Category Archives: Blogger

In China da schreiben sie Blogs

Heute in der Rundschau: Mal wieder der Blick nach drüben. Während wir hier manchmal glauben, am deutschen und am englischen Wesen möge die Welt genesen, lesen die meisten Menschen chinesische und spanische Netzliteratur.

China ist zur Nation der Blogger aufgestiegen. In kurzer Zeit hat sich im Reich der Mitte die lebendigste und größte Szene mit Internet-Tagebüchern weltweit entwickelt. 34 Millionen dieser Tagebücher gibt es derzeit laut einer neuen Untersuchung des chinesischen Internet Informationszentrums. Das sind rund dreißig Mal so viele wie noch vor vier Jahren.

Der Verweis nochmals auf diesen Eintrag: In China gibt es 100.000 Podcasts. In Deutschland 2700. Andere zahlen sagen 65.000 englischsprachige.

Gerrit erklärt die Welt (des Web 2.0)

Schöne kleine Reader hat der Design-Gott Gerrit für seine Agentur (also die wo er arbeitet) zusammengefasst.

Rotzfrech hier mal der Text von der Webseite geklaut:

Ein einziges Internet-Jahr entspricht bekanntlich fünf Jahren in der restlichen Welt. Somit ist es nicht verwunderlich, dass viele Nutzer kaum noch mitkommen in der Flut von neuen Services und Online-Techniken. „Web2.0“ und „Social Software“ sind zwei Schlagworte, die seit einiger Zeit in den Medien als das nächste große Ding im Internet gehandelt werden. Die Mitarbeiter der 3st-Online-Unit fühlen sich in dieser spannenden Welt zuhause und nutzen tagtäglich moderne Online-Techniken, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Gerrit van Aaken, Webdesigner bei 3st kommunikation und erfolgreicher Blogger, hat nun die vielen Vorteile des „Neuen Web“ auf den Punkt gebracht und eine Einführung verfasst, die vor allem auf Mitarbeiter in der Unternehmenskommunikation abzielt. Sie können das dreiteilige PDF kostenlos herunterladen, ausdrucken oder am Bildschirm lesen. Selbstverständlich gestatten wir Ihnen auch, die PDFs an Ihre Bekannten und Kollegen weiterzuleiten. Viel Spaß beim Lesen!

Und hier die direkten Links
Das Neue Web, Teil 1: „Newsfeeds“ (PDF, 1 MB)

Das Neue Web, Teil 2: „Weblogs & Podcasting“ (PDF, 2 MB)

Das Neue Web, Teil 3: „Wikis“ (PDF, 1 MB)

Armes Handelsblatt: Zu viele Videokunden bei “Elektrischer Reporter”

Tja, Web 2.0 heißt nicht zwangsläufig Amateurstatus: Das wird jetzt vielleicht auch das Handelsblatt gelernt haben. Das schicken Sie Mario Sixtus als elektrischen Reporter los, und schon versagen die Videoserver ihren Dienst. Das ist schlicht peinlich, ich erwarte da mehr von einem Medienkonzern (man möge ich mich schon bald an meinen Worten messen…)

Wie bitte soll das der Marke Handelsblatt dienen? Sorry, wir machen tolle Sachen, kriegen das aber nicht in den Griff? Oder weiß man, dass die Videogucker eh keine Leser sind, solche Aktionen eher mittelfristig und bewusst als Spielwiese gedacht sind. Die Ironie: Da schreibt man mal nicht “beta” und schon isses “beta”.

Lobenswert ist die CC-Lizenz, auch wenn ich immer schmunzeln muss, wenn Unternehmen ihre Inhalte dann “NonCommercial” zur Verfügung stellen. Trotzdem: Richtig so.

Den Inhalt beschreibe ich hier bewusst nicht, das haben andere schon gemacht.

UPDATE: Ich schau gerade die OMD-Videos: Sach ma, sind die mit nem Handy gemacht? Ich glaubs nicht…

Rainer sacht er braucht Hilfe wegen Media-Markt und Steinhöfel

Passt irgendwie zum Post über die Musikindustre: auch andere wollen sich Kritik am Unternehmen nicht mehr gefallen lassen uns Klagen lieber als Kunden zu behalten.

Rainer sacht geht jetzt vor Gericht – weil er die unsinnigen Abmahnkosten nich bezahlen will. Meine Meinung Anwälte, die Abmahnkosten eintreiben, kann ich nicht vertrauen. Das ist eine gesetzlich legitimierte Gelddruckmaschine. Unternehmen, die mit solchen Anwälten arbeiten, sollten sich was schämen.

