Warum PIs, Marktanteile und Mediencoverage noch kein Produkt machen

Mal ein wenig zum Lesen zu diesem Thema.
http://www.pbs.org/mediashift/2009/01/warning-dependence-on-facebook-twitter-could-be-hazardous-to-your-business029.html

http://wanhoffs-vietnam.blogspot.com/2009/01/getting-funding-does-not-mean-your.html

Ich denke 2009 wird die Social Network Blase platzen, wenn Sie das nocht schon ist: StudiVZ ist erfolgslos, aund auch wenn Holtzbrinck nicht daran pleite geht ist es doch eine gigantische Fehlinvestitions. Ähnliches gilt für Zoomer, auch wenn weniger Geld ausgegeben wird. Twitter wird, wenn es nicht bald verkauft wird oder mit einer Geschäftsidee aufwartet, genauso eingehen. Und selbst Facebook kann mit nichst anderem aufwarten als Werbung und Datenverkauf. Aber genau dort wird zur Zeit gespart.

In den USA kaufen die Leute schon immer weniger Klopapier, da muss man sehr kreativ sein einen Webservice zu kreieren, der Geld einbringt. Lieder sitzen aber bei den Banken noch genügend Versager, die Geld anderer Leute in Firmen stecken, die einen unaussprechlichen Namen haben und in einer Garage gegründet wurden. Weil die meisten Banker keine ahnung haben oder es keinen Grund für sie gibt, wirklich langfristig zu denken. Solange der Staat Geld in dieses System pumpt, wird es überleben. Aber irgendwann, da bin ich sicher, knallt das, weil irgendwann einfach nichts mehr nachkommen kann. Das ist eigentlich simpelste Ökonomie, aber wer will schon sowas hören heutzutage.

Ok, ist etwas wirr von der Seele geschrieben, aber ich denke man sollte wenigstens mal die Stimme erheben wenn man sieht dass was schief läuft. Gebt mir ein Promille dessen was die Banken bekommen und ich schreibe das strukturierter auf 🙂

Medien können nicht ohne dpa – denn da bleibt nichts mehr über

Ich nehme mal die aktuelle Diskusison bei Stefan Niggemeier und die dpa-Kuendigung der WAZ zum Anlass, mch zu wundern.

Da kuendigt eine Zeitung also die dpa und nimmt die billigere afp. Dumm halt, wenn es Nachrichten aus Deutschland gibt und man nun warten muss, bis entweder afp oder andere Medien berichten (wie Katharina Borchert in den Kommentaren bei Niggemeier zugibt.)

Das offenbart letztlich das ganze Dilemma des (deutschen) Journalismus, vor allem bei Tageszeitungen. Man wartet. Auf Agenturen. Auf die Tagesschau. Auf CNN. Kaum ein Redakteur greift noch zum Telefon und ruft in der Hertiepressestelle an, was denn da los ist. Oder recherchiert slebst eine Geschichte. Oder weiss gar im Voraus, dass Hertie Filialen schliessen wird.

Nein, die meisten Kollegen in den Redaktionen sitzen und warten. Da offenbart eine dpa-Kuendigung nur, wie man den eigenen Job schon fast aufgegeben hat. Das Internet als Quelle ist vielen immer noch suspekt (auch dort kann man bei Hertie nachfragen), Email wird nur morgens und abends gecheckt und den Rest des Tages wartet man.

Wer sich heute eine Tageszeitung nimmt und die Agenturen rausnimmt, bekommt das zu sehen, was Eigenleistung von Redakteuren ist. Und das ist wenig. Ja, das ist auch, aber nicht nur mit Stellenabbau zu begründen. Auch mit der Angst von Chefredakteuren, etwas falsch zu machen und deshalb lieber die Agentur zu nehmen. Faulheit von Redaktionsleitern und wenig Grund für Journalisten, selbst zu recherchieren, wenn sie doch das gleiche Gehalt fürs Absizten bekommen.

Letztlich stehen die Medien ohne die Agenturen da wie Blogger ohne Medien: Inhaltslos. Lustigerweise bestreiten beide diese Tatsache, statt einmal kreativ zu werden und das zu machen, wofür si bezahlt (oder auch nicht) werden: Geschichten schreiben.

Gruß aus einer Region, in der Journalisten Geschichten schreiben, aber nicht veröffentlichen dürfen, weil sie sonst ins Gefängnis kommen.

P.S.: Wenn es um Geschichten geht, ich hab da eine.
http://accept.blog.de/2008/07/12/datenmissbrauch-und-reaktion-der-sparsch-4437692/

Danke Ute!

Politischer Islamismus in Malaysia

Ich bin zu faul zum übersetzen, weils ich schon mal in englisch gebloggt habe:

This picture was taken at the National Mosque in Kuala Lumpur. It shows a banner calling for boycott of US-products like Coca Cola and Starbucks – because of their general support of Israel.
It’s ok to accuse the US for the war in Gaza, even if it’s in my opinion more complicated. What I have a problem with is the mix of religion and politics. There is no other banner to see in KL, only at the National Mosque. and this is one reason why muslims are facing problems in the western world: because of the political islam, because some just don’t seperate religion and politics.
The good news is that an american friend in KL told me that since Obama is president people are in general more friendly to americans.

Kurzurlaub in Kuala Lumpur

Skyline

Wir sind der wegen Lunar New Year fast schlafenden Stadt Saigon entfleucht und haben uns für fünf Tage nach Kuala Lumpur (Malaysia) gemacht. Ich bin das erste Mal hier und bin beeindruckt. Meine Eindrücke in Kurzform, mehr kommt noch auf reisen.wanhoff.de:

– viel Grün
– große breite schnelle Straßen
– sehr sauber
– zu Chinese New Year ruhig
– einige Geschäfte geschlossen
– Bukit Bintang ist Downtown und hier ist ne Menge los, vor allem viel Shopping Malls
– Swiss Garden ist ein Hotel mit guten Zimmern, aber sie rippen einen beim Internet ab (Starbucks ist aber um die Ecke mit Free Wifi)
– Man sollte den www.myhoponhopoff.com nehmen: 10 Dollar, gilt 24 Stunden, er fährt an allen wichtigen Locations vorbei und man kann einfach auf den nächsten warten (30 Minuten Takt).
– Gut essen kann man guenstig und fast ueberall
– Taxifahrer benutzen grundsätzlich kein Taxameter und bescheissen was das Zeug hält. Prepaid taxen nehmen oder Monorail und S-Bahn. Ausnahme> Die neuen blauen Taxis der Firma MPV Eksklusif (auch MPV Executive genannt). Wir können Tony empfehlen: +60163217570

Bilder gibt es hier
http://www.flickr.com/photos/wanhoff/sets/72157613038003203/

Chuc mung nam moi – Happy chinese new year

Heute ist hier quasi Sylvester und morgen beginnt das Jahr des Büffels in Asien. Heute abend soll es ein großes (staatliches) Feuerwerk geben (das ist auch gut so, ich hätte Angst die Stadt brennt ab wenn jeder Raketen steigen lassen darf). Unser Stadtteil Phu My Hung ist wie ausgestorben. Alle Geschäfte und Restaurants sind zu, nur der Shop24, KFC und Lotteria sorgen für eine Grundversorgung. Gut dass wir a) noch eingekauft haben und b) morgen nach KL fliegen. In die Stadt selbst wagen wir uns gar nicht, weil wohl viele Leute dort die wunderschöne Blumenausstellung in der Nguyen Hue sehen wollen (in Deutschland würde man das wohl Chaos nennen, was sich verkehrsmäßig da abspielt).

Also schön zuhause bleiben und Feuerwerk von der Terasse im 6. Stock schauen.

Gutes Neues Jahr nach Deutschland!

Live Karaoke mit dem iPod touch

Gestern waren wir mit einem befreundeten Paar Essen. Das Restaurant hat auch einen Loungebereich mit Bar, in der samstags eine Band spielt. Da wir Livemusik mögen nahmen wir einen Tisch mit Blick auf die Bühne. Die Band war eine klassische Coverband.

Mein Problem ist, dass ich die meisten Texte selbst der bekanntesten Lieder nicht kenne, bisweilen aber die Titel. Da in Vietnam die meisten Restaurants (naja, zumindest viele) Wifi haben, habe ich einfach bei jedem Lied per iPod touch nach Lyrics und Songtitel gegoogelt und hatte Ratz Fatz den Songtext. Zu viert hatten wir dann dank Landscape Modus unser eigenes Tisch-Karaokeset, und die Sängerinen staunten nicht schlecht, als wir fast jedes Lied mitsingen konnten.

Technik die begeistert.

Handy aufladen mit Sonnenenergie

Als ich das letzte Mal, so vor drei Jahren auf der CES in Las Vegas nach mobilen kleinen Sonnenkollektoren schaute, waren mir die Ladezeiten von 24 Stunden doch zu lang.

Jetzt scheint sich die Technik erhebloch weiterentwickelt zu haben, wie meine Lieblings-Gadgest-Seite zeigt:

Bei den “grünen” Ladegeräten hatte man ja bislang die Wahl zwischen Solar- und Windenergie. Während die Solarladegeräte im dunklen Herbst und Winter nur eingeschränkt zu gebrauchen sind, erzielt man mit den Windladegeräte besonders im Herbst und Frühjahr die besten Ergebnisse. Warum also nicht einfach beide miteinander verbinden? Das hat sich auch der Hersteller Kinesis Industries gedacht und den K2 Charger auf den Markt gebracht. Ganz egal ob man jetzt im Büro sitzt und das Gerät einfach auf die Fensterbank legt oder mit dem Rad unterwegs ist und den K2 Charger in den Fahrtwind hält, kleine Gadgets wie zum Beispiel Handys und MP3-Player kann man praktisch bei jeder Witterung umweltfreundlich aufladen….Mit einem voll aufgeladenen K2 Charger lässt sich ein normales Handy laut Kinesis Industries bis zu fünf mal komplett aufladen.

Klingt gut, oder?

Kinderpornofilter

Zunächst: Ich finde Kinderpornos schon vom Namen her widerlich und wer sie schaut oder gar produziert, gehört hinter Gitter – und zwar für lange.
Womit ich Schwierigkeiten habe, ist, was die deutsche Regierung gerade macht:

Deutsche Serviceprovider werden “noch in dieser Legislaturperiode” damit beginnen, Internet-Adressen mit kinderpornografischen Inhalten zu blockieren. Das gab Familienministerin Ursula von der Leyen in Berlin bekannt. Das BKA wird die täglich aktualisierten Block-Listen führen.

“Ich habe mich”, sagte Familienministerin Ursula von der Leyen in Berlin, “mit meinen Kollegen Wolfgang Schäuble und Michael Glos geeinigt.” Entsprechend konkret fiel bereits zu Beginn einer Pressekonferenz, zu der von der Leyen nach Berlin geladen hatte, ihr Fazit zum künftigen Umgang mit kinderpornografischen Inhalten im Internet aus: “Noch in dieser Legislaturperiode” werde ein Filtersystem durch die deutschen Serviceprovider (ISPs) umgesetzt, das künftig den Zugriff auf solche Seiten und Angebote verhindern soll.

, schreibt der Spiegel online.

Mein Problem: Gegen Kinderporno-Filter wird kaum jemand etwas einzuwenden haben, also sind sie der einfachte Weg, Internetfilter einzuführen. Mal abgesehen davon, ob da auch bald Urlaubsbilder und FKK-Seiten drauf sind, frage ich mich, wann die nächsten Filter kommen. Rechtsradikale Seiten, dann linksradikale Seiten, islamistische Seiten, Seiten von Menschen die sich am Rande der Gesellschaft bewegen, Punks, Arbeitslose Obdachlose, Klimagegner und was weiß ich.

Wer kontrolliert denn die Kontroller? Wer stellt sicher, dass diese Filter nur im Rahmen dessen benuzte werden, für das sie geschaffen sind? Und wann haben wir chinesische Verhältnisse? Denn Filtern ist filtern, der Zweck heiligt zunächst mal nicht die Mittel, sondern ist eine Sichtweise.

UNd: Wenn man die Seitenbetreiber kennt, warum legt man ihnen nicht das Handwerk? Der Westen hat schon wegen ganz anderen Sachen Soldaten auf geheime Missionen geschickt..

