Good news: Der Geschichtspodcast von Chronico ist back. Gewohnt sachlich und kompetent, für alle Freunde der Geschichte – vor allem auch Mittelalter. Auch die Webseite ist neu, als mal rüberschauen. Bleibt zu hoffen dss nach drei Jahren Pause die neue Sendung nicht eine Eintagsfliege ist. Jungs, ihr seid gut, macht weiter bitte.
Category Archives: Podcasting
Podcasting mit dem iPad
Als Garageband für das iPad verfügbar wurde, dachte ich mir, das sei doch hervorragend fürs mobile podcasten. Doch Pustekuchen: Selbst mit dem neuen Update, das wenigstens das importieren von WAV-Dateien erlaubt, ist Podcasting nicht drinnen. Es fehlt an einer Exportfunktion, und man kann auch nichst aus dem iPad auf einen Server laden.
Eine kleine Alternative gibt es aber schon: Mit Audioboo kann man sich dort seinen eigenen Podcast zusammenstellen, die schicken den Link auch zu iTunes, und letztlich hat man alles was ein Podcast braucht. Nur leider lassen sich die Beiträge nicht schneiden, und eigene Intros sind auch nicht drinnen.
Hat jemand Erfahrung mit anderen Lösungen fürs mobile Podcasten (Android oder so)?
UPDATE: Die Lösunf heisst Hindenburg. Nicht billig aber rattenscharf fuers Aufnehmen!
Podcasting immer noch erfolgreich
Ich könnte mir jetzt die Mühe machen und Zahlen heraussuchen, wieviele Podcast es gibt und was Marktuntersuchungen sagen. Ist mir aber zu doof. Denn mir reichen ein paar Beispiele, um zu zeigen, dass Podcasts nach wie vor erfolgreich ist. Es ist nur eine Frage der Kritierien für den Erfolg.
Nehmen wir meinen eigenen Podcast, Wanhoffs Wunderbare Welt der Wissenschaft. Ich habe noch immer meine 3500-4000 Downloads, das ist stabil seit 3 Jahren (vorher war es etwa mehr). Meine Hörer kommentieren nicht mehr oder weniger, das Feedback ist bescheiden aber gut. Vor allem freue ich mich über Hörer, die auf einer Asienreise mich besuchen. DAS ist Hörerbindung.
Einen meiner derzeitigen Favoreiten ist der Bangkok-Podcast: Der hat – so glaube ich gehört zu haben 10.000 Downloads. Greg und Tony berichtet dabei übers Expatleben, aber auf journalistisch hohem Niveau. Das ist allererste Sahne was Podcasts angeht. Sie interviewen Mönche, TV-Stars, einen Doors-Biographen. Tony kommt nächste Woche nach Laos, wir werden mal ein wenig schnacken übers Podcasten.
Die Couchpotatoes sind ebenfalls längst eine Institution. Sie haben eine treue Hörerschaft und sind auch schon im 5 Podcastjahr. Sie würden (auch wenn sie das manchmal anders sagen) nicht weitermachen, wenn es keinen hören wollte.
Erfolgreich sind Podcasts schon deshalb, weil sie eben nicht mehr auf Titelseiten sind oder als Hype durchs Internet getrieben werden. Sie sind Bestandteil der Medienlandschaft. Kein Podcaster hat je behauptet oder gewollt, Radio oder Fernsehen abzulösen. Das kam entweder von Journalisten, die das Prinzip der Vielfalt nicht verstanden haben, oder aber von Vertretern klassischer Medien. die schlicht Angst um ihre Pfrüde hatten (und haben) und deshalb Podcasting klein reden wollten.
Ich bezweifel immer die Zahlen der ARD/ZDF-Studie, die Podcasting und selbst Facebook als Randerscheinungen darstellen. Sicher, das klassische TV-Publikum ist alt und modernen Medien weniger zugetan. Aber darum geht es gar nicht.
Mir reicht es völlig, wenn mir zum Beispiel ein 11-jähriger schreibt, der gerade der Astro-AG in seiner Schule beigetreten ist und nun Rat sucht, wo er Material zum Theme “Leben im All” finden kann.
Der Erfolg von Podcasts ist, dass es sie gibt, und kein großes Aufhebens darum gemacht wird.
5 Jahre Wissenschaftspodcast
Es ist heute fast auf den Tag genau 5 Jahre her, als ich den erste WWWW-Podcast ins Netz stellte. Seitdem ist eine Menge passiert, aber die Konstante Podcast gibt es immer noch in meinem Leben. Jeden Sonntag, manchmal auch Samstag, setze ich mich vors Mikro und erzähle, was ich an interessanten Nachrichten aus der Wissenschaft gefunden habe, die man sonst nicht so liest. Dabei behalte ich ein Konzept bei, dass ich zum einen einmalig finde, zum anderen recht erfolgreich finde: Trockene Themen so vorzutragen, dass sie auf Hörer-Niveau sind. Und damit auf meinem Niveau.
Ich versuche gar nicht erst ein Wissenschaftsjournalist zu sein. Vieles von dem was ich vortrage verstehe ich zunächst nicht und muss es ein paar mal lesen. Ich bin da auch angewiesen auf meine Quellen. Die Hauptquelle ist der Informationsdienst der Wissenschaft, in dem fast alle deutschen Wissenschaftseinrichtungen ihre Mitteilungen posten. Die Qualität hat dabei erheblich zugenommen, die Texte werden immer verständlicher – was mir die Arbeit auch erleichtert.
Noch immer haben ich 3000 -4000 Downloads pro Sendung, das ist so schlecht nicht. Der Podcast wird gehört, es ist kein interaktives Medium, und ich bekomme viel weniger Mails und Kommentare als zum Beispiel die von mir hochgeschätzten Couchpotatoes. Aber das ist okay.
Ab und an kommt sogar etwas Werbung aufs Blog, ein kleiner Zuverdienst über den ich mich freue. Ich habe Flattr mal ausprobiert, mag aber das Konzept nicht. Ist irgendwie linke Tasche – rechte Tasche.
Wie es weitergeht? Wie es angefangen hat. Ich mache den Podcast solange er mir Spaß macht. Ich muss ja niemanden um Erlaubnis fragen 🙂 Vielen Dank an alle, die bislang zugehört haben.
Mein Wissenschaftspodcast jetzt auch als iphone app
Es hat ein wenig gedauert, aber jetzt ist die app online: Den Podcast Wanhoffs Wunderbare Welt der Wissenschaft gibt’s jetzt auch als iPhone app!! http://tinyurl.com/yf2af3b
Mit der neuen iPhone App können Podcasthörer nicht nur die verschiedenen Episoden hören, sondern auch Wissenschaftsnachrichten im Blog lesen und den Twitternachrichten von Wanhoffs Wissen folgen. Eine Integration des neuen Google Dienstes Buzz ist in Planung.
Das Programm ist 0.6 MB groß und wurde vom Publisher Genwi realisiert. Ich habe lediglich Grafiken und Inhalte geliefert. Wer ein Android Phone hat kann sich die App auch im Android Marketplace herunterladen.
WWWW wird auch auf den von Apple angekündigten iPads laufen. iPhone-Nutzer können die app direkt übertragen ohne sie erneut herunterladen zu müssen.
Wanhoffs Wunderbare Welt ist einer der ältesten Podcasts in Deutschland. Im Januar 2005 ging der Podcast-Pionier Thomas Wanhoff erstmals auf Sendung. Jeden Sonntag bringt er in WWWW Nachrichten aus der Wissenschaft, mit einem besonderen Fokus auf Forschung aus Deutschland. Dabei wird Wert darauf gelegt, Forschungsergebnisse abseits des Mainstreams, gleichwohl verständlich aufzuarbeiten. “Ich bin kein Wissenschaftler, sondern Journalist. Ich muss also erst einmal verstehen was da geforscht wurde und versuche es dann, den Podcast-Hörern zu erklären”, sagt Thomas Wanhoff.
Patent auf Podcasting?
Eine Firma namens Volomedia hat – warum auch immer- ein Patent auf eine Technik bekommen, die uns als Podcasting bekannt ist: Das veröffentlichen episodenhafter Medien: U.S. Patent 7,568,213 titled “Method for Providing Episodic Media” .
Angeblich habe man dieses Patent schon 2003 beantragt und deshalb auch ein Recht dazu, das Patent zu bekommen.
With specific reference to our newly issued 7,568,213 patent, it was filed in November 2003, almost a year before the start of podcasting.
Keiner weiss so richtig, was diese Firma jetzt mit diesem Patent anfangen will. Sie können schlecht jedem der diese Technik nutzt Lizenzgebühren abverlangen.
Im übrigen hat sich Dave Winer zu Wort gemeldet, der Vater der RSS-Feeds und zusammen mit Adam Curry der bislang bekannte Erfinder des Podcastings. Er sagt, er und Curry hätten schon weit vor 2003 diesen Thema beackert.
I’m certainly not a lawyer or an expert in patent law, but it seems the work Adam Curry and I did in creating the format and protocol for podcasting, in 2001, may have inspired their “invention.” It certainly predates it.
Through out 2001 we did trials and experiments to learn how the protocol worked in practice. Radio UserLand, shipped in Jan 2002, was both a podcast distributor and a podcast client.
By July 2003, I had helped Chris Lydon boot up his series of podcast interviews with the new bloggers of the day.
ReadWriteWeb hat nachgefragt und bestätigt bekommen, dass Volomedia nicht gegen einzelne Podcaster vorgehen wolle, aber mit Firmen reden will, die bisher ein Geschäft mit Podcasting machen.
VoloMedia CEO Murgesh Navar says that the company doesn’t plan to go after individual podcasters, but that the company plans to “work collaboratively with key participants in the industry.”
Da die Timeline wirklich umstritten ist wird sich zeigen, was das Patent hält. Wahrscheinlicher ist dass die Gespräche mit Firmen eher dazu dienen, das Patent (oder gar Volomedia) zu verkaufen.
Für Podcaster gilt derzeit: Locker bleiben.
Podcasting: Wann ist es sinnvoll?
Ole schreibt bei der Medienlese gerade über Podcasts, wann man sie wie nutzen soll und wie er das macht. Ein kleines How To, ganz nett gemacht und mit Mitmach-Aufruf.
Bayern kontrolliert das Internet-TV
Eben bei Turi 2 gefunden:
Internet-Fernsehen darf in Bayern ab 1. August nur noch mit einer Lizenz gesendet werden. Das gilt für alle Live-Stream-Angebote, die mehr als 500 Zuschauer gleichzeitig zulassen.
“Süddeutsche Zeitung”, Seite 13
Dem ist tatsächlich so, wie die Bayerische Landesmedienanstalt in ihrer Sitzung vom 10.7. beschlossen hat:
Hinsichtlich der Genehmigung von Internet-Fernseh-Angeboten sieht die geänderte Satzung eine zweistufige Unterscheidung dieser Angebote vor, wenn sie im Streaming-Verfahren verbreitet werden:
– Von 500 bis 10.000 gleichzeitigen Zugriffsmöglichkeiten: genehmigungspflichtig und – soweit programminhaltlich keine Bedenken bestehen – genehmigungsÂfähig ohne weitere Voraussetzungen,
– über 10.000 gleichzeitige Zugriffsmöglichkeiten: Organisationsverfahren wie bei einem normalen Kabelprogramm unter den Voraussetzungen des § 10 Abs. 2 und 3 FSS.
Jetzt bleibt mir nur die Hoffnung, dass man beim Fernsehen im Sinne eines organisierten Vollprogramms denkt. Das geht nur so klar aus dem Text nicht hervor. Geändert wurde diese Absätze (hier Altversion zitiert)
Weitere lokale/regionale Fernsehprogramme in einem Versorgungsgebiet können in Einzelfällen organisiert werden, wenn zusätzliche drahtlose Fernsehkanäle oder Kabelfernsehkanäle verfügbar sind und dadurch ein besonderer Beitrag zur Meinungsvielfalt erzielt wird sowie die wirtschaftliche Tragfähigkeit der lokalen/regionalen Fernsehprogramme in ihrer Gesamtheit nicht beeinträchtigt wird.
Daneben sind in den festgelegten Versorgungsgebieten zulässig
1. lokale Kabelfernsehprogramme privater Kabelanlagenbetreiber mit einem Programmangebot von bis zu zwei Stunden originärem Bewegtbild pro Woche oder im Wesentlichen mit Serviceangeboten oder einem mindestens hälftigen Textbildangebot für Kabelanlagen mit bis zu 5000 ange-
schlossenen Wohneinheiten,
2. Fernsehprogramme nach Art. 26 Abs. 6 BayMG.
Praktisch nicht kontrollierbar
Schauen wir uns das Ganze mal praktisch an: Wenn ich bei UStream einen Livestream vom Oktoberfest anbiete, ist die BLM dann überhaupt zuständig? Wenn mein Wohnsitz in Hessen ist, ich aber vom Christkindlmarkt in Nürnberg einen Livestream ins Netz stelle, ist die BLM dann zuständig?
Und wie bitte werden die Zuschauer gemessen? Gleichzeitige Zugriffsmöglichkeiten? Was bitte soll das denn?
Keine Ahnung welche Performance Ustream derzeit hat, aber es entbehrt nicht einer gewissen Ironie was ich weiland 2006 beim Medienforum NRW erlebte: Da wollten wir nämlich per UStream senden, und die damalige Pressefrau untersagte uns die Nutzung des Presse-Wifi: Das sei für sowas nicht gedacht.
Und das ausgerechnet im Hoheitsgebiet von Norbert Schneider von der Landesmedienanstalt NRW. Der hatte ja damals schon eine staatliche Kontrolle des Internet gefordert (das ist der Mann, der irgendwie nicht mitbekommen hat, dass er im freien Deutschland ist und nicht in der DDR).
Interessant kann das auch für die Pornoindustrie werden, die ja Livecams im Internet anbietet. Kann man ja auch als Fernsehen werten.
Radiostreaming ist schon länger reguliert
2007 hat die BLM schon einmal zugeschlagen, damals regulierte man das Internetradio.
Erfasst wird Internetradio, das im sog. Streaming-Verfahren verbreitet wird. Audio-Dateien bzw. -files, die (einzeln) von einem Server im Abrufverfahren geladen werden können, werden als Telemedium betrachtet, das genehmigungsfrei angeboten werden kann.
Wird ein Audioangebot im Streaming-Verfahren gleichzeitig mindestens 500 parallelen Nutzern (mind. 500 Ports) angeboten, gehen die Landesmedienanstalten grundsätzlich von einer Darbietung an die Allgemeinheit, also von genehmigungspflichtigem Hörfunk aus.
Dahinter steckt die recht dämliche Ansicht, dass Streaming für alle ist und einzelne Dateien nicht. Was bitte macht ein Flashplayer auf meiner Podcastseite? Er streamt eine einzene Datei.
Geht es vielleicht um die Marktkontrolle. Schließlich wächst der Markt für Internetradios.Man kann sie per Iphone hören und auf der Arbeit. Interessant dabei ist, dass man noch vom Live-Stream spricht. Was aber, wenn es einen on-demand-stream gibt. Sind das dann Dateien?
Das Konzept der Rundfunkgesetze ist längst überholt, zeigt sich mal wieder. Die Regelungen sind nicht auf das Medium Internet übertragbar. Sie hatten vor allem einen technischen Hintergrund (begrenzte Anzahl Frequenzen), und der hat sich mal eben erledigt. Deshalb brauchen wir keine Regulierung. Wir brauchen ein paar Gesetze was man darf und was nicht und gut ist. Für die Überwachung gibt es dann Strafverfolgungsbehören. Alles andere ist der Versuch staatlicher Einflussnahme auf das Recht zur freien Meinungsäußerung und der freien Presse.
Podcasts von Unternehmen
Der Kollege Wunschel aka Podpimp hat zuviel Zeit war fleissig und hat eine Liste von Unternehmem gebastelt, die podcasten. Das Ganze als Wiki, wer mag darf also ergänzen. Gute Arbeit Alex, danke!
Arne hat es schon geschafft: Brockhaus gibt auf
Ok, es war eher Zufall, dass mein alter Freund Arne sich der Wikipedia widmete während ich mich ums Podcasting kümmerte. Er hatte damit ein Jahr vor mir angefangen, Interviews und so Kram eingeschlossen. Wikipedia wurde eine berühmte Enzyklopädie, Podcasting dagegen eher in der Breite aktiv.
Nun hat die Wikipedia ein Ziel erreicht: Der Brockhaus wird nicht mehr gedruckt (erscheint aber dafür online). Natürlich wird das Lexikon nicht editierbar, aber immerhin, sie drucken nicht mehr auf totem Holz.
Tja, liebe Radiosender, da Arne und ich immer recht hatten, dürfte es exakt ein Jahr dauern, bevor ihr nicht mehr live sendet, sondern nur noch abrufbare Sendungen ins Netz stellt.
Kauft schon mal neue Server!
WDR macht Podcast
Der WDR dürfte in Sachen Video wohl das beste Podcast-Angebot haben: Quarks und Co. machen Spaß zum unterwegs ansehen. Außerdem die alten Grzimek-Folen und Käptn Blaubär und und und.
Etwas traurig hat mich nur dieser Satz gemacht:
Die Sendungen, die wir Ihnen als VideoPodcast (auch: “Vodcast”) anbieten, sind durch einen kleinen weißen MP3-Player gekennzeichnet.
Werner Reinke im Normast-Podcast
Norman hat auch mein Idol der Jugend interviewt: Werner Reinke. Teil 2 zu hören im aktuellen Normcast-Podcast
Podcast-Artikel der epd
Hmm, irgendwie kommt mir das alles bekannt vor, was ich gerade in der Netzeitung und noch irgendwo gelesen habe: Dieser Artikel hätte auch 2005 genau so erscheinen können. Es steht nichts Neues drinnen. Larrissa hat nicht inzwischen, sondern längst ihr Hobby zum Beruf gemacht. Da tut jemand so als ob das Podcasting gerade neu erfunden wurde….und die Netzeitung veröffentlicht es auch noch, statt mal ins eigene Archiv zu schauen, was man dazu schon hatte. Aber wahrscheinlich gilt da auch die Redakteursdenke “Aber es kam ja von der Agentur”.
Hier zum Beispiel:
Podcasting: «Geburt eines neuen Mediums»
17. Feb 2005 10:50
Oder hier:
http://www.netzeitung.de/internet/354072.html
Verzeihlich wird es nur dadurch, dass es wohl der Sache dient, wenn viele Menschen drüber schreiben und es lesen. Weil dieses Blog sich aber mit Journalismus UND mit Podcasting auseinandersetzt, sollte dennoch ein wenig Kritik möglich sein.
Podcastday 2007: Hingehen ist Pflicht!
Am 20. Juni ist wieder Podcastday!
Das 19. medienforum.nrw, das vom 18. bis 20. Juni in der Kölnmesse stattfindet, bietet bereits zum zweiten Mal im Rahmen seines Konvergenzkongresses mit dem Podcastday einen eigenen Kongresstag, der sich speziell dem Thema Podcasting widmet.
Der Podcastday2007 führt am 20. Juni in Köln erneut unabhängige Podcaster, Videocaster und Blogger, Vertreter von Rundfunkanstalten, Internetplattformen und Unternehmen sowie Bildungsexperten zusammen, um aktuelle Entwicklungen wie Podcasts in klassischen Medienhäusern und auf unabhängigen Plattformen, im Rahmen integrierter Kommunikation und als Werbemedium sowie Bildungs-Podcasts („Educasts“) zu diskutieren.
So treffen sich am 20. Juni unter anderem prominente Branchen-Vertreter wie Uta Thofern (Deutsche Welle), Sushel Bijganath (RTL), Michael Scheuermann (BASF), Craig Cmehil (SAP), Prof. Dr. Maximilian Herberger (Universität des Saarlands) und Prof. Dr. Thomas Schildhauer (Institut of Electronic Business Berlin).
Ein Jahr nach dem Einsetzen des ersten Booms lassen sich nun erste Entwicklungen bilanzieren. Podcasts erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und sind mittlerweile Teil nahezu aller öffentlich-rechtlicher Hörfunkangebote und auch vom Privatfunk vielfach integriert worden.
Aus Audiopodcasting entwickelte sich Videocasting und Videoblogs. Große Player wie TV-Sender und Telkos integrieren die neuen Vertriebsformen und bieten Konzepte für IPTV an. Es wird sich zeigen, ob Videos von privaten Personen erstellt, nur billiges Programmfutter ist, oder ob professionelle Produzenten mit diesen Graasroot-Produzenten ernste Konkurrenz bekommen.
Auch Industrieunternehmen wie Automobilhersteller, Softwareanbieter und Chemieunternehmen haben den Charme von Podcasts und Blogs für ihre Kommunikationen intern und extern mit den Kunden entdeckt: Social-Software goes Corporate. Doch was geschieht mit der Unternehmenskultur, wenn der CEO bloggt und Mitarbeiter Podcasts gestalten? Wo sind die Grenzen und wann ist der Einsatz von Podcasts und Blogs billige PR? Welche Modelle zur Integration von Werbung in Blogs und Podcasts gibt es? Welchen Stellenwert haben Blogs & Podcasts für Unternehmen und Agenturen als Kommunikationskanal?
Zu diesen und ähnlichen Fragestellungen stellen sich Experten unter anderem von RTL, WDR, Nokia, BASF und SAP der Diskussion, geben Einblick in ihre Konzepte und wagen einen Blick in die Zukunft der zeitsouveränen Audio- und Videonutzung.
