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Nicht Biohühner liken sondern kaufen

Irgendwie gibt es ein Missverhältnis zwischen Empörung und Handeln in Deutschland:
Bio-Produkte machen lediglich 4,4 Prozent des gesamten Lebensmittelumsatzes in Deutschland aus (2015).
Den höchsten Bio-Anteil gab es in Dänemark mit 7,6 Prozent Umsatzanteil, gefolgt von der Schweiz mit 7,1 Prozent.

Bei Fleisch ist der Bio-Anteil noch geringer und liegt etwa bei Geflügel bei 0,7 Prozent, bei Schwein bei 1,2 Prozent und bei Rind bei 2,4 Prozent.

Vielleicht wäre eine Kampagne sinnvoller in der Menschen bei jedem Einkauf ein Foto hochladen, dass sie Bio gekauft haben. Mal sehen ob das dann auch 200.000 sind.

Hühnerbrust bei Aldi: 1.06 Euro / 100 g
Hühnerbrust bei Bioladen: 4 Euro/ 100 g

https://weact.campact.de/petitions/retten-sie-50-millionen-kuken?bucket=fb20161010

It’s been a while – und wie man Frauen an die Macht bekommt

Ja, ich blogge immer weniger und wenn dann drüben bei wanhoffs-thailand.blogspot.com und auf Englisch, weil das nunmal die Sprache ist, die ich am meisten spreche.
Heute mal was aus meiner schreiberischen Praxis, was mir aufgefallen ist. Drüben bei den Scienceblogs haben wir immer mal wieder die Diskussion aufkommen, ob man die männlich, weibliche Form nehmen soll, oder eine neutrale Version oder das dämliche große I. Ich denke, das ist nicht so wirklich wichtig.
Ich habe gerade eine Artikelserie über Angeln geschrieben, und da ging es unter anderem auch im Angelausflüge mit der Familie. Und da ist mir beim Schreiben aufgefallen, dass es schnell von der Hand geht zu sagen “Während Papa nach Fischen angelt, kann Mama mit den Kindern spielen gehen…”. Und ich dachte mir, woher weiß ich denn ob Mama nicht lieber angelt oder ob es vielleicht sogar zwei Mamas gibt oder zwei Papas.
Es fällt mit mittlerweile sehr leicht, genau diese Stereotypen zu vermeiden, aber ich achte eben auch darauf. Ich glaube diese Bilder prägen uns, nicht ob man Lehrer, Lehrende oder LehrerIn schreibt.
Bei Polygraph gab es einen interessanten Artikel darüber, wie oft Männer in Filmen einen Dialog haben und wie oft Frauen. Es ist erschreckend, wie sehr die Männer in Kinderfilmen wie Dschungelbuch, Monsters oder Toystory dominieren.
Ich habe bislang drei Filme gemacht und in allen hatten Frauen die Hauptrolle, in einem war sie alleinige Sprecherin, in einem die sprechende Hauptrolle neben einer weiteren Frau und einem Mann. Wir leben nicht Gleichberechtigung bei uns zu Hause, sondern wir leben Rollentausch. Es geht nicht darum, ob beide arbeiten und die Nanny sich um die Kinder kümmert. Es geht darum, ob Männer wirklich dazu bereit sind, zu Hause zu bleiben und damit klar zu kommen, dass die Frau die Kohle heim bringt. Wir machen das seit 9 Jahren.
Nur durch Taten können wir etwas ändern, und manchmal sind die so radikal dass man den guten Job in Berlin einfach sausen lässt und eine Woche später in Phnom Penh die Wohnung putzt und auf den Markt geht.
Ich glaube wirklich fest daran, dass es Aufgabe von uns Männern ist, Frauen an die Macht zu bringen. Jeder kann das selbst: Motiviert doch Eure Frauen, Karriere zu machen, was Neues auszuprobieren. Lasst die Frau mal das Auto kaufen und entscheiden, was es für einen Fernseher gibt. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die schon einen Unterschied machen. Es bedarf natürlich der Einsicht, dass wir Männer eigentlich immer Kontrolle und Macht haben wollen. Und deshalb befördern wir Frauen so selten, weil wir angst haben, sie nicht kontrollieren zu können. Getreu dem Motto: Wenn ich den Meyer zum Abteilungsleiter mache, wird er mir ewig dankbar sein. Eine Frau würde wahrscheinlich ein Lob aussprechen, dass ich eine kluge Entscheidung getroffen habe.
So, jetzt muss ich Mittagessen kochen. Für mich und meine Frau.
Bis später…

Frohe Weihnachten

Wishing everyone a ( ) Merry Christmas or ( ) Happy Holidays. After living 8 years in Asia, Christmas isn’t what it was when I was young. First, I am not young anymore. Second, no snow. Third, rest of the family is far away. But there are the memories, and I think what we like the most about Christmas is the good memories we have (we may have some bad too, but hey, think positive). So, enjoy the days with your family and/or friends and walk down memory lane. The picture shows indeed me when I was 2 or 3 years old.

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Zurück in Laos für ein paar Tage

Eigentlich hätte ich zum Barcamp in Laos sein sollen, aber die Verantwortlichen hatten das Ganze abgesagt. Ich hatte aber schon Hotel und Flug gebucht, als dachte ich mir, warum nicht ein paar Tage am Mekong ausspannen.

Es ist 1.5 Jahre her dass wir Laos verlassen haben und nach Thailand gezogen sind, ich war also gespannt was sich verändert hat.

Nicht viel. Ein paar neue Restaurants, am Mekong wird eines von vielen angekündigten Großprojektes gebaut (ich bzweifel immer noch dass die anderen jemals realisiert werden), und die Straße am Fluss is jetzt Einbahnstraße.

Was ich bemerkt habe ist dass ich jetzt nachdenken muss, wenn ich Laotisch sprechen will, weil ich erstmal automatisch Thai spreche (was für den Deutschen Lesern etwas komisch klingen mag). Aber mit ein wenig Übung komme wieder rein.

Wann immer man von einem Ort wegzieht fangen die Erinnerungen an, und diese sind immer etwas romantisch. Natürlich vermissen wir die Kleinstadtatmosphäre in Bangkok, aber wieder hier in Vientiane zeigt mir auch, dass eben viele Dinge nicht so dolle waren wie sie uns jetzt erscheinen mögen.

Es ist immer schön zurückzukommen in Städte in denen ich gelebt habe (Ausnahme ist Berlin). Ich fühle mich immer noch ein wenig zu Hause hier, und in Phnom Penh geht es mir genauso.

Trotzdem, ich lebe jetzt in Bangkok und das ist gut so. Hier und da mal ien paar Tage in Laos ist gut, aber eben dann doch auch nur Urlaub. ab und an hier arbeiten kann ich mir sogar vorstellen, aber drei Jahre hier leben waren erst einmal genug (wegen der Infrastruktur und dem politishen System, nicht wegen der Menschen, die hätte ich gerne mitgenommen)..

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Der Koh Tao Mord: Der Lackmustest fürs Militär

Es war ja auch in deutschen Medien zu lesen, dass es hier in Thailand einen Mord an zwei britischen Touristen gegeben hat. Die Tat fand auf Koh Tao statt und schnell verhaftete die Polizei zwei mutmaßliche Täter, zwei Burmesen.

Das Justizsystem in Thailand mag zwar auf dem Papier gut aussehen, die Realität ist aber, dass es sich um ein Drittweltland handelt, in dem die Polizei korrupt ist und internationale Standards fremd sind.

Deswegen dachte man wohl auch, man könne den Fall behandeln wie die meisten anderen: Schnell ein paar Schuldige finden, vielleicht sogar ihnen dafür Geld anbieten, und dann ist die Sache gegessen und wir sind alle wieder froh.

Ganz so einfach scheint es diesmal nicht zu sein. Zum einen verlangen die Familien der Opfer eine Aufklärung und nicht zwei Bauernopfer, zum anderen verhalten sich Polizei und Regierung sehr amateurhaft und verstricken sich permantent in Widersprüche.

Nun haben die Männer der Junta versprochen, die Korruption zu bekämpfen und das bisherige System zu verändern, in dem eben Seniorität und Eigeninteressen wichtiger waren als eine ordentliche Ernittlungsarbeit.

Es scheint schwer zu sein, das zu erfüllen. Erst hatte die Polizei gesagt, die Verdächtigen wollten keine Anwälte, und als sie dann doch welche bekamen, zogen sie ihre Geständnisse zurück und berichteten, sie seien gefoltert worden.

Normalerweise ist der Verhalten der Polizei so: Wenn irgendwelche einflussreiche Personen in den Fall verstrickt sind, sucht man sich Bauernopfer, denen man entweder Geld bietet (vor allem wenn es Burmesen sind und man die Botschaft ruhig stellen muss), oder man setzt sie so unter Druck, dass sie alles zugeben, was man hören will.

