos zum Download anbieten, vollgestopft mit Werbung wenn es sein muss.

Ach so: Natürlich kann man sich die meisten Videos doch runterladen, wenn man den flv-File hat und diesen dann umwandeln. Das ist aber nicht im Sinne des Anbieters, auch wenn es der beste Beleg gegen die Kontroll-These ist.

Wie es weitergeht? Schaun mer mal!

Wahlbeobachter in Kambodscha

Es ist wohl wieder das schlechte Gewissen, warum die EU 120 Wahlbeobachter nach Kambodscha schickt, die dann Teil einer 8000 Mann und Frau starken Beobachtertruppe aus Inländern und Ausländern werden. Die Wahlen finden im Juli statt.

Das Geld für die Reise kann man sich sparen. Der Bericht steht schon jetzt fest: Es wird alles besser sein als beim letzten Mal und viel besser als beim vorletzten Mal, allerdings gibt es noch viel zu tun, die Parteien dürfen weniger verwoben mit dem Staat sein, die CPP muss wirkliche Opposition zulassen, gerade in den Provinzen kam es zu Unregelmäsigkeiten, immer wieder wurde von Stimmenkauf berichtet.

Wahlbeoachter müssten wenn überhaupt jetzt hier sein, um zu sehen, wie Stimmen und Personen gekauft werden. Oppositionelle werden entweder unter Druck gesetzt oder gebeten, in die regierende Partei CPP überzutreten. Wenn sie wichtig genug sind, bekommen sie einen Job als Regierungsberater, was dem Rang eines Ministers entspricht (vor allem was das Geld angeht).

Das Land ist weit weg von freien Wahlen, weil es ein grundlegend falsches Verständnis gibt, welche Aufgaben eine Regierung hat. Für die CPP ist Staatseigentum gleich Parteieigentum, und so geht man damit auch um. Parteimitglieder genießen eine fast uneingeschränkte Immunität, was polizeiliche Ermittlungen angeht. (Ich glaube übrigens, dass die Denke bei der Opposition nicht wirklich anders ist).

Aber das alles wird die EU nicht wirklich interessieren bzw. weiß man das ja auch schon. Aber es ist doch schön, mal ein paar Wochen rauszukommen aus Europa und sich ein paar schöne Tage in Asien zu machen. Und der Regierung ein Alibi zu sein: Die bekommt nämlich später das Gütesiegel EU-geprüft, selbst wenn der Abschlussbericht nicht wirklich als solches zu sehen ist.

Die Verhältnisse in Länder wie Kambodscha (aber auch Burma und im Sudan) sind so, weil niemand ein wirkliches Interesse hat, etwas zu ändern. Deswegen belässt man es bei Entwicklungshilfe, das klingt immer gut und in Europa interessiert es keine Sau, wieviele dicke Autos und Villen die Hilfsorganisationen hier haben. Ab und an ein paar Bilder glücklicher Kinder, und alle sind zufrieden.

Arschloch des Tages: Guillermo „Habacuc“ Vargas, der einen Hund verhungern lassen will

Unfassbar: Auf der Kunstmesse „Bienal Centroamericana de Arte“ in Managua, der Hauptstadt von Nicaragua, verhungerte 2007 vor allen Besuchern kläglich ein gefangener Straßenhund. Niemand half dem angeketteten, von Tag zu Tag schwächer werdenden Hund – die Messebesucher begriffen den leidenden Hund als Teil eines happenings des aus Costa Rica stammenden Künstlers Guillermo „Habacuc“ Vargas.

Dieses Jahr will er das angeblich wieder machen. Hier geht es zur Petition

Mehr dazu beim Tierheim Dellbrück

Aus Google rausgeflogen?

Irgendwas scheint komisch zu sein, ich finde mich über Suchbegriffe nicht mehr. Eine Abfrage mit site:weblog.wanhoff.de gibt merkwürdige Ergebnisse:

weblog.wanhoff.de » Frankfurter Rundschau im Tabloid – gelungen
30. Mai 2007 … NEWS: Canada cheap viagra Chlorothiazide Glucophage Viagra Mexiletine Aldara Information viagra Atropine Soft tab viagra Mirena Phentermine …
weblog.wanhoff.de/?p=998 – 180k – Im Cache – Ähnliche Seiten

Schaue ich mir den Beitrag an, ist er sauber, keine Links drinne, auch kein Kommentar. Dann aber sehe ich es im Sourcecode. Das sieht aus als ob mein Blog geknackt wurde, oder?

Help. Upgrade WordPress, Passwörter änrn, und dann? Irgendwer mit dem gleichen Problem?

Zirkus in Kambodscha

Ich war heute angenehm überrascht, als wir im Circus of Cambodia waren. Tolle Choreographie, wunderbare Artisten, unterhaktsame Zusammenstellung. Während der erste Teil aus klassischen Zirkuseinlagen bestand (Akrobatik, Zauberei, Clown), wurde im zweiten Teil die Geschichte vom König Hanuman erzählt, der die Prinzessin Sita retten soll. Das Ganze aber tänzerisch dargestellt, mit hervorragenden Akrobatikeinlagen.
Hier ein kleiner Eindruck:

ReCaptcha: Warum trotzdem Spam?

Seltsam, da habe ich extra ReCaptcha installiert, damit ich nicht mehr soviel Spam bekommen und auch weil mein Hoster Blogstrasse.de darum bat, aber troztdem kommen zur Zeit eine Menge Kommentare in die Moderationsschleife. Wie sind die durchgekommen, das ist alles Online Poker Comments und so ein Kram. Setzen die wieder Menschen ein>

Regen in Phnom Penh

So, die Regenzeit bricht an, hier mal ein kleines Video, das zeigen soll, wie das anfängt. Ein Nachbar hatte Weihnachten ein Restaurant eröffnet – jetzt weiß er warum die Miete so gering war. Es liegt unterhalb des Straßenniveaus und schupps, hatte er beim ersten Regenguss die Soße nicht im Topf sondern kniehoch im Gastraum. Unsere Wohnung ist Gott sei Dank weiter oben, aber in der Firma mussten wir eine Mauer ziehen im Warehouse, weil auch da das Wasser reinschwappte. Wird die nächsten Monate so sein.