Ich habe 15 Jahre lang ein Rockfestival organisiert, mit bis zu 5000 Menschen. Das mag wenig klingen, ist es aber nicht, wenn es auf einer Burg stattfindet, und man durch Tunnel muss, um aufs Festivalgelaende zu gelangen.
Wir hatten im Vorfeld immer mit den Rettungsbehoerden nur ein Szenario durchgespielt, naemlich den Worst Case. Alle wollen zur gleich Zeit weg. Wir hatten dafuer zwei Tunnel zur Verfuegung. Die haben wir sorgfaeltig gemessen und simuliert, wieviele Menschen gleichzeitig durchkoennen. Das, und nur das limitierte die maximale Zuschauerzahl.
Man wird nicht ueberracht von zuvielen Zuschauern, wenn man ordentlich plant.
Man stellt auch keine Zaeune auf, die das ganze noch schlimmer machen. Im Gegenteil, man braucht immer weiter Flaechen. Zuschauer finden ihren Pfad wenn sie zum Gelaende kommen, wenn es aber eine Panik gibt wollen sie nachs rechts und links. Da entstehen die Probleme, nicht in der Mitte.
Das ist 1×1 fuer Veranstaltungen. Ich frage mich ob es Profitgier war, Ahnungslosigkeit oder Inkompetenz, die in Duisburg herrschten. Herr Schaller gehoert in U-Haft, und der OB sollte schleunigst zuruecktreten. Leider kann man Politiker strafrechtlich ohnehin kaum belangen (und mir kann keiner erzaehlen dass ein OB sich nicht fuer das Sicherheitskonzept interessiert bei so einer Veranstaltung).
Auch ich habe mich gefragt, ob dort in Duisburg eigentlich niemand mal darüber nachgedacht hat, was 1,x Mio Menschen eigentlich machen, wenn Feuer ausbricht? Durch den einzigen Tunnel fliehen!? Habe mir auch meine Gedanken zum Grund der Katastrophe gemacht: http://kunstistrichtig.posterous.com/beitrag-ohne-uberschrift-die-katastrophe-der