Hier zwei interessante Panels:
Podcastformate der Zukunft – Podcasting und die Renaissance des Wortes
Podcasting ist dabei, sich auch im traditionellen Hörfunkbereich stärker zu etablieren. Was zeichnet erfolgreiche Podcastformate aus, und wie können Podcasts echten Mehrwert bieten -,von Zeitsouveranität abgesehen? Welche Rolle spielt das Handy als Endgerät für die Podcastnutzung?
* Moderation: Uta Thofern, Chefredakteurin, DW-WORLD.DE, Bonn
* Fabio Bacigalupo, Inhaber, www.podcast.de, Berlin
* Markus Heidmeier, Projektleiter Blogspiel, trigger23 / DeutschlandradioKultur, Berlin
* Risto Koski, Business Manager, Podcasting Multimedia, Nokia, Espoo (Finnland)
* Kristian Kropp, Geschäftsführer und Programmdirektor, big.FM, Stuttgart
* Florian Quecke, WDR5-Programmchef, Westdeutscher Rundfunk, Köln
13:00 – 14:00 Uhr
Internetvideos – Motor für IPTV?
Was bedeutet der Videoboom im Internet für Programmangebot, Nutzung und Übertragungswege des traditionellen Fernsehens? Wie sehen Geschäftsmodelle für Videoplattformen aus? Welche Möglichkeiten bieten sich für private bzw. unabhängige Produzenten?
* Moderation: Helmut G. Bauer, Rechtsanwalt und Partner, Bauer & Klenke, Köln
* Jörg Buschka, Freier TV-Journalist / Autor, Buschka-entdeckt.de, Wiesbaden
* Sushel Bijganath, Geschäftsführung, RTL interactive GmbH, RTL online, Köln
* René Kaute, Director Content, Marketing & Sales, Sevenload, Köln (angefragt)
* Gottfried Langenstein, Direktor Europäische Satellitenprogramme des ZDF, Präsident ARTE, Mainz / Straßbourg (angefragt)
Audio und Video werden beliebter
Naja, ist eher eine Überschrift für Google, ich weiß. Was ich sagen wollte, ist, das ARDund ZDF das festgestellt haben:
Zunehmend attraktiv sind Videos und Audiodateien im Netz. 16 Prozent der Onliner schauen sich via Internet mindestens einmal wöchentlich bewegte Bilder online an. Dies sind fast doppelt so viele wie 2006. Triebfeder dieser Entwicklung sind die Videoportale, die fast jeder dritte Onliner bereits genutzt hat. 21 Prozent aller Internetnutzer rufen wöchentlich Audiodateien auf, wobei das Radiohören im Netz (elf Prozent) besonders beliebt ist.
Ich bin jetzt mal so frech und sage, dass auch Podcasts Radiohören sind 🙂
LexisNexis über Podcasts und Geschäftsmodelle
Das muss mal gelesen haben:
Podcasting wird zum Geschäftsmodell ausgebaut
Ausführlicher und aktueller habe ich noch nie über das Thema Podcasting und Geschäftsmodelle gelesen 🙂
Krieg bei Podcastvermarktern
Eben folgende Mail bekommen:
“das Landgericht Hamburg hat am 11. April 2007 Tom Neumann im Wege der Einstweiligen Verfügung verboten, die Bezeichnung Rocket Air Lab im Bereich der Podcast-Vermarktung zu benutzen.
Tom Neumann – ehemaliger Mitarbeiter der Liquid Air Lab GmbH – hat versucht eine neue Podcast- und Online Vermarktungsagentur mit dem ähnlichen Namen “Rocket Air Lab” zu positionieren.
Das Landgericht Hamburg hat darin eine Markenverletzung gesehen und die Website http://www.rocketairlab.com musste für Podcastvermarktung eingestellt werden.
Ich habe das kommen sehen, die Namensähnlichkeit zu Liquid Air Labs war zu groß. Schade, dass es da jetzt Krieg gibt. Wenn Liquid Air Labs so gut im Markt steht wie sie sagen, hätten sie das wahrscheilich auch sportlich nehmen können. Andererseits war es schon auch eine Provokation, was den Namen angeht.
Mal sehen, ob es dann bei Audioads einen lachenden Dritten gibt. Das Problem ist nur, das der kleine Markt der Podcastwerbung sowas eigentlich gar nicht vertragen kann.
