Category Archives: Mein Leben

Denk ich an Deutschland …

Ja, es wird ruhig hier. Als Lebensnachweis mal zwei Bilder, die Constantinos Catsoulis gemacht hat bei einem Filmshooting.

Thomas Wanhoff by Constantinos Catsoulis
Thomas Wanhoff by Constantinos Catsoulis
Thomas Wanhoff by Constantinos Catsoulis
Thomas Wanhoff by Constantinos Catsoulis

Vielleicht ist die Blogfrequenz auch ein Ausdruck wie sehr ich mich von Deutschland entferne. Ich schreibe fast nur auf Englisch und die beiden Podcasts sind irgendwie die einzigen deutschsprachigen Veröffentlichungen. Aber so ist das eben wenn man den Sprung ins Ausland gemacht hat.

Ich höre gerade den Deutschpop-Kanal bei Apple Music. Klingt irgendwie komisch weil ich das hier im normalen Radiomix natürlich nicht so höre, aber irgendwie auch vertraut. Deutschpop klingt immer nach Berlin für mich…

Mein Bruder hat neulich gefragt was ich denn weiß über Deutschland nach 8 Jahren im Ausland. Gute Frage. Ich bekomme schon noch die Highlights der Politik mit, weiß aber nicht wieviel eine Straßenmaut denn kostet. NSA und so finde ich schlimm, aber es wundert mich noch mehr, dass da keiner wirklich auf die Straße geht – oder besser gesagt, dass es kein Massen sind.

Seit ich ausgewandert bin, weiß ich glaube ich mehr was Deutsch sein ist, als vorher. Ich sehe Dinge in einem anderen, oft größerem Zusammenhang. Das führt mit sich dass Details manchmal verloren gehen. Aber Facebook und Twitter gegen mir schon noch ein ganz gutes Bild von Befindlichkeiten, zumindest der Leute denen ich folge. Ab und an verliere ich mich auch mal auf deutschen Medienseiten, aber in der Tat selten.

Hier noch ein paar Bilder von unserem Kurzbesuch in Laos:

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Ich vermiss immer noch nichts, außer ein paar Freunde und den Wald. Die Freundlichkeit vieler Leute hier ist einfach umwerfend. Ich hatte heute eine Unterhaltung mit Studenten aus Khon Kaen im Nordosten Thailands, die nicht nur begeistert waren, dass ich ihre Uni kenne, sondern auch dass ich gesagt habe, ihre Uni ist besser als viele in Bangkok. Schon allein weil diese Studenten Englisch sprachen, was andere beim gleichen Event nicht taten. Auf dem Rückweg strahlte mich eine S-Bahn-Security-Frau an und wollte sichergehen, dass ich den richtigen Zug nehme. Und dann schickte mir eine gute Freundin von uns aus Laos Fotos von sich – sie kann nicht lesen und schreiben und spricht auch keon Englisch, aber sie weiß wie man Facebook Messenger bedient, und so tauschen wir entweder Fotos und Sticker aus oder schicken Sprachnachrichten – letzteres ist übrigens weit verbreitet in Asien.

Und das erinnert mich wieder daran, als mein Bruder und ich als Kinder mit WalkieTalkies rumgelaufen sind und uns toll vorkamen – Vorsprung durch Technik, sozusagen..1980

Ein Blick in meinen Garten in Thailand

Wir leben ja in einem Compound, also einer Wohnanlage mit Einfamilienhäusern, Sicherheitsdienst, Clubhouse und Pool. Und ja, eine Mauer ist auch drum, die hält Einbrecher ab, aber auch Schlangen (gerade heute habe ich auf der anderen Seite der Mauer, wo ein Park ist, meine erste Kobra gesehen).

Zum Haus gehört ein kleiner Garten, und da ich schon in Laos ein wenig Nutzpflanzen angebaut habe, dachte ich ich kann das hier auch machen. Wir haben hier ein paar Blütenpflanzen, Stechpalme und so, aber ich dachte mehr kann nicht schaden. Deswegen eine kleine Bildergalerie.

Papaya fallen übrigens irgendwann um weil der Stamm morsch wird. Dann muss man neue pflanzen. Bananen vermehren sich über neue Triebe die irgendwann aus dem Boden kommen. Und beim Pflanzen immer auch mal nach oben kommen, meine erste Banane habe ich nämlich direkt unter der Satellitenschüssel gepflanzt, und irgendwann wurde das Bild schlecht, weil die Blätter den Empfänger verdeckt haben.

Pineapple
Aus dem Strunk einer Ananas

Changkok Manis
Changkok Manis
Haben wir aus Borneo mitgebracht. Schmeckt gut mit gebratenen Eiern.

Changkok Manis
Man nimmt nur die Blätter, schneidet den Stamm ab und steckt ihn wieder in den Boden.

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Mein kleiner Mangobaum, selbst gezogen

Papaya
Die ersten Papaya waren fertig, ich musste neue pflanzen

Junge Banane

Banana: Einmal hatte ich schon Früchte, das hier ist die “Enkelin” der ersten Pflanze

Kraut
Ich dachte eigentlich dass sei eine Spinatart, ist es wohl aber doch nicht. Jemand ne Ahnung?

Mein kleiner Chilli strauch
Mein kleiner Chillistrauch

Pak Liang
Pak Liang
Ein einheimisches Gewächs, man brät die Blätter mit Eiern und Shrimps.

Maniok

Ich habe aus Kao Yai einen Maniok-Stecken mitgenommen, in zwei geteilt und in die Erde gesteckt.

Eindrücke vom Standrand Bangkoks

Wen ich morgens meine Frau zur Bahn bringe, dann bin ich immer fasziniert vom Leben auf und an der Straße. Eigentlich ist Bangkok (und vor allem die Outskirts, wo wir wohnen) am interessantesten am frühen Morgen und abends. Tagsüber ist es heiß, die meisten bleiben zu Hause oder in den klimatisierten Büros. Aber sobald die Sonne sich senkt, so gegen 5 Uhr am nachmittag, erwacht die Stadt wieder.

Heute gibt es erst mal Bilder vom Leben am Morgen. Die Sonne geht im Moment so gegen 6 Uhr auf, und dan fahren die ersten auf die Arbeit, die kleinen Stände, die Essen verkaufen, legen das Fleisch auf den Grill und stellen die Töpfe mit Fertiggekochtem auf den Verkaufstisch. Arbeiter der Nachtschicht vermischen sich mit denen die zur Frühschicht gehen und die Angestellte der Büros machen sich auf den Weg zur Bahn.

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Arbeiter holen sich ein Frühstück nach der Nachtschicht, andere gehen gleich zur Arbeit.

 

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Diese Straßenhunde warten darauf, dass sie Futter bekommen. Eine Frau bringt ihnen jeden Tag Reis mit etwas Fleisch untergemischt. Sie sind wohlgenährt, vermehren sich aber zu viel und leider kümmert sich keiner um Impfungen oder Erkrankungen.

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Fast jede kleine Straße hat solche Stände, an denen Essen oder Gemüse verkauft wird.

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Diese Frau hat einen mobilen Shop, sie sitzt auf der Ladefläche von einem Pickup. Sie verkauft vor allem Gemüse, Fleisch und gefrorenen Fisch und Shrimps. Ihr Mann fährt den Wagen und ruft über Lautsprecher die Sonderangebote aus. Wer etwas kaufen möchte, winkt den Wagen einfach heran.

