Auch wenn formal gesehen das Presserecht in Kambodscha liberal erscheint, so zeigen jüngste Geschehnisse doch, dass die Regierung selbst auch von diesem Gesetz nicht viel hält.
Bernard Krisher, Herausgeber der seit 1993 erscheinenden Cambodia Daily, hatte vor einigen Tagen seiner Zeitung eine Beilage, wie er es nennt, eingefügt, die Burma Daily. Diese sei von einer US-Organisation gebucht worden, sagte Krisher.
Die Regierung sieht das anders, behauptet, es sei eine eigene Zeitung und die habe keine Lizenz. Also sammelten Polizisten die Beiage ein.
Soweit mag das formal noch ein Streit um Kleinigkeiten sein, hätte die Regierung nicht auch gleich gesagt, dass Kambodscha keine Frontlinie für Attacken gegen Burma sei.
Damit ist klar, worum es geht: Man habe enge Verbindungen zu Burma (was nicht wundert, das sind Brüder im Geiste), und die wolle man nicht stören.
Wieder einmal greift die Regierung inhaltlich ein und bestimmt, was richtig und gut ist und was nicht. Krisher wurde gar als Amerikaner beschimpft, der mit einer US-Organisation zusammenarbeitet. Man bedenke, dass dieses Land nicht in der Lage ist, selbständig zu existieren. Es hängt am Rockzipfel der NGOS und Entwicklungshilfe und fühlt sich auch sehr wohl dabei. Ohne die Hilfe der Amerikaner (und anderer) wäre das Land Lichtjahre zurück. Ich verstehe bisweilen nicht, warum die NGOs und Regierungen diesem korrupten Regime hier so in den Hintern kriechen. Oder sie sind selbst nicht viel besser, wie man an mindestens einem Botschafter eines EU-Landes hier sieht.
2 thoughts on “Keine Pressefreiheit in Kambodscha: siehe Cambodia Daily”
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alle Welt weiss es.Aber die Mitarbeiter der gr.N.G.O.s fuehlen sich wohl dabei,denn zu Hause koennten sie nicht wie Koenige leben
Übrigens kann auch die Cambodia Daily ohne NGOs nicht leben, vor allem nicht ohne deren üppig bezahlten Stellenanzeigen. So wandert das Geld von der einen in die andere Tasche, und Herr Krisher, eine nicht unumstrittener Person in Kambodscha, kann gut davon leben (übrigens nicht mehr in Kambodscha). Das Land hat davon nichts. Es sind in der Tat die großen NGOs, bei denen das Geld nur so zum Fenster herausgeworfen wird