So, was haben wir gelernt aus den Ereignissen in den 90er Jahren in Europa und 20 Jahre später in Nordafrika? Dass ein Volk nicht mehr alles mit sich machen lässt. Und das es eben KEINER Gewalt bedarf, eine Regierung oder einen Herrscher aus dem Amt zu werfen. Gandhi hatte einfach Recht. Hat die BRD die DDR noch verfassungswidrig annektiert (was unter anderem den Erfolg der Linken ausmacht), so haben sich andere Länder emanzipiert. Es mag nicht überall rundlaufen, aber Regierungen, wie schlecht oder gut sie auch sind, wissen eins: Das Volk kann jederzeit wieder auf die Straße gehen.
Nun behauptet der altgediente Politiker gerne, so könne man nicht regieren. Kann man schon. Schauen wir uns Unternehmen an, so funktionieren die unter anderem dann besonders gut, wenn jeder seinen Job macht. Bei börsennotierten Unternehmen wird dann von den Aktionären die Reißleine gezogen, wenn das Management versagt.
Ich stelle mir eine Staatsform vor, wo gerne alle 4 oder 6 Jahre gewählt wird, es aber keine Parteien mehr gibt. Parteien gehören verboten. Wer gewählt werden will, muss genug Anhänger finden. Lass ein Parlament dann ruhig 1000 oder 2000 oder gar 3000 Abgeordnete haben. Wenn die keiner Partei angehören und keine bilden dürfen, müssen sie sich anders einigen. Und was arbeiten. Reduzieren den Beamtenapparat und lass es die Abgeordneten machen (2 Wahlperioden, dann ist Schluss). Dann lösen die Probleme, statt das Wählervolk zu umschwänzeln. Und da kommt die Vernunft ins Spiel. Ich glaube nämlich daran, dass Menschen durchaus vernünftig sein können, wenn man sie nur lässt. Das demonstrierende Volk in Ägypten, die Menschen in der DDR waren sehr vernünftig.
Das Volk sagt den Politikern: Hier, wir haben Euch gewählt, ihr habt die Steuergelder, macht was Ordentliches draus. Behelligt uns nicht mit Einzelheiten, macht einen guten Job. Unsere Dividende ist Wohlfahrt. Genug zu Essen, soziale Absicherung, Gesundheitsvorsorge, Schutz vor äußeren Feinden. Gebt so wenig Geld aus wie möglich. Denkt dran, wir beobachten Euch. Wenn ihr Mist baut, sind wir auch der Straße und auf CNN, Al Jazeera, CCTV oder was auch immer. Am Ende gewinnen wir ohnehin , also macht einen guten Job.
Ich habe in vielen ehrenamtlichen Projekten mitgearbeitet, die alles eines gemeinsam hatten: Keine demokratischen Strukturen. Wie John Berns, Organisator des Barcamp Banglok einmal gesagt hat, ein Barcamp ist keine Demokratie, sondern eine Do-oktarie. Just do it. Wir vertrauen Dir, und Du wirst selbst sehen was passiert, wenn Du Mist baust. So habe ich mit anderen Rockkonzerte organistert, eine Kleinkunstbühne ins Leben gerufen, Medienkongresse organisiert und Barcamps. Keine Abstimmung. Kein Präsident. Chairman, Komittee. Einfach machen.
Und nun das Wetter.