Google Streetview: Es geht um staatliche Kontrolle, nicht ums Wohl der Bürger

Zunächst einmal: Dieser Artikel ist einer der besten zum Thema Streetview. http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/sprachlog/allgemein/2010-08-14/pro-google-street-view

Dann noch ein paar Anmerkungen meinerseits: Wenn Streetview keine Straßen ins Internet stellen darf, dann darf das niemand. Kein Atlas, kein Immobilienanbieter, keine TAGESZEITUNG. Man stelle sich vor, demnächst werden alle Häuser verpixelt in Zeitungen abgebildet. Denn auch Tageszeitungen verdienen mit diesen Fotos mittelbar Geld. Ich kann nämlich im Bereich Königstein der Taunus-Zeitung eine Anzeige schalten. Und wenn ich weiß, dass am Samstag Straßenfest in der Limburger Straße ist, dann schalte ich meine Anzeige am Montag, und voila, ich habe damit alle Interessierten an der Limburger Straße angesprochen. Wenn die Zeitung jetzt noch die entsprechende Software hätte, würden Anzeige und Foto und Text so auch im Internet stehen. Dass das nicht passiert hat nichts mit Zurückhaltung der Zeitungen zu tun. Wenn sie die Technik hätten, machen sie es (einige binden ja schon Google Ads ein).

Wer eine Gesellschaft ohne Werbung möchte, möge bitte einen Gegenentwurf liefern. Pauschale Verurteilungen von Gropßkonzernen ohne ein Mindestmaß an Wissen helfen wirklich nicht weiter. (siehe nochmal Artikel oben, dort auch bitte die Kommentare lesen).

Erneut stelle ich fest, dass sich die sozialistischen Länder in denen ich jetzt lebe de facto freier entwickeln als das ach so freie Deutschland (von Amerika mal ganz zu schweigen, die sind ja in manchen Bereichen noch schlimmer, wenn auch nicht bei Streetview).

Nur wil eine völlig inkompetente, karrieregeile Ministerin Aigner Amok läuft, muss man ihr nicht nachrennen. die Frau schützt keine Verbraucher, sondern nur ihren Posten und Mandat.

Der Staat will immer mehr Kontrolle über das Internet. Das sollte stutzig machen. Erst waren es Terroristen, die für die Vorratsdatenspeicherung herhalten mussten. Dann waren es Kinderpornos, die für die Internetsperren angeführt wurden. Und nun ist das Abbilden von Häuserfassaden schon eine Gefahr. Lächerlicher geht es nicht. Übrigens muss man kein Verschwörungstheoretiker sein, um ich dann noch zu wundern, warum die Amerikaner unbedingt Wikileaks verbieten möchten und in Deutschland dem Abmahnwesen gegen Blogger noch kein Riegel vorgeschrieben worden ist. Nehmen wir noch Gema und die Zeitungsindustrie hinzu, dann sieht es aus, als ob gewissen Eliten verzweifelt versuchen ihre Besitzstände gegen die Bürger zu verteidigen.
Das klingt besonders skurril wenn man in einem Land wie Laos und Vietnam lebt, in dem die Regierung bislang vorgab, den Willen des Volkes am besten zu kennen und sich nun immer mehr öffnet und dem Volk immer mehr zurückgibt.