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Geld sparen – oder: das AAL-Prinzip bei Bewegtbild

ÖR generated Content oder “Öffentlich-rechtliche arbeiten lassen” könnte man bezeichnen, über was sich derzeit das tagesschaublog (nicht ganz zu Unrecht, wenn dem wirklich so ist) aufregt:

Heute war wieder so ein Tag, an dem man ins Grübeln kommt, ob ARD und ZDF den Privatsendern nicht mal eine Rechnung schreiben sollten. Eine Rechnung für redaktionelle Dienstleistungen.
17 Uhr, Verkehrsministerium, Minister Tiefensee gibt eine Pressekonferenz. Eingangsfrage ARD, zweite, dritte Frage ARD. Die nächsten drei Fragen dann von der ZDF-Kollegin. Die anwesenden Teams der Privatsender konnten auch gar keine Fragen stellen. Denn – wie so oft in Berlin – schicken sie zu bestimmten Terminen gar keine Reporter mehr, wohl in der Hoffnung, dass ARD oder ZDF schon kluge Fragen stellen werden.

Hmm, ok, wir schicken dann auch mal einen mit ner Kamera vorbei 🙂

Joost: ein paar mehr Worte zur Bewegt-Bild-Offensive

Joost ist eine Art Software, mit der man demnächst Bewegtbild genießen soll, um es mal einfach auszudrücken. Es ist Internet-TV: Ich wähle aus verschiedenen Kanälen verschiedene Sendungen aus. Der Unterschied zum TV ist: Es läuft on-demand. wenn ich klicke, startet der Beitrag.

Jetzt kann man die Frage stellen, wozu braucht man das? Nun, dahinter steckt auch Technik, nämlich Streamingtechnik, wie verteile ich solche Datenmengen so, dass es auch fuinktioniert und nicht ruckelt (so wie bei DVB-T)? Die Joost-Macher haben Skype gemacht und Kazaa, kennen sich also aus mit Netzwerken und Belastbarkeit.

Der Grundgedanke, eine Software als Basis zu nehmen und nicht eine Webseite, ist schlau. Zum einen dürfte man unabhängiger von Browsern sein, zum anderen Nutzer stärker binden. Solange es der Usability zuträglich ist, kein Problem.

Was bietet Joost derzeit in der Beta: allein schon wegen der National Geographic Sendungen bin ich begeistert – eien Stunde lang Everstbesteigungen haben sich bei mir schon beliebt gemacht. Die Oberfläche ist Mac-Style (auf dem Mac), kleine durchsichtige Fenster mit feinen weißen Linien. Noch nicht viel zum Spielen, und die Programme natürlich für den US-Markt, aber es lässt sich gut an.

Interessant wird sein, welche Inhalte-Anbieter mitmachen. Der Focus liegt auf den Profis – weniger aber die TV-Sender, sondern eben solche wie National Geographic, die hochwertige Programme produzieren. Damit aber steht auch den Nischenprogramm die Tür offen. Wenn ich also Joost als technische Plattform verstehe, dann könnte ich mich mit meiner kleinen TV-Produktionsfirma dort auch einbuchen – und damit eine neue Welt betreten (das war ein Gedankenspiel, ich habe keine TV-Produktionsfirma).

Ich bin gespannt, woher in Joost der Content kommt – und wann sie wie regionalisieren.

RTL relauncht auch Bewegtbild

Hmm, man sollte DWDL-Ankündigungen, vor allem was Daten angeht, eher vorsichtig verstehen, dennoch das mal hier:

Kommende Woche Donnerstag, am 22. Februar, geht RTL Interactive mit einer neuen RTL-Website online. Neben einem klareren Design ist Video-on-Demand dabei das wichtigste Stichwort.

So rein als Nutzer bin ich begeistert von On-Demand. Muss nicht unbedingt RTL sein, aber seis drum. Fernsehsender mit Bewegtbildoffensiven haben ja schon was für sich ..Ich fände es ja spannend, die Dinger mit Werbung vorne, in der Mitte und Hinten zu versehen und dann unter eine Creative Commons Licence by-sa zu stellen. aber das wird wohl noch dauern.

