Abschluss, Doktor oder nur Erfahrung: Führen in Asien

Ich hatte gerade mit einem Kollegen (eigentlich sogar mein Boss) eine nette Unterhaltung über Führungsqualitäten. Es geht vor allem um den Satz “Education kills skills.” Gemeint ist damit, dass Menschen sich quasi tot qualifizieren, statt Dinge anzupacken und zu gestalten. Es heisst vor allem auch, das eine Qualifikation auf dem Papier noch nicht viel sagt.

Das mag in Deutschland auf offene Ohren stoßen, in Asien ist das etwas anders. Hier zählt das Papier viel, Abschlüsse sind ganz wichtig, ob die nun gekauft wurden oder nicht. Zum einen mag es ja richtig sein, dass Menschen in einem Land mit eine so schlechten Bildungssystem eine Grundversorgung haben. Aber dann? Studium in Amerika oder Australien? Oder in einer heimischen Universität gar?

Ich habe eine Bekannte, die seit 2 Jahren Tourismus studiert. Jede Woche machen die da tolle Präsentationen über Länder dieser Welt, lernen Dinge über Hindenburg und Tahiti. Sie machen Videos über die Oper in Saigon und lernen viele Sprachen (ohen auch nur eine zu können.)

Nur, einen Bus nach Phnom Penh buchen kann sie nicht. Sie wiss nicht einmal wie man eine Postkarte ausfüllt. Es fehlt an grundlegenden Dingen, auch solche, die man im täglichen Leben fehlt.

Auf der anderen Seite habe ich Firmenchefs gesehen, die nur eine Uni gesehen haben bevor sie ihren ersten Managementjob bekommen haben. Ein Freund von mir arbeitete bei einer großen Unternehmenberatung und sollte eine Topffirma sanieren. Gefragt, ob er den diese Produkte kenne, sagte er, das brauche er nicht.

Soll heissen: Grau mein Freund ist alle Theorie. Wer führen will, muss das aus Kompetenz heraus. Es muss es besser wissen und können. Und nicht einfach nur das Geld haben oder das Diplom.

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