Telekom (oder T-com) – ein Trauerspiel

Es ist ja hinlänglich bekannt, das Rene Obermann als Versager des Jahres genannt werden müsste, weil der Kundenservice der Telekom so unterirdisch ist, dass es einen schon Grausen kann. Jüngstes Beispiel ist der Versuch einer Kündigung meines Telefonanschlusses im Taunus.

Am 31. Januar haben wir das erste Mal den Anschluss gekündigt – und seitdem nicht mehr gehört außer einer Standardmail:

Bitte entschuldigen Sie, dass Sie bislang noch keine Antwort
erhalten haben.
Wir benötigen für Ihre Kündigung noch etwas Zeit. Haben Sie
bitte noch etwas Geduld.

Das Gehabe der Telekom ist an Frechheit und Unverschämtheit nicht zu überbieten: Es grenzt schon fast an unlautere Absichten, dass man dort versucht Leistungen anzubieten und zu verkaufen, die man kaum halten kann.

RTL relauncht auch Bewegtbild

Hmm, man sollte DWDL-Ankündigungen, vor allem was Daten angeht, eher vorsichtig verstehen, dennoch das mal hier:

Kommende Woche Donnerstag, am 22. Februar, geht RTL Interactive mit einer neuen RTL-Website online. Neben einem klareren Design ist Video-on-Demand dabei das wichtigste Stichwort.

So rein als Nutzer bin ich begeistert von On-Demand. Muss nicht unbedingt RTL sein, aber seis drum. Fernsehsender mit Bewegtbildoffensiven haben ja schon was für sich ..Ich fände es ja spannend, die Dinger mit Werbung vorne, in der Mitte und Hinten zu versehen und dann unter eine Creative Commons Licence by-sa zu stellen. aber das wird wohl noch dauern.

Bewegtbild kann auch lange dauern

Wenn es ums Bewegtbild geht, sagen viele, nach 2.30 Minuten ist Schluss im Internet. Das mag bei Unterhaltungsformaten so sein, nicht aber bei wirklich interessante Inhalten für Menschen, die gerne auch mal das Hirn einschalten (und von denen es mehr gibt, als viele Medienmacher denken).

einfallsreich.tv ist einer dieser Anbieter, vor allem mit seinem Künstlergesprächen, und Amadelio geht in eine ähnliche Ecke. Letztere sind vor allem auch wunderbar fotografiert und einfühlsam gemacht. Es geht zum Beispiel um Sexualität, aber auch um den MP3-Erfinder oder den Fotografen James Nachtwey. Wunderbare Filme, einzig die Anmoderation hat eine etwas eigene Ästethik.

Ich glaube an die langen Formate, weil erst sie IPTV interessant machen werden, dass nämlich von der Vielfalt und vor allem auch der Nische leben wird. Und Nischenthemen sollen und dürfen länger ausgebreitet werden.

McDonalds rauchfrei

Es sind mal wieder die Amis nicht die Deutschen die Mut beweisen und vorpreschen. Während hierzulande Gastwirte und Luftverpester lamentieren und nach Ausreden suchen (das wirsd Qualm schon mal zum Kulturgut), zeigen die Hamburger-Brater, dass sie ein richtiges Händchen haben und Raucher jetzt komplett rausmüssen. Gut, jetzt müssen sie sich noch um den Fettgeruch kümmern..


via Qype-Vibes

Second Life: Ich muss mal wieder motzen

Gestern sagte mir ein Redakteur, Second Life sei relevant und wichtig, weil drüber gesprochen wird. Aha. Nun, heute wird zum Beispiel bei Onlinekosten.de darüber gesprochen.

Neben dem realen Leben flüchten immer mehr Internetuser ist die virtuelle Welt von Second Life.

Wenn man sich nicht die Mühe machen will Zahlen zu suchen und Relevanz zu begründen, ist “imemr mehr” immer gut.

Dabei handelt es sich um eine kostenpflichtige dreidimensionale Internetwelt des Anbieters Linden Lab, in der Spieler ein von ihnen selbst erfundenes zweites Leben führen.

Kann man so sagen.

Kurios ist dabei vor allem, dass Dienstleistungen in der virtuellen Welt so genannte Linden Dollar kosten, die in reale Dollar getauscht werden können. So mancher Second-Life-User soll es schon zum Millionär geschafft haben.

Auch hier wieder: Lieber unbestimmt bleiben, das gibt das Gefühl, es sei wichtig.

Jetzt aber der Knaller: Der ganze obere Sermon wäre gar nicht nötig, wie die Leserumfrage bei Onlinekostren.de zeigt:

Für den Großteil ist das virtuelle Treiben offenbar uninteressant. Beachtliche 61,70 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gaben an, kein Interesse an Second Life zu haben. 31,46 Prozent gaben sogar an, überhaupt nicht zu wissen, was Second Life genau ist.