Dumm nur, dass jetzt sogar der britische Premierminister eine echte Aufklärung fordert und sogar Polizisten nach Thailand geschickt hat. Allzu viele Ausreden können sich die Behörden nicht mehr einfallen lassen, wollen sie nicht völlig ihr Gesicht verlieren.

Koh Tao wird zum Lackmustest für Thailand, ob es das bisherige System der Korruption, des Vertuschens und des Beschützens einflussreicher Personen beibehalten will oder ob es sich endlich in Richtung internationaler Standards weiterentwickelt.

Zur aktuellen Lage in Thailand – tägliches Leben

Heute morgen habe ich nur mal die politische Situaton geschildert, aber wie wirkt sich der Notzustand aufs Leben hier aus? Ich bin noch bis morgen auf Koh Samui, und da merken wir gar nichts. Zwar sind in den Provinzen vereinzelt Soldaten auf Lastern gesehen worden, aber das beeinträchtigt nicht wirklich.

In Bangkok haben die Kontrollpunkte an Kreuzungen vor allem für noch mehr Verkehrsstaus gesorgt und die Bahn war heute morgen noch voller. Es gibt keine Ausgangssperre, und schon gar keine Schießereien. Eigentlich geht das Leben ganz normal weiter, nur dass die Thais jetzt wieder einen neuen Hintergrund – nämlich Soldaten im Jeep – haben für Selfies. Shoppung Malls sind offen und auch alle Sehenswürdigkeiten.

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De facto ist das Militär jetzt an der Macht, auch wenn die Regierung noch Statements abgibt. General Prayuth besteht darauf, dass es sein Job ist, beide Parteien an einem Tisch zu bekommen. Ob das gelingt, wird sich zeigen.

Wer derzeit einen Urlaub in Thailand plant, kann den ruhigen Gewissens antreten. Pressezensur gab es schon vorher und die Sicherheitslage ist eigentlich besser als zu Hochzeiten der Demonstrationen. Wovon ich dringend abrate ist zu den Lagern von UDD (Redshirts) oder PDRC (Regierungsgegner) zu gehen. Beide haben eine Miliz ,die nicht zu Späßen aufgelegt ist. Der normale Tourist wird dort aber ohnehin nicht vorbeikommen. Es bleibt spannend.

To be continued…. (man kann mir auch auf Twitter folgen @thomaswanhoff)

Militär schickt Soldaten in die Straßen von Bangkok

Heute morgen sind wir in Thailand von der Nachricht überrascht worden, dass das Miltär Soldaten in Bangkok positioniert hat. Es sei kein Coup wird gesagt, aber man hat Martial Law ausgerufen, was so eine Art Notzustand ist. Die Armee hat die Kontrolle über alle Sicherheitseinrichtung und Medien übernommen.

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Das Bild zeigt das Bulletin der Armee heute morgen auf allen freien TV-Sendern.

Ausserdem ist es verboten, Demonstrationen abzuhalten. Für die Redshirts und die PDRC bedeutet das, dass beide Lager zwar bleiben dürfen wo sie sind, sich aber nicht bewegen dürfen (also keine Umzüge). Weiterhin hat die Armee die Regierungsgebäude in Besitz genommen, die zuvor von Protestlern besetzt waren.

Die immer noch offiziel im Amt befindliche thailändische Regierung hat verlauten lassen, sie habe nichts von der Maßnahme gewusst. Man wolle die Situation jetzt analysieren. Die Armee bestätigte, nicht die Regierungsgeschäfte übernommen zu haben, sondern lediglich den Sicherheitsapparat.

Es scheint als ob die Armee keine Lösung der Konfrontation in naher Zukunft sah, dafür aber zunehmende Spannungen. Im äußeren Westen der Stadt haben sich mehrere tausend Redshirts versammelt, im Norden der Stadt die PDRC. Den Protestlern ist es nach wie vor nicht gelungen, die komplette Regierung aus dem Amt zu jagen, und man scheint in Armeekreisen befürchtet zu haben, dass die Aktionen militanter werden – auf beiden Seiten.

Es ist unwahrscheinlich, dass Redshirts oder PDRC Maßnahmen gegen die Armee unternehmen. Was unklar ist, ist wie die Reaktion im Nordosten des Landes sein wird, wo die Regierung die meisten Unterstützer hat.