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Arbeiter einer Eisfabrik am Rande von Bangkok kaufen sich einen Snack. Sie haben gerade die Nachtschicht beendet. Die meiste dieser Arbeiter kommen aus Myanmar.

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Eine Frau gibt einem Mönch Almosen am Morgen am Rande eines Marktes, der Mönch spricht ein Gebet für sie. Das Ganze ist mehr ein gelerntes Ritual als tiefer Glauben, und man sieht es immer weniger. Die meisten Thais gehen nur noch an bestimmten Feiertagen in den Tempel um zu beten und Almosen zu geben. Und ja, gegeben wird vor allem weil man seine Sünden vergeben haben möchte (bzw. im Buddhismus auf ein besseres Leben hofft).

 

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Noch ein paar Straßenhunde: Die meisten Hunde haben eigentlich Angst vor Menschen, diese hier waren sehr neugierig und der im Vordergrund wollte gar nicht mehr weggehen. Ich habe hier noch niemals aggressive Hunde gesehen. Wer Angst hat vor Hunden und eine Meute kommt auf einen zu, sollte sehr bestimmt den Hunden sagen, wer der Boss ist und langsam aber bestimmt weitergehen. Schreien nutzt nichts und hektische Bewegungen auch nicht. Bestimmheit ist der Schlüssel zum Erfolg.

 

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Gegrilltes gehört wohl zum beliebtesten Essen in Thailand. Hier sind es Hühnerherzen, Fisch und Hühnerschenkel. Das Ganze wird dann noch zerhackt und in eine Tüte zusammen mit einem Spieß gepackt – so kann man es unterwegs essen ohne sich die Hände schmutzig zu machen.

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Ein Mann kehrt die Straße am Morgen. Jetzt in der Trockenzeit haben wir für mehrere Monate keinen Regen, und der Staub sammelt sich überall an. Die vielen Bauvorhaben tragen auch dazu bei. Hier im Süden wird ein Appartmenthaus nach dem anderen gebaut. Junge Thais aus der Mittelklasse ziehen entweder zusammen dort ein oder kaufen es als Wertanlage.

 

 

Eine kleine Fotostrecke aus Thailand: Unser Leben in Bangkok

Ich dachte ich poste einfach mal ein paar Fotos mit ein wenig Erläuterungen hier aus Thailand. Bangkok is ja mehr als nur Palast und Nightlife (beides sehen wir eher selten), und deswegen mal ein paar Einblicke in unser Leben hier.

Bangkok hat viele Biergärten und so genannte Community malls. Das sind kleine Einkaufszentren die meistens in den Untergeschossen der Hochhäuser untergebracht sind. Der W District an der BTS Station Prakanong ist der Place to Go hier. Ganz nett, aber mir gefällt der Biergarten bei On Nut besser.
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Nicht weit von uns ist Bangkrachao, die grüne Oase Bangkoks, und dort gibt es unter anderem die Siamese Fighting Fish gallery. Im wesentlichen sind das eine Menge Gläser mit Fischen drin, aber die Anglage ist sehr nett und man kann dort auch campen und Hochzeiten feiern.
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Ein wenig Hundecontent muss auch sein: Yoda schaut durch den Zaun weil er hofft eine Katze zu sehen.
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Wir vermissen nicht wirklich deutsches Essen, aber manchmal muss ein Frühstück doch so sein wie damals in Deutschland. Wir bekommen hier um die Ecke lecke Mohnbrötchen und Laugenbrezeln.

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Ãœber Neujahr war Kounila, eine gute Freundin von uns aus Kambodscha (die uns auch schon in Laos besucht hat) mit ihrer Familie in Bangkok. Wir haben zusammen ins neue Jahr gefeiert und waren am 2 Januar zusammen im Central Embassy Eathai food court essen.

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Dieser Parcour is eigentlich ein Ziegenstall. Wir haben im beim Bang Nam Pheung Markt in Bangkrachao gesehen. Dort kann man die Ziegen füttern und Ziegenmilch kaufen. Leider machen sie keinen Käse aus der Milch.
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Uns zum Schluss noch Puna, unser Dreibein. Sie kann gut laufen mit drei Beinen, ist aber manchmal etwas faul (das Bild zeigt sie in unseren Compound.)
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Nichts hält mehr: Wenn sich Plastik einfach auflöst

Ich habe das dunkle Gefühl, dass Firmen, die Gebrauchsartikel herstellen, ein sich selbst zerstörendes Plastik erfunden haben. Es wird nach 2-3 Jahren klebrig und beginnt sich aufzulösen. Zuerst bemerkte ich das am Griff meiner Canon 350 D. Sie hat so einen Gummigriff der es einfacher macht, die Kamera fest zu halten. Heute kann ich diesen Teil der Kamera nicht mehr berühren ohne eine klebrige Masse am Finger zu haben. Als nächstes machten meine Birkenstock schlapp: Sie lösten sich einfach auf, die Sohle ging ab und das Leder löste sich vom Rest des Schuhs. Dann kamen meine Urban Ears Kopfhörer dran: Die komplette Beschichtung der Ohrmuscheln hat sich abgelöst, und der Lautstärkeregler ist ebenfalls klebrig geworden. Heute kam dann mein Schaumquirl dran: Auch er aus einem Gummiplastik gemacht, dass sich nun auflöst.

Am Wochenende habe ich neue Trekkingschuhe gekauft, von Fila. Das war mal eine gute Marke. Hier mal Fotos wie so ein Schuh heute verarbeitet ist.

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Ich vermute mal dass bestimmte Sorten Plastik, vor allem solche die Gummi imitieren (oder sogar welches beigemischt haben), Weichmacher beinhalten, die sich irgendwann selbstständig machen. Die Frage ist ob das ab Klima liegt: Ist es hier zu warm? Allerdings haben wir im Haus moderate Temperaturen, es könnte dann eher Luftfeuchtigkeit sein.

Naheliegend wäre in der Tat wenn seitens der Industrie schlicht weniger Qualität produziert wird. Gestern ist meine 13 Jahre alte sauteure WMF Pfeffermühle gebrochen, nach so langer Zeit kann das schon mal sein. Dass sich aber ein 4 Jahre altes Macbook Pro verabschiedet ist eine Sauerei. Ähnliches gilt für Mobiltelefone: Selbst wenn die Hardware halten sollte, machen immer neue Updates mit immer mehr Requirements es irgendwann unmöglich, das Gerät noch zu benutzen.

Damit werden wir weiter zu hilflosen Konsumenten gemacht, die nicht mal mehr Qualität bekommen, um sicherzustellen, dass wir kaufen kaufen kaufen. Natürlich braucht eine gesunde Wirtschaft Konsum, aber sie muss auch sicherstellen, dass die Konsumenten eine Zukunft haben. So wie wir derzeit mit Nullzinsen für Sparguthaben, aggressive Bankwerbung, zunehmend erhöhter Kaufdruck in eine bestimmte Richtung getrieben werden, kann das irgendwann nicht mehr gut gehen. Dann sind wir überschuldet wie die Amis und noch abhängiger.