Podsafe-music.de? Leider kein Netzwerk guter Künstler
Eben lese ich das in meinem Feed bei Gmail. http://www.podsafe-music.de/? Cool, die jetzt auch hier? Die Ernüchterung kommt sofort: Die Firma KreaKustik wirbt als “Ihrem Partner für gemafreie Musik und professionelle Sprachaufnahmen.”
Diese Gemafreie Musik ist das genaue Gegenteil von Podsafe-Musik. Hier versucht wieder einmal einer auf ne Welle aufzuspringen, die er nicht reiten kann. Ja, die Musik ist gemafrei, hört sich aber leider an wie jemand, der mal Klavier und Keyboard gelernt hat und jetzt mal ein wenig rumkomponiert. 60 Euro sind auch nicht wenig Geld, aber das ist deren Problem. Spaßig auch der Lizenzrechner: Wenn ich für meine Wissenschaftssendung die Musk verwende, muss ich nochmal Lizenzgebühr bezahlen. Ebenfalls 60 Euro. Gehts noch?
Mir geht es um den Begriff. Podsafe ist mehr als nur gemafrei, es ist auch ein Lizenz- und Businessmodell. Hier einfach mal die Domain zu reservieren und dann schelchte Kaufhausmusik auf die Seite zu hauen, ist billig. Sorry, Jungs, echt, hättet ihr mal ein paar Bands angesprochen und mit denen was gemacht, ok, aber so gibt es leider 0 von 100 Punkten.
Ein paar Worte zum Podcastverband noch
UPDATE: Da ich nun wieder hier bin, werde ich auch weiterhin dem Verband zur Verfügung stehen…Im Juli ist eine Mitgliederversammlung geplant..
Da ich ja nun schlecht von Kambodscha aus den deutschen Podcastverband führen kann, wird derzeit nach personellen Alternativen gesucht. Und weil aus technischen Gründen die Verbandsseite an einem meiner Accounts hing, zieht das Ganze jetzt um -dummerweise ist wohl irgendwas noch schiefgelaufen und die Seite des Verbandes ist down. Schon sorgen sie einige um den Verband.
Wie der Verand sich weiterhin aufstellen wird, entscheideen der Vorstand und vor allem die Mitglieder. Wir haben in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass Engagement und Einsatz wichtiger sind als Posten. Wer also Ideen hat, wirklich unabhängig sich dem Thema Podcasting zu beschäftigen, es zu verbreiten, andere dafür zu begeistern, der sollte sich an Carsten Rückert (info at podcastverband.de) wenden. Er ist Geschäftsführer und koordiniert das alles.
Im übrigen sei auch in tiefem Respekt vor den “privaten” Podcastern gesagt, dass die sich in Zeiten von Foren auch wunderbar selbst organisieren. Und das ist sehr wichtig. Wo und bei wem der Austausch stattfindet, ist zweitrangig.
Welchen Fokus der Verband haben wird, entscheiden die nun handelnden Personen. Wichtig ist die Unabhängigkeit. Und die ist gewahrt. Wer Kritik und Ideen hat, ist immer eingeladen, die zu äußeren und den Verband mit Leben zu erfüllen. Eine offene Diskussion ist allemal besser als irgendwelche Entscheidungen per dekret. Nur leben Vereine und Verbände eben auch vom Einsatz ihrer Mitglieder.
Bum Rush The Charts: Wenn viele kleine Menschen viele kleine Dinge tun, können Sie Großes bewegen
beweist zum Beispiel die Aktion “Bum Rush The Charts”. Eine Band ohne Plattenvertrag, Black Lab, mal eben in die iTunes Charts bringen, weil ein paar Leute sich vernetzen und einen Song an einem Tag (23.März) kaufen, zeigt wie wackelig die Musikindustrie eigentlich ist und wie mächtig Social Networks sind.
Hier das Ergebnis:
Overall Top 100:
Netherlands: 15
Norway: 55
Canada: 53
US: 99
Germany:98
Netherlands:38
Sweden: 98
iTunes Rock Charts
US: 11
Canada: 10
Netherlands: 2
Germany: 12
Sweden: 7
Portugal: 31
UK: 71
Australia: 35
Austria: 35
Denmark: 40
Finland: 42
Ireland: 54
Italy: 30
New Zealand: 56
Norway: 23
Switzerland: 42