Readers Edition: Quo Vadis

Gestern in Mitte: Stammtisch der Readers Edition mit dem ThemaWie geht es weiter?”. Ich selbst finde die Readers Editionen eine wunderbare Idee, Bürgerjournalismus in Deutschland, das hat schon was. Die Frage die ich schon am Anfang stellte war, aus welcher Motivation heraus man dort schreiben soll. Ja, Spaß am Projekt, mag eine sein. Aber ich denke das reicht nicht, und Ruhm und Ehre auch nicht. Ich brauche heute wenn ich meine Stimme erheben möchte, eigentlich keine Zeitung oder ähnliches, ein Blog reicht mir.

Deshalb wollte ich hören, was Hugo E. Martin zu berichten hat (er und Michael Meier wollen die Readers Edition nach der Trenung von der Netzeitung weiter entwickeln.) Doch was kam war eher schwach. Es war vor allem beunruhigend unkronkret, wie auch andere Teilnehmer bemängelten. Einen wirklichen Businessplan gibt es nicht, nur dasVersprechen“, man wolle der Readers Edition die Ressourcen zur Verfügung stellen, die sie braucht. Das könne über Sponsoren geschehen, über Fördergelder oder sonstige Einnahmen. Diese wiederum sollen die Firmen Blogform und Social Media mit Beratungsdiensten rund um das “Best practise“-Projekt generieren.

Und auch inhaltlich könnte es Änderungen geben: Die Moderatoren sollen – so habe ich es verstandenmehr Themen initieren, das als Chefeditoren versuchen einen Fokus zu entwickeln.

Genau daran krankt die Readers Edition: an ihrem Fokus. Die Artikel sind beliebig, oft zu spät wenn s um aktuelle Themen geht, manchmal auch etwas abseitig. Das verwirrt den Leser, er weiß nicht was er bekommt. Als mediales Überraschungsei aber wäre die RE zu schade.

Meier und Martin (mit dem, quasi als Disclaimer, ich das Projekt zeitung.crispynews.com mache) müssen jetzt schauen, wie sie vor allem das Vertrauen der Moderatoren und Autoren zurückgewinnen bzw. behalten. Denn ohne diese Contentlieferanten könnte es schweirig werden, das ohnehin angeschlagene Schiff wieder flott zu bekommen.

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3 thoughts on “Readers Edition: Quo Vadis”

  1. So ist das halt, die einen wollen Readers Edition als Non-Profit-Projekt zum Vorzeigeprojekt ‘Citizen Journalismus’ in Deutschland entwickeln (ich auch) und die anderen wollen daraus ein Für-Profit-Projekt machen (ich nicht). Wir arbeiten im Moment an der ersten Variante und schauen, dass wir auf diesem Weg schnell weiter vorankommen. Erste Erfolge sind bereits zu ‘besichtigen’:

    – die Leser / Userzahl ist seit ein paar Wochen wieder am steigen
    – statt durchschnittlich etwas 3 Beiträge kommen jetzt 8 bis 10 Beiträge täglich
    Рdie Bearbeitung und Ver̦ffentlichung erfolgt jetzt schneller
    – und Autoren, die davon profitierenm, bedanken sich, dass sie jetzt Ansprechpartner haben mit denen sie die Anlage und die Verbesserung der Beiträge diskutieren können

    Und das ist erst der Anfang.

    Machen wir Fehler? Ja, klar und wir versuchen immer wieder neue Fehler zu machen und aus alten Fehlern zulernen und diese abzustellen. Kritik ist ausdrücklich erwünscht!

    Wenn Sie den Business Plan (ihres Brötchengebers) Springer veröffentlichen, können wir darüber reden, ob wir die Für-Profit Pläne des Trägers der Plattform Readers Edition – der Social Media GmbH – diskutieren. Da gäbe es Spannendes zu erzählen – bleiben Sie neugierig!

    Jetzt braucht die Readers Edition erst einmal weitere engagierte Autoren und professionelle Journalisten die redigieren und Autoren unterstützen. Für die Autoren wollen wir die Leserschaft erhöhen und Veröffentlichungen auf der Readers Edition dadurch attraktiver machen. Wir wollen die Themenbereiche entwickeln für die die Readers Edition bei den Lesern stehen soll. Und durch die Verschränkung mit professionellem Journalismus und Journalisten werden wir die Readers Edition zu einem in Deutschland relevantem Medium und Vorzeigeprojekt von Citizen Journalismus machen.

    Disclaimer: Die Readers Edition ist ein Projekt der Social Media GmbH, an der ich persönlich beteiligt bin.

  2. Nur eine kleine Anmerkung: Springer hat nicht wirklich als Nischenprojekt mit Kostendeckungs- (oder gar Zuschuss)-Charakter begonnen und hat seine Mitarbeiter soweit mir bekannt für ihre Arbeit entlohnt, was es auch Dank Einnahmen konnte. Die RE begann anders, die Autoren schreiben freiwillig, es ging kaum um Einnahmen. Und deshalb muss man Businessmodelle entweder mit ihnen besprechen oder sie am Gewinn beteiligen (ich bin keiner im übrien). Andere für sich arbeiten lassen und das Geld einstecken wird kaum funktionieren und möchte ich weder Social Media noch blogform auch nur unterstellen. Deshalb bin ich sehr sehr gespannt wie das Projekt weitergeht, ich habe sehr wohl große Hoffung darin.

  3. Lustig ist doch, dass vor kurzem zwei neue Moderatoren eingestellt wurden, diese zudem Nachrichten für die RE produzieren und am Ende 60 bis 80% der neuen Nachrichten, Shortnews oder wie auch immer aus eigener Feder stammen. Damit einen Aufwärtstrend zu markieren ist PR, sonst nix.

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