Wenn es also keine Sau interessiert, warum ist es dann eien Umfrage wert? Die Katrze beißt sich in den Schwanz, wie der Redakteur, der ein Thema erst dann macht, wenn die anderen drüber reden.

Second Life: Hype, Erfolg, oder nur ein Spiel?

Ob der Stern oder andere: Jedes Medium springt gerade auf den Second Life-Zug auf, nur um irgendwas dazu zu machen. Mit der lleider üblichen Ahnungslosigkeit und Oberflächlichkeit. Der Spiegel läßt seinen Avatar los, der Stern macht einen Spieletest und und und. In fast allen Artikeln geht es um die Frage “Ist es ein Hype?”. Und da kaum einer sich wirklich mit virtuellen Welten beschäftigt und glaubt, Klein-Karlheinz jetzt den Gatekeeper vorspielen zu müssen, lesen sich die Stories auch so: “Schlechte Grafik, was soll ich da?, Gab es doch früher schon, alles Hype.”

Mich macht langsam, langsam der Hype um Second Life verrückt. Klar, es ist einzig, klar, es ist erfolgreich. Aber ist es wirklich nötig, dass alle Welt jetzt da drin Läden aufmacht, Zeitungen verlegt, wie Schweden ein Konsulat eröffnet?

schreibt der Stern-Tester.

Dabei ist die Frage nach dem Hype doch ganz einfach zu beantworten. Nämlich mit “Ja”. Natürlich ist Second Life ein Hype. Denn alle Medien der Welt beschäftigen sich gerade mit einem Spiel, dass gerade mal 57702 zahlende Mitglieder hat. Die Bevölkerung selbst wird mit 3117287 angegeben, aber da muss man genau hinschauen, denn da sind eine Menge “Leichen” dabei.

Noch ein paar Zahlen:
Die 18-24 stellen 27,46 Prozent der Spieler, die 25-34jährigen 38,78 Prozent. .

World of Wacraft hat das zigfache an Spielern – und wird wie auch die ungezählten Counterstrike- und ähnliche Server belächelt. Nehmen wir noch die beliebten Pokerräume dazu, dann leben eine Menge Menschen schon in einer virtuellen Welt. So wird auch ein Schuh aus dem Hype.

Das Besondere an Second Life ist die “Offenheit” der Plattform. Es gibt kein Spielziel, erlaubt ist was gefällt. Dabei ist es schon bezeichnend, dass sich Spiegel Online gerne an den Sexspielplätzen umtreibt.

Linden Labs entwickelt noch am Spiel, man kann ihnen natürlich vorwerfen, schon Geld zu nehmen für eine wackelige Beta. Doch bevor hier jede deutsche Tageszeitung, deren Redakteure Computer und Internet ohnehin gerne noch als Teufelszeug ansehen, das kaputtschreibt, möchte ich zu Geduld raten. Der Hype kommt nicht aus Second Life, sondern aus den Medien. Die können auch das wieder nicht einschätzen und haben Angst, ein Thema zu verpassen.

Ausgerechnet Matthias Döpfner (irgendwie auch mein oberster Boss) sagte dann sowas:

Second Life ist kein Spiel, sondern dreidimensionales Internet. Reale und virtuelle Welten rücken zusammen und schieben sich ineinander. Das ist eine Entwicklung, die manche beunruhigt und viele begeistert.

Disclaimer: Ich arbeite im gleichen Verlag, der die Second Life Zeitung “The Avastar” herausgibt.

“Will we print the NY Times in five years? I don’t care”

Große Worte:

“Will we print the NY Times in five years? I don’t care,” says the NY Times publisher

Despite his personal fortune and impressive lineage, Arthur Sulzberger, owner, chairman and publisher of the most respected newspaper in the world, is a stressed man.
Why would the man behind the New York Times be stressed? Well, profits from the paper have been declining for four years now, and the Times company’s market cap has been shrinking, too. Its share lags far behind the benchmark and just last week, the group Sulzberger leads admitted to a loss of $570 million because of writeoffs and losses at the Boston Globe….Will it be free?
It will not, Sulzberger avers: if you want to read the New York Times online, you will have to pay.
In the age of bloggers, what is the future of online newspapers and the profession in general?
There are millions of bloggers out there and if the Times forgets who and what it is, it will lose the war, and rightly so, re Sulzberger. “We are curators,” he explains: curators of news. People don’t click onto the New York Times to read blogs: they want reliable news that they can trust.