Auch wenn die Bilder aus Bangkok mit den Soldaten und den Straßen gefährlich aussehen mögen, machen sie die Lage sicherer. Die Polizei hatte es bislang eher vermieden, für Sicherheits und Ordnung zu sorgen.

Eine Lösung des Problems ist nach wie vor nicht in Sicht. Solange Regierungsgegner im Alleingang die Macht übernehmen wollen, wird es keine Einigung geben . Die Frage wird sein, ob es der Armee gelingt, als Mediator wirken zu können, eine Rolle die sie bislang vermieden hat.

Hier noch die Einschränkungen:

– Take action against war or riots;

– Use arms to suppress unrest;

– Search, confiscate or occupy any premises or vehicles;

– Censor information;

– Block, search and control postal services;

– Activate the military court to judge on crimes within the area under martial law;

– Mobilise civilians to help the military;

– Procure resources such as vehicles or logistical materials to support military operations;

– Prohibit public gatherings, publications, broadcasting, transport,

communication, travel, the movement of people or any action that the Defence Ministry deems necessary;

– Enforce curfews;

– Destroy, remove or adjust any premise or location for the purpose of military operations;

– Arrest and detain suspects for a maximum of seven days.

– People are not entitled to any compensation for damage incurred during such military operations;

– Martial law can only be ended with a Royal Decree.

Warum Coffeeshops so gute Büros sind

Coffeeshop
Mein Buch über soziale Online-Netzwerke und wie sie unsere Beziehungen verändern habe ich weitgehend in der Skandinavian Bakery in Vientiane/Laos geschrieben. Jeden Morgen bin ich dorthin, habe mich im ersten Stock an einen Tisch in der Ecke gesetzt und mindestens drei Seiten geschrieben.

Das Script für den Kurzfilm, mit dem ich einen Preis bei der Vientianale gewonnen habe, ist im Joma entstanden, ein anderes Cafe in Laos.

Meinen Job in Vietnam (Projectmanager Intranet für Vinacapital) habe ich im Highland Coffee bekommen – dort fand ein Open Coffee Meeting statt.

Was früher das Cafehaus war ist heute der Coffeeshop. Anderer Name, aber auch andere Funktion. Cafehäuser haben etwas behäbiges an sich, für mich zumindest. Dort geht man hin um nichts zu tun. Nur einen Kaffee trinken und ein Stück Torte essen. Der Coffeeshop hingegen ist ein Büro, eine andauerende Konferenz, ein Meetingraum, ein sozialer Raum.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass Starbucks und Co. durchaus gut für Ideen sind – und zwar Ideen die die Kunden bekommen. an anderer Stelle hatte ich gelesen, das wenn es um Ideen geht, viele Angestellte diese nicht am Schreibtisch im Büro bekommen, sondern zu Hause, im Auto oder eben im Coffeeshop.

Was ist nun das Geheimnis dieser öffentlichen Arbeitsräume? Ich denke es ist schlicht die andere Umgebung. Während wir im Büro (oder auch zu Hause) permanent unserer Umgebung Aufmerksamkeit schenken müssen, ist das Treiben im Cafe Hintergrundrauschen.

Ich spüre weniger Ablenkung, wenn ich inmitten vieler unbekannter Leute sitze, als wenn ich zu Hause bin. Dort kommen Nachbarn, meine Hunde wollen raus und wieder rein, die Waschmaschine ist fertig und die Blumen müssen gegossen werden. Im Cafe habe ich meinen Tisch,, meinen Computer und das war es (ich schalte alle Messenger und Notifications aus).

In Phnom Penh habe ich vor einer Woche Ian Masters getroffen, der Film und TV Scripts schreibt. Seine Routine: Nachdem er die Kinder in der Schule abgegeben hat, geht er ins Cafe schreiben. Er sagte dass sei schon so sehr Routine dass er seinen bevorzugten Tisch habe.

Natürlich hat das Cafe auch Nachteile. Das WLAN dort ist leicht zu hacken, und wer alleine ist, muss immer Angst haben, irgendwer klaut den Laptop wenn man mal aus Klo geht. Plus, die Getränke gehen ins Geld. Letzteres kann man schlicht durch Effektivität kompensieren. Ich zum Beispiel arbeite schneller im Cafe als zu Hause.

