Ich habe gerade wieder bei Turi2 gelesen, dass eine Tageszeitung als PDF so gar nicht geht. Ich frage mich woher man diese Gewissheit nimmt. Tatsächlich geht das wunderbar. Aus mehreren Gründen.
Zum einen ist es natürlich einfacher. In der Regel liegen die PDFs schon vor, man muss sie nur noch etwas komprimieren. Keine großen Entwicklungskosten, kein Genehmigungsverfahren, kein Zeitverlust.
Zum anderen aber lebt die Zeitung nicht nur von der Haptik des Papiers, sondern vor allem von der Vielfalt der Artikel auf einer (Doppel)-Seite. Wir lesen eine Zeitung, indem wir sie scannen nach Überschriften und Bildern, die uns gefallen. Dies so erstellte Auswahl wird gelesen, im Hinterkopf sortieren wir die Liste noch nach Priorität.
Ich lese die Vientiane Times seit einem Jahr auf dem iPad, und ich finde sie gut. Ich lesen jetzt den Tagesspiegel im Newsstand. Ich sehe die ganze Seite und kann auswählen was ich lesen will.
Die klassischen Apps geben mir in der Regel diese Möglichkeiten nicht. Sie sind meistens verspielt, dank eingebundener (überflüssiger) Videos riesengroß, und ich mag auch nicht jedes Mal beim Lesen eines Artikels auf einen Link klicken und die Zeitung “verlassen”.
Ich habe schon öfter gesagt: Ein PDF is besser als gar nichts, und manchmal sogar besser als eine App. also Mut zur Lücke.
Als Süddeutsche-PDF-auf-dem-iPhone-Leser kann ich das nur bestätigen. Die Stelle an der ein Artikel steht transportiert auch eine Information, die in den meisten Apps und Webseiten leider verloren geht. Seit man PDFs in iBooks lