Der World Food Day

Am 16.  Oktober wird der World Food Day gefeiert. Er erinnert an die Gründung der FAO, einer Unterorganisation der Vereinten Nationen, die an diesem Tag im Jahr 1945 stattfand. Die FAO ist zuständig für Ernährung und Landwirtschaft. 

Heute wird der Tag auch vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen gefeiert. Der World Food Day soll auf eine richtige Ernährung aufmerksam machen, aber auch auf das immer noch bestehende Problem der Mangelernährung in Kambodscha.

Leckere Kambodschanische Gerichte

Jedes Jahr gibt es ein Motto, unter dem der World Food Day steht, in diesem Jahr ist es “Eine gesunde Ernährung in einer Welt ohne Hunger”. Damit soll auf die Probleme der Mangelernährung aufmerksam gemacht werden, die es auch in Kambodscha gibt.

Während in Kambodscha Hunger immer weniger wird, ist das Problem der Mangelernährung noch immer vorhanden. Studien zeigen dass kambodschanische Kinder zu langsam wachsen und für ihr Alter untergewichtig sind. Gerade in den ländlichen Regionen ist eine ausgewogene Ernährung schwierig, in weiten Teilen aber auch unbekannt. Kinder lernen sehr früh dass Reis den Magen voll macht und am billigsten ist. Sie essen recht wenig Gemüse und Obst, und Protein gibt es noch seltener, weil Fleisch und Fisch teuer sind. 

Hinzu kommt, dass die Fische im Tonlesap-See immer kleiner werden, und der See auch in der Trockenzeit immer weiter schrumpft. Überfischung, vor allem von jungen Fischen, bei einer gleichzeitig immer noch wachsenden Bevölkerung ist ein großes Problem.

Dabei ist die kambodschanische Küche durchaus gesund. Sie bietet ein ausgewogenes Verhältnis von Gemüse und Fleisch, und bietet auch Kohlenhydrate. Die vielen Samlor-Suppen sorgen dafür, dass man ausreichend Flüssigkeit und auch Mineralien bekommt. Landestypische Gerichte und Zutaten wie der Prahok wurden eigens erfunden, um Protein auch über den Winter und die Trockenzeit  haltbar zu machen.

Wir erklären unseren Gastgebern wie man am besten kocht.

Unsere Host-Familien sollen über unser Angebot auch dazu angeregt werden, wieder mehr vollständige Gerichte zu kochen. Wir wollen ihnen dabei helfen, Essen als eine gemeinsame Tätigkeit zu verstehen, wie es eigentlich einst der Fall war. Außerdem klären wir sie über eine gute Ernährung für Kinder auf, was eine Herausforderung ist, wenn man gleich um die Ecke billige Süßigkeiten kaufen kann. 

Als Gäste können Sie auch einen Beitrag leisten, indem Sie unsere Gastfamilien für das Kochen loben und auch fragen, was sie jeden Tag essen. Wenn Sie Ihnen freundlich erklären, wie wichtig eine gesunde Ernährung ist – selbst wenn sie es mit wenigen Worten und mit Händen und Füßen machen – dass ist das eine kleiner Schritt zur Verbesserung.

Essen von Straßenständen in Kambodscha

Die kleinen Gerichte die man sich an Straßenständen in Bangkok kaufen kann, haben Streetfood weltberühmt gemacht. Auch in Kambodscha gibt es in jeder Stadt kleine Stände, die meistens ein oder zwei Gerichte produzieren. Manche aber haben auch ein ganzes Buffet zur Auswahl.

Frau Hong Ginlai lässt Gäste von Dine With The Locals hinter die Kulissen ihres Straßenrestaurants in Siem Reap schauen.

Unterscheiden muss man zunächst einmal die Grillstände von denen, die gekochte Speisen verkaufen. Gegrillt wird alles was Fleisch ist, von Fischen über Hühner bis hin zu Fröschen und Ratten. Manche Geschäfte grillen eine halbe Kuh oder eine Schweinehälfte am Straßenrand. Das Fleisch wird dann direkt abgeschnitten und pro 100 Gramm berechnet. Außerdem bekommt man ein paar Kräuter und Weißkohl dazu. Eine andere Form der gegrillten Speisen sind kleine Stücke, wie Hühnerbeine und -flügel, Hühnerherzen und -füße oder einfach aus dem Stück geschnitten Scheiben Rind- oder Schweinefleisch. Oftmals ist das Fleisch mit Chili, Sojasauce und anderen Zutaten mariniert worden. Ratten und Frösche werden meistens im Ganzen auf den Grill gelegt. 

Gäste können beim Kochen der kambodschanischen Gerichte helfen und dann aus der großen Auswahl an Khmer-Speisen probieren.

Es gibt aber auch gekochte Speisen an der Straße zu kaufen, Die meisten Straßenstände haben auch ein paar Sitzmöglichkeiten. Nam Ban Chok ist eine Art Fishcurry, aber nicht scharf dafür mit reichlich Kokosnussmilch. Es wird mit Reisnudeln und vielen Kräutern serviert. In Kambodscha ist es ein klassisches Frühstücksgericht. Ähnlich gegessen wird auch das Khmer Curry, wie die meisten Curries eine milde Variante, trotz der roten Farbe. Klassisch wird es mit im Curry gekochten Huhn serviert. Die Reisnudelgerichte gibt es meistens nur zu bestimmten Uhrzeiten, in der Regel am Vormittag. Wenn sie ausverkauft sind, muss man am nächsten Tag wiederkommen. Es gibt auch sehr einheimische Delikatessen: In Battambang ist der absolute Geheimtipp ein kleiner Stand, der früh am Morgen Suppe mit Schweinehirn verkauft. Lecker sind auch die Pfannekuchen, die aber nicht süß sind.

Wie auch in Thailand haben sich in Kambodscha kleine Straßenrestaurants mit einem Buffet etabliert. Hier kann man entweder drei kleine Gerichte auswählen und bekommt sie mit Reis serviert oder aber ein Gericht mit einer großen Portion bestellen. Das Menü variiert von Tag zu Tag und hängt davon ab, was es am Markt gibt, aber auch von der Laune der meist weiblichen Köchinnen. 

Unser Gastgeber Hong Ginlai in Siem Reap betreibt so ein Straßenrestaurant. Ihre Spezialität sind das Samlor Ktis, Fisch- und Schweinehack mit Tamarind und Prahok sowie Samlor Kor Ko, eine Suppe mit Gemüse, Kreung-Paste und zu Pulver gestoßenem geröstetem Reis. Jeden Morgen fährt sie noch im Dunkeln zum Markt und kauft die Zutaten für ihre Gerichte. Einige Stände dort bereiten ihr die Waren schon vor, schneiden das Gemüse oder mischen die Paste für die Fischkuchen. Von sieben Uhr morgens an beginnt sie dann zu kochen, und spätesten um 9 Uhr stehen 15 verschiedene Gerichte bereit, die man auch zum Mitnehmen kaufen kann. 

Frau Hong Ginlai hat uns exklusiven Zugang zu ihrem Restaurant gegeben: Wer einmal selbst Essen an einem Straßenstand kochen will, kann hier das bei uns buchen. Los geht es um 8 Uhr, und nach dem Kochen wird gemeinsam ein Frühstück eingenommen. Unsere Mitarbeiterin Mealea erklärt den Gästen auch noch mehr über die kambodschanische Küche.