Da errege ich mich gerade hier in Kambodscha ueber den Einfluss der Regierung auf kulturelle Belange (“das wollen wir nich zeigen, wir wollen die schoenen Seiten der kambodschanischen Kultur zeigen” wird immer gesagt, wenn einem Politiker ein Bild oder ein Ausstellungsstueck nicht gefaellt), da machen es deutsche Politiker nach:
Bundestagsabgeordnete von CDU/CSU und SPD haben die Regierung aufgefordert, einen Preis für “qualitativ hochwertige sowie kulturell und pädagogisch wertvolle” Computerspiele aus Deutschland auszuloben. Ähnlich wie beim Deutschen Filmpreis solle in Verantwortung der Bundesregierung und in Zusammenarbeit mit einer unabhängigen Jury künftig jährlich ein Deutscher Computerspielepreis vergeben werden, heißt es in einem von den Bundestagsfraktionsvorsitzenden Volker Kauder (CDU), Peter Struck (SPD) sowie dem Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe, Peter Ramsauer, unterzeichneten Antrag
lese ich bei heise.de.
Gehts noch? Kann es sein, das keine Sau die spielen wird? Kann es sein dass das einzige Geld, dass man damit verdient, das Preisgeld ist? Oder wird es mit Politmacht in den Markt gedrueckt?
Wie waere es mit einem Preis fuer “qualitativ hochwertige sowie kulturell und paedagogisch wertvolle” Politiker?
Tatsächlich ist das eine schon sehr langanhaltende Diskussion: warum verkaufen sich pädagogisch wertvolle Spiele kaum, während die Verkaufsschlager keine pädagogsichen Preise gewinnen??
Für mich stellt sich als Essenz der Diskussion heraus, dass das daran liegt, dass digitale Spiele eine von den ganz wenigen Bereichen der postmodernen Welt sind, in denen Kinder und Jugendliche noch ohne pädagogische Anforderungen einfach _sein_ können.
Kaum zu glauben, aber Unterhaltung ist auch dazu da, sich von unserer ständig auf Leistung orientierten Welt zu erholen…