Detlev Buck dreht in Kambodscha

Als ich letztens wieder in Phnom Penh war habe ich gesehen, dass in einem sehr schönen alten Haus direkt gegenüber derm Nationalmuseum gedreht wird. Es ist ein Projekt von Detlev Buck, der dort gerade dreht.

Detlev Buck, Schauspieler und Regisseur (Männerpension, Sonnenallee, Herr Lehmann, Knallhart) kehrte dem ungemütlichen Winter dieses Jahr den Rücken und machte sich mit seinem Team auf zu einer Reise in ein geheimnisvolles, fremdes Land.

Detlev Buck
Seit Dezember 2008 dreht Buck in Kambodscha den Liebesfilm SAME SAME BUT DIFFERENT, mit David Kross (Krabat, Knallhart, Der Vorleser) und Apinya Sakuljaroensuk in den Hauptrollen.
SAME SAME BUT DIFFERENT basiert auf dem Buch „Wohin du auch gehst“ von Benjamin Prüfer von 2007, in dem er seine eigene Geschichte erzählt. Nach dem Abitur geht er auf einen großen Trip durch Asien. In Phnom Penh verliebt er sich in das Mädchen Sreykeo und realisiert erst nach der ersten gemeinsamen Nacht, dass sie ein Bargirl ist. Er verlässt die relaxte Backpacker-Welt und erlebt mit ihr die faszinierend verwirrende Wirklichkeit Kambodschas.

, schrieb mir jetzt seine Produktionsfirma.

Bin mal gespannt was man da so als Wirklichkeit Kambodschas sieht. Die ist nämlich eher langweilig für Ausländer, vor allem wenn man mit einem Bargirl zusammen ist. Aber schaun mer mal.

Die Dreharbeiten können mitverfolgt werden auf dem Blog: www.samesame-themovie.com

Videos gibt es auch zu sehen, auf Vimeo, und Fotos auf Flickr.

Google und der CO2 Ausstoss einer Suchanfrage

Geht es um CO2, kennen manche keine Grenze mehr: Alles wird daran gemessen, wieviel CO2 es ausstößt. Da muß man auch nicht mehr genau hinschauen, wenn mal als Zeitung drüber schreibt, wieviel CO2 eine Suchanfrage bei Google verursacht. Hauptsache, es klingt dramatisch.

Hier mal ein wenig Hintergrund über die Geschichte:

Yesterday an article in The Times of London set the web abuzz over new findings that every Google search contributed 7 grams of CO2 to the atmosphere – half the amount produced when heating a tea kettle (heaven forbid!). I criticized the article for being overly alarmist, with a lack of perspective and possible bias. Google also responded, effectively denouncing the claim.

Ich bin mal gespannt wie lange ich den Vergleich der Suchanfragen mit einem Teekessel lesen muss.

Was Robert Basics Verkauf für deutsche Blogs bedeutet

Noch läuft ja keine Auktion, aber so Basicthinking.de versteigert wird, werden wir eines wissen: Wieviel die Nummer 1 wert ist – und damit auch, wieviel die anderen so wert sind. Und da wird es jetzt spannend: Die meisten Blogs der Top Ten (oder 20, name it) sind meines Erachtens völlig überschätzt. Die Blogosphäre und die Alpha-Blogger haben fleißig an ihrer eigenen Legende gebastelt und sich gegenseitig gefeiert, bis sie weit ab von anderen waren. Und da blieben sie denn auch.

Und deutsche Journalisten, meist ohne jegliche Ahnung von Blogs, wohl aber von Top Ten Listen, haben dann brav geschrieben, dass die die oben sind wohl auch die besten sind.

Das, worüber Robert Basic (den ich über alle Maßen schätze), schreibt, interessiert ein paar Geeks und Freaks. Im übrigen sind es wenige eigene Stories, sondern vieles übersetzt, was andere schon geschrieben haben. Das ist ok so, als Nachrichtenquelle. Aber es ist auch nicht viel mehr. So wie die meisten deutschen Top-Blogs.

Numemr 2 ist gerade Spreeblick, ein Einblick die Berliner Subkultur irgendwo zwischen Hartz IV und dem nächsten Projekt. Was man Spreeblick zugute halten muss, ist, das ein Kulturblog es soweit nach oben schafft in der Liste. Schaut man sich die Geschichte an, ist Spreeblick ein Urgestein. Was am Anfang oben war, bleibt oben. Nicht weil es notwendigerweise gut ist. Sondern weil es bekannt ist.