Hier in Südostasien ist das schon der Fall: Jeder hat hier mehrere Kreditkarten die alle ausgereizt werden. 80 Prozent der Haushalte sind überschuldet, und es ist nicht abzusehen, dass Löhne signifikant steigen werden. Es hat sich zwar eine Mittelklasse herausgebildet, die aber ist schwach und konsumiert eine Menge, produziert aber wenig Einkommen. Länder wie Thailand sind in der Hand von wenigen Familien denen fast alle großen Firmen gehören und die entsprechend politischen Einfluss haben. Sie wollen und brauchen Konsumenten, die jeden verfügbaren Baht in den Konsum stecken oder in überteuerte Bauprojekte (hatten wir in Deutschland auch mal, die Steuersparmodelle mit Häusern in Berlin zu Beispiel).

Irgendwann wird diese schwache Mittelschicht kein Geld mehr haben, und dann werden soziale Unruhen kommen wie wir sie jetzt schon in Amerika sehen. Wie nervös die Mächtigen sind zeigt die Gewalt und Militarisierng der Polizei in den USA: es geht nicht mehr darum Demonstrationen zu begleiten, sie werden zerschlagen und unterdrückt. Die Beteiligung des Bürgers wird so weit zurückgedrängt wie möglich.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich auch die Gummiknüppel anfangen aufzulösen.

Besuch in der alten Heimat

Es ist drei Jahre her dass ich das letzte Mal in Deutschland war, und der 70. Geburtstag meiner Mutter war ein guter Anlass, mal nachzuschauen, ob alles noch in Ordnung ist. Dies übrigens wörtlich, denn im Vergleich zu Asien ist Deutschland Ordnung pur. Es ist sauber, der Verkehr folgt gewissen Regeln (auch wenn jeder schimpft), es gibt Struktur und eben Ordnung.
Für mich war es eine interessante Erfahrung: Ich musste oftmals überlegen, wie ich mich zu verhalten habe. Lufthansa hatte mir ein Upgrade in die Business Class gegeben (keine Ahnung warum, aber es war nett), und ich musste wirklich ein paar Mal überlegen, wie ich was zur deutschen Flugbegleiterin sage. Nicht dass ich das Deutsch verlernt habe, aber die richtigen Worte zu finden war mir in den Situationen ein Problem, in denen ich Fremden gegenüber stand.

Königstein Woogtal
Königstein Woogtal

Ich habe die 5 Tage vor allem dazu genutzt, Freunde wieder zu treffen. Alte Freunde, weil sie auch in die Jahre gekommen sind wie ich, aber auch weil ich sie seit vielen Jahren, manche Jahrzehnten kenne. Ein Deutschlandbesuch in Königstein, wo ich geboren und aufgewachsen bin, ist immer ein Walk along Memory Lane. Ich genieße es im Woogtal zu laufen, die frische Luft zu atmen und dann kommen die Bilder aus der Vergangenheit, was ich wann an welchen Stellen so alles angestellt habe. Das Krankenhaus, in dem ich geboren bin, gibt es immer noch, auch wenn es dort keine Geburten mehr gibt. Der Felsen, der so gefährlich war dass nur die mutigsten ihn bestiegen haben (ich nicht). Das Wasserrad, dass nie mehr als eine Woche funktioniert hat, aber immer noch da ist. Und sogar der Reiher, den ich immer morgens gesehen habe wenn ich mit den Hunden gelaufen bin.

Wenn mich jemand fragt was ich an Deutschland vermisse, dann sind das zum einen ein paar Menschen, die ich gerne mitgenommen hätte (aka Freunde/Familie) und die Natur rund um Königstein.

Aber man kann ja nicht alles haben, und ich habe nach vier Tagen schon wieder Heimweh nach Thailand bekommen. So schön und ordentlich das ist in Deutschland, so langweilig kann es auch sein. Mir fehlt das Lebendige, Quirlige aus Asien. Und die vielen jungen Menschen, die ich hier um mich habe, gleich wo ich hingehe. Königstein ist ein Altersheim, vor allem tagsüber, das ist halt so bei der Bevölkerungsentwicklung, aber ich habe gemerkt, dass es einen Unterschied macht, in welcher Umgebung man lebt.

Mitgenommen habe ich aus Deutschland gute Wünsche, Erinnerungen an nette Treffen (Danke Arne, Wolfgang, Merkus, Anne, Rainer, Annette, Nicole, Anke, Herrmann-Josef und Katrin), Käse und Wurst vom Bauernmarkt.

Bis zum nächsten Mal. Irgendwann.

Königstein Kurpark
Königstein Kurpark
Eltville am Gelben Haus
Eltville am Gelben Ha

Warum Coffeeshops so gute Büros sind

Coffeeshop
Mein Buch über soziale Online-Netzwerke und wie sie unsere Beziehungen verändern habe ich weitgehend in der Skandinavian Bakery in Vientiane/Laos geschrieben. Jeden Morgen bin ich dorthin, habe mich im ersten Stock an einen Tisch in der Ecke gesetzt und mindestens drei Seiten geschrieben.

Das Script für den Kurzfilm, mit dem ich einen Preis bei der Vientianale gewonnen habe, ist im Joma entstanden, ein anderes Cafe in Laos.

Meinen Job in Vietnam (Projectmanager Intranet für Vinacapital) habe ich im Highland Coffee bekommen – dort fand ein Open Coffee Meeting statt.

Was früher das Cafehaus war ist heute der Coffeeshop. Anderer Name, aber auch andere Funktion. Cafehäuser haben etwas behäbiges an sich, für mich zumindest. Dort geht man hin um nichts zu tun. Nur einen Kaffee trinken und ein Stück Torte essen. Der Coffeeshop hingegen ist ein Büro, eine andauerende Konferenz, ein Meetingraum, ein sozialer Raum.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass Starbucks und Co. durchaus gut für Ideen sind – und zwar Ideen die die Kunden bekommen. an anderer Stelle hatte ich gelesen, das wenn es um Ideen geht, viele Angestellte diese nicht am Schreibtisch im Büro bekommen, sondern zu Hause, im Auto oder eben im Coffeeshop.

Was ist nun das Geheimnis dieser öffentlichen Arbeitsräume? Ich denke es ist schlicht die andere Umgebung. Während wir im Büro (oder auch zu Hause) permanent unserer Umgebung Aufmerksamkeit schenken müssen, ist das Treiben im Cafe Hintergrundrauschen.

Ich spüre weniger Ablenkung, wenn ich inmitten vieler unbekannter Leute sitze, als wenn ich zu Hause bin. Dort kommen Nachbarn, meine Hunde wollen raus und wieder rein, die Waschmaschine ist fertig und die Blumen müssen gegossen werden. Im Cafe habe ich meinen Tisch,, meinen Computer und das war es (ich schalte alle Messenger und Notifications aus).

In Phnom Penh habe ich vor einer Woche Ian Masters getroffen, der Film und TV Scripts schreibt. Seine Routine: Nachdem er die Kinder in der Schule abgegeben hat, geht er ins Cafe schreiben. Er sagte dass sei schon so sehr Routine dass er seinen bevorzugten Tisch habe.

Natürlich hat das Cafe auch Nachteile. Das WLAN dort ist leicht zu hacken, und wer alleine ist, muss immer Angst haben, irgendwer klaut den Laptop wenn man mal aus Klo geht. Plus, die Getränke gehen ins Geld. Letzteres kann man schlicht durch Effektivität kompensieren. Ich zum Beispiel arbeite schneller im Cafe als zu Hause.

