Weile derzeit in Hong Kong um die Gifts and Premium Fair zu besuchen. Hier ist alles im Olympia Fieber, morgen kommt die olympische Flamme an (dann bin ich aber schon wieder weg).
In den chinesischen Zeitungen (zumindest den englischsprachigen) wird durchaus über Proteste berichtet, aber das dürfte an der Sonderstellung Hong Kongs liegen (im übrigen sind die Proteste nicht Anti-chinesisch, sondern ein Protest gegen die Politik der Regierung).
Seit ich das letzte Mal in Hong Kong war hat sich was geändert. Die Stadt wird immer chinesischer. Gutes Recht, möchte man meinen, ist ja jetzt auch China. Ja und Nein. Es ist eine internationale Stadt, zumindest gewesen und ich bin mir nicht sicher, ob das so bleiben wird. Oder ob man sich ins chinesische einigelt. Ein Beispiel: Habe gestern ein Kino gesucht dass englischsprachige Filme zeigt. Es gab 2 Kinos in Kowloon, die 2 Filme in englisch hatten, einen habe ich schon gesehen, den anderen wollte ich nicht sehen. Da haben Bangkok und Singapore erheblich mehr Auswahl.
Noch ein Wort zur Messe, die angeblich größte für Gifts. Ich habe nach Spielzeug gesucht, weil einige Produzenten dort waren, die ich brauche. Vor allem Arts and Crafts Toys gibt es Unmengen. Das interessante: Im wesentlichen gleichen sie sich, wenig innovatives. Dafür aber versuchen alle, wie verrückt europäischen und us-amerikanischen Standards zu genügen (und schaffen das in der Regel auch).
Soll heißen: Es ist fazinierend zu sehen, dass China zwar nicht wirklich innovativ ist, aber wnen es darum geht, sich einem Markt und seinen Bedürfnissen anzupassen, dann sind sie unglaublich schnell und präzise. Ich habe selten soviele TÜV-Zertifikate gesehen (ja, die waren echt). China hat gemerkt, dass es sich die Auslandsmärkte selbst weg nimmt, wenn sie schlechte Ware produzieren.
Interessant übrigens, dass der asiatische Markt das völlig anders sieht. Gerade Kambodscha ist ein Beispiel dafür, dass es wichtiger ist, wie teuer das Spielzeug war und wie groß es ist denn wie gut. Qualität spielt kaum eine Rolle, wichtiger ist, ob man es als eine Art Luxusgut zur Schau tragen kann – vulgo protzen.