Big Brother in Hamburg

Es ist schon beängstigend zu sehen, wie neurotisch Vater Staat mittlerweile reagiert. Das schreibt die Welt:

Beamte der Staatsschutzabteilung filzen seit Tagen systematisch Post, die an Hamburger Zeitungen gerichtet ist. So sollen Bekennerschreiben nach Anschlägen militanter G-8-Gegner gefunden und deren Absender ermittelt werden. Die Polizisten durchsuchen auch die Post der Briefkastenentleerer.

Nichts gegen Gefahrenabwehr, weiß Gott keine Sympathie mit jenen Schwachköpfen, für die Protest bedeutet anderer Leute Eigentum zu zerstören und habe Stadtteile zu verwüsten. Aber auch diese Gestalten haben Grundrechte. Eines davon ist Briefe zu schreiben, ohne dass der Stadt mitliest. Das darf er nur in Ausnahmen. Und sicherlich nicht flächendeckend.

Ich halte unsere Staatsorgane zunehmen für inkompetent, was nicht an eizelnen Personen liegt, sondern an Strukturen. Wenig Eigenverantwortlichkeit, viele Bürokratie und vor allem will jeder seinen Arsch retten. Da kommt ein villeicht auch aus persönlichen Erfahrungen völlig verängstigter Innenminister gerade recht, der uns am liebsten noch im Schlaf überwachen möchte, ob wir nicht gerade Böses denken.

Mir geht das schon lange zu weit, was im Namen der angeblichen Terrorbekämpfung da angestellt wird. Das Verhätnis stimmt einfach nicht mehr zwischen den Bürgerrechten und den Interessen des Staats. So schlimm das klingen mag, aber ein paar Wirrköpfe müssen wir aushalten. Zumindest sollen sie Briefe schreiben, Mails schreiben udn telefonieren dürfen. Wie alle Bürger. Was bleibt denn sonst noch?

One thought on “Big Brother in Hamburg”

  1. Ich kann Wolfgang Thierses Erinnerung an die Stasi immer besser nachvollziehen. Wie endete noch gleich zu DDR-Zeiten der Stasi-Offizier in “Das Leben der anderen”? Im Keller seiner Behörde?

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