Laut Kress wird mehr im Internet geworben.
Die gute Nachricht liefert ZenithOptimedia. Die Publicis-Tochter rechnet für Deutschland mit einem Anstieg der Werbeinvestitionen in das Internet um 30% bis 2010.
Schlechter dafür sind die Aussichten für virale Kampagnen:
Laut Jupiter-Analyst Nate Elliott würde sich die viralen Hoffnungen in 85% der Fälle zerschlagen. Grund sei auch die sehr konventionelle Gestaltung vieler Unternehmensseiten in den sozialen Netzwerken wie MySpace. Mit diesen Seiten versuchen Unternehmen, “Freunde” zu gewinnen, doch die Hälfte aller von Jupiter untersuchten Kampagnen hätten weniger als 1.000 MySpace-Nutzer finden können.
Warum wohl? Weil die meisten Kampagnen dröge sind und die Macher bis zum Start noch nicht mal einen StudiVZ-Account hatten. Es liegt glaube ich nicht mal so sehr an den Agenturen, da gibt es genügend Leute, die das Internet verstanden haben. Das Problem liegt meist auf Kundenseite. Dort hat man panische Angst vor Kommunikation, und liebt Kontrolle. Genau das aber ist der falsche Ansatz. Es geht weniger um Freunde bei MySpace, sondern um eine Einstellung. Bin ich bereit, mich der Kritik öffentlich zu stellen? Wie tolerant bin ich? Und ganz wichtig: Was will ich überhaupt? Denn viral ist nichts für jeden, und schon gar nicht, wenn es unterirdisch gemacht ist, soll heissen, irgendwer rennt im Hasenkostüm mit der Webcam rum und alle sollen raten, welchen Unternehmen dahinter steckt. Viral ist keine Kundenverarsche und kein Entertainment. Es geht dabei vielmehr darum, Themen zu platzieren und sich entwickeln zu lassen. Und mit offenen Karten zu spielen.