Burma, Kambodscha und Demonstrationen

Während hier vor der Botschaft die Demonstrationen gegen Burma beendet wurden, hat das Parlament in Kambodscha gerade ein neues Demonstrationsgesetz auf den Weg gebracht. Im wesentlichen ist es allen erlaubt zu demonstrieren, ohne Genehmigung, man muss eine Demonstration lediglich ein paar Tage vorher anmelden und einen Verantwortlichen benennen. Wer es schnell machen will, der kann demnächst auch im Freedom-Park spontane Demos abhalten. Das kritisiert hier die Opposition: Gerade in den Nähereibetrieben macht es keinen Sinn, Demonstrationen vorher anzukündigen und dann erst in die Hauptstadt zu fahren.
Dennoch ist man damit grundsätzlich weiter als in vielen anderen Ländern.

Und da ich nächstes Wochenende nach Thailand fahre: Heute habe ich erneut gelesen, dass keineswegs China, sondern Thailand der größte Handelspartner Burmas sei. Das mag sein, dennoch ist es gerade China, das versucht, auf der Bühne der Diplomaten eine große Rolle zu spielen – und dazugehört eben auch seinen Einfluss zu nutzen. Und der besteht, auch wenn einige Kommentatoren der Ansicht sein, die Junta höre auf niemanden. Sie hören auf ihr Konto: Deshalb auch der Druck gegen Firmen wie Chevron, die ja gerade versuchen einen auf Image zu machen. Wenn es ein Embargo gibt (das Staaten verhängen), dann dürfen die Firmen nicht mehr liefern.

Und das spüren die Militärs vor allem bei den großen Firmen, auch, weil man die am ehesten öffentlich zur Verantwortung ziehen kann.

Gleichwohl bin ich durchaus im inneren Konflikt, weil ich auch für eine Firma arbeite, die in Burma ein Büro hat (das aber zurzeit geschlossen ist). Deswegen auch machen es Sanktionen den Unternehmen leichter – sie müssen nicht selbst die Entscheidung treffen und eventuell Profit verlieren, weil andere es eben doch machen.

Im ürbigen ist ein Rückzug aller Unternehmen völliger Blödsinn: Denn ein Land wie Burma wird nach einem Sturz der Regierung dringend Hilfe benötigen von ausländischen Firmen – und schon deshlab ist eine wirtschaftliche Infrastruktur notwendig – aber eben nicht um jeden Preis.