Wenn ich hier mit Nachbarn rede, dann höre ich immer wieder sehr traurige Geschichten. Eine neue ist die von einer jungen Frau, 25 Jahre alt, die in Champasak lebt, im Süden von Laos. Sie hat einen Mann geheiratet, der sie vor allem als billige Arbeitskraft sieht. Ihre Mutter denkt ähnlich. Ihr Schwägerin beschrieb mir die Situation mit “Sklavin”. Die kinderlose Frau (was ein Glück für sie) muss nicht nur das Haus in Ordnung halten, sondern auch sonst jedwede Arbeit verrichten, die ihr Bruder oder ihre Mutter ihr auftragen. Als die Mutter sich Geld geliehen hatte von einem Geschäft, das Früchte verkauft, die Schulden aber nicht zurückzahlen konnte, “lieh” sie die Tochter einfach als Arbeitskraft aus, bis sie die Schulden abgearbeitet hatte. Wenn sie nicht spurt, wird sie geschlagen.
Das ist kein Einzelfall in Laos oder anderen asiatischen Ländern. Die Frauen haben nichts, wenn sie Geschenke bekommen, dann werden ihnen diese abgenommen. Die Frau von der ich hier erzähle bekam von einer Bekannten ein wenig Goldschmuck geschenkt. sie hatte ihn noch nicht einmal getragen, da hatte der Mann ihn zu Geld gemacht.
In Laos ist es mittlerweile möglich, das Frauen die geschlagen werden, zur Polizei gehen können. Bei mehreren Vergehen kommt der Mann auch ins Gefängnis – die Mutter hingegen werden sie kaum festnehmen. Deshlab wird der jungen Frau nichts anderes übrig bleiben, als die Familie zu verlassen und in der Hauptstadt Arbeit zu suchen. Die Gefahr dabei an die Falschen zu geraten ist groß, ebenso die Gefahr, dass ihr Mann sie findet.
Es gibt hier Organisationen wir Afeip, die sich um versklavte Frauen und Männern kümmern. Mal schauen, ob sie auch in diesem Fall helfen können.