Bewegtbild kann auch lange dauern

Wenn es ums Bewegtbild geht, sagen viele, nach 2.30 Minuten ist Schluss im Internet. Das mag bei Unterhaltungsformaten so sein, nicht aber bei wirklich interessante Inhalten für Menschen, die gerne auch mal das Hirn einschalten (und von denen es mehr gibt, als viele Medienmacher denken).

einfallsreich.tv ist einer dieser Anbieter, vor allem mit seinem Künstlergesprächen, und Amadelio geht in eine ähnliche Ecke. Letztere sind vor allem auch wunderbar fotografiert und einfühlsam gemacht. Es geht zum Beispiel um Sexualität, aber auch um den MP3-Erfinder oder den Fotografen James Nachtwey. Wunderbare Filme, einzig die Anmoderation hat eine etwas eigene Ästethik.

Ich glaube an die langen Formate, weil erst sie IPTV interessant machen werden, dass nämlich von der Vielfalt und vor allem auch der Nische leben wird. Und Nischenthemen sollen und dürfen länger ausgebreitet werden.

Zufriedenheit mit Fernsehen und Chance fürs Bewegtbild

Die Fernsehzuschauer in Deutschland sind überwiegend zufrieden mit dem Programmangebot insgesamt, bemängeln jedoch eine zunehmende Gleichförmigkeit und halten die Gebühren für zu hoch. Das sind Ergebnisse einer Umfrage von TNS Infratest Media Research im Auftrag der Programmzeitschrift «Hörzu», wie das Blatt mitteilte.

schreibt u.a. der KSta

Tatsächlich sagen über 60 Prozent sie seien zufrieden mit dem Programm. Nun ist die Frage nach der Methodik immer angebracht, aber ich denke der Trend ist realistisch. Ebenfalls zwei Drittel sagen es gäbe viele ähnliche Sendungen.

Und dann das:

Auf die Frage, von welchem Genre sie gern mehr im Programm hätten, nannten die meisten Zuschauer Dokumentationen und Reportagen (53,7 Prozent). Es folgen deutsche Spielfilme (40,6), Servicesendungen (39,8) und politische Magazine (24,5)

Ich möchte das glauben, kann es aber nicht. Ich fürchte, man ist bequem und schaut dann doch die leichte Kost. Sonst hätten Arte und Co. mehr Zuschauer. Vielleicht ist das dann aber eine Chance für zeitversetztes Bewegtbild – dann kann der Zuschauer undabhängig davon, ob er gerade müde aus dem Büro kommt, entscheiden, ob er leichte Koste will oder schwere.

Kleine Welt Oberpfalz als Korsakow-Film

Bin aus bestimmten Gründen gerade auf den Filmeseiten von Florian Thalhofer unterwegs, der sich des Korsakow-System bedient. Dabei wird ein Film dank Shockwave und Internet nicht linear erzählt. Der Zuschauer bestimmt per Klick auf bestimmte Bildbereiche oder Clips, wie es weitergeht – natürlich nur im Rahmen der vorhandenen Elemente.

Ein wunderbarer Einstieg ist der Film Kleine Welt, der Thalhofers Heimatstadt Schwandorf beschreibt. Da ich einen großen Teil meiner Jugend imerm wieder in der Oberpfalz verbracht habe, ist das Linktipp des Tages.

Mediamix in Richtung Online nimmt zu?

Na wollen wir es mal hoffen:

Die überdimensionalen Zuwächse im Bereich Online-Werbung zeigen aber auch, dass die Scheu der Markenartikler und Dienstleister, sich im Web zu engagieren, schwindet und Online-Angebote im Media-Mix eine immer größere Rolle spielen. Dieser positive Trend wird sich mittelfristig auch bei der Vermarktung von Video-Portalen auswirken. Sprich, wir sind sehr optimistisch, dass das von dem britischen Marktforschungsinstitut geschilderte Missverhältnis sich nach und nach auflösen wird.

Wilken Engebracht von clipfish.de im Medienhandbuch

Ninas Welt nominiert

Was ist Ninas Welt?

Ein kleines Zimmer – ein farbloses Dorf – ein geregeltes Dasein. Plötzlich wird Nina durch eine dramatische Nachricht aus ihrer Welt gerissen. Fortan richten sich ihre Gedanken, Träume und Sehnsüchte nur auf das eine Ziel: “Ich will leben!” Ninas Welt ist die spannende Geschichte eines besonderen Mädchens voller Hoffnungen, Lebensfreude und einem großen Traum.

Es ist eine Soap, gemacht für junge Menschen, ein verfilmte Bravofotoroman. Nicht meine Welt, aber sicher die von eben Nina und eine Menge junger Menschen. Für die ist das richtig gut gemacht. Und wohl deshalb ist die Handysoap auch für einen Award nominiert worden. Nun glauben Awards nur noch Journalisten, aber seis drum: Ein kreatives Format ist es, es wird auch gleich vermarktet und übrigens auch (oder vornehmlich?) fürs Handy konzipiert. Podcasting ist eben mehr als Audio im Abo, sondern manchmal auch Video aufm Handy.

Filme (aka Garage Flick) machen mit Apple Garage Studio

Kann mir das einer erklären, wie das geht?

Die Berlinale öffnet sich dem Internet-Film: Mit dem Apple Garage Studio beim Berlinale Talent Campus soll die kommende Generation von Filmemachern auch auf dem Festival filmisches Neuland betreten. Täglich produzieren sie während der Internationalen Filmfestspiele (8. bis 18. Februar) unter dem Motto „One Day – One Movie“ einen „Garage Flick“, einen digitalen Kurzfilm, angelegt auf eine unmittelbare Präsentation ausschließlich im Internet, wie die Berlinale am Mittwoch mitteilte. (dpa)

What the hell is Garage Studio und wie macht man damit einen “Garage Flick”????

Das Video von Saddam Husseins Hinrichtung

Adam Curry sagte:

“One last prediction as we close out 2006,” notes Curr. “The Saddam Hanging video will go down in history as the Shark Jump moment for mainstream media worldwide. The ‘people’ get what they want to see and no bureau chief or network boss can stop us. Recorded on a cellphone by a single citizen in Iraq, seen worldwide the very next day.”

Naja, es gab auch offizielles Videomaterial, dass Klassen besser war. schärfer war (siehe Kommentare)

Bewegtbild in Zeiten des Internets

Die Zeit hat sich in einem Artikel dem Thema angenommen. Es geht vor allem ums Thema Bewegtbild im Internet.

Firmen wie Grid-TV übernehmen die technische Abwicklung unter anderem für den Software-Konzern Microsoft, der so zu seinem eigenen Sender kommt. Allerdings – was ist im Internet ein Sender? Die Grenze zwischen Videos auf Abruf, einer Dauerwiederholungsschleife und einem vollgültigen TV-Programm verläuft fließend. Ein Sender ist das, wofür der Veranstalter zahlt. Sie möchten Kongresse aufzeichnen? Filmmaterial aus Archiven zeigen? Kein Problem. Nach ein paar Handgriffen sind Arbeitsrechts TV und Feuerwehr TV auf Sendung.

Genau das ist es, was auch schon Podcasting ausmachte, auch wenn im Audio-Berich das Marktpotenzial deutlich geringer ist. Letztlich geht es weniger um den Bürger, der jetzt unbedingt senden muss, sondern um geringe Produktionskosten, die den Markteintritt für Produktionsfirmen und neue Sender einfacher machen. Wobei derzeit die Reichweiten eher gering sind und sich die Werbewirtschaft noch zurückhält. Das wird wohl erst im Laufe des Jahres anders

Schnelle Nummer im Hotel

Früher ist man ins Hotel gegangen, um mal mit seiner Geliebten eine Nacht zu verbringen. Heute haben Hotels einen anderen USP: Sie haben WLAn, und das oft genug frei (bisweilen aber auch völlig überteuert). Der Vorteil: Man muss für seinen Laptop keine Anmeldekarte ausfüllen, kann Bier und Pizza reinschmuggeln und in einer fremden Stadt vor Vertretern an der The flüchten. Oder eben mal ein Podcast hochladen (Nein, ich habe das heute aus einem Cafe am Alex getan…). Nur mal so als Gedanke zum Wochenende.