Ja, das war er wieder, der Podcastday2007. Ein kleiner Rückblick von einem, der ein wenig auch mitorganisieren durfte.
Zum einen bin ich erschrocken darüber, die die Organisatoren des Medienforums – aus welchen Gründen auch immer – mit Dingen wie Internet, Blogs und Podcasts umgehen. In den Rheinparkhallen gab es ein offenes WLAN, und während ich gerade mit meinem MacBook von A nach B laufe und dabei Live-Videostreame, kommt eine Offizielle und sagt, ich möge das bitte lassen, das WLAN sei nur für die Presse. Mal abgesehen davon, dass so ein WLAN eben weiter funkt als bis zum Pressecounter: Ein Medienkongress ohne WLAN ist schlicht peinlich. Verantwortlich dafür übrigens ist die LfM Nova, eine Tochter der Landesmedienanstalt, die das Medienforum organisiert und letztlich dem Podcastday auch die Infrastruktur zur Verfügung stellt.
Aber auch Lautsprecherdurchsagen, die während des Podcastdays auf andere Veranstaltungen verwiesen gehören nicht zum guten Stil. Es waren mehrere dieser Widrigkeiten, mit den es in diese Jahr zu kämpfen galt.
Zu den Panels: Sicherlich wäre der Nokia-Chef besser als ein Mitarbeiter, der WDR-Intendant besser als der Redaktionsleiter, Adam Curry besser als Jörg Buschka (was dieser sicherlich anders sieht 🙂
Aber zum einen müssen die Leute Zeit und Lust haben, zum anderen muss das bezahlt werden. Gerade von solchen, die den Young Professional Tarif für 35 Euro gewählt haben, habe ich öfter gehört, man vermisse große Namen. So geht das leider nicht.
Zum anderen aber können manche, die nicht in der Unternehmensleitung stehen, besser Auskunft gegen, weil sie näher dran sind am Geschehen und vom Fach. Das zeigte sich meines Erachtens beim Educast-Panel besonders.
Eine andere Frage ist die Erwartung, mit der man zu solch einer Veranstaltung geht: Der gemeine Podcaster wird kaum lernen, wie er das Problem der Verzerrung bei seinem 20 Euro Mikro lösen kann (mehr Geld ausgeben!). Und weil viele Podcaster nicht mal eben durch die halbe Republik reisen wollen oder können, trifft sich hier auch nicht die gesamte Szene.
So eine Veranstaltung, zumal eingebunden in das Medienforum, hat vor allem den Zweck, solche zusammenzubringen, die sonst nicht zusammenkommen. Eben die Besucher des Fernsehkongresses noch rüberzuholen oder die ohnehin anwesenden Radioleute.
Sicherlich – und das ist eine berechtigte Kritik – hätte sich das auch auf den Panels niederschlagen sollen, gerade auch der Polarisierung und Kontroverse wegen. Ich selbst bin der Meinung, man solle demnächst auf Moderatoren verzichten und deren Redezeit dem Publikum geben (was keine grundsätzliche Kritik an der Arbeit der Moderatoren sein soll, sondern eher strukturell gemeint ist).
Ich selbst habe eine Menge Menschen getroffen, auf die ich mich gefreut habe, sie wiederzusehen, aber auch eine Menge neuer Menschen kennengelernt. Das allein hat sich schon gelohnt.
Nach dem Podcastday ist vor dem Podcastday, und jetzt schaun mer mal, was wir im nächsten Jahr machen.
Ach so: Interviews gibt es bei Blogtv.com zu sehen. Mitschnitte von den Panels kommen, sobald die Zustimmung der Referenten vorhanden ist.
Ãœbrigens arbeite ich ehrenamtlich hier, im Rahmen der Verbandsarbeit.