Eben schaue ich auf die Google.com-Newsseite und finde nichts über die Situation in Burma. Gestern war ich noch begeistert, dass die CNN-Topstory noch immer Burma war, heute scheint sich das zu drehen. Während jeder Tote im Irak beweint wird, weil er eben dokumentiert wird, gewinnt in Burma im Info-War die Junta. Journalisten sind eben manchmal einfach zu steuern. Geb ihnen keine Informationen, schalte das Internat und das Handy und das Fax ab, und schon schreiben sie über andere Dinge. Da ist uns selbst Korea näher, oder Afghanistan. Es passiert auf der Welt nur, was Agenturen erfahren.
Man möge mich überzeugen, dass dem anders ist. Meine Erfahrung mit Medien ist, dass die Meute der Chefredkteure schnell weiterzieht aus Angst, nicht die gleiche Story zu haben wie alle anderen. Ich habe das bei meiner früheren Zeitung so oft gehört: “Die anderen machen aber….”
Burma wäre ein schönes Beispiel dafür, wie Redakteuer mal nicht nur in den Agenturen lesen, sondern selbst versuchen Informationen zu bekommen.
Hier machen sich morgen ein paar junge Leute auf nach Burma, um sich selbst ein Bild zu machen. Sie wissen wie gefährlich das ist und wollen trotzdem versuchen, Informationen zu bekommen. Ich habe Ihnen geraten, diese Informationen dann so schnell wie möglich übers Netz und Blogs zu verbreiten, auch, um mal zu zeigen, was Citizen Journalism ist.
Auf news.google.de spielt Burma schon seit einigen Tagen nur eine sehr untergeordnete Rolle und auch auf Spiegel.de ist das Thema nur eine Randnotiz.
Die Medien machen in dieser Sache einen erbärmlichen Eindruck. Alle miteinander. Ich bin echt enttäuscht wie sie sich verhalten.
Ich bin überrascht von der Tatsache, daß es für Dich etwas Neues zu sein scheint, daß das Medieninteresse schnell erlahmt, wenn eine Sache nicht mehr genügend Aufsehen verspricht. Du hast immer einen Eindruck vermittelt, der dafür sprach, daß Du mit den Gepflogenheiten des Journalismus vertrauter seist.
Oh, nein wirklich überrascht bin ich nicht. Frustriert. Aber deshalb mag ich trotzdem drüber bloggen. Es nicht zu tun hieße aufgeben.
Ich glaube auch, dass der Spiegel dein Blog liest, kann ja gar nicht anders sein. Und dann kriegt er ein schlechtes Gewissen und schleust praktisch binnen Stunden einen Korrespondenten ins Land, der dann die von Dir zurecht bemängelten Versäumnisse ausbügelt. Ich bin beeindruckt.