Und hier in Thailand (siehe Foto oben) bezahle ich 55 Baht für einen Kaffee, das ist etwa ein Euro. Dafür kann ich mir hier kein Büro mieten.

Nur um es klarzustellen: Ich sage hier nicht “Löst die Büros auf und geht ins Cafe!” Ich meine nur, dass es manchmal einfach besser ist, an einem anderen Ort zu arbeiten als gewohnt. So, und jetzt habe ich meinen Mokka ausgetrunken. Schönen Tag noch.

Filmcamp in Phnom Penh

Auch wenn ich nur ein Jahr in Kambodscha gelebt habe, ist eine besondere Liebe zu Land und Leuten geblieben. Ich habe viele Freunde dort, und versuche so oft es geht nach Phnom Penh zu kommen. In der Regel sind das die Barcamps, aber nächstes Wochenende fliege ich zum Filmcamp nach Kambodscha. Ich werde dort über die Probleme sprechen, gute Schauspieler zu bekommen, und warum ich glaube, dass Amateure manchmal die bessere Wahl sind. Es gibt nicht wirklich eine Schauspiel-Ausbildung in Kambodscha, und die meisten die in Filmen mitspielen sind eigentlich Sänger und Models, die sich oft in einen Film einkaufen – Papa bezahlt die Produktion.
Screenshot Filmcamp

In 2012 hatte ich in Laos ein Filmcamp organisiert, inspiriert von einer ähnlichen Veranstaltung in Singapur. Es kamen zwar “nur” 60 Leute, das aber waren die Mover und Shakers in der TV- und Filmindustrie in Laos, und es war eine sehr entspannte Atmosphäre, in der junge Filmemacher mit Regierungsvertretern über Zensur und Filmemacher sprechen konnten. Zwei Teilnehmer Waren Rithea und Suthen, zwei Kambodschaner, die dort in der Filmkooperative 4K tätig sind. Ihnen gefiel das Konzept, und sie trugen es mit nach Hause. Neben dem Filmcamp organisieren sie Mini-Filmcamps, schauen sich zusammen Filme an und veranstalten Workshops.

Mehr dann vom Filmcamp direkt.

Barcamp Blogparade: Von Frankfurt nach Phnom Penh

Drüben bei Cortex Digital wird zur Barcamp Blogparade aufgerufen, und eine der Fragen ist, was mein erstes Barcamp war. Weil ich denke dass meine Barcampgeschichte eine vielleicht etwas andere ist, dachte ich, ich mache mal mit.

Es war im Frühjahr 2007, also ich von einem Barcamp in Frankfurt hörte. Genauer gesagt war es in Eschborn, ein Vorort, der auch die GIZ und Teile der Deutschen Bank beherbergt. Das Barcamp war in den Räumen von Cisco, was schon deshalb Geschichte schrieb, weil es wohl einmalig war was die Netzanbindung anging. Wenn nicht da wo sonst?

Wir haben auf der damals neu erschienene Nintendo Wii Tennis gespielt, ich habe Mario kennengelernt, der eigentlich kocht, aber auch bloggt und Videos macht. Und eine Menge andere Leute. Viel wichtiger aber war, dass ich einen Monat später Deutschland verließ und nach Kambodscha ging.
Barcamp Phnom Penh 2008

Im August 2007 gab es in Phnom Penh den Cloggersummit (steht für Cambodian Blogger) und ich sprach dort über Podcasting. Als alles vorbei war, lud man mich zum Orgatreffen ein und wir berieten, was man im nächsten Jahr machen kann. Und da brachte ich ins Spiel, was ich in Frankfurt gelernt hatte: Die Idee des Barcamps. Das würde Kambodascha in eine internationale Bewegung einbinden, und vor allem organisiert es sich selbst. Wir waren zwei Ausländer im Team, alle anderen waren Kambodschaner.

Für Asien sind Barcamps wichtig, weil sie mit der traditionellen Art und Weise der Wissensvermittlung brechen. In Asien wird frontal unterrichtet, und Fragen werden vom Lehrer gestellt. aber nicht von den Schülern. Ein Barcamp bot die Möglichkeit, Wissen so zu vermitteln, dass es verstanden wird – auf Augenhöhe, von den eigenen Leute, und im Diskurs.

Nun warnte man mich, dass die Art und Weise wie Barcamps organisiert werden, nicht gerade populär sei in Asien. Einige hatten Bedenken, dass Kambodschaner eben nicht an die Tafel gehen und sich für eine Session melden. Pustekuchen: Recht schnell war der Sessionplan gefüllt. Am Ende zeigte sich sogar ein Ministeriumssprecher begeistert.

Ich bin dann nach Vietnam gezogen und habe das erste und zweite Barcamp Saigon organisiert. Dann ging es weiter nach Laos, wo ich auch zwei Barcamps organisiert habe. Fürs Barcamp in Phnom Penh hatten wir Spenden gesammelt, um ein paar Geeks aus Myanmar einfliegen zu können, die das Konzept interessant fanden. Das war lange vor der politischen Öffnung. 2010 kamen bereits 1700 Leute nach Yangon, die (Militär)-Regierung hatte fette Bandbreiten bereitgestellt, ohne Proxies. Es gab keine Verhaftungen oder Repressalien. 2012 kam Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi zum Barcamp. Und 2013 brach das Barcamp Yangon mit über 6000 Teilnehmern alle Rekorde: Es ist das größte Barcamp der Welt.

Ich bin immer wieder zu anderen Barcamps gefahren, nach Singapur, nach Bangkok, Can Tho in Vietnam und natürlich immer wieder nach Phnom Penh (das nächste dort ist vom 20-12. Oktober 2013).

Überall zeigte sich, dass vor allem die Selbstorganisation, vor allem aber der Austausch auf Augenhöhe genau das sind, was die (jungen) Menschen in Südostasien wollen und brauchen. Wir haben Barcamps mit Budgets von 2000 Dollar organisiert, und hatten zwischen 70-90 Prozent lokale Teilnehmer, die überwiegend in der Landessprache vortrugen. In Phnom Penh baute ein Team den ersten Ballon, der in die Stratosphäre aufstieg, um Videos und Bilder aus der Luft zu machen. (Ich habe in Laos auch das Filmcamp organisiert, bei dem alle wichtigen Leute der Filmbranche zusammenkamen, auch aus der Regierung, und noch nie gesehen Diskussionen hatten. Ein Grund war das Umfeld: Kleine Klassenräume, in denen der Vizechef des Filmdepartments auf dem Tisch sitzen musste, weil alle Stühle belegt waren. Er ist gewohnt einen Prunksessel in der ersten Reihe zu haben)

Vergleichbare Konferenzen von internationalen Organisationen kosten 5-6 stellige Dollarbeträge, sind limitiert was die Teilnehmer und die Vorträge betrifft und werden in der Regel von Expats besucht, die sich gegenseitig auf die Schulter klopfen. Mein lieber Freund Chantra aus Kambodscha trägt die Barcampidee ins ganze Land, und hat Barcamps in Siem Reap (d ist Angkor Wat), in Battambong, in Sihanoukville und in Kampong Cham organisiert – mit großen Erfolg.

Wenn ich nicht auf dem Barcamp in Frankfurt gewesen wäre und wenn nicht bald drauf der Cloggersummit in Kambodscha gewesen wäre….