Und hier in Thailand (siehe Foto oben) bezahle ich 55 Baht für einen Kaffee, das ist etwa ein Euro. Dafür kann ich mir hier kein Büro mieten.

Nur um es klarzustellen: Ich sage hier nicht “Löst die Büros auf und geht ins Cafe!” Ich meine nur, dass es manchmal einfach besser ist, an einem anderen Ort zu arbeiten als gewohnt. So, und jetzt habe ich meinen Mokka ausgetrunken. Schönen Tag noch.

Deutschland: Reiseziel im Herbst

So, ich habe entschieden, ich muss mal wieder die Verwandtschaft sehen, zumindest einen Teil, und meine Mutter wird 70, also geht es im August nach Deutschland. Meine Audienzen gebe ich in Königstein.

Ich werde mit Lufthansa fliegen, weil die in der Tat die günstigsten sind. Irgendwie ist es krass zu sehen, wie stark Preisunterschiede sein können. Und da rede ich nicht mal von temporären Vergünstigungen, die ich zusätzlich meist noch in Anspruch nehme, sondern tatsächlich vom Basispreis für den gleichen Zeitraum zum selben Zeitpunkt herausgesucht. Die Thai Airways ist 10.000 Baht teurer, und Quatar und Ethihad liegen in der Mitte.

Jetzt denken wahrscheinlich wieder einige, dass Fliegen an sich ja gar nicht gut ist, wegen der Umwelt und so. “Eine einzige Flugreise nach New York belastet die Erdatmosphäre so stark wie ein Jahr Autofahren” habe ich mal im Greenpeace-Magazin gelesen, und das war der Stand 1997. Nun ist das so eine Sache mit den Zahlen: Wie Ex-Lufthansa-Chef Mayrhuber mal vorgerechnet hat, ist das Flugzeug mit 4,4 Liter Kerosin auf 100 Kilometer eigentlich ganz gut dabei.

Nun produzieren aber Flugzeuge auch Kohlenmonoxid und Kondensstreifen: Letztere wiederum reflektieren die Wärme und tragen so auch zum Treibhauseffekt bei. Bei Atmosfair kann man das nachrechnen lassen. Für meinen Flug sieht das so aus:

COâ‚‚ emissions: 1,960 kg COâ‚‚
Contrails, ozone formation and other effects: 3,810 kg COâ‚‚

Ich bin mir bewusst, dass Fliegen einen negativen Effekt auf die Umwelt hat. Aber das haben andere Dinge auch. Ich fahre kaum Auto hier, sondern Moped und S-Bahn. Ich benutze keine Heizung und die Aircondition nur in einem Zimmer nachts, und tagsüber etwa 4 Stunden im Wohnzimmer. Wir essen weitgehend vegetarisch, und wenn es Fleisch gibt, dann nicht aus Argentinien sondern Huhn aus Thailand. Es ist also nicht dass ich keine Bewusstsein habe was die Umwelt angeht.

Ich halte Fliegen innerhalb Deutschlands für komplett überflüssig, und wünschte innerhalb Europas würde man mehr Geld ins Bahnsystem investieren.

Langstreckenflüge haben keine Alternative. Man fährt nicht mit dem Schiff nach New York. Und ich kann Leute nur dazu ermuntern, zu Reisen. Es bildet ungemein. Deutsche Haushalte wären ohne Produkte aus Asien leer, aber wer war schon mal hier? Die Deutschen bleiben am liebsten im Land oder in Europa. Nur 7 Prozent der Reisen sind Fernreisen, und da stehen die USA und Kanada ganz oben, und dann kommen Pauschalreisen in die DomRep oder auf die Malediven.

Meine Empfehlung: Mehr Bahnfahren, und dafür mal ne Fernreise nach Asien machen. Wer den Kindern gezeigt hat, wo die Milch herkommt, kann ihnen dann zeigen, woher der Rest im Haus herkommt.

Demo-Zelt

Protest Tent by thomaswanhoff
Protest Tent, a photo by thomaswanhoff on Flickr.