Blogged with Flock

Süddeutsches Blogstipendium

jetzt.de hat ja vor ein paar Monaten ein Blogstipendium ausgelobt. Nun stehen die Gewinner fest. Behindertenparkplatz hat zwar keinen Preis bekommen, aber ist als “Empfehlung der Redaktion” gelistet.

meldet Christiane. Trotzdem Glückwunsch fürs Finale.

Die Gewinenr sind:
Bloggen für den Weltfrieden von Nilz Bokelberg
yet another indie disco von Walter Wacht
die Texte von jetzt-Userin rose
netzpolitik.org von Markus Beckedahl
Jackpot Baby!

Gerade für netzpolitik.org freut mich das, erste Sahne, was die abliefern!

Anne einundzwanzig

Anne war erst hier dann hier und jetzt ist sie hier. Sie war Praktikantin bei uns und hat dann Onlinejournalismus studiert. Als sie bei uns war, begann ich mit dem Podcasten. Als sie ihre Diplomarbeit schrieb, war es übers Podcasten. Jetzt ist sie in Berlin, und ich bald auch. Sie bloggt unter http://einundzwanzig.wordpress.com//

Was “einundzwanzig” nicht ist:
>> mein Alter
>> meine Kleidergröße
>> Teil meiner PIN
>> mein Geburtsdatum
>> die Anzahl meiner Ex-Freunde
>> meine Schuhgröße
>> die Anzahl der Biere, die ich vertrage…

“einundzwanzig” ist mein kleines Projekt. Den Namen hat es einem lieben Freund von mir zu verdanken, der sich die Uhrzeit aussuchen durfte. Das ist auch schon die Antwort auf die Frage, was “einundzwanzig” nun eigentlich ist. Nämlich die Uhrzeit, zu der ich (hoffentlich) täglich ein Foto von Dingen knipse, die ich gerade vor der Nase habe.

Jörg Kantel




joerg kantel

Originally uploaded by thomaswanhoff.

Verdeckt, aber vorhanden: Jörg Kantel aka der Schockwellenreiter (http://www.schockwellenreiter.de) bei der Tagung “Issues Managemht” der F.A.Z.-StiftungFAZ-Institut und Convent-Seminare, bei der ich zuvor über Podcasting und Unternehmenskommunikation gesprochen habe. Das Ganze übrigens in der Hessischen Staatskanzlei. Sehr interessante Vorträge, vor allem von DaimlerChrysler und dem Firehouse.biz-Blog. Die Amis sind halt begnadete Präsentatoren. Nicht minder interessant und ein Garant für wunderbar aufbereitete Informationen: Dr. Ansgar Zerfaß, Uni Leipzig.

Mehr zur Tagung; http://www.iqb.de/de/index.php?id=1082

Lumma macht’s – Mainstreambloggen

Recht hat er.

Kann man in Deutschland als Blogger reich und berühmt werden? Klar, das geht. Aber da muß man schon Vollgas geben, eine gute Schreibe haben und nicht nur selbstreflexive Artikel über Kindheit, Jugend, Gegenwart und die Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation bringen, sondern richtig Butter bei die Fische. Es hilft ungemein, wenn man ein oder mehrere Spezialgebiete hat, in denen man nicht nur als Experte gilt, sondern wirklich etwas weiß. Man muß Polarisieren können, man muß Themen besetzen können, man muß als Hans Dampf in allen Gassen durch die Republik touren, mit allen für das Spezialgebiet wichtigen Leute im Kontakt sein, keine Party auslassen und dazu noch bloggen bis der Arzt kommt, Rampensau-mässig die Oma für einen guten Scoop verkaufen und schlichtweg eine fette Welle machen. Dann geht das. Durch harte Arbeit kommt Credibility, die Leser wissen das zu schätzen.

(Nein, mit diesem Blog will ich diesem Anspruch gar nicht gerecht werden, das ist wirklich nur so). Aber in der Wissenschaftssendung habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht, wenn auch in bescheidenem Rahmen. Mein Credo seit langem: Der Inhalt macht’s!

Hast mal ‘ne Mark…

… haben mich frühre vornehmlich Punker angebettelt. Heute ist das anders, da fragt man “Verlinkste mich mal?”. Freut mich ja zu einen, dass die Kids im Internet angekommen sind, aber betteln?

