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Immobilienblase in Kambodscha

Derzeit scheint der Immobilienmarkt in Kambodscha sich aufzuheizen wie nie zuvor. Das Gerede der Regierung und einiger Geschäftemacher vom Boomland Kambodscha lässt die Preise in den Himmel schießen. Heute habe ich mal geschaut, was für eine Villa in Phnom Penh verlangt wird: Mal eben locker eine Million Dollar.
Jetzt muss man wissen, dass Villa hier ein Ein-oder Zweifamilienhaus meint, lokale Bauweise. Die Gegend ist nicht mal eine Residential Area, sondern das kann auch mal gegenüber vom Markt sein.

Tatsächlich wird hier Geld gemacht, zum einen durch Landverkäufe, zum anderen indem man auf Teufel kommt raus die Resourcen verschwenden will.

Die Cardamom Berge werden abgeholtzt, Minengesellschaften dürfen sich dort ausbreiten.

In Rattanakiri hat die Regierung gerade ein “Hunting Ressort” genehmigt

Bei Sihanoukville wird nicht nur Öl im Meer gefördert werden, sondern man will auch gleich noch eine Raffinerie bauen.

Dass alles mag einer kleinen Mittelschicht Geld bringen, die das meiste davon übrigens entweder ins Ausland schaffen oder aber hemmungslos in den Konsum stecken. Nur greift dieser Konsum nicht durch in der Volkswirtschaft – der Geldkreislauf bleibt innerhalb Phnom Penhs stecken. Investitionen kommen anch wie vor vornehmlich von außerhalb, und dort gehen dann auch die Profite hin. Von einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung kann hier keine Rede sein. Vor allem Regierungsangehörige und Militärs haben Geld – woher wohl?

Nur mal so ein paar Gedanken…

Rechtschreibung

Diese Mail erreichte mich – ich nehme mal an eine merkwürdige Form von Spam:

Hallo ich wollte fregen da ich grade eine Potcast Patform aufbaue wo ich potcast verlinken möchte ,
ob ich ihren Potcast verlinken darf.

Man beachte die Schreibweise von Podcast..

Die 100 populärsten Web 2.0 Seiten in Deutschland… in Del.ico.us

Das was die lieben Leute von Blognation da abliefern, ist – so behaupte ich mal – großer Unsinn. Sie benennen die 100 populärsten Web 2.0 Seiten aus Deutschland – auf der Basis von Delicious Links.

Ich habe gerade in einer anderen Sache recherchiert und war überrascht, wie wenig Delicious-Links ich gefunden habe (ähnliches gilt für Mr. Wong). Wenn ich dagegen dann Daten wie registrierte Teilnehmer, Googlebacklinks und ähnliches dagegen legen, sieht das anders aus. Wenige Menschen in Deutschland nutzen Social Bookmarks wirklich. Und Delicious schon gar nicht.

Schon Blogscout war Nonsens, weil es nur die eigenen Blogs auswertete. Ich hoffe mal, die deutsche Journalie springt nicht wieder auf dieses statistischen Unsinn auf.

Ich mach mir die Welt, wiedewiedewie sie mir gefällt

Transparency International sagt in seinem neuesetn Korruptionsreport dieses:

The countries with the highest level of petty bribery are Albania, Cambodia, Cameroon, FYR Macedonia, Kosovo, Nigeria, Pakistan, Philippines, Romania and Senegal, where at least 30 per cent of respondents reported having paid bribes….Respondents who paid a bribe to obtain services: Cambodia 72%

Der stellvertretende Parlamentspräsident in Kanbodscha sagt:
“I agree that there is a small percentage of corruption… I don’t agree with a report that puts Cambodia at number two of 60ß countries.”

Alles klar.

Neulich sagte der Ministerpräsident, er lasse sich hier nichts von ausländischen Organisationen sagen, als ein paar Umweltschützer mit ihm wegen der Waldvernichtung in den Cardamom-Bergen sprechen wollten. Davon, dass ohne ausländische Organisationen die Hälfte der Bevölkerung wahrscheinlich an Hunger, Bürgerkrieg und Krankheiten sterben würden, sagte er nichts.

Wir sind Weltmeister

Volleyball World CupDeutschland hat es dann doch geschafft: Wir sind Weltmeister geworden, im Behinderten-Volleyball! Ein echt spannendes Match im Olympia-Stadion zu Phnom Penh gegen die Slowakei. Im fünften Satz haben “wir” das Ruder noch rumgerissen. Auch wenn ich sonst kritisiere, hier bekommt die deutsche Botschaft und der Botschafter Herr Frank Mann mal ein dickes Lob: Er kam kurz vor dem Spiel zum “deutschen Block” und verteilte Deutschland-Fähnchen – und entschuldigte sich gar, dass er bei den Offiziellen sitzen müsse. Sehr nette Geste. War ein echt spannender Abend und das deutsche Team hat mächtig gekämpft!

Angelina Jolie und ein Cocktail

Wenn etwas weit weg ist, dann ist jeder bericht neu. Dachten sich wohl auch die Macher der Seite “Die News”, und schrieben dieses:

LOS ANGELES (die-news) – Angelina Jolie ist in Kambodscha eine besondere Ehre zuteil geworden. Es wurde ein Cocktail nach der Schauspielerin benannt. Laut Medienberichten hat ein Barkeeper im Red-Piano-Restaurant in Siem Reap das Getränk extra für Jolie zusammengestellt. Der Cocktail aus Wodka, Malibu-Fruchtlikör und Ananassaft bekam den Namen “Tomb Raider”.

Nun, dummerweise gibt es diesen Cocktail schon wesentlich laenger, mindestens seit Anfang des Jahres (soweit kann ich das bestaetigen, es duerfte ihn aber eher laenger geben).

Spiele machen keine Killer – Eltern schon

Eben bei Spiegel gelesen:

Die Deutsche Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie (GwG) fordert ein “gesetzliches Verbot gewaltverherrlichender Spiele”. “Killerspiele” seien “Landminen für die Seele”, sagte die Sozialpädagogin Elke Ostbomk-Fischer der Nachrichtenagentur dpa. Durch solche Spiele verlören Kinder ihr natürliches Mitgefühl.

Das natürliche Mitgefühl müssen Kinder erst mal bekommen – und da bedarf es Eltern, die so etwas und vor allem auch Werte vermitteln. Dann werden Kinder auch nicht zu Killern. Ich möchte da mal auf “Cowboy und Indianer”, “Räuber und Gendarm”, Plastiksoldaten und ich weiß nicht was hinweisen. Das alles hat Kinder nicht mehr oder weniger zu Killern gemacht.

Sicher, wer zu Hause nicht lernt, sich sinnvoll zu beschäftigen, wer emotional abstumpft, der wird solche Spiele anders nutzen als jemand, bei dem das nicht so ist. Ich selbst ballere gerne mal, spiele Halo, habe auch ne Menge Wesen in DAOC und in WOW auf dem Gewissen und sicher auch bei Quake nicht nur um Frieden gerungen.

Aber mir geht das gegen den Strich, wenn so gerne äußere Faktoren herangezogen werden, wenn es innerhalb der sozialen Beziehungssysteme nicht stimmt. Ich erinner mich an eine Mutter, die in Sachen Drogen kämpfte.

Kambodscha und Burma

Zwei Staatsgaeste haben wir in Phnom Penh zur Zeit: Herrn Gambari, seines Zeichens Beauftragter der UN in Sachen Burma, und, der Zufall will’s, den Premierminister von Burma, Thein Sein.
In den Strassen wehen Banner mit “Long live the Union of Myanmar”. Dass die UN hier einen grossen Teil des Landes finanzieren, scheint man vergessen zu haben. Lieber aeussert sich der kambodschanische Aussenminister so: die Opposition in Burma solle nicht “Probleme provozieren, zum Beispiel in dem sie demonstriere”. Oder: Kambodscha wolle Thein Sein nicht fragen, ob er Unterstuetzer von Suu Kyi freilassen wolle. “Das Problem ist nicht, die Unterstuetzer frei zu lassen… Es muss einen umfassenden Prozess geben, Schritt fuer Schritt.” Und im uebrigen gaebe es in Kambodscha auch kein Treffen mit Gambari und Thein Sein.

Nachdem man gerade den nordkoreanischen Premier hier begruesst hatte, frage ich mich, welchen Sinn die Aussenpolitik Kambodschas hier hat. Das Land scheint sich selbst politisch zu isolieren.