Thailand ist in einer tiefen Krise, tiefer als viele Thais meinen. Das Land ist nicht nur gespalten in solche die die Regierungspartei unterstützen und solche, die sich dem Oppositionsführer Suthep angeschlossen haben. Die Proteste haben gezeigt, dass es keine stabilen Institutionen gibt in Thailand. Keine Polizei verhindert Straßenblockaden oder schützt Wahllokale. Das Militär macht klar dass es unabhängig ist von jeder Regierung. Beamte legen die Arbeit nieder und gehen demonstrieren. Protestler und Gegner werden erschossen oder angeschossen und es gibt keine Verhaftungen von Tätern. Bewaffnete erscheinen bei Demos und schießen um sich, und die Polizei vor Ort zieht sich zurück.
Thailand hat niemals den Gesellschaftsvertrag geschlossen, das Übereinkommen einer Gesellschaft von Bürgern, in dem geregelt ist, wie man sich das Zusammenleben vorstellt. Das Land des Lächelns ist noch immer autokratisch geprägt, die Elite steht über dem Gesetz und ist unantastbar. Es gibt außer einem nationalistischen und eher nach außen gerichteten Gehabe kein Verständnis eines geeinten Thailands aller Thais. Es geht in politischen Auseinandersetzungen deshalb auch nicht um Ideen, sondern Personen. Dies übrigens auch in einer Sprache, die weit unter der Gürtellinie ist.
Solange die fundamentalen Probleme nicht gelöst sind und sowohl die Elite versteht, dass sie keine gott gegebene Macht hat als auch die jetzige Regierungspartei, dass sie Kompromisse machen muss und nicht nur eigene Wähler bedienen kann, wird sich nichts ändern.

Pepe

Pepe by thomaswanhoff
Pepe, a photo by thomaswanhoff on Flickr.

It is now 2 years since Pepe died. He was my first dog and he changed my life. He was born on the street of Teneriffa and we got him when he was not even 2 years old. Pepe moved with us to Cambodia, Vietnam and Laos. He was an extraordinary dog and will never be forgotten.

Ich habe nichts zu verheimlichen. Doch!

Der Spiegel hat es in einem Artikel auf den Punkt gebracht, deswegen möchte ich vor allem diesen einen Absatz hier einfach mal einfügen.

“Sie haben etwas zu verbergen: Ihr Privatleben. Deshalb haben Sie zu Hause Vorhänge an den Fenstern, deshalb verschicken Sie vieles lieber als Brief, nicht als Postkarte.
Was heute als bedeutungslose Information erscheinen mag, könnte eines Tages verhängnisvoll sein. Niemand weiß, welche Regierungsformen in der Zukunft herrschen, welche gesellschaftlichen Werte gelten werden.
Die meisten Menschen wissen nicht, für wen oder was sich Geheimdienste interessieren. Wenn es tatsächlich – wie behauptet – vornehmlich um die Suche nach Terroristen geht, dürften besonders unauffällige Menschen ins Visier geraten. Vielleicht auch nur, weil Sie mit jemandem in Kontakt stehen, der noch unauffälliger ist als Sie selbst – und damit verdächtig. In kurzer Zeit lässt sich aus den Daten, die die Geheimdienste erfassen, ein umfassendes Profil und eine Karte des sozialen Umfelds erstellen.
Einem Algorithmus nutzen auch vermeintlich unwichtige Informationen. Sie können mindestens zur Vergleichsstichprobe werden – bis irgendwann ein Computer unterscheiden kann, was harmloses Geschwätz ist und was nicht. So gesehen helfen Ihre nichtssagenden E-Mails an Tante Frida womöglich der NSA.
Es geht nicht nur um Sie. Wer trotz allem glaubt, dass weder er selbst noch eines seiner Familienmitglieder, noch ein Bekannter eines Familienmitglieds je in das Suchraster eines Geheimdiensts fallen könnte, sollte einmal einen Schritt zurücktreten. Eine automatisierte Überwachung kann in anderen Ländern helfen, blitzschnell Regierungsgegner ausfindig zu machen. Hierzulande bedroht sie Firmeninhaber oder Forscher, Ärzte oder Aktivisten. Und sie kann Journalisten und deren Informanten in Gefahr bringen.
Organisationen, auch die NSA, bestehen aus Menschen, und Menschen sind fehlbar. Allzu mächtige, allzu gut informierte Geheimdienstmitarbeiter könnten durch Unachtsamkeit Daten in die Öffentlichkeit bringen – oder sie für eigene Zwecke missbrauchen.”

Oder mit anderen Worten: sagt später nicht ihr hättet das nicht gewusst

Was Ich nicht vermissen werde….

Es gibt so ein paar Dinge die ich nicht vermissen werde wenn wir in Thailand wohnen. Den Staub, der hier überall ist. Den Mangel an Supermärkten in denen es alles gibt. Die Faulheit vieler hier, die einsam als Kultur verkauft wird. Die Gutmenschen, die den Menschen helfen wollen und dabei genau mit denen zusammenarbeiten die dafür verantwortlich sind dass die Menschen leiden.

