Weil es halt gerade aktuell ist, werde ich auch weiter über das Rote-Khmer-Tribunal schreiben (wird ja hier zu Lande eher wenig beachtet, solange die keine deutschen Geiseln nehmen)
In der Phnom Penh Post ist ein Artikel erschienen, in dem vor allem der Künstler Vann Nath (auch ein Überlebender des Pol-Pot-Regimes) sich äußerst skeptisch über das Triibunal äußert.
“I have completely lost hope with the ECCC because it’s been 30 years. Many people who survived and waited to see justice are rapidly dying,” Nath said. “It is better not to wait any more, the problems [at the court] are happening again and again. I don’t think the court will provide justice.”
Vor allem die Kosten in Höhe von 50 Millionen Dollar findet er unvertretbar. Man habe nichts getan für das Geld, und überhaupt bekämen es vor allem die ausländischen Gerichtsbeteiligten. Und wenn das Geld weg sei, würden diese halt einfach die Tür zu machen und zurück in ihre Heimatländer fahren. Nath, 62, ist einer der wenigen Überlebenden des Toul-Sleng-Gefängnisses.
Der ECCC Presse-Sprecher Reach Sambath kündigte an, man wolle zusammen mit den Vereinten Nationen bis Ende des Jahres weitere Geldgeber finden.
Kritik am schleppenden Verfahren kommt laut Zeitungsbericht auch von der Human Rights Watch: Deren Sprecherin Sara Colm sagte, der Prozess gehe nicht schnell genug voran. Die Verzögerungen seien weniger fr das Regima als für die Betroffenen und Opfer schlimm. Schuld daran seien sowohl die Regierung als auch die Internationale Gemeinschaft.