Weil ich es eben erst bei Klaus Meier gelesen habe: audio-Bildergalerien kommen immer mal wieder auf, wenn Verlage ihre Website multimedial aufhübschen wollen. Das erinnert mich an die Anfänge der Videofilmerei: Damals hatten die Freunde der Diashow auch noch rasch eine Musik eingespielt und uns dann erzählt, dass das viel schöner sei als ein Film.
In äußerst seltenen Fällen – vor allem bei großen Bildern – mag das gelingen. Online sehe ich darin nicht anderes als den Versuch, Geld zu sparen. Man leistet sich kein Filmteam, sondern kauft einen MP3-Rekorder und alles wird gut.
Die Audio-Bildergalerie ist nicht neu, und sie klickt auch nicht soviel wie eine Bildergalerie. Und das kleine Format mahct das Schauen auch nicht besser. Mein Vorschlag: sowas mit 25 Bilder pro Sekunde, dann bin ich zufrieden 🙂
Schau dir mal die “bebilderten” Reiseangebote bei Tchibo an. Graus.
Sicherlich ist eine Audio-Bildergalerie weniger aufwendig und daher billiger zu produzieren als ihr Bewegtbild-Pendant. Das ändert aber nichts daran, dass dies ein sehr erzählstarkes Format ist.
Wenn eine Online-Redaktion nur den Kosten- und Aufwandfaktor im Sinn hat, ist ein bescheidenes Ergebnis vorprogrammiert. Dies gilt nicht nur für Ton-Bild-Strecken, sondern ebenfalls für Bewegtbild-Videos. Noch vor wenigen Monaten erinnerten Online-Videos an die Machart des Spielfilms Blair Witch Project. Dies ist keine Schwäche des Formats, sondern der vorhandenen Ressourcen.
Ton-Bild-Strecken stehen gleichberechtigt neben Bewegtbild-Videos. Welches Format gewählt wird, hängt von der jeweilgen Story ab. Bei einem geeigneten Thema wird jedes seine Stärken voll ausspielen, genauso wie jedes bei einer unpassenden Story komplett versagen wird.
Wie bereits in Ansätzen zu erkennen ist, werden Audio-Bildergalerie und Bewegtbild weiter miteinander verschmelzen, um ihre jeweiligen Vorteile auszunutzen. Dann endet hoffentlich dieser ewige Streit, wer das “echte” Video in der Garage stehen hat.
Naja, es gibt immer noch den Unterschied zwischen dem Fotografen und dem Kameramann. Der Kameramann kann alles überall verscheppern – der Fotograf steht vor dem Problem, das die Leute keine Bilder mehr sehen können, oder mal was dazu sagen soll.
Oder ist die Pressefotografie zugunsten des Fernsehens aufgegeben worden?
Fast.
das ist aber eine sehr europäische sicht auf das format – gerade die time und washington post zeigen, das hier durchaus potential für eine weitere darstellungsform ist.