Vielleicht sollten sich die NGOs hier mal fragen, mit welcher Regierung hier sie eigentlich so gut zusammenarbeiten.

Google Group Chat

Ich bin ein grosser Fan des Google Chats, und jetzt kann man auch in Gruppen chatten. Sehr schoen.

Group chat
Chat with multiple people without multiple windows. Invite your friends to a group discussion. To start a group chat, click ‘Group chat’ from the ‘Options’ menu when chatting.

Politikerschelte: Frau Birkenfeld, geht’s noch? Zurücktreten, und zwar flott!

Eben lese ich das hier in der Frankfurter Neuen Presse (pikantes Detail am Rande: Warum muss eine Zeitung mit diesem Namen für diese Geschichte einen dpa-Artikel nehmen?):

Frankfurt (dpa) Die Frankfurter Sozial- und Jugenddezernentin Daniela Birkenfeld (CDU) hat sich für ihre Fahrt mit zwei Promille am Steuer öffentlich entschuldigt. «Mein Verhalten bereue ich außerordentlich und entschuldige mich dafür», teilte die 48-Jährige am Dienstag in einer «persönlichen Erklärung» mit. In den vergangenen Tagen war die seit Juni dieses Jahres amtierende promovierte Juristin, die auch für die Suchtprävention zuständig ist, verstärkt in der Öffentlichkeit wegen des Vorfalls unter Druck geraten.

Ich glaube, die Frau hat einen nassen Hut auf – den sie schleunigst nehmen sollte. Ihr seid in Frankfurt, nicht in Kambodscha, liebe Freunde der CDU. Und die Gerichte sind weltlich, eine Entschuldigung ist mal gar nix. Ich bin empört! Weg mit ihr aus diesem Amt!

Freiheit und wie man sie fühlt

In Kambodscha gibt es natürlich Presse- und auch Meinungsfreiheit. Nur: Wie sieht das für Blogger aus? Es geibt (noch) kein Gesetz dazu, aber so mancher Blogger fürchtet sich immer noch. Ich habe dieseh Eintrag bei Details are Sketchy gefunden.
As the old saying goes, “Just because you’re paranoid doesn’t mean they’re not out to get you.”

Vannak understands. He won’t be involved in the 2007 Blogger Awards, and he did not attend the Clogger Summit, out of fear of government persecution.

Back in August 30 of this year there was a Cambodia Blogger Summit — I wanted to go, but didn’t. My friends also told me not to go. I told them I just wanted to go there to sit and listen what the summit was about. The organisers wouldn’t know who I am. As close friends, they even scolded me in reply “Why do you need to attend it for ? Unless you wanted to become the alligator food, then go”

I know the time is not right yet for me to attend these kind of social function.

One day my hope our leaders, lawmakers to fully embrace freedom of writing and expressing one’s own opinion without fear of being persecuted. Change we must for the better and I shall live to see this day.

Delusions of grandeur? Or legitimate fears of government persecution?

Die Bloggerin schreibt anonym und kommt ebenfalls zu keinen Treffen, weil sie schon schlechte Erfahrungen mit Öffentlichkeit gemacht hat (soweit ich weiß, waren die in ihrem Fall weniger politisch, es ging wohl um Stalking)

Vielleicht bin ich als Ausländer geschützt, zumindest vor einer Gefängnisstrafe für den Fall, dass einer meiner Einträge jemandem nicht gefällt. Vielleicht aber auch nicht.

Dazu passt auch diese Story im Mirror

Tragischer Unfall

Es scheint so, als ob es wirklich ein Unfall war, bei dem beim G8-Treffen ein Polizist ums Leben kam. Wenn ich mit jetzt die Berichte anschaue, dann frage ich mich, ob die Juristerei eigentlich auch glaubt das Wunder des Lebens geloest zu haben. Man erwartet von einer Polizistin, die nach 16 Tagen Dauerdienst und Stress im Mannschaftwagen anfaehrt ernsthaft, dass sie ihre Kollegen behandelt wie 12jaehrige auf dem Weg ins Landschulheim? Und man erwartet NICHT, dass ein Polizist in der Lage ist sich anzuschnallen, und die Tuer wahrend der Fahrt nicht aufzumachen?

