150 Dollar für neuen Reisepass

Ich frage mich ja schon, ob Deutschland pleite ist. Heute hat meine Frau beim deutschen Konsulat in Saigon einen neuen Reisepass beantragt. Weil wir viel reisen, einen mit 48 Seiten und Fingerabdruck, damit auch der neurotische Herr Schäuble zufrieden ist. Kosten: 150 Dollar.
Jetzt ist keineswegs das deutsche Konsulat dran Schuld, die berechnen um die 30 Dollar Bearbeitungsgebühr (wobei ich mich auch da frage, was mit Steuergeldern eigentlich gemacht wird, wenn jede staatliche Dienstleitung noch einmal berechnet wird?).

In Kambodscha müssen die Bürger rund 230 Dollar bezahlen für einen kambodschanischen Reisepass, weil die Regierung dort kein Interesse hat, dass die Menschen die Welt außerhalb kennenlernen. Jetzt unterstellen wir einmal, das die Bundesrepublik da doch anders gelagert ist. Was rechtfertigt diese Kosten? Die Sicherheitskriterien? Schwachsinn, die hat man je selbst aufgestellt – und unsinnig sind sie noch dazu, wenn nicht gar eines freien Landes unwürdig.

Spassig wird es bei meinem Führerschein. Ich habe noch den alten grauen Lappen, eine gültige deutsche Fahrerlaubnis. Nun ist das im Ausland so eine Sache damit, und deshalb hat mir das Konsulat zu einem neuen geraten. Nun sind Führerscheine Kreissache und Saigon hat leider kein deutsches Landratsamt. Das Konsulat sagt, es kann da nichts machen. Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich aus dem Dilemma rauskomme – und vor allem wie und zu welchem Preis. (Ich nehme an, man zieht die Lappen nicht per Gesetz zurück, weil man sonst als Staat die neuen bezahlen muss. So wältzt man es auf die Bürger ab.)