Transition: Warten auf den Container aus Vietnam

Es ist schon komisch: Da haben wir ein Haus gefunden in Vientiane, Laos, und nichts ist drin. Naja, wir haben einen Esstisch, eine Rattansitzgruppe und 2 Betten übernommen. Und es gibt, anders als in Deutschland, Einbauschränke. Aber da ist nichts drinnen, weil unsere 34 Kisten in einem Container stecken, der irgendwie zwischen Saigon und hier ist.
Das Merkwürdige: Es geht auch so. Wir haben 2 Gabeln, 2 Messer, 2 Löffel, 2 Becher und 2 Tassen mitgenommen und hier 2 billige Teller und Suppentassen gekauft sowie 2 chinesische Töpfe und eine Pfanne, die sich nach einem Monat garantiert auflösen. Klar wir könnten mal eben ins Möbelhaus gehen und eine Notausstattung kaufen. Das habe ich oft genug gemacht. Nur haben wir dann bald alles doppelt.

Gut, es sitzt sich etwas unbequem auf Kissen auf einem Holzboden, aber wir haben gleiche Höhe zum Fernseher (gehört auch zum Haus) oder zum Laptop, wenn wir Filme schauen. Unsere Klamotten haben wir im Koffer mitgebracht, limitierte Auswahl also auch da (wenigstens habe ich eine zweite Tasche dabei).
Bücher lese ich digital auf dem iPad, das sparte schon mal Gewicht, Videos sind auch auf der Festplatte, Fotos ebenfalls (das iPad ist auch ein schöner Bilderrahmen).

Vielleicht liegt es daran, dass wir immer schon gewohnt waren, auch mal mit wenig zu leben (ich denke da nur an mein Loch in Berlin), oder eben auf unsere Sachen zu warten wie in Kambodscha (6 Wochen!). Aber es geht, und ich merke, dass vieles was man hat, schlicht Luxus ist. 4 Hosen oder 10 Hemden oder so. Krempel vor allem. Ja ich vermisse meine Senseo, aber Pulverkaffee geht schon mal.
Ist nur eine Frage der Zeit und dann haben wir unseren Kram hier. Wobei wir schon reduziert haben: Was ein Jahr lang nicht angefasst wird, wird verkauft oder weggegeben. 10 Kubikmeter ist unser Haustand derzeit, scheint mir nicht viel (inklusive Sofa und Kommode). Aber immer noch ein Vielfaches von dem was die meisten Menschen hier in den Ländern haben, in denen ich wohne. Die Bauarbeiterfamilien ziehen mit 2 Koffern um – für eine 4köpfige Familie.