Facebook und Co.: eine Blase

BBC NEWS | Business | Visa taps into Facebook following

Visa, the world’s largest credit card network, is paying Facebook $2m (£1m) to advertise its small business service on the popular social networking site.

schreibt die BBC, und ich bin entsetzt darüber, dass das eine Meldung ist. Was bitte sind 2 Mio Dollar als Werbeetat für Facebook. Gefühlt ist das eines der größten Netzwerke der nichtasiatischen Welt, und 2 Mio dürfte ein Banner fur eine Woche kosten. Aber dass man Visa überhaupt als Kunden erwähnen muss und solche nicht eine Selbstverständlichkeit sind, zeigt, dass die meisten der Web 2.0-Services nichts als heisse Luft sind.
Kaum einer hat ein Produkt zu verkaufen, und die wenigsten haben nennenswerte Werbeeinkünfte. Letzteres dürfte zum einen an einer lethargischen Werbeindustrie liegen, zum anderen aber an einer völligen Überschätzung des Internets. Nur weil ein paar Geeks (wie ich) den ganzen Tag online sind und sinnlose Twitternachrichten schicken, heißt das nämlich nicht, dass die ganze Welt das tut. Die meisten Menschen produzieren Autos (die man gegen Geld verkaufen kann), Dienstleistungen (Haare frisieren gegen Geld) oder heilen Menschen als Ärzte (auch das gegen Geld).

Mitnichten aber ist eine Wirtschaft erfolgreich, weil alle Unternehmen zunächst mal einige Jahre ihre Ausgaben über Kredite finanzieren und statt nach Einkünften aus verkauften Produkten und Leistungen lieber nach “Finanzierungsrunden” schauen. Siehe Plazes. Ich sehe auch Sevenload als einen solchen Kandidaten, auch wenn sich in Sachen Werbung etwas tut (dafür ist die Performance grottig geworden).

Das scheint auch das Handelsblatt erkannt zu haben und sieht nun Facebook den gleichen Problemen gegenüber wie Youtube: Viel Traffic, wenig Income.

Wann immer ein neues Startup kommt frage ich nach dem Businessmodell und höre: Werbung. Als ob sich die deutsche Werbewirtschaft um die letzten Werbeplätze im Netz schlagen würde.

BBC Meldung via Turi2