Zeitungen auf dem Weg ins Internet

Weil es mich ja gleich aus zwei Gründen bewegt, möchte ich hier auf ein Blog hinweisen, dass ich über Heiko gefunden habe: Zeitungen auf dem Weg in die Online-Welt: Kommentare und Kurzanalysen
Interessant dabei ist – neben anderen – der Beitrag über Zeitungen und Foren.

Internet-Foren sind mittlerweile ein fester Bestandteil der meisten Nachrichten-Sites. Oberstes Ziel der Foren ist in vielen Fällen ein wesentlicher Beitrag zur Leserbindung.
Wird dieses Ziel erreicht?
Schaut man auf die Aktivität solcher Foren, so muss dieses in vielen Fällen bezweifelt werden. Auf vielen der Foren hat ein wesentlicher Teil der registrierten Nutzer nie auch nur einen Beitrag verfasst (bis zu 62% in meiner Analyse). Und auch die sonstigen Nutzer sind nicht viel aktiver.

Recht hat Matthias Kretschmer. Allerdings besteht die Gefahr, registrierte User mit Lesenden zu verwechseln. Denn von der Zahl der Leserbriefschreiber kann man bei uns auch nicht auf die Auflage schließen.

Vielmehr sollten Foren verstärkt in die redaktionellen Beiträge eingebunden werden.

Und genau daran scheitern viele Printredaktionen. Leider werden Onliner immer noch mehr als technische Redaktion wahrgenommen denn als inhaltliche. Und ich selbst habe oft genug die Frage gehört “Was hat Print davon?” Es geht also gar nicht um den Leser. Leider vergessen Chefredakteure oft, dass sie nicht Papier verkaufen, sondern Informationen. Und Print hat nun mal einen Zeitpunkt, an dem die Informationsflut zu Ende ist – den Redaktionsschluss. Was gut ist, weil Print sich dadurch auch auf seine analysierende Aufgabe konzentrieren kann, während die Onliner – bisweilen auch leider – weiter den Nachrichtenstrom copy und pasten.

Nehmen wir an, die meisten Onlineleser kommen tagsüber währen der Arbeit auf unsere Seite: Wenn Sie aktuelle Nachrichten bei uns lesen, und dann noch morgens in der Zeitung erfahren haben, dass Sie bei uns übe den Einbürgerungstest diskutieren können – wunderbar. Nur muss das auch die Printredaktion gut finden und entsprechend unterstützen, also auch am Tag drauf erste Beiträge abdrucken.

Das Argument, die Leser seien zu alt fürs Internet lasse ich nicht gelten – das mag auf einige zutreffen, aber die bekommen ja dann am nächsten Tag auch wieder was aus dem Internet zu lesen.