Heute gibt es eine Gruppe in Südostasien, die sich Barcampnomads nennt. Das sind Organisatoren von Barcamps und solche, die auf andere Barcamps gehen. Wir treffen uns immer wieder auf einem der Barcamps in der Region. Ich frage mich, ob das auch in Europa so passiert.

Was uns verbindet: Leben im asiatischen Umfeld

Ich lebe zur Zeit in einem Compound in Bangkok, in Deutschland würde man das Reihenhaussiedlung nennen oder Wohnsiedlung. Wir haben in Vietnam in einem Hochaus gelebt, in Phnom Penh in einem kleinen Apartmenthaus und in Laos in einem – unserem ersten – freistehenden Haus. Was wir überall hatten waren einheimische Nachbarn (im Englischen Locals genannt, was mir immer nach Eingeborenen klingt, aber wohl nicht so gemeint ist).

Nun kennen wir aus Deutschland die Dynamiken, die sich in Nachbarschaften bilden. Jeder hat nette und weniger nette Nachbarn, solche mit denen man auch mal feiert und solche die man nicht mal grüßt. Und man gibt jedem seiner Nachbarn Beschreibungen, die mal mehr, mal weniger abhängig sind von persönlichen Neigungen.

Das ist in Asien nicht anders. In der kleinen Seitenstraße in der unser Haus steht, sind vier weitere Häuser auf unserer Seite. Gleich neben uns wohnen Chinesen die selten überhaupt da sind. Daneben eine Wohngemeinschaft aus 3 Thais – wo die Frau immer die Hausarbeit macht und die Männer sich ums Essen kümmern, meist in Form von Delivery Pizza. Deren Nachbarn sind eine Thaifamilie mit zwei Kindern, Eltern und zwei Großmüttern, und der letzte in der Reihe ist eine Familie mit zwei Kindern, er ist Australier und sie ist Thai (plus die Nichte, die als Maid arbeitet).

Dann sind da noch die beiden alten Frauen auf der anderen Straßenseite, die so nett sind dass sie mir manchmal Desserts bringen und mir eine Bananenstaude geschenkt haben. Und die Familie deren Vater peinlichst genau darauf achtet dass beide Autos immer tiptop sauber sind. Und die andere Familie die morgens früh raus muss weil sie ein Restaurant haben (was so gegen 6.30 Uhr öffnet).

Wo immer ich gelebt habe war es so: Nachbarn und Nachbarschaften sind immer gleich. Ein Mikrokosmos mit bestimmten, fast universellen Dynamiken. Natürlich auch lokale Besonderheiten, sonst wäre das ja langweilig. Aber die Menschen, die ähneln sich doch viel mehr als man meinem mag. Sooo groß sind kulturelle Unterschiede gar nicht, zumindest was das Zusammenleben hier angeht.

Fleisch aus dem Labor: Immer her damit

Pig SlaughterDie Deutschen sind ja ein Volk von Fleischessern. 13kg/person/year Rind ist schon eine Menge, wobei die Amis mit 42 noch weit drüber liegen (wir führen aber beim Schwein). Aber egal, die Frage ist, wie lange können wir uns Fleischkonsum noch leisten? Und was essen wir da eigentlich?

Weltweit reden wir über 63 Millionen Tonnen Rindfleisch, 99 Millionen Tonnen Schwein, 12 Milionen Tonnen Ziege, und 83 Millionen Tonnen Huhn. China allein hat in den letzten 20 Jahren seinen Rindfleischkonsum von 2 auf über 10 kg pro Person und Jahr gesteigert. Man kann sich leicht vorstellen, wie das aussieht wenn Brasilien., Indien und Afrika noch weiter wachsen, plus Südostasien.

Um es auf den Punkt zu bringen: So viele Rinder und Schweine kann es gar nicht geben, um den Bedarf zu stillen. Und selbst wenn, werden die Folgen kaum zu ertragen sein. Einmal ist es das Methan, das von Rindern ausgestoßen wird und einen erheblichen Anteil am Klimawandel hat. Zum anderen aber auch indirekte Folgen, wie eine Studie aus Östtereich zeigt:

A major leverage point for the reduction of greenhouse gas emissions of pork production is the facilitation of European animal feed. The majority of vital protein plants such as soybean are currently produced in and imported from areas where de-forestation leads to major climatic and environmental impacts. For this reason the soybean production makes up to 80% of the greenhouse gas emissions of Austrian AMA pork meat. – See more at: http://seri.at/en/projects/completed-projects/spar-pork-meat/#sthash.aLuwVGdB.dpuf

Soja ist auch nicht das Allheilmittel. Ein vegetarischer Tag, wie ihn die Grünen fordern, ist in der Tat hilfreich, wenn auch nicht in Gesetzesform (wobei ich den Aufschrei schon witzig finde, gründen sich doch erhebliche Teile Deutschland auf den Katholizismus, der einen fleischlosen Tag den Gläubigen sehr ans Herz legt).

Die Lösung ist zwar noch nicht in den Supermarktregalen, aber machbar. Kein anderer als Sergej Brin hat es finanziert, und Professor Mark Post hat es verwirklicht: Das erste Fleisch aus dem Labor.

Jetzt nölen natürlich echte Männer rum, das sei kein echtes Fleisch. Na gut, dann wollen wir mal schauen:

Wenn echtes Fleisch nur von echten Tieren kommt, dann sollten echte Männer die auch töten können. Wer hat schon mal ein Schwein, Rind oder Huhn geschlachtet? Wer wäre bereit, dies zur Nahrungsversorgung regelmäßig zu tun?

“Das Labor-Fleisch ist nicht hochwertig”. Was zu beweisen wäre, weil man im Labor sehr gut steuern kann, welche “guten” Inhaltsstoffe in welcher Konzentration vorhanden sind. Vielmehr aber stellt sich die Frage, wie hochwertig das Fleisch ist das wir jetzt essen. 50 Prozent sind Hackfleisch, was in der Nahrungsmittelindustrie aus Pink Slime aka Fleischabfällen hergestellt wird. Das Billigfleisch vom Aldi und Co. kommt aus Massentierhaltung. Wurst wird NICHT aus Rinderfilet gemacht, und IKEAs Meatballs auch nicht.

Laborfleisch ist die einzige Lösung die wir haben. Man sollte alles Geld das für den Militäretat gebraucht wird unverzüglich in diese Forschung stecken. Damit kann man nämlich künftige (Nahrungs-)kriege verhinden.

Es geht mir übrigens nicht darum, dass ein handgefüttertes argentinisches Angusrind nicht gutes Fleisch produziert. Das ist klar. Es geht um die Masse an Fleisch, die produziert wird und die Schaden verursacht.

Es ist wohl eine Haltungsfrage, ob man das Fleisch essen würde oder nicht. Solche, die im Geiste nie wirkliche die Höhle verlassen haben, werden wohl immer wieder Argumente dagegen finden. Bis, wie von Professor Post vorgeschlagen, Laborfleisch wesentlich billiger ist, weil das andere Fleisch mit einer Umweltabgabe versehen ist.

Jamie Oliver hat es in seiner Show mal gezeigt, wie es geht. Das Töten eines Huhns heutzutage.

Persönliches und Nachdenkliches

Mein Vater wäre heute 74 Jahre alt geworden. Er ist vor 23 Jahren an Krebs gestorben. Mittlerweile lebe ich fast genauso lange ohne ihn wie mit ihm.