Kosten halten Unternehmen vom Web 2.0 ab?

Eben gelesen:

Häufig ist es das Preis / Leistungsverhältnis, das viele Unternehmen noch davon abhält, den Web 2.0 Hype zu nutzen. Dabei war es noch nie so preiswert, die gewünschte Zielgruppe mit Podcasts zu erreichen.

Geschrieben hat es die Firma WayOf.Net und will ihren Picccast verkaufen.

“Wir nutzen neue, effiziente Wege in der Produktion, um das Medium Podcast auch bezahlbar zu machen,” erläutert WayOf.Net – Inhaber Ulli Harraß.

Podcast nicht bezahlbar? Wenn etwas bezahlbar ist, dann ein Podcast. Selbst wenn ich den produzieren lasse von einem Studio, ist das keine so große Sache.

Aber es gibt auch gute Nachrichten:

In Podcasts „gemogelte” Werbespots, „Radioshows“, die laut und unangenehm auf den Ohrstöpseln plärren sind nur zwei Beispiele. Harraß rät: “Wer seine Kunden begeistern will und neue Kontakte gewinnen möchte, sollte sie tunlichst nicht nerven und immer einen Mehrwert in den Podcast packen.”

Leider steht in der Pressemitteilung nicht, was denn nun Piccast genau ist. Ich habe dann nachgeschaut und war ein wenig entsetzt:

Der Claim: We make your Podcast visible! Geht nicht so ganz an mich…

Zum Thema Onlinedurchsuchungen

In Wahrheit hat es eine “Online-Durchsuchung” oder gar den “Bundestrojaner”, der seit geraumer Zeit durch die Medien geistert und sogar einen eigenen [extern] Eintrag bei Wikipedia bekommen hat, nie gegeben – und es wird ihn auch nie geben. Er ist ein Hoax und beruht auf dem mangelnden Sachverstand eines Oberstaatsanwaltes, jeweils einer Falschmeldung der taz und der Süddeutschen und der Tatsache, dass alle deutschen Medien, ohne die Fakten zu recherchieren, voneinander abgeschrieben haben. Nach dem Prinzip “Stille Post” steht am Ende der Berichterstattung dann der “behördliche” Hacker, vom dem am Anfang nie die Rede war.

schreibt Telepolis völlig zu recht.

Ich hatte mich auch schon gefragt, wie das BKA bei mir einen Trojaner einschleusen will (zumal auf meienm Macbook) und Firewall und überhaupt.

Zufriedenheit mit Fernsehen und Chance fürs Bewegtbild

Die Fernsehzuschauer in Deutschland sind überwiegend zufrieden mit dem Programmangebot insgesamt, bemängeln jedoch eine zunehmende Gleichförmigkeit und halten die Gebühren für zu hoch. Das sind Ergebnisse einer Umfrage von TNS Infratest Media Research im Auftrag der Programmzeitschrift «Hörzu», wie das Blatt mitteilte.

schreibt u.a. der KSta

Tatsächlich sagen über 60 Prozent sie seien zufrieden mit dem Programm. Nun ist die Frage nach der Methodik immer angebracht, aber ich denke der Trend ist realistisch. Ebenfalls zwei Drittel sagen es gäbe viele ähnliche Sendungen.

Und dann das:

Auf die Frage, von welchem Genre sie gern mehr im Programm hätten, nannten die meisten Zuschauer Dokumentationen und Reportagen (53,7 Prozent). Es folgen deutsche Spielfilme (40,6), Servicesendungen (39,8) und politische Magazine (24,5)

Ich möchte das glauben, kann es aber nicht. Ich fürchte, man ist bequem und schaut dann doch die leichte Kost. Sonst hätten Arte und Co. mehr Zuschauer. Vielleicht ist das dann aber eine Chance für zeitversetztes Bewegtbild – dann kann der Zuschauer undabhängig davon, ob er gerade müde aus dem Büro kommt, entscheiden, ob er leichte Koste will oder schwere.

Kleine Welt Oberpfalz als Korsakow-Film

Bin aus bestimmten Gründen gerade auf den Filmeseiten von Florian Thalhofer unterwegs, der sich des Korsakow-System bedient. Dabei wird ein Film dank Shockwave und Internet nicht linear erzählt. Der Zuschauer bestimmt per Klick auf bestimmte Bildbereiche oder Clips, wie es weitergeht – natürlich nur im Rahmen der vorhandenen Elemente.

Ein wunderbarer Einstieg ist der Film Kleine Welt, der Thalhofers Heimatstadt Schwandorf beschreibt. Da ich einen großen Teil meiner Jugend imerm wieder in der Oberpfalz verbracht habe, ist das Linktipp des Tages.