Nerdcore ist Nummer 3, ohne Frage Special Interest. Bildblog ist die 4, gefogt von Bildblogger Stefan Niggemeier. Die meisten Deutschen lesen die Bild, nicht das Bildblog. Weil die Bild schreibt, was die meisten Menschen interessiert. Wie sie das macht, ist eine andere Sache.

Aber ein genauer Blick auf diese Blogcharts offenbart, was Robert Basic jetzt auch in Verkaufszahlen ausdrücken wird: Top-Blogs in Deutschland interessieren keine Sau.

Das heißt nicht, das Blogs keinen interessieren. Ich glaube sogar, dass Blogs im gesamten unterschätzt werden, weil wir sie nicht fassen können. Solange wir uns die Top Ten anschauen, werden wir nicht sehen, dass da draußen Hunderttausende ihre eigenen Leser haben. Ihr eigenes Ding machen. Nicht nach Links und PIs schauen. Das macht es so schwer, diese unüberschaubare Masse, die wir nicht analysieren und abbilden können.

Man schaue sich nur an, wie lange das Netzwerk Wer-kennt-wen von der deutschen Blogelite gemieden wurde. Wer kennt wen hat die Menschen erreicht und nicht eine Blog- oder Web 2.0 Elite. Genau wie mein Lieblingsbeispiel Knuddels.de.

Vielleicht führt Roberts Verkauf einige mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Dass nämlich TopBlogs überschätzt werden und die meisten Menschen ganz was anderes lesen. Und man komme mir nicht mit den paar Scoops, die ein paar Blogger gelandet haben.

Merckle: Ein feiger Tod

Nicht schlechtes über Verstorbene? Mag sein, es sei denn sie provozieren es. So wie der Tycoon Adolf Merckle. Warum nur wirft sich ein Mann, der Milliarden kontrollierte und bewegte, vor den Zug? Gesundheitsgründe einmal ausgeschlossen, gehe ich davon aus, dass es daran liegt, dass er jetzt nichts mehr bewegte. Er musste sich eingestehen, dass er zu der Sorte Manager gehört, die Krisen nicht wirklich meistern können, zumindest ab einer gewissen Größenordnung.

Wirtschaftsbosse machen heute keine Fehler, sondern wechseln in einen anderen Konzern oder verkaufen die Fehlinvestition. Solange es nicht ans Eingemachte geht, ist alles kontrollierbar. Nur Verluste in einer Größenordnung wie sie Merckle wohl hatte waren das Eingeständnis des eigenen Versagens. Schon die Idee der Staatsknete zeigte, wie hilflos der Mann wohl sein mag. Der verstand seine eigene Welt nicht mehr.

Nun sind Menschen wie er psychologisch tatsächlich in einer anderen Welt. Sie machen keine Fehler, aber die anderen. Und so zieht er einen Zugführer mit in den Tod, ist zu feige, das selbst zu machen, lässt einen anderen die schmutzige Arbeit machen und rächt sich so auch noch für das, was man ihm angetan hat (der Lokführer steht da nur als Beispiel für die Gesellschaft an sich).

Statt sich seinen Problemen zu stellen, haut er ab. Und legt wohl auch noch den Zugverkehr lahm. Männer, und gerade erfolgreiche, suchen gerne einen Selbstmord, der anderen Schuldgefühle vermitteln soll, unter andere gerne auch eine schrecklichen Anblick. Sie schlafen nicht friedlich ein, sondern ballern sich die Birne weg oder lassen sich vom Zug zerschreddern. Und ziehen andere mit ein. Weil sie kontrollieren müssen. Bis in den Tod.

Er wusste genau, dass man nicht unendlich lange auf Pump leben kann. Das gilt für Privatleute wie für Unternehmen. Es gibt einen Unterschied zwischen einem Kredit um für gewissen Zeit die Liquidität zu sichern und einer kompletten Unternehmensfinanzierung auf Pump. Das ist das wirklich Problem der Wirtschaftskrise, die wir haben. Zu viele Kredite. Udn zu viele Manager wie Adolf Merckle, die sich nicht rechtzeitig eingestehen wollten, dass sie ein Spiel mitgemacht haben, von dem sie wussten, dass sie es irgendwann verlieren. Verloren hat er trotzdem. Sein Leben. Und sein Ansehen.