In der Redaktion kam heute sowas rein:
…Nachdem ich Student bin und diese Seite betreibe, habe ich leider nicht die finanziellen Mittel um AdWords bei Google, oder Webeflächen auf anderen Portalen zu kaufen, um meine Seite bekannter zu machen.
Daher würde ich mich wahnsinnig freuen wenn Sie vielleicht einen kleinen Artikel über meine Seite schreiben könnten, oder meine Seite in irgendeinem Zusammenhang mit Online Dating oder Single dasein in einem Ihrer Artikel erwähnen könnten.
Ich weiß das ist ziemlich viel verlangt von mir, ich hoffe jedoch trotzdem das vielleicht Sie mich unterstützen.”

Nun, lieber Schreiber, es ist nicht viel verlangt von Dir, sondern mir. Irgendwie mag ich die Seite nicht erwähnen, weil mir das zu unterwürfig ist. Oder soll ich doch?

User wollen nix generieren und genieren sich? Kein Problem.

aus dem Guardian via Companice

It’s an emerging rule of thumb that suggests that if you get a group of 100 people online then one will create content, 10 will “interact” with it (commenting or offering improvements) and the other 89 will just view it.
It’s a meme that emerges strongly in statistics from YouTube, which in just 18 months has gone from zero to 60% of all online video viewing.
The numbers are revealing: each day there are 100 million downloads and 65,000 uploads – which as Antony Mayfield (at http://open.typepad.com/open) points out, is 1,538 downloads per upload – and 20m unique users per month.
That puts the “creator to consumer” ratio at just 0.5%, but it’s early days yet; not everyone has discovered YouTube (and it does make downloading much easier than uploading, because any web page can host a YouTube link).

Das erleben wir hier bei der Zeitung ganz genauso. Solange meine potenzielle Zielgruppe die ganze Welt ist, kann mir das wurscht sein. Schon die Eingrenzung auf Deutschland bedeutet auch eine potenzielle Verringerung möglicher Content-Lieferanten. Man schaue sich die Readers Edition an. Oder auch die Kommentierer von Blogs. Das sind wenige, die wirklich aktiv sind (auch Verbandsvorsitzende können ein Lied davon singen).

Warum das so ist? Weil Menschen bequem sind und lieber andere für sich arbeiten lassen. Weil bisweilen die Motivation fehlt: Warum soll ich das was schreiben? Das bedeutet aber im Umkehrschluss: Ist die Motivation da, dann läuft das auch. Das kann Geld sein oder persönlicher Ruhm. Aber irgendwas muss es sein. Eine schöne Übersicht über User Generated Content und das aktuelle Medienecho übrigens bei Peter Turi.

Übrigens: Im Bereich Podcasting scheint mir, dass die obige Regel noch nicht gilt. Offenbar ist das bei jungen Medien noch so, dass Produzenten und Konsumenten zahlenmäßig noch nicht ganz so weit auseinander sind.

Guardian bringt es auf den Punkt

Der Guardian beschäftigt sich mit der Wirkung der New Media auf Zeitungen.

The need to be the first blog on the block to spread a bit of regurgitated news, complete with your own spin, isn’t obviously a way to become a trusted brand. Speed is the enemy of depth. Newspapers still have a vital role in generating trusted content. Whether it then appears on printed paper, on a portable screen, on a website complete with video (making it converge with television) or a mobile device (where the potential has only been scratched) remains to be seen. At least newspapers, unlike the music industry, aren’t trying to deny that a revolution is taking place.

Dazu passend auch ein Zitat von Roy Greenslade, ehemnaliger Mirror-Chef:
“What we do in newspapers is tell people what we think, it’s a top-down process. What blogs have done is to make a conversation.”

Nielsen: Podcasts bekannter als wie Blogs (ätsch!)

Ãœber Podcastingnews:
Nielsen//NetRatings announced today that 6.6 percent of the U.S. adult online population, or 9.2 million Web users, have recently downloaded an audio podcast. 4.0 percent, or 5.6 million Web users, have recently downloaded a video podcast.
These figures put the podcasting population on a par with those who publish blogs, 4.8 percent, and online daters, 3.9 percent. To put this in perspective, though, Nielsen notes that podcasting is not nearly as popular as paying bills online, 51.6 percent, or online job hunting, 24.6 percent.
“The portability of podcasts makes them especially appealing to young, on-the-go audiences,” said Michael Lanz, analyst, Nielsen//NetRatings. “We can expect to see podcasting become increasingly popular as portable content media players proliferate,” he continued.

Mehr dazu

P.S: Natürlich stimmt der Vergleich nicht wirklich: es werden Pocastdownloads mit Blogentries verglichen.

Phonecaster bei Spiegel Online

In Zeitungsredaktionen heißt es bisweilen, dass etwas erst dann passiert, wenn es die Agentur meldet. Bei Spiegel Online scheint man auch in Zeiten des Web 2.0 zu denken, etwas sei erst entdeckt, wenn SpOn es hat. So der Dienst “Phonecaster”.

