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Ein paar Worte über Buddhismus

Ich sehe jeden Tag hier Backpacker in Laos, die in den Tempeln umher rennen und die Mönche so toll finden, und Laos überhaupt, weil das ja noch so ursprünglich buddhistisch ist. Sieht auch so aus auf den ersten Blick, ist es aber nicht.

Zunächst einmal sind die Mönche und Tempel fast das einzige, was vom reinen Buddhismus übrig ist. Der Pfad der Tugenden wird schon lange nicht mehr beschritten (Fleisch essen zum Beispiel ist ein Zeichen für Wohlstand, gleich zwei Verfehlungen).

Der Buddhismus in Thailand und Laos (auch in Kambodscha) hat aber vor allem Wandlungen und Adaptionen erfahren. Es gibt überall lokale Riten. In Laos und Thailand spielt der Animismus eine große, wenn nicht sogar größere Rolle als die Lehren Buddhas. Geister machen den Leuten hier so viel Angst, dass Miningcompanies einen Ghostbuster einstellen müssen, wenn unter Tage gearbeitet wird.

Vor allem aber haben Tempel und die Religion die Funktion des Animismus übernommen, zu beschütze und Glück (und Wohlstand) zu bringen. Laotische Familien schicken, wenn das Geld knapp wird, gerne mal den Sohn in den Tempel, um ein paar Karmapunkte zu sammeln (oder wenn sie Mist gebaut haben, zum Beispiel jemanden mit dem Auto überfahren). Dabei geht es nicht ums Büßen und die Einsicht, sondern um Ablass.

Wer glaubt dass buddhistische Mönche den ganzen Tag meditieren, liegt auch falsch. Sie lehren und lernen, sie benutzen Computer und Mobiltelefone und bisweilen schauen sie auch einem Mädchen nach, dass am Tempel vorbeiläuft. Viele sind ohnehin nur im Kloster, weil die Familie eine Ausbildung nicht bezahlen konnte (bisweilen auch im Gefängnis zu vermeiden).

Dabei ist das Status der religion in asien nicht soviel anders als in Deutschland. Auch hier geht man, vor allem in den Städten, nur noch zu bedeutenden Festen in den Tempel (analog Ostern und Weihnachten). Auch hier betet man für sich und die Familie und dass Gott sie beschützen möge. Ein Zeichen des Wandels sind die Opfergaben. Eigentlich dienten sie einst als Essen-Spende für die Mönche. Die durften nicht selbst kochen, und waren auf die Unterstützung des Dorfes angewiesen. Also kochten die Familien für sie. Wenn ich heute in meiner Straße sehen, was in den Opferschalen liegt, dann sehe ich Instantsuppen, Geld und Süßigkeiten. In Bangkok ist das shcon ein Problem geworden, weil die Mönche durch Mangelernährung krank werden.

Die Ahnenschreine und Altäre in und vor den Häusern sind übrigens auch Übrigbleibsel der animistischen Religion.

Sehr gute Einsichten über Religion in Thailand bekommt man beim www.bangkokpodcast.com

Das Leben mit der Zensur in Vietnam

Ich habe drüben bei KoopTech einen Beitrag geschrieben, der es immerhin ins 6vor9 bei Bildblog und zu Netzpolitik.org geschafft hat.

Wie lebt es sich in einem Land mit Zensur? Ein Bericht aus Vietnam.

Ich lebe jetzt seit eineinhalb Jahren in Vietnam. Als ich hierher kam, wusste ich, welche Beschränkungen es für Journalisten gab. Ich wusste nicht, wie wenig man das merkt. Und genau das ist das Problem.

Es gibt Zeitungen, Fernsehsender, Blogs und Social Networks. Darin mitnichten nur Propaganda, sondern auch kritische Artikel über die Umweltverschmutzung, einen Korruptionsskandal, die schlechten Jahresergebnisse der staatseigenen Betriebe. Menschen diskutieren in Blogs die wirtschaftliche Entwicklung des Landes, oder beschweren sich auf Twitter über den Verkehr. Man könnte meinen, die Medienlandschaft ist nicht anders als in Deutschland zum Beispiel.

Mehr drüben bei Christiane.

Zirkus in Kambodscha

Ich war heute angenehm überrascht, als wir im Circus of Cambodia waren. Tolle Choreographie, wunderbare Artisten, unterhaktsame Zusammenstellung. Während der erste Teil aus klassischen Zirkuseinlagen bestand (Akrobatik, Zauberei, Clown), wurde im zweiten Teil die Geschichte vom König Hanuman erzählt, der die Prinzessin Sita retten soll. Das Ganze aber tänzerisch dargestellt, mit hervorragenden Akrobatikeinlagen.
Hier ein kleiner Eindruck:

Mit Twitter kommst Du aus dem Gefängnis frei

sagt zumindest diese Story bei CNN.

James Karl Buck helped free himself from an Egyptian jail with a one-word blog post from his cell phone.

Buck, a graduate student from the University of California-Berkeley, was in Mahalla, Egypt, covering an anti-government protest when he and his translator, Mohammed Maree, were arrested April 10.

On his way to the police station, Buck took out his cell phone and sent a message to his friends and contacts using the micro-blogging site Twitter.

The message only had one word. “Arrested.”

Ok, die einzige Merkwürdigkeit ist, dass er sein Telefon behalten durfte.

Wer kennt wen

Ich suche gerade ein wenig in Wer kennt wen rum und habe das Gefühl, das sich hier zwar eine Menge Menschen tummeln, aber keine web 2.0 Leute. Dafür aber fast jeder Einwohner meine Heimatstadt. Sollte es so sein, dass Web 2.0 Menschen zwar über Communitys schreiben, aber eher selten in den wirklich großen anzutreffen sind? 1,5 Millionen sind so schlecht nicht, oder? Und mir gefallen einige Features, wie die Suche nach Städten. Warum mein Blog nicht öffentlich ist verstehe ich nicht und warum Kambodscha in der Länderliste fehlt auch nicht. Hab ich halt Thailand genommen.

Unfall in Kambodscha

Nein, die Zahl ist kein Fehler:

Singer Sok Pisey was hurt when her car overturned at 3:30 PM on 14 April 2008, along National Road No. 4, when she was traveling to a concert in Sihanoukville. The report indicated that Sok Pisey was driving a black Lexus car filled with 10 people, including her mother and niece

Reiche Menschen glauben sie könnten alles hier. Wie man sieht können sie nicht mal Auto fahren (sorry, aber für das Mädel habe ich kein Mitleid).

Telekom: Jetzt spinnen die völlig

Bei Engadget:

So last week Deutsche Telekom, owners of the global T-Mobile brand, sent Engadget a late birthday present: a hand-delivered letter direct from their German legal department requesting the prompt discontinuation of the use of the color magenta on Engadget Mobile. Yep, seriously.

Granted, we get nastygrams from angry tech companies practically every day, but rarely regarding anything that’s not some piece of news we published that they’re livid about having out in the open. And irony of ironies, this whole use-of-magenta thing is precisely the topic we took up last year on behalf of DT.

Jetzt mögen hier bitte nicht die Hobbyjuristen kommen und was von der Marke reden, die man sichern muss. Geneu solcher Schwachsinn ist es, der mich am Rechtssystem zweifeln lässt. Magenta als Farbe zu sichern ist der größte Humbug denn ich je gehört habe und die Telekom gehört aufgelöst, ceterum censeo. Herr Obermann, treten Sie zurück! Zackig. Sofort! Ohne fürs Versagen noch Millionen einzusacken!

Göttlich die Tabelle am Ende von Engadget.

Bloggen über das Projekt Deutschlandreise

Ãœbrigens, man darf das Projekt Deutschlandreise nicht nur anschauen, sondern man darf auch drüber bloggen oder kommentare hinterlassen. Würden uns doch sehr über den einen oder anderen Trackback mehr freuen (Bagger ich gerade nach incoming links? Klar doch, aber klappern gehört halt zum Handwerk. oder?) Also büddeschön, mal schön drauf los geschrieben 🙂
Bin dann mal weg, reise am Wochenende in Kambodscha rum 🙂

Kuschen jetzt alle vor China?

Es mag ja sein, dass Olympia keine politische Veranstaltung sein soll (was natürlich Unsinn ist, schon die Forderung während der Spiele sollen alle Konflikte ruhen IST eine politische Äußerung).