Entwicklungshilfe und was sie bringt

Ich habe Anfang Dezember schon darauf hingewiesen, wie NGOs in Saus und Braus leben in Entwicklungsländern und in den Spenderländern wohl kaum einer darüber weiß.
Jetzt sehe ich gerade einen BBC-Bericht über Entwicklungshilfe in Uganda und Sierra Leone. Ein Reporter hat sich mal die Mühe gemacht, die Projekte anzuschauen. Das Ergebnis: Leere Schulen, weil die Lehrer fehlen, heruntergekommene Krankenhäuser, weil die Folgefinanzierung fehlt und sich die Spender nicht mehr drum kümmern, Moskitonetze und Medizin, die statt frei verteit von gewissenlosen Menschen meistbietend verkauft werden.

Es ist das Dilemma der Entwicklungshelfer dass sie mehr Aufwand fürs verwalten ihrer Projekte als für die Menschen aufbringen müssen. Es ist immer das Gleiche: Ein Dorf braucht eine Schule, die NGO macht ein Projekt draus, sammelt Geld auch bei anderen NGOs und macht einen Plan. Der verteilt das Geld in der Regel über ein Jahr, darunter auch Gehälter für die einheimischen Projektmitarbeiter (in der Regel weit über dem Landesstandard, weshalb viele dieser durchaus qualifizierten Menschen in der freien Wirtschaft fehlen). Dann wird die Schule gebaut (oft geht der Auftrag an einer Firma aus dem Hauptgeberland), feierlich eingeweiht und manchmal unterrichten mildtätige Freiwillige da noch ein paar Monate. Dann ist das Projekt ausgelaufen, und man sucht sich das nächste Dorf aus. Die Schule leert sich.

Man schaut gerne nach Trends, Aidsbekämpfung bringt eher Spenden als Malaria oder Tuberkulose, Primary Schools mit kulleraugigen Kindern sind einfach zu finanzieren als eine richtige Universität. Dazu kommt natürlich immer noch, dass ein nicht unwesentlicher Teil des Geldes in die Taschen der korrupten Regierungen fließt.

Eine spontane Umfrage in einer afrikanischen Stadt, wer in der freien Wirtschaft oder in einer der Hilfsorganisationen arbeiten möchte, brachte ein klares Ergebnis: Freie Wirtschaft, nein Danke. Wir leben besser mit dem Geld der Westregierungen, USAID, UNICEF, GTZ und wie sie alle heißen.

Ich kann nur dringend empfehlen, Spenden nur kleinen privaten Projekten zu geben, die tatsächlich ein Projekt über einen längeren Zeitraum laufen lassen und das Projekt auch ständig vor Ort überprüfen. Wichtig ist auch immer, ob die Hilfsorganisation einen Langzeitplan für ein Projekt hat. Ebenso wichtig ist, wie hoch der Verwaltungsaufwand VOR ORT ist, welche Gehälter gezahlt werden und wie das durchschnittiche Gehalt ist.

Vorsicht ist angebracht bei Organisationen, die sagen sie hätten soundsoviele PRojekte beendet. Das bedeutet meist, dass sie sich nicht mehr drum kümmern. Nur in wenigen Fällen sind einheimische Arbeitskräfte überhaupt in der Lage, ein Krankenhaus selbst zu führen. Ich behaupte mal, in den Entwicklunsgländern sind sie das gar nicht.

Zune mit Problemen

Der Zune hat zum Jahresende die Arbeit eingestellt, genauer das 30GB Modell aus 2006. Ein Fehler im Kalenderprogramm hat den Player abstürzen lassen. Das meldeten massenhaft Besitzer aus aller Welt und Microsoft bestätigte das Problem. Lösung: Einfach warten bis zum 1. Januar, Batterie leer laufen lassen und gut ist.

was mich wundert an der Meldung ist, dass es noch Leute gibt, die aus 2006 einen Zune besitzen und den benutzen.