Auch wenn in interessierten Kreisen meist die letzten News aus Amerika diskutiert werden und jedes iPad Magazin in Deutschland gefeiert wird wie die Landung auf dem Mond, bringt die Bangkok Post ganz still und heimlich ein recht gut gelungenes Magazin heraus.
Das Thaipad ist eine eigenständige Publikation, und die erste 191 MB grosse Ausgabe ist gratis. Die Navigation ist wie bei anderen iPad Magazinen gehalten, Artikel lassen herunterscrollen, geblättert wird durch Wischen nach rechts und links. Manche Artikel haben Videos (so der über Flutopfer) und Bilderserien. Vor allem Multimedia ist (wie bei wired auch) eingebunden wo es Sinn macht und nicht, weil es halt technisch möglich ist.
iPad Magazine sind nichts für die schnelle Infos zwischendurch und das haben die Macher von Thaipad beherzigt. Das Magazin liest sich am besten im Coffeeshop oder am Wochenende auf der Veranda, sprich wo man Muße hat. Journalistisch durchaus auf hohem Niveau, auch wenn der Artikel über den ehemaligen Premier Thaksin doch sehr an der Oberfläche bleibt.
Alles in allem eine sehr gelungene App für die ich gerne bereit bin zu bezahlen. Was nur fehlt ist aus der App heraus zu twittern oder eine Artikel auf Facebook zu sharen.
Neulich las ich Freudensprünge über 30 Minuten Gratis-Internet am Frankfurter Flughafen. Phnom Penh und Saigon haben das schon lange, nur nicht für 30 Minuten, sondern unbegrenzt. Jetzt geht Bangkok noch einen Schritt weiter: Free Wifi in der ganzen Stadt. 40.000 Hotspots sollen dafür bis Ende 2012 eingerichtet werden, 2Mbit soll die Geschwindigkeit sein.
Und damit nicht genug:
The overall goal of the WiFi program, which is part of the Smart Thailand initiative, is to cover 73 provinces across the country, providing free wireless access to 12,355 schools, 1,278 hospitals and 8,269 police stations and more, according to ICT Minister Anudith Nakornthap.
heisst es in einem Artikel von The Next Web. Autor Jon Russel hat allerdings Bedenken was die Performance angeht: Anbieter True ist nicht gerade bekannt für seine schnellen Leitungen.
Die Asiaten haben ein sehr lockeres Verhältnis zu Weihnachten. Für sie ist es vor allem ein Grund zu feiern. In Saigon zum Beispiel bricht am 25.12. regelmäßig der Verkehr zusammen, weil die halbe Stadt unterwegs ist und Fotos macht vor Weihnachtsschaufenstern und – bäumen. IN Vientiane haben wir 5 Tage lang ein großes Konzert in der Beer Lao Music Zone, wo auch der Countdown stattfindet (so wird Silvester genannt hier). Es gibt zwar auch Lao New Year, aber wenn man zwei mal feiern kann, ist das auch gut. Während in den USA Behörden kein Merry Christmas mehr wünschen dürfen, sondern Happy Holidays verwenden müssen, wird hier zu Lande wenig Aufhebens gemacht – der religiösen Hinterrund interessiert einfachen keinen. Hauptsache man hat einen Grund das Geschäft anzukurbeln (hiesige Boutiquen haben vor allem rote Kleidung im Schaufenster). So kommen Containerladungen von Weihnachtsmützen aus China nach ganz Asien – kaum ein Laden in dem die Bediensteten noch ohne auskommen. Und ja, auch in Südostasien hat Last Christmas Einzug gehalten.
Dieses Bild habe ich in Thailand gemacht, in der Nähe von Khon Kaen. Es ist ein Dinosaurierpark, der zu einem Museum gehört, was gleich in der Nähe ist. Beides is gleichmaßen unterhaltend wie interessant. Beides ist gerade mal 2 Stunden von der laotischen Grenze entfernt. Und doch zeigt sich darin, dass die Entfernung was die Entwicklung beider Länder angeht, viel größer ist. Der Nordwesten Thailand, das Isaan-Gebiet, hat den gleichen kulturellen Hintergrund wie Laos, man spricht sogar die gleiche Sprache. Auch geographisch gibt es keinen Unterschied, das Klima ist das gleiche, sogar der Boden.
Also kann es nur das politische Klima sein, was die Thailänder zu Geschäftsleuten macht und die Laoten zu Empfängern von Spenden. Denn auch wenn immer wieder Wirtschaftsdienste vom Boom sprechen, werden vor allem Infrastrukturmaßnahmen in Laos nur dann durchgeführt, wenn ein Geberland das finanziert. Das Geberland bekommt dann entweder auch den Auftrag die Strasse zu bauen (womit das Geld wieder zurückfließt) oder aber bekommt Landkozessionen, Minenrechte oder ähnliches.
Tatsächlich ist es extrem schwierig in Laos Geschäfte zu machen, die Korruption und fehlende Gesetze und Durchführungsverordnungen machen eine ordentliche Planung fast unmöglich.
auch in Thailand gibt es Korruption, aber eben auch ein Klima in dem Geschäfte einfacher gemacht werden können. Und auch eine bessere Ausbildung, das nur am Rande.
Während die Thais also die Dinosaurier ausstellen und damit Geld machen und das eigene Volk bilden, versuchen die Laoten eher solche zu bleiben.
Ich fliege heute zum Filmfestival Luang Prabang, wo zwei bemerkenswerte Filme gezeigt werden, die Laos zum Thema haben. Zum einen “On Safer Ground”, die Geschichte einer Jugend-Fussballmannschaft, die es nach Schweden zu einem internationalen Turnier schafft. Zum anderen At The Horizon, eine Produktion in die ich involviert bin und die ich als großen Schub sehe für die laotische Filmindustrie. Vor allem deshalb, weil wir die Zensurschranken wieder ein wenig verschieben konnten. Der Film darf nun Blut zeigen und eine Schlägerei, aber wir mussten die Waffe verpixeln, und Bier getrunken werden darf immer noch nicht.
Anbei noch zwei Trailer der oben genannten Filme:
Das Weblog von Thomas Wanhoff
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