Phonoverbände: Heult doch

Eben bei Heise gelesen:
Michael Haentjes, Vorsitzender der Deutschen Phonoverbände, heult rum:

Als “Bremsen für eine positive Marktentwicklung” bei legalen Angeboten macht er das “anhaltend hohe Niveau der Nutzung illegaler Quellen im Internet” wie Tauschbörsen und “die ungelösten Probleme durch ausufernde private Vervielfältigung” aus. Der Verband will nach eigenen Angaben seine Anstrengungen zur Bekämpfung illegaler Angebote weiter intensivieren.

Vielleicht sollte der Verband mal seine Anstrengungen intensivieren, den Menschen Musik zugänglicher zu machen. dann passieren auch solche Meldungen nicht:

“Die Musikindustrie wächst und gedeiht – nur haben die großen Konzerne wenig davon. Es ist nicht nur das Internet, das ihnen Probleme bereitet: Vor allem der Siegeszug kleiner und unabhängiger Labels macht den Marktführern zu schaffen.”

Und wenn unsereins dann die armen hungernden IFPI-Künstler promoten will, beisst er beim Verband auf Granit:

“Die GEMA-Lizenz bezieht sich stets auf die Urheberrechte der betroffenen Komponisten und Textdichter. Wenn Musikaufnahmen verwendet werden reicht sie allein jedoch für ein legales Podcast-Angebot nicht aus, da den Tonträgerherstellern (unseren Mitgliedern) sog. Leistungsschutzrechte zustehen.

Neben der GEMA-Lizenz müssen jedenfalls wegen des bei dieser Nutzungsart betroffenen Rechts der öffentlichen Zugänglichmachung (§ 19a UrhG), das gem. § 85 Abs. 1 UrhG die Tonträgerherstellern haben, die Aufnahmen bei den jeweiligen Tonträgerherstellern lizenziert werden. Diese nehmen ihre Rechte individuell wahr. Insofern ist es notwendig, dass sich Ihre Mitglieder direkt an die entsprechenden Frimen wenden, um die Aufnahmen zu lizenzieren.”

Ich kann nur empfehlen, sich das Thomas Leif Buch “Die stille Macht” anzuschaffen. denn dort steht, wie Lobbyisten arbeiten in Berlin, wie sie aus nichts eine große Sache machen, wie sie brutal ihre Interessen durchsetzen. Die IFPI sagt, es gibt böse Mächte da draußen, und alle machen mit. Dabei sieht die Realität längst anders aus. Die Menschen laden sich Songs runter, sie wollen Musik, aber sie wollen nicht länger gegängelt werden. Und das Jammern der Musikindustrie kann ich nicht mehr hören. Fresse halten!

UPDATE: Gulli hat auch sehr nett darüber geschrieben…