Was mich so nachdenklich macht ist, wie schnell die Zeit vergeht. 23 Jahre sind eine lange Zeit, aber es kommt mir gar nicht so lange vor. Ich habe auch nicht das Gefühl, schon 47 Jahre auf diesem Planeten zu sein. Man sagt ja dass Mittvierziger ohnehin eine verzerrte Realität haben was ihr gefühltes Alter angeht.

Wenn ich in Erinnerungen schwelge, dann ist es immer schwierig, mein Alter in den Erinnerungen zu bestimmen. Oder anders gesagt: In meinen Erinnerungen bin ich zeitlos. Sicher, als Kind war ich ein Kind, aber das Gefühl ist nicht das eines Kindes, sondern einfach nur mein Ich.

Vielleicht liegt es daran, dass ich mich in der Tat wesentlich jünger fühle als ich aussehe und bin. Ein Freund von mir, Benjamin aus Sydney, hat neulich ganz schön beschrieben wie man das Kind in sich finden und bewahren soll. Vielleicht liegt es auch an meinem Lebensumfeld: In Asien sind um die 60 Prozent der Bevölkerung unter 30 Jahre alt. Das heisst, ich bin nur von jungen Menschen umgeben. Vielleicht färbt das ab und hat Einfluss auf Selbstreflektion.

Ich habe mir ein Skateboard gekauft. Nicht weil ich wieder jung sein will oder jetzt in Rapperklamotten rumlaufe. Es hat einen simplen Grund: Damit kann ich mit meinen Hunden hier ein wenig Sport machen. Die können mich ziehen und es ist einfacher als mit dem Fahrrad – da laufen sie mir permanent vor’s Rad. Weil ich früher immer mit dem Skateboard zur Schule bin, ist das für mich eher ein Fortbewegungsmittel denn modisches Gadget. Mag aber von aussen anders aussehen. Gleiches gilt fürs Moped. Mag sein dass bäuchige Mittvierziger komisch aussehen auf einer Honda Scoopy-I, aber es ist halt praktisch: Man kommt durch jeden Stau und findet immer einen Parkplatz.

Ich überlege wie man Vater war als er 47 Jahre alt war. Er war anders sozialisiert, im streng katholischen Bayern aufgewachsen, als ältester Sohn mit viel Verantwortung im autoritären Elternhaus ausgestattet – an der er auch oft scheiterte. Wäre er Skateboard gefahren? Nein. Ich glaube Jeans tragen war so ziemlich das modernste, soweit ich mich erinnere. Ich weiß er war intellektuell fähig, outside the box zu denken. Aber ich glaube das Kind in ihm durfte nicht raus.

Da stellt sich die Frage, ob das an seiner Persönlichkeit lag, oder ein Zeichen seiner Generation. Natürlich hatte meine Elterngeneration weniger Freiheiten und wurde auch so sozialisiert. Natürlich sind die Eltern immer Spießer. Und natürlich gibt es Ausnahmen.

Wie schaut es bei Euch aus, liebe Leser ? Seht ihr euch alterslos? Seht ihr Euch als weise Alte?

Wer Hunde liebt, adoptiert einen Straßenhund…

… wer sich selbst liebt, kauft einen kleinen Rassehund.

Ich habe nichts gegen Rassehunde, ich habe gar nichts gegen irgendwelche Hunde. Ich liebe Hunde. Aber ich lasse sie Hunde sein. Was derzeit hier in Asien passiert (aber auch in Deutschland sichtbar ist), geht auf keine Hunde, sorry, Kuhhaut. Jeder will kleine süße Hunde, die man mit ins Flugzeug nehmen kann und die im Starbucks neben einem im Körbchen sitzen dürfen. Ich frage mich ob die kleinen Chiwawas und Pinscher jemals den Boden mit ihren Pfoten berühren dürfen.
Dog strollers

Kein Wunder dass viele (die meisten?) dieser Schoßhündchen Verhaltensprobleme haben, aggressiv gegenüber anderen Menschen oder Hunden sind. Gar nicht zu reden von zu vielen Pitbulls, Rottweilern und Dobermännern, die in den falschen Händen sind. Auch wenn jetzt die übliche Schnappatmung kommt: Für zuviele Halter sind diese Hunde eine Schwanzverlängerung. So wie die kleinen Hunde fürs Frauchen ein Babyersatz sind. Das Problem: Keiner denkt an die Hunde.

Wir haben jetzt fünf Hunde. Pixie die älteste (12), ist ein Straßenhund aus Teneriffa. Pepe, auch von Teneriffa, starb in Laos mit 12 Jahren an einem Parasiten. Pipa ist ein laotischer Hund, die schwächste aus einem Wurf von 5 Welpen, die wohl kaum eine Chance gehabt hätte (zumal sie mit 8 Wochen Distemper bekam, das aber dank unseren Tierarzt und viel Penicilin überlebte). Pimmy habe ich morgens im Straßengraben gefunden, er war etwa 4 Wochen alt, mehr tot als lebendig und wurde einfach weggeworfen. Yoda ist ein Tempelhund aus Bangkok, der schlimme Hautprobleme hatte und Deformationen an den Beinen. Wir habe ihn operieren lassen und er bekam Schwimmtherapie, um seine Muskeln zu stärken. Puna ist unser Neuzugang: Sie lebte an einer Tankstelle in Bangkok als Straßenhund. Vor drei Jahren wurde sie von einem Auto angefahren, ihr linkes Vorderbein wurde zerschmettert und niemals behandelt. Wir fanden sie in einem Hospital, dass sich auf behinderte Hunde spezialisiert und versucht, diese zu vermitteln. Puna wollte niemand. Wir haben versucht, das Bein mit Spezialschienen zu stabilisieren, was aber keinen Erfolg hat. Sie hat kein Gefühl in der Pfote, was bedeutet, sie kann nicht auftreten, sondern schleift sie hinter sich her – was wiederum zu offenen Wunden führt. In Absprache mit dem Tierarzt haben wir und entschlossen, das Bein abnehmen zu lassen. Dann kann sie auf drei Beinen laufen, ohne permanent durch das lahme Bein behindert zu werden.

Puna

Wir bringen unsere Hunde nicht in den Hundesalon, wir transportieren sie nicht in Strollern, sie haben keine T-Shirts und Schleifchen im Haar, sie riechen nach Hund und nicht nach Parfum und sie dürfen vor allem Hund sein. Als wir Puna als neuen Hund heimbrachten, gab es keine Probleme: Sie beschnüffelten sich kurz, und das war es.

Alle Hunde sind kastriert/sterilisiert und geimpft.

Es gibt nicht nur genug, sondern zu viele Hunde auf der Welt. Ich kenne die Gründe, warum man unbedingt einen Rassehund meint besitzen zu müssen. Die meisten haben wenig mit dem Hund zu tun.

