Westerwelle: Deutschland Deutschland über alles

Ich weiß noch wie toll ich es fand als weiland Joschka Fischer auf CNN auf Englisch sprach. Ich schätze nicht viel an Frau Merkel, wohl aber ihre Englischkenntnisse. Als jemand, der in einem Land lebt, in dem die Sprache sehr schwer zu lernen ist, schätze ich es, dass hier auch Englisch gesprochen wird. Als jemand der viel reist, schätze ich es, dass gerade im Tourismus Englisch eine Universalsprache ist. Als jemand der mit Computern und Internet zu tun hat schätze ich es, dass Englisch uns über alle Grenzen hinweg verbindet. Als ein Wissenschaftsjournalist schätze ich es, dass Englisch die Basis für alle Veröffentlichungen ist, damit sie jeder verstehen kann.

Wenn es einen Parteivorsitzenden in Deutschland gibt der kein Englisch kann, dann ist das schon Disqualifizierung genug. Wenn der noch Aussenminister werden will, ist das eine nationale Schande. Selbst wenn Westerwelle Englisch kann, war das, was er sich geleistet hat, gerade eine Absage an den Job. Er wird sich natürlich nicht entschuldigen, weil Menschen wie er keine Fehler mehr machen. Aber es zeigt seine Geisteshaltung und vor allem in welche Richtung die FDP wohl gehen wird. Bürgerrechtspartei? Das war wohl mal. Deutschland Deutschland über alles!

Selbst schauen:

7 thoughts on “Westerwelle: Deutschland Deutschland über alles”

  1. Ich finde das eine unterirdische Unverschämtheit und eine Schande für unser Land, dass einem ausländischen Journalisten keine Frage in der Weltsprache Englisch beantwortet werden kann, dass er die Frage nicht einmal in Englisch stellen durfte – und das vom angeblich zukünftigen Außenminister. Sehr weltoffen, die neue Regierung! Und die BBC als “internationale Ecke” zu bezeichnen ist auch nicht sehr nett.
    Disclosure: Ich war mal bei der BBC angestellt.

  2. Wenn es sprachliche Exaktheit geht, sprechen Politiker immer in Ihrer Muttersprachen und benutzen einen qualifizierten Übersetzer. Das hilft, spätere mögliche Probleme zu vermeiden.

    Es stellt sich hingegen die Frage, warum die BBC einen Reporter nach Deutschland entsendet, der kein Deutsch spricht. Aber England lebt offensichtlich noch in kolonialen Remineszenzen.

    Man beachte übrigens die Kommentare der britischen Medien. Da war gleich wieder von “Teutonen” die Rede. Das ist auch nicht “die feine englische Art”, die schon häufig von deutschen Botschaftern bemängelt wurde. Nur zur Erinnerung: “The Sun meets the Hun”.

  3. Hallo Thomas,
    sicherlich disqualifiziert sich Westerwelle als Außenminister, wenn er des Englischen nicht wirklich mächtig ist. Ihn aber wegen seiner Verschleierungstaktik zwischen den Zeilen in die nationalsozialistische Ecke zu drängen, damit schießt Du Dich selbst meilenweit ins Aus!

    Gruß

    Jan

  4. Das großdeutsche Gehabe und deutsche Arroganz gründet sich nicht in der NS-Zeit sondern in der Kaiserzeit, aus der der erste Weltkrieg resultierte. Und darauf spielte ich an. (Bitte Nazi-Reflex wieder ausschalten).

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