Unfaelle passieren, weil man eben nicht alles vorher sicherstellen kann. Nach den Informationen, die ich habe aus Nachrichtensendungen, war es ein soclher Unfall. Schlimm fuer den Polizisten, fuer die Familie. Aber eben auch fuer die Fahrerin. Und dabei sollte man es dann auch bewenden lassen.

Welt.de und die Blogger und die falschen Bilder

Vielleicht wollte man einem Anwalt einen Gefallen tun bei AP, vielleicht hatte man auch einfach keine Zeit, was anderes zu machen. Auf jeden Fall sind Geschichten über Abmahnungen und Blogger immer ganz nett, kann man doch als Agentur oder Printmedium zeigen, das diesen unprofessionellen Schreiberlingen da draußen alles passieren kann. Nun frage ich mich, was diesen “Jürgen Weinknecht, Anwalt und Experte für IT-Recht aus Itzehoe (Schleswig-Holstein)” so besonders macht, dass er eine Story bekommt bei Welt-Online (und vielleicht auch anderswo, wenn es denn AP war). Aber die Abmahngefahrist beileibe nix Neues, mann hätte ja mal eigen Rechechiertes dazupacken können. Zum Beispiel über keine Abmahnungen, die man im eigenen Hause für Bloeinträge vergeben hat, die nicht ganz so auf der Firmenlinie lagen.

Ein Hohn ist aber die Bildauswahl: Das soll wohl ein Bloggerbild sein. Nun, ehrlich gesagt ist es das auch. Und auch wieder nicht. Es zeigt nämlich Konferenzteilnehmer vom Cloggersummit in Kambodscha. Dort waren aber nur die wenigsten Blogger. Und sie haben weniger Furcht vor irgendwelchen Firmen, die ein Problem mit Blogeinträgen haben, sondern vor der Regierung. Denn fteie Meinungsäußerung ist hier in Kambodscha zwar gesetzlich möglich, die Grenzen aber können schon mal tagesaktuell neu festgelegt werden. Wer es nicht glaubt. Hier der Screenshot von welt.de:
blogger_Welt_online

Und zum Vergleich ein Bild von Viirak, das die gleiche Szene aus einem anderen Winkel zeigt:
Cloggersummit2007 Viirak

Der Nachrichtenwert des Artikels ist gleich Null, und zusammen mit der Bildauswahl nun wirklich keine Glanzleistung.

Kindle – und noch ein E-Book

Jetzt also Amazon, die es mit einem E-Book versuchen.
1. der Preis ist eine Unverschämtheit
2. Das Ding sieht klobig aus
3. Schwarzweiß-Screen ist echt ne Erfindung.
4. Zugang? Bezieht sich das derzeit mal wieder nur auf die USA?
Bei C-Net steht:

Kindle, which was manufactured by an undisclosed Chinese original equipment manufacturer, connects to its specialized Amazon store via an EV-DO (Evolution Data Optimized) cellular network through “Amazon Whispernet,” built atop Sprint’s EV-DO network. No data plan or monthly bill is required. “We pay for all of that behind the scenes so that you can just read,” Bezos said, adding that he estimated that it would take “less than a minute” to download a book.

Bin ja mal schwer gespannt, ob das hier in Kambodscha auch funzt..

Sanitäres in Kambodscha

Neulich gab es mal wieder eine Statistik nach der die Sanitärausstatting in Kambodscha eher zu wünschen lässt. Tatsächlich ist die Toilettenlage außerhalb von Städten prekär. Selbst wenn man Kloschüsseln verwendet, sind sie meist in einem desaströsen Zustand. Dazu passt eine nette Geschichte, die ich gefunden habe:

The other day after doing my presentation about the foibles of organic rice projects in Cambodia, a woman came up to me who had worked in the NGO sector helping to put toilets in villages.

She reported to me that the villagers at first said they wanted toilets but when they discovered how much maintainance they required and how dirty they got, they decided it was cleaner to go outside in nature.

So no one in the villages used the donor provided toilets

However, the villages did say they wanted to keep the toilets because they were useful to have esepcially when aid envoys came to visit and needed to use the loo. The villagers felt the more amenities they could provide barangs(foreigners), the more likely they were to recieve aid assistance.

Talk about immanent effects of aid!