Mit der Telefontastatur lassen sich die so empfangenen Podcasts nicht nur Vor- und Zurückspulen oder Episoden überspringen, man kann sogar Audiokommentare zu den Podcasts abgeben, etwas das man im angestammten Lebensraum der Podcasts zwischen Internet und iPod oft verzweifelt vermisst. Und wer für sich beansprucht, eher ein Sender als ein Empfänger zu sein, kann sogar eigene Podcasts über das Telefon aufnehmen.

Nun, Loudblog, das wohl am meisten genutzte CMS von Podcastern, bietet seit der Version 0.2 die Möglichkeit, eine MP3-Datei als Audiokommentar hochzuladen. Johnny Haeussler vom Spreeblick hat weiland schlicht eine Telefonnummer eingerichtet,die man anrufen kann. Was das Problem bei Phonecaster ist: Ich als Anbieter erfahre gar nichts von den Kommentaren, wenn ich nicht bei Phonecaster meine Kommentarbox abhöre (was ich aber nicht will, ich habe weder Flatrate, dafür aber eine eigene Webseite, auf der man eben kommentieren kann). Der Nutzer mag das aber nicht zwangsläufig wissen, weil es ihm gar nicht gesagt wird. Es wäre also schön, den Podcaster wenigstens die Infos über Kommentare zukommen zu lassen, bessern noch einen Link zu einer MP3-Datei.

Ein Problem übrigens, dass viele Portale haben: Sie listen einfach Feedinhalte auf (fast immer automatisch generiert) und bieten ganz Web-2.0-mäßig Kommentare an. Nur diskutiert man da eben nicht mit dem Anbieter des Podcasts, sondern zwingt diesen dadurch, auf diese Seite zu gehen, um zu schauen, was dort zu seiner Sendung gesagt wird. Das ist überhaupt nicht leistbar.

Und ich habe schon verschiedentlich darauf hingewiesen, das Phonecaster eben auch seine Beschränkungen hat: Nur für Leute mit Handyflatrate und nur für Sendungen, bei denen Telefonqualität reicht.

Und wieder dreht ein Großer durch

Manche kapieren es einfach nicht. Paul bat mich, sein Problem auch hier bekannt zu machen:

Yell, the worlds biggest yellow pages publisher, today threatened to shut down Yellowikis, the wiki based yellow pages directory.
They accused Yellowikis co-founders Paul Youlten and Rosa Blaus (his 15 year-old daughter) of “misrepresentation”, “passing off” and suggested that using the name Yellowikis could “constitute an ‘instrument of fraud'”
Yell are demanding that Paul and Rosa Close down the website, transfer the domain names to Yell and agree to pay damages to Yell for loss of profits. (Yell made $2.4bn in 2005, Yellowikis made a loss of $500 which was used to print t-shirts promoting Yellowikis at the Wikimania conference in Frankfurt)
Paul Youlten said: “This threat from Yell to shut us down looks like a sign of desperation. The whole yellow pages industry is in crisis. Use of the paper directories is collapsing as people get broadband internet connections in their homes. Small and medium sized businesses are beginning to notice that their customers are ringing them up and saying “I found you on Google” and not “I found you in the yellow pages””

Rosa Blaus said: “Maybe they are a bit jealous of Yellowikis because we allow companies to add videos, skype IDs, email addresses, instant messaging, in as many categories and languages as they like for free.”

This article features first-hand journalism by a Wikinews member. See the talk page for more details. Articles are translated through WORTNET.
Rosa Blaus suggested to her father that they set up Yellowikis after she noticed small businesses were deleted from Wikipedia for not being “encyclopaedic”.
Yellowikis has been growing at 8.7% month-on-month and has 494 editors and about 5,000 articles listed.
The threat of legal action came after an article mentioning Yellowikis was published in The Independent newspaper.


Die Jungs von Yell kann man hier auf den rechten Weg zurückführen

Making Money with the internet

Jason Calacanis von Weblogs Inc. bringt es auf den Punkt. so wird Geld verdient im Internet:

Here is the new model:

1. Start a blog with adsense and make spare change.
2. Scale a blog to 250k to 1M pages a month and become big enough for Federated Media, AdBrite, and Blogads to care about you (i.e. sell you’re inventory)–now you’re making a living.
3. Scale over 1M pages a month and become big enough that you can afford your own sales group and fire Federated Media for taking 40% of your money because your cost of sales will be 15-20% as a stand alone business.