Warum Reisen doch manchmal gefährlich ist

Urlaubszeit ist für manche die schönste Zeit des Jahres. Sie machen sich auf in die Ferne und lassen fünfe gerade sein. Endlich raus aus dem Alltagstrott, endlich was erleben. Neue Länder, neue Sitten. Was nicht wenige dabei vergessen: Ihren Verstand. In einem Interview mit dem Bangkok Podcast berichtete der kanadische Botschafter in Thailand neulich, dass er fast jede Woche einen Sarg nach Hause schickt. Versicherungen in Laos halten die lokalen Büros täglich mit Reisenden auf Trab, die einen Unfall hatten. Neulich starb hier ein Ehepaar bei einem Busunfall. Ein Bekannter von mir kam in Indien ums Leben, als sein Auto von einem LKW gerammt wurde. In Vietnam starb nahe unserem Haus ein amerikanischer junger Lehrer als er mit seinem Moped einem LKW nicht ausweichen konnte. Als wir in Phnom Penh wohnten wurde eine Französin von einem Motorrad gerissen, fiel vor ein Auto und wurde überfahren. In Indonesien klettert ein Tourist auf ein Baumhaus (obwohl gewarnt davor), fällt herunter und stirbt. In Vang Vieng ertrinken jährlich mehrere Menschen weil sie betrunken in Autoreifen-Schläuchen den Fluß herunterfahren und umkippen. Das sind nur die Fälle dich mir gerade einfallen.

Tai nạn ......Picture under Creative Commons License CC_BY_NC_SA by http://www.flickr.com/photos/butchicun_info/

Es sterben täglich Ausländer in Asien, aber kaum jemand weiss das. Der Grund ist meistens, dass staatliche Stellen den Tourismus nicht gefährden wollen. Schlechte Nachrichten über toten Touristen will man auf alle Fälle vermeiden. Und für die Medien im Heimatland ist jemand, der in Nord-Thailand in seinem Hotelzimmer tot aufgefunden wird, noch keine Nachricht (was sich in einem Fall ändern könnte, weil es in einem bestimmten Hotel in kurzer Zeit 3 merkwürdige Todesfälle gegeben hat.)

Menschen sterben immer und überall, sei es auf natürliche Weise, durch Krankheit oder Unfall. Doch bei letzterem ist das Risiko einzuschätzen. Und gerade im Strassenverkehr verhalten sich – zumindest hier in Asien – manche Touristen so, als ob sie das erste Mal Autos sehen. Unter jungen Touristen (meist Backpacker), ist es zum Beispiel schick, sich ein Moped zu leihen und natürlich ohne Helm zu fahren (bisweilen auch betrunken). Das ist eine Frage der Zeit wann das schief geht. Andere wiederum wollen einen billigen Urlaub machen und buchen auch den billigsten Anbieter. In Vietnam sind gerade 12 Touristen ertrunken, weil sie genau diesen Fehler gemacht haben. Im Mekong Delta kam es vor 2 Jahren ebenfalls zu Toten, als ein Ausflugsboot kenterte – es waren keine Rettungswesten an Bord.

Was also machen?
1. Gesunden Menschenverstand benutzen: Sieht ein Gefährt als und nicht gewartet aus, nicht einsteigen
2. Bauchgefühl: Wer glaubt, ein Boot ist nicht sicher, steigt nicht ein.
3. Sich an Verkehrsregeln halten als wäre man zu Hause – es sterben wenig Leute weil sie an der Ampel anhalten oder langsam fahren
4. Sich vergegenwärtigen dass die Einheimischen den Verkehr gewohnt sind und auch die “unausgesprochenen” Regeln kennen
5. Bei Bustouren immer einen Sitz in der 3 Reihe oder weiter hinten buchen und darauf achten dass sicherheistgrurte vorhanden sind.
6. Im Zweifel bei Bustouren die teure Kategorie (VIP) nehmen – die ist im Vergleich zu Deutschland immer noch sehr billig
7. NIEMALS betrunken Auto oder gar Moped fahren
8. IMMER einen Helm aufsetzen, gleich ob auf dem Fahrrad oder dem Moped – gilt auch für den Sozius
9. IN der Regel bleiben Autos NICHT stehen wenn ein Fußgänger über die Straße will
10. Nicht hetzen. Hey, Ihr habt Urlaub.

Mehr zum Reisen übrigens in meinem Reiseblog

One thought on “Warum Reisen doch manchmal gefährlich ist”

  1. Ich hab schon tiefen Respekt und da muss ich dir zustimmen. Viele sind zu leichtsinnig…

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