Back from Bhutan

Näheres zum touristischen Aspekt einer Bhutanreise gibt es da drüben (in Wort, Bild, Video und Audio…). Hier mal ein wenig Generelles.

Zum einen kennt Bhutan keine Sau. Wenn die nicht das Rauchen verboten hätten (was nicht wirklich interessiert), wenn die nicht ihre Bewohner zwingen würden, in der Landestracht herumzulaufen (was auch immer weniger machen), und wenn sie nicht sensationelle Bogenschützen hätten (was man neidlos eingestehen muss, auch wenn es zu olympischen Gold noch nicht gereicht hat), dann wüssten wir nicht, ob es eine indische Provinz ist oder – Achtung Kalaur – wirklich neben Propan liegt.

Das aber ist ungerecht: Denn verglichen mit Nepal hat Bhutan mehr zu bieten (wenn auch nicht mehr Achtausender). Es ist sauberer (während Kathmandu im Dreck versinkt), die Menschen sind gelassener und die Natur ist noch in Ordnung. Der Vergleich mit Nepal ist wichtig: Beide nähren sich von ihrem Dasein als Himalayastaaten, sind extrem stark von Indien abhängig und leben auch nicht gerade schlecht vom Tourismus.

Nur, dass die Nepali einfach nicht verstehen wollen, das Berge mit Bäumen nunmal schöner aussehen, dafür aber Wiesen dem Touristen besser gefallen, wenn sie nicht mit Plastikmüll überseht sind. Leider haben wir ähnliche Mülltendenzen auch in Bhutan sehen müssen, vor allem in den Städten. Chipstüten und Bonbonverpackungen werden einfach achtlos weggeworfen.

Das Land will – so hörten wir aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen – demnächst die Visagebühren nochmals erhöhen. Weil man eben glaubt, lieber wenige zahlungskräftige Touristen haben zu wollen als den Massentourismus. Nur scheidet der mangels Strand ohnehin aus. Ãœberschlagen bringt das dem Staat etwa 12 Millionen Dollar pro Jahr. Das ist nicht eben viel. Ich denke, man könnte da mehr machen, ohne dass die Natur leidet wie sooft befürchtet. Es waren in Nepal nicht die Touristen, die die Bäume abgeholtzt haben. Und es sind auch nicht Touristen, die in den Nationalparks wildern.

Deshalb bleibt zu hoffen, dass 2008, wenn sowohl der König als auch der höchste Mönch zurücktreten und außerdem so etwas wie demokartische Elemente dazukommen, sich das Land mehr öffnet. Der Krieg gegen Einflüsse von außen ist ohnehin schon im vollen Gange. Erste Sprache in allen Schulen ist Englisch – es wird in neun von zehn Schulfächern gesprochen. Dzonka, die Landesprache, wird in einem eigenen Fach gelehrt. so bleibt es ebenfalls spannend, wie dieser Kulturkampf letztlich ausgehen wird.