Vermissen werde ich ein paar Menschen die ich schätzen gelernt habe, und solche die mir ans Herz gewachsen sind. Vermissen werde ich Klebreis und Laotisches Laap und Bier.

Umzug: Ich, nicht das Blog

Nur mal so als Ankündigung: Ab April wird es hier weniger aus Laos, dafür mehr aus Thailand zu lesen geben (auch wenn die meisten Artikel immer noch drüben in meinen Blogspotblogs stehen). Wir ziehen mal wieder um. Drei Jahre Laos sind wirklich genug, und fast 6 Jahre kommunistische Länder (Kambodscha ist de facto so) reichen auch. Thailand is zwar nicht der publizistischen Freiheit bester Freund, aber weitaus besser in der Lebensqualität. Mal wieder ein richtiges Krankenhaus in der Nähe zu haben ist ja auch was. Oder mal richtige Straßen. Oder keine Feuer entlang der Straße, mit denen die Leute ihren Müll verbrennen. Wir werden in Bangkok wohnen, nicht gerade downtown, sondern ein wenig außerhalb, haben es aber gerade mal 10 Minuten zur S-Bahn. Und ja, ein Gästezimmer haben wir auch!

Ein paar Worte zum ASEAN Gipfel und Amerikas Rolle in Asien

Ich mag es nicht nochmal auf Deutsch schreiben, deswegen die Originalversion hier:

The ASEAN summit in Phnom Penh had two important tasks: Human rights and the situation in the South China Sea. Cambodia as the host failed two times: The human rights declaration is far from what is needed and isn’t helping activists at all. It basically writes down the status quo for most countries in ASEAN, where torture, unjustice and a weak legal system is still the standard. No wonder that Cambodia, having a long rap sheet in human rights, wasn’t pushing for more.

More important for the strategic role of South-East Asia is of course the South China Sea with it’s natural ressources. China basically claims the whole area as it’s own territory, while the Philippines and Vietnam disagree. But China has it’s own way of diplomacy: It won’t talk to all, instead it insists in bilateral talks. It tries to outplay the ASEAN countries, and the the way it does it is with pressure and money. That works very well for Cambodia, the ASEAN chair, whose dictator Hun Sen is after the death of former King Sihanouk even closer with his friends in Bejing.

So the Cambodia government failed also with this issue. Instead of bringing the ASEAN countries closer together and unite them, it’s role was to support the separation managed by China.

But something else happend: Although President Barack Obama came to the summit for the second time, he made a stop in Myanmar before for the first time. Actually he was the first US-President ever to visit the country. Why he came? To set a statement, mainly to China. It says “We are here and we take the competition”.

The US knows that the importance of the middle-east is fading. Recent research showed that the US can be independet from Arab oil in a decade. The Palestin-Israel conflict is annoying and doesn’t come to any solution. The new markets and big players are in Asia. That’s why Obama is looking for allies, trying to strenght assisting ties and reviving old relations.

He can count on the Philippines, a long standing partner. Malaysia, Indonesia and Brunei are muslim countries, but moderate, and they don’t like China at all. For them, it is Asia first, but second maybe America more than China. Vietnam had already issues with China, and the South China Sea conflict doesn’t make it better. They agreed recently to accept military support from the US.

Thailand is trying to be polite and neutral. At least this is what the government does. Laos is already becoming a Chinese puppet, and so is Cambodia. But both are the poorest and least important countries.

Beside the governments, there are the people. Obama mentioned in his speech in Yangon that the most important and difficult job is not being president, but a citizen. Al his remarks about freedom and dignity and respect was targeting the common people.

What America always did very successfully was selling a life style. And it works pretty good. You won’t see people standing on the street with signs “I love Hu Jintao” or “We love Wen Jiabao” (unless they are forced to). You won’t see local activists demanding the Chinese premier to help them in environmental or human rights issues. But they do it when Obama comes. And they do it because he sells hope and the American way of life. This is what the people want.

Of course, reality in term of human rights isn’t anymore what it was in the US. They just renamed “polical prisoners” to “terrorists” and all of a sudden everything is fine. They did not limit the freedom of speeach but instead installed the Patriot Act. The US is becoming more and more repressive, basically for the same reason regimes always become: The ruling relite doesn’t want to share it’s privilegies with too many others.

