Brauchen wir einen McDonalds in Laos?

In wenigen Tagen wird hier in Vientiane der erste KFC aufmachen. Vor wenigen Monaten öffneten Pizza Company und Swensons, und es gibt Gerüchte das McDonalds auch schon in den Startlöchern steht. In der Vientiane Times war heute die Frage gestellt, ob man die Dominanz der westlichen Fast Food Ketten fürchten muss. Zum einen wurden lokale Restaurants befragt, zum anderen – sehr clever – mal gegenüber gestellt, was man da zu essen bekommt.
Ein Zinger Burger (KFC) hat demnach 23,1 gr Fett, während der lokale Sticky Rice gerade mal 1gr Fett hat und Papaya Salat bis zu 8 gr Fett.
In Vietnam gibt es einige KFC, aber es ist nicht so dass sie die lokalen REstaurants verdrängt haben. Zum einen ist das eine Frage des Geldes. Ein Burger kostet etwa 22.000 Kiep, das ist knapp über einem Euro. Klingt wenig, aber ein lokales Essen (Hähnchenspiesse) bekommt man für etwa 18.000 Kiep.
Wegen der Kolonalgeschichte haben sich in Laos schon immer ausländische Restaurants etabliert, in den vergangenen Jahre vor allem um die Mitarbeiter der Entwicklungshilfeorganisationen zu versorgen (übrigens hat die Deutsche Welthngerhilfe den englischen Namen “German Agro Action”).
Ein McDonalds oder KFC wird – wie jetzt schon die Pizza Company – ab und an die junge Mittelschicht der Stadtbevölkerung anziehen. Die werden es cool finden am Wochenende dort abzuhängen. Eine Gefahr für die Ernährung der Jugend besteht da nicht zwangsläufig. Das sind gesüßte Milch, Cola und andere Snacks viel gefährlicher – und längst in den Vorratsschränken der Bevölkerung angeommen

Humna Ressources Lao style

(KPL) The Star Telecom Company’s Unitel Communications Network will provide job opportunities to 300 Lao people. The children of Lao national heroes and families who have devoted to the revolutionary movement countrywide will be awarded special consideration and will be able to work with company’s branches in their own localities.

so läuft das hier….

Das Web in Südostasien – eine kleine Umschau

Ich habe drüben bei Christiane bei Kooptech einen kleinen Artikel geschrieben über meine Erfahrungen in Südostasien, was das Web und die Internetkultur betrifft.

Ausschnitt:

Ich lebe jetzt seit drei Jahren in Südostasien, ein Jahr davon in Kambodscha, zwei Jahre in Vietnam und nun in Laos. Thailand kenne ich eigentlich auch ganz gut. Für die meisten Menschen verbinden sich mit diesen Ländern Erinnerungen entweder an den Urlaub oder an den Geschichtsunterricht. Thailand machte zuletzt ein wenig Aufsehen mit seinen Unruhen, aber das legt sich auch wieder im Gedächtnis der deutschen Öffentlichkeit. Ansonsten bleiben meist nur Tempel, Traumstrände und Reisfelder.

An Technologie, Internet, Webentwicklung denkt dabei kaum jemand. Dabei tut sich eine Menge in diesen Ländern. Ich selbst habe die Barcamps in Kambodscha, Vietnam und Laos mit ins Leben gerufen. Barcamps sind so genannte Un-Konferenzen, Zusammenkünfte der Web- und Programmierergemeinde, bei denen die Teilnehmer auch Macher sind. Vorträge werden am Tag der Konferenz angekündigt, und jeder kann einen halten

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Gärtnerarbeit in Laos

Ich habe eigentlich so gar keinen grünen Daumen und in Deutschland überlebten bei mir die Pflanzen die am wenigsten Wasser brauchten. Hier in Laos haben wir jetzt einen Garten, und prompt sehe ich mich gewissen Herausforderungen gegenüber, die auch nach drei Jahren Asien ein wenig merkwürdig sind. Zum Beispiel wuchern bei uns die Bananen wie blöd, und jetzt muss ich erstmal einiges an Bananenstauden zurückschneiden. Aber auch nicht zuviel, weil die großen Blätter guten Schattenspenden.