Was ich aber gar nicht verstehe: Warum werden selbst in Ländern wie Griechenland Menschenrechte außer Kraft gesetzt, nur weil eine olympische Flamme durch die Gegend getragen wird? Warum schlagen griechische Sicherheitskräfte auf friedliche Demonstranten ein als wären sie selbst chinesische Schergen in Tibet?
Kann es sein, dass hier gerade einige durchdrehen?

Großer Respekt vor allen Demonstranten. Ein Boykott bringt in der Tat nichts, aber jeder der kann und will sollte die Spiele nutzen um auf die Situation in Tibet aufmerksam zu machen (ja, auch auf die in Burma und Dafur, um mal die schlimmsten derzeit zu nennen.)

Ãœberschriften: Heute die Basler Zeitung

Headline:

Kambodscha verweigert Zusammenarbeit mit UNO-Tribunal

Text:

Phnom Penh. sda/afp/baz. Der frühere Staatschef Kambodschas, Khieu Samphan, will bis auf weiteres nicht mehr mit dem Rote-Khmer- Tribunal der Vereinten Nationen (UNO) zusammenarbeiten. Er fordert die Übersetzung der Anklageschrift.

Das eine ist ein Angeklagter (Khieu Samphan), das andere ist die kambodschanische Regierung. Wie man das durcheinander bringen kann ist mir schleierhaft.

Zentralrat der Juden klagt gegen Google und Youtube

Eben bei Tagessschau.de gelesen:

Der Zentralrat der Juden will verstärkt gegen rechtsextremistische und antisemitische Inhalte im Internet vorgehen. Der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer, kündigte Klage gegen den Suchmaschinen-Anbieter Google an, zum dem auch die Videoplattform YouTube gehört. Dazu sei eine einstweilige Verfügung bei einem Hamburger Gericht eingereicht worden, sagte Kramer.

Leider wird auch der Zentralrat der Juden irgendwann verstehen müssen, dass man mit Klagen keine Gesellschaft verändern kann. Auch gilt: Man kann nicht die Post verklagen für das was sie transportiert, nicht die Papierfabriken dafür was darauf geschrieben steht. Das Bild mag nicht völlig stimmen, aber es geht um die Richtung: Eine Demokratie und ein freies Netz müssen auch Schwachköpfe wie Neonazis ertragen.

Wo bitte bleibt die Youtube-Offensive des Zentralrats? Warum nicht die Idioten der Rechten mit ihren eigenen Mitteln schlagen? Zensurbemühungen gehen in die falsche Richtung und geben den Rechten nur recht.

Werbung im redaktionellen Umfeld

Wenn ich hier in Kambodscha in der beliebtesten Kindersendung im TV Werbung machen will, ist das recht einfach. ICh werde Co-Sponsor der Sendung.

Benefits include:
– 5 x TVC ( 30Sec )
– 8 minutes segment in the program for introduction of your product
– MC thanks
– Product Placement such as providing toys as gifts to participants is negotiable

Ein Alptraum für die Medienwächter in Deutschland 🙂

Anschaubefehl: Projekt Deutschlandreise

Mein Lieblingsvideofilmer Thorsten Wehner und sein Kamera-Assi Nick sind derzeit auf Deutschlandreise. Ein Ziemlich cooles Projekt von Intel:
Deutschland ist ein Ort der versteckten Innovation: Zahlreiche mittelständische Unternehmen entwickeln zukunftsfähige Hochtechnologien, ohne dass die breite Öffentlichkeit davon Notiz nimmt und bilden so das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Mit vielen von ihnen arbeitet Intel in den unterschiedlichsten Bereichen zusammen. Im Laufe des ersten Halbjahres 2008 machen sich die zwei Journalisten Thorsten Wehner und Nik Schäffler auf den Weg, um einige dieser Innovationstreiber in Bild und Ton zu porträtieren. Der treue Begleiter der beiden Innovationsreporter ist ein VW „Bulli“, Baujahr 1974, mit dem sie ihre Deutschlandreise bestreiten werden.

Auf www.projekt-deutschlandreise.de veröffentlichen sie die Reportagen über die Firmen sowie die Erlebnisse von Unterwegs. Die einzelnen Stationen der Reise sind die CeBIT in Hannover, das E-Health-Unternehmen BrainLAB AG in Feldkirchen, der Engineering-Partner der deutschen Autoindustrie IAV in Berlin, das Leibniz Rechenzentrum in Garching bei München, das Public Private Partnership Screeningport in Hamburg und das Intel Germany Research Center in Braunschweig.

… die INNOVATIONSREPORTER
Produziert und präsentiert werden die Inhalte von Thorsten Wehner, der unter anderem als Anchor diverser Morning-Shows im Privatradio und auch als Redaktionsleiter und verantwortlicher Chefredakteur der Cyberradio TV AG tätig war. Für das Magazin Tomorrow produzierte er äußerst innovative und erfolgreiche Podcastformate. Sein langjähriger Produktionspartner Nik Schäffler zeichnet für Kamera und Technik verantwortlich.

Meinereiner wird den Streckenposten machen, ich berichte unterwegs von neuen Forschungen an deutschen Unis und Instituten. Das Ganze aber virtuell – von Kambodschau aus, dank Internez. Also schön häufig reinschauen, der eine oder andere bekommt auch nochmal ne Mail von mir deswegen.

So einfach geht das in Kambodscha mit der Zensur

Gefunden bei Vutha

I used to listen to all above three song titles sung by women but I clearly did not remember all its meanings, as I remembered its meanings are describing over the women loving the married man. The title of three songs “Love Another’s Husband”; “May I have a Piece of Your Heart Too”; “If I can’t be First Can I be Second”. All three have been banned from broadcasting in public.

All three songs have been prohibited from playing in the public after Prime minister’s wife called on the authorities of Phnom Penh along with all municipal and provincial authorities to review all night entertainment clubs, which she said that they have been affecting security and social order as well as national culture and customs.

O2 ist auch nicht besser

Seit April vergangenen Jahres versuche ich O2 klarzumachen, dass ich ich kein Kunde mehr bin. Wie mir von der Hotline geraten, habe ich meinen Vertrag gekündigt und für die Restlaufzeit ein Guthaben eingezahlt. Dann bin ich nach Kambodscha. Als die Restlaufzeit ablief, hat O2 einfach meinen Vertrag verlängert. Und fleissig Geld verlangt. Jetzt habe ich den Einzug zurückgehen lassen und einen Brief geschrieben, dass meine Adresse a) in Kambodscha ist und ich b) meinen Vertrag schon 2007 gekündigt habe. Was macht O2: Schreibt a) an meine alte Adresse und b) bestätigt mir eine Kündigung zu Dezember 2008.

Das lässt nur folgenden Schluss zu: O2 beschäftigt a) Sachbearbeiter die nicht lesen können oder b) ehemalige Telekommitarbeiter die versuchen den Kunden so lange auszupressen wie es eben geht.

Mittlerweile hat es sogar T-Mobile geschafft meinen Vertrag ordentlich zu beenden. aber bei O2 sehe ich schwarz. Wollte eben per Email Kontakt aufnehmen, geht aber nicht, angeblich wegen Wartungsarbeiten. (Was bitte muss man an einem Formular warten???) Ich soll doch die 1414 wählen. Klar. Weil alle Kunden immer in Deutschland sind.

Es ist schon abenteuerlich zu sehen, wie wenig man in deutschen Unternehmen akzeptieren kann, dass die Welt größer geworden ist. Aus dem Ausland mit deutschen Unternehmen Kontakt aufzunehmen ist echt ein Abenteuer.

Von wegen neu: Radiosender heute

Hilfe eben bekommen ich diese Mail:

Hallo lieber Podcaster,
wir sind auf der Suche nach interessanten Podcast-Inhalten im Netz auf Sie aufmerksam geworden.

Wir betreiben das Radioprojekt XXXXXX und werden unser Programm zum 01.05.08 relaunchen.
Kernzielgruppe sind die 15 bis 65-jährigen mit hoher Internetaffinität. Musikalisch sind wir ein AC-Formatierter Sender mit dem Besten der 60er bis Heute!

Zum einen mag ich keine Anschreiben ohne Namen. Zum anderen habe ich mit dem Podcasten angefangen gerade weil ich AC-formatierte Sender HASSE!!!! Und jetzt kommen die zu mir. Hilfe. Herr, lass Hirn regnen.

Walfang

nur um das hier mal anzumerken: Warum eigentlich darf die japanische Regierung so unverblümt lügen über ihren Walfang, und andere Regierungen nehmen das so hin? Zeigt mal wieder wie weit Regierungen sich von den regierten Menschen entfernt haben. Ich galueb kaum, dass hierzuladen einer den Walfang unterstützt.