Digitale Helferlein – was wir wirklich brauchen

Ich habe mit Siri, Google Now, Sherpa und anderen herum gespielt. Ich mag die Idee einer digitalen Sekretärin, die mich an Dinge erinnert und mir hilft, Informationen zu finden. Nur sind die existierenden Apps weit davon entfernt. Die Gründe liegen auch daran, dass Entwickler die Menschen nicht verstehen. Google Now beschränkt sich im wesentlichen auf Reisen, Sport und News – und Kalendereinträge. Nur besteht unser Leben aus mehr. Vor allem Reisen ist überbewertet, als ob die Mehrheit der Menschen ständig in ein Flugzeug steigt oder Termine ausserhalb des Büros hat.
Was ein digitaler Assistent machen soll, ist mich an Dinge erinnern, die ich vergesse. Zum Beispiel ins Fitnessstudio zu gehen. Den Garten zu wässern. Gesund zu essen. Blumen zu kaufen. Die wichtigen Dinge habe ich in meinem Kopf. Dass mir Google Now das Gate zeigt am Flughafen ist toll, aber das steht entweder auf meiner Bordkarte oder auf einer Tafel am Airport.

Vielleicht liegt es daran dass ich jetzt Hausmann bin, der, man glaube es oder nicht, eine Menge Tasks hat, die schnell vergessen sind. Staub wischen, Wäsche waschen, Einkaufen, alles Dinge die ich mehr oder weniger täglich mache, aber die ich auch schon mal vergesse oder verdränge, weil etwas dazwischen gekommen ist.

Ich glaube, digitale Assistenten müssen viel mehr Augenmerk auf Tasks legen und auf das, was wir wirklich machen. Sie müssten den Facebook-Status auslesen, um zu wissen, wann ich gerne Kaffee trinke, wo ich Sport treibe etc. Die Daten sind vorhanden, sie müssen nur zusammengebracht werden. (Google hat es bis heute nicht geschafft, eine ordentliche Task-App zu bauen und zu integrieren)

Eine Möglichkeit wäre, dass man eine Liste an Tasks erstellt, die als Basis dient für den Assistenten, so wie wir das im Büroleben auch mit einer Sekretärin machen (Abteilungsleiter-Report immer Montags). Und dann muss die App eben unsere Gewohnheiten kennen(lernen), Check-Ins auslesen und Aktivitäten. Vielleicht kann man auch hashtags benutzen, um sie zu füttern.

Wäre das alles schon möglich, hätte ich heute morgen nicht Milch kaufen müssen, weil ich es gestern vergessen habe.

Bangkok: Leben hinter Mauern

Unser Haus in Bangkok

Wir leben hier in Bangkok hinter Mauern. Auf Englisch sagt man Compound, auf Thai Muu Ban, und ich weiß gar nicht ob es ein deutsches Wort dafür gibt. Reihenhaussiedlung trifft es am besten, nur haben die meistens keinen eigenen Sicherheitsdienst und Fitness-Center. Wir schon. Wohnanlage klingt nach Senioren.

Der wesentlich Grund in einen Compound zu ziehen waren unsere Hunde. Wenn man in Bangkok wohnt, dann kann man eigentlich vergessen, mit seinen Hunden rauszugehen. Entweder man wohnt an einer Hauptverkehrsstraße, an der die Bürgersteige von Händlern vollgestellt sind, oder man wohnt in einer Nebenstraße, in der etwa 300000000 Straßenhunde wohnen. Für die meisten Hundebesitzer bleibt da nur großer Garten oder eben Compound.

Pool area

Der Vorteil hier ist, dass wir in aller Ruhe mit den Hunden (wir haben vier) spazieren gehen können, ohne das Autos vorbei rasen oder eben Straßenhunde uns das Leben schwer machen. Nicht dass das hier falsch verstanden wird: Wir haben nichts gegen Straßenhunde, drei von unseren Hunden sind solche. Nur sind die Soi dogs hier eben extrem territorial, und wir haben wenig Lust jeden Morgen irgendwelche Streitereien zu schlichten. In Laos war die Zahl der Hunde übersichtlich, und vor allem waren sie nicht alle auf einem Haufen.

Ein anderer Grund für den Compound ist die Ruhe. Wir wohnen in Samut Prakan, was technisch die Nachbarprovinz zu Bangkok ist. Dennoch ist das Leben hier noch quirlig genug, und wenn wir unseren Muu Ban verlassen, sind wir mitten im Stadtleben. Aber hier drinnen, hinter den Mauern, ist es ruhig. Das braucht man, wenn man in Bangkok wohnt. (Deshalb haben wir Phu My Hung in Saigon zu geliebt, da war das ähnlich).

Und schließlich ist da noch die Sicherheit. Ein Muu Ban hat ein großes Tor mit Sicherheitsdienst und Schranken. Wer hier rein will und hier nicht wohnt, muss seine ID abgeben. Er wird von der Security zum Haus geleitet. Im Compound verteilt sind vier weitere Sicherheitsposten. Die passen nicht nur auf, sondern rufen mir auch ein Taxi oder Mototaxi. (Einer kommt aus dem Isaan, Nordosten Thailands. Bei ihm kann ich mit meinen Lao-Kenntnissen protzen.)

Dass wir eine sehr schöne Poolanlage haben und in Fitnesscenter, dass hier alles sauber ist, weil die Anlage Heerscharen von Gärtnern beschäftigt, sind weitere Pluspunkte.

Park in our compound

Manche Expats mögen sagen, das sei nicht authentisch (wobei ich mich frage, ob sie das auch zu den überwiegend thailändischen Nachbarn hier sagen), oder es sei nicht mitten in der Stadt. Letzteres ist Absicht: Es ist billiger, ruhiger, und wir können mit der S-Bahn in 30 Minuten in Downtown Bangkok sein. Das haben wir von Königstein nach Frankfurt auch gebraucht.

Ach so, die Lage ist übrigens auch gut: Central Bangna, Paradise Park und Mega Bangna sind Shoppingsmalls in unmittelbarer Nähe, der Flughafen ist 30 Minuten entfernt, Krankenhäuser, Supermärkte, Tierärzte und Starbucks haben wir auch um uns herum. Wer braucht da schon Thong Lor?

Leben als Hausmann

Ich hatte heute wieder so ein Erlebnis. Ich saß in einem Cafe und suchte nach Rezeptideen was ich heute Abend kochen soll. Pinterest ist mir da ein guter Helfer geworden. Ich fand eine lecker Linsensuppe, und während ich mir das Bild aufm iPad anschaue, kommt die Besitzerin des Cafes und fragt, ob ich das kochen will. Ich sage ja, ich möchte was frisches heute abend. Sie weiß, dass ich zu Hause koche für mich und meine Frau, weil letztere eben das Einkommen bestreitet als Chef einer Firma. Ich kümmere mich um das private.

Die Cafebesitzerin sagt dann, das es meine Frau echt gut hat, ich als Mann zu haben, der für sie kocht. Ich fühlte mich geehrt und geschmeichelt. Aber eines geht mir nicht aus dem Sinn: Wenn der Mann den Hauptjob hat und die Frau im Cafe sitzt und überlegt was sie kocht, wird dann irgendwer sie loben dafür und sagen “Was hat ihr Mann für ein Glück?”.

Wer das nächste Mal einer Hausfrau begegnet, kann sich ja an diese kleine Geschichte erinnern und sie loben.

Ach so: Die meisten Hausmänner hier die ich kenne kochen nicht, sie haben eine Nanny und eine Maid und einen Gärtner und so. Fast alle sagen, sie suchen noch einen Job, als ob es ein Makel wäre, Hausmann zu sein.

Die toten Helden der Neuzeit

Irgendwie, ich habe das glaube ich hier schon mal gesagt, haben Menschen in Deutschland ein besonderes Problem mit dem Tod. Er ist ein solches Tabu, dass wir den Tod eines Menschen zu einer solchen Privatsache erklären, dass wir nichts, aber auch gar nichts darüber sagen wollen.
Ich frage mich warum. Wenn ein Mensch stirbt, dann ist das eine Tatsache, und eine normale dazu. Menschen sterben. Jung, alt, im Mutterleib oder im Bett. Manche sterben von eigener Hand, manche von fremder. Natürlich ist das ein Verlust und darf oder gar muss uns traurig machen.
Wenn Menschen besonders jung sterben, ist das besonders tragisch. Ist es aber ein besonderes Geheimnis? Was ist der Unterschied zwischen “entschlief mit 95 Jahren friedlich im Kreise seiner Familie” und “erlag einem Krebsleiden mit 40 Jahren” oder gar ” nahm sich mit gerade mal 30 Jahren das Leben”. Für mich ist das gleich. Den Toten kümmert es wenig, die Verwandten wissen es ohnehin. Warum dürfen es die Freunde nicht wissen?
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass Scham bisweilen eine Rolle spielt, vor allem bei einem “Frühableben”. Es wird schon mal als Makel empfunden, als etwas ausserhalb der Norm. Und/Oder man will es nicht wahrhaben.

Zu viele Freunde haben sich zu früh verabschiedet. Einer durch einen Autounfall. Gut dass ich die Umstände kannte – seitdem (ich war 16) fahre ich entweder oder ich trinke Alkohol, aber nicht beides zusammen. Andere brachten sich um, und auch daraus habe ich gelernt, nämlich dass es es nicht wert ist, auch wenn die Zeiten noch so schlecht sind. Wieder andere hatten Krebs, was ein Ansporn für mich war und ist, gesünder zu leben.

Es ist uns geradezu in die Gene gelegt, aus Fehlern anderer zu lernen. Das erklärt die Neugier an Unfällen, an Katastrophen, an Todesfällen. Wir lernen daraus (zum Beispiel wie man einen Tsunami erkennt).
Wer sich empört, wenn man nach der Todesursache fragt, heuchelt Pietät. Wenn mir ein Mensch wirklich wichtig war, will ich auch wissen woran er gestorben ist. Ich finde das persöhnlicher und ehrlicher als ein reflexartiges RIP getwittert.

Warum ich immer noch podcaste…

Es sind jetzt über sechs Jahre die ich podcaste, mindestens einmal die Woche. Zur Zeit produziere ich drei Sendungen, eine davon gegen eine kleine Entschädigung. Das ist nicht viel Arbeit, aber ein wenig eben schon. Bezahlt wird das nicht. Der Grund ist schlicht weil es mir immer noch Spaß macht. Auch, weil ich immer noch Hörer habe.

Letztlich ist da ein gewisses Sendungsbewusstsein. Ich möchte schon Dinge erklären, die andere vielleicht nicht wissen. einmal Journalist, immer Journalist. Aber ich möchte das eben auch selbst aussuchen. Ich führe keine Statistik welche Suchbegriffe am meisten vorkommen (auch wenn analytics sagt es sei Wanhoff, bringt also auch nichts). Ich such mir die Themen aus wie ich sie interessant finde.

Das gilt auch für meinen neuen Podcast “From Asia with Love”. Ich versuche hier mit Leuten zu reden, die ich “Awesome” finde. Und davon gibt es eine Menge, man glaubt es kaum. Solange es also noch so viel Spaß macht, werde ich weiter podcasten. Auch wenn jedes Jahr irgend ein gelangweilter Berufskollege die Frage stellt, ob Podcasts tot sind.

Hotels und ihre Umweltinitiativen

Wer öfter reist wird sicherlich in einem Hotel schon das Schild gesehen haben, mit dem man den Zimmerservice darauf hinweist, dass die Handtücher und die Bettwäsche nicht gewechselt werden sollen. Diese Umweltinitiative gibt es schon seit vielen Jahren, aber Hotels gehen immer mehr noch weitere Schritte. Man muss kein Eco-Ressort sein, um umweltfreundlich zu sein.
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Ich stelle in vielen Hotels fest, dass man von den kleinen Plastik-Shampoo-Flaschen hin zu Dispensern geht. Das ist der gleiche Inhalt aber viel weniger Plastikmüll. Gleiches geht für Plastik-Wasserflaschen, die gerade in Asien so beliebt sind. Er schon mal zum Beispiel in den USA war, hat vielleicht die Wasserbehälter am Gang gesehen. Jedes Zimmer hat eine Glasflasche oder Krug, die man dann beliebig oft nachfüllen kann. In Nepal hat das ein Bekannter von mir schon vor vielen Jahren in seinem Hotel eingeführt.
Was ich jetzt in Vientiane (Laos) gesehen habe, ist der nächste Schritt: Neonröhren und Glühbirnen werden durch LED ausgestauscht. Da die Röhren ohnhin für indirektes Licht eingesetzt wurden, machen die ähnlich weißen LED keinen Unterschied. Und auch bei der Lichtwärme sind die LED eine gleichwertige Alternative und sparen auch noch eine Menge Geld.
Ebenfalls in Asien wird in vielen Hotels Plastik und Metall extra gesammelt. Da Rohstoffe hier teuer sind ist eine ganze Industrie entstanden, die diese Wertstoffe sammelt und dann meist nach China verkauft, weil dort große Recyclingkapazitäten vorhanden sind. Oft bekommen die Hotel-Angestellten die die Wertstoffe sammeln und verkaufen so noch ein Extra-Gehalt.
Wer also demnächst ein Hotel bucht, sollte mal Fragen welche Grünen Initiativen es gibt. Solaranlagen zählen zum Beispiel auch dazu.

Auf der Suche nach der richtigen Brille

Es war im Jahr 2000 al sich feststellte ich brauche eine Brille. Ich konnte das Laufband bei CNN nicht mehr gut lesen, und man stellte fest, dass ich auf einem Auge eine Sehschwäche habe. Als wurde eine Brille verschrieben und ich fuhr auch ganz gut damit. Ich probierte sogar Kontaktlinsen aus, aber die machten mich in der Heuschnupfenzeit verrückt. alles war gut, bis ich nach Kambodscha ging. Nicht dass Kambodscha etwas damit zu tun hatte. Sieben Jahre nach der ersten Brille ließ nun auch die Lesekraft nach, und ich bekam bei Grandoptics in Phnom Pen eine wirklich gute Lesebrille, die ich heute nich habe.
Drei Jahre später war es mir zu lästig, immer die Brillen zu wechseln. Ich ging in das FV Hospital in Ho Chi Minh City, wo mir die Ärztin nach ausführlichen Tests zu progressive Lenses riet. Das sind solche Gläser, die alles können, weil sie Bereiche für das Nah- und solche für das Fernsehen haben.
Als ich meine Brille abholte und aufsetzte dachte ich ich sei betrunken. Der Boden unter mir bewegte sich. Nach 2 Woche hatte sich das gelegt, aber ein Problem ging nicht weg: Weil der Nahsichtbereich so klein ist, kann man fast gar nicht am PC arbeiten, ohne Nackenschmerzen zu bekommen, weil man den Kopf permanent bewegt.
Also habe ich mir in Laos wieder Fernsichtbrillen geholt, 50 USD das Stück, und benutze die Lesebrille für den PC und fürs Leben eben. Es scheint so als ob ch damit wohl leben muss.