But still people trust America more than China. And Myanmar plays an important role. It’s government is begging the west for more engagement, because they know if China wins, the old guys will come back and all the efforts for opening and more freedom will be set back.

The common people already made a decision: Their own country first, ASEAN next. But when it comes to a lifestyle, then it is the western way of living. Not just in terms of consumer goods (and safety of products), but also in freedom of speech and human rights.

Again Asia will the stage for the competiton of ideas. Let’s just hope this time it will remain a competition and not becoming a fight again.

Spracheingabe: Das nächste wirklich große Ding

Seit einiger Zeit benutze ich immer häufiger Serie Siri und auch nicht auf meinem iPhone. Ich möchte für ein Verwirklichungwissen wie Spracheingabe funktioniert. Das bedeutet viele tweets, Facebook Updates aber auch dieser Blogbeitrag sind mit Spracheingabe geschrieben. Der Vorteil: Ich muss nicht mehr tippen, was auf einem iPhone auch was war sehr schwierig ist. Da ich älter kann auch nicht mehr so Gut sehen und brauche deshalb jedes Mal meine Brille, was etwas umständlich ist, wenn man ein Telefon bedienen will.

Gerade die mobilen Services von Google sind sehr gut, was Spracheingabe angeht. Dieser Beitrag wird geschrieben mit der Spracheingabe von meinem MacBook Pro, ich muss zwar immer noch etwas verbessern, aber es ist auf jeden Fall einfacher als tippen. Aber: es ist eine Gewöhnungssache. Ich tue mich immer noch schwer mit Diktieren und mit dem Formulieren der Gedanken beim sprechen. Das kann auch daran liegen, dass ich das Tippen als Journalist gewohnt bin. Ich habe früher nie diktiert, Lokal-Journalisten haben keine Sekretärin.

Ein Problem, das ich noch habe, ist die Spracheingabe in der Öffentlichkeit. Für mich ist es immer noch seltsam neben meiner Frau zu sitzen und Tweets zu verschicken. Auch wenn es sicherlich genauso unhöflich ist ohne Spracheingabe neben meiner Frau zu sitzen und dabei zu treten tweeten.

Aber: die Spracheingabe macht viele Dinge einfacher. Es ist eine Frage der Gewöhnung, so wie wahr wie das Tablett eine Frage der Gewöhnung bei der Eingabe war. Viele Leute sagten sie können nicht schreiben, wenn sie die Finger nur auf ein Stück Glas legen. Mittlerweile hat sich das Problem erledigt.

Was sicherlich noch stört ist die online Anbindung. Wir brauchen mobile Endgeräte wie auch Laptops, die unabhängig von einer Internetverbindung Spracheingabe verstehen. Es ist mitnichten so das über all woran das Internet mobil verfügbar ist. Wer einmal von Hamburg oder von Hannover nach Berlin gefahren ist, der weiß, was ich meine. Im übrigen ist das Thema online Verbindung kein wirkliches Thema für mich in Laos. Ich habe 3G/LTE über alle hier in der Hauptstadt.

Ein anderes Problem: ich muss immer noch irgendwie mein Gerät in die Hand nehmen. Ich muss irgend ein irgendeinen Knopf drücken, um die Spracheingabe zu aktivieren. Ich glaube eindeutig Android hat mittlerweile eine Spracherkennung, aber ich habe dabei meint der Lecks CS dreihatte mit meinem Galaxy S3 immer wieder Probleme, die verschiedenen Features zu aktivieren. Vielleicht kann ich da jemand aufklären was es da schon gibt. Bei meinem iPhone muss ich auf jeden Fall immer noch den Button drücken. OppermannAuf meinem MacBook Pro muss ich zweimal Funktion drücken.

Ich habe Ihrenim Beitrag mal einige Stellen durchgestrichen widersprachtdie das System falsch erkannt hat. Das sind immer noch einiges. Aber ich glaube wir sind schon viel weiter als Stress TrächtigkeitDragon Dictate mal war. Auch wenn das immer noch von entleerteder Engine her die beste Spracherkennung ist.

Ich glaube wir werden in Zukunft noch viel mehr über Spracherkennung und Hilfe Nowsteuern. Das kann irgendwann auch eine Mikrowelle oder ein Kühlschrank sein. Aber für die nächste Zeit werden es erstmal Mobiltelefone, Smartphones und Computer sein.