Wer Hunde liebt, adoptiert einen Straßenhund…

… wer sich selbst liebt, kauft einen kleinen Rassehund.

Ich habe nichts gegen Rassehunde, ich habe gar nichts gegen irgendwelche Hunde. Ich liebe Hunde. Aber ich lasse sie Hunde sein. Was derzeit hier in Asien passiert (aber auch in Deutschland sichtbar ist), geht auf keine Hunde, sorry, Kuhhaut. Jeder will kleine süße Hunde, die man mit ins Flugzeug nehmen kann und die im Starbucks neben einem im Körbchen sitzen dürfen. Ich frage mich ob die kleinen Chiwawas und Pinscher jemals den Boden mit ihren Pfoten berühren dürfen.
Dog strollers

Kein Wunder dass viele (die meisten?) dieser Schoßhündchen Verhaltensprobleme haben, aggressiv gegenüber anderen Menschen oder Hunden sind. Gar nicht zu reden von zu vielen Pitbulls, Rottweilern und Dobermännern, die in den falschen Händen sind. Auch wenn jetzt die übliche Schnappatmung kommt: Für zuviele Halter sind diese Hunde eine Schwanzverlängerung. So wie die kleinen Hunde fürs Frauchen ein Babyersatz sind. Das Problem: Keiner denkt an die Hunde.

Wir haben jetzt fünf Hunde. Pixie die älteste (12), ist ein Straßenhund aus Teneriffa. Pepe, auch von Teneriffa, starb in Laos mit 12 Jahren an einem Parasiten. Pipa ist ein laotischer Hund, die schwächste aus einem Wurf von 5 Welpen, die wohl kaum eine Chance gehabt hätte (zumal sie mit 8 Wochen Distemper bekam, das aber dank unseren Tierarzt und viel Penicilin überlebte). Pimmy habe ich morgens im Straßengraben gefunden, er war etwa 4 Wochen alt, mehr tot als lebendig und wurde einfach weggeworfen. Yoda ist ein Tempelhund aus Bangkok, der schlimme Hautprobleme hatte und Deformationen an den Beinen. Wir habe ihn operieren lassen und er bekam Schwimmtherapie, um seine Muskeln zu stärken. Puna ist unser Neuzugang: Sie lebte an einer Tankstelle in Bangkok als Straßenhund. Vor drei Jahren wurde sie von einem Auto angefahren, ihr linkes Vorderbein wurde zerschmettert und niemals behandelt. Wir fanden sie in einem Hospital, dass sich auf behinderte Hunde spezialisiert und versucht, diese zu vermitteln. Puna wollte niemand. Wir haben versucht, das Bein mit Spezialschienen zu stabilisieren, was aber keinen Erfolg hat. Sie hat kein Gefühl in der Pfote, was bedeutet, sie kann nicht auftreten, sondern schleift sie hinter sich her – was wiederum zu offenen Wunden führt. In Absprache mit dem Tierarzt haben wir und entschlossen, das Bein abnehmen zu lassen. Dann kann sie auf drei Beinen laufen, ohne permanent durch das lahme Bein behindert zu werden.

Puna

Wir bringen unsere Hunde nicht in den Hundesalon, wir transportieren sie nicht in Strollern, sie haben keine T-Shirts und Schleifchen im Haar, sie riechen nach Hund und nicht nach Parfum und sie dürfen vor allem Hund sein. Als wir Puna als neuen Hund heimbrachten, gab es keine Probleme: Sie beschnüffelten sich kurz, und das war es.

Alle Hunde sind kastriert/sterilisiert und geimpft.

Es gibt nicht nur genug, sondern zu viele Hunde auf der Welt. Ich kenne die Gründe, warum man unbedingt einen Rassehund meint besitzen zu müssen. Die meisten haben wenig mit dem Hund zu tun.