Ich wollte mir Cargohosen für die Gartenarbeit kaufen, aber Jeans in großen Größen sind hier Mangelware. Mal eben liefern lassen ist hier noch nicht möglich. Gartengeräte hingegen gibt es zwar, aber meistens ist es chinesische Billigware der man beim Rosten zusehen kann.

Dann hat unser Mangobaum ein Problem mit Feuerameisen (das sind die Jungs auf dem Foto).
Ants
Sie haben grundsätzlich ein Bleiberecht, aber heute haben wir gesehen dass sie auch eine junge Bananenstaude in Besitz nehmen (sie rollen und kleben die Blätter zusammen und bauen in dem Hohlraum ihr Nest), und da musste ich leider die angekündigte Räumung auch durchsetzen. Nun schwärmen bei einer solchen Aktion doch ein paar mehr Besetzer aus als bei ähnlichen Ereignissen in Berlin, und wir mussten schnell handeln. Gut dass es – anders als in Berlin – hier noch eine Mauer gibt, über die konnten wir den Ast mit den Nestern auf das nebenliegende Brachgrundstück befördern.

Transition: Warten auf den Container aus Vietnam

Es ist schon komisch: Da haben wir ein Haus gefunden in Vientiane, Laos, und nichts ist drin. Naja, wir haben einen Esstisch, eine Rattansitzgruppe und 2 Betten übernommen. Und es gibt, anders als in Deutschland, Einbauschränke. Aber da ist nichts drinnen, weil unsere 34 Kisten in einem Container stecken, der irgendwie zwischen Saigon und hier ist.
Das Merkwürdige: Es geht auch so. Wir haben 2 Gabeln, 2 Messer, 2 Löffel, 2 Becher und 2 Tassen mitgenommen und hier 2 billige Teller und Suppentassen gekauft sowie 2 chinesische Töpfe und eine Pfanne, die sich nach einem Monat garantiert auflösen. Klar wir könnten mal eben ins Möbelhaus gehen und eine Notausstattung kaufen. Das habe ich oft genug gemacht. Nur haben wir dann bald alles doppelt.

Gut, es sitzt sich etwas unbequem auf Kissen auf einem Holzboden, aber wir haben gleiche Höhe zum Fernseher (gehört auch zum Haus) oder zum Laptop, wenn wir Filme schauen. Unsere Klamotten haben wir im Koffer mitgebracht, limitierte Auswahl also auch da (wenigstens habe ich eine zweite Tasche dabei).
Bücher lese ich digital auf dem iPad, das sparte schon mal Gewicht, Videos sind auch auf der Festplatte, Fotos ebenfalls (das iPad ist auch ein schöner Bilderrahmen).

Vielleicht liegt es daran, dass wir immer schon gewohnt waren, auch mal mit wenig zu leben (ich denke da nur an mein Loch in Berlin), oder eben auf unsere Sachen zu warten wie in Kambodscha (6 Wochen!). Aber es geht, und ich merke, dass vieles was man hat, schlicht Luxus ist. 4 Hosen oder 10 Hemden oder so. Krempel vor allem. Ja ich vermisse meine Senseo, aber Pulverkaffee geht schon mal.
Ist nur eine Frage der Zeit und dann haben wir unseren Kram hier. Wobei wir schon reduziert haben: Was ein Jahr lang nicht angefasst wird, wird verkauft oder weggegeben. 10 Kubikmeter ist unser Haustand derzeit, scheint mir nicht viel (inklusive Sofa und Kommode). Aber immer noch ein Vielfaches von dem was die meisten Menschen hier in den Ländern haben, in denen ich wohne. Die Bauarbeiterfamilien ziehen mit 2 Koffern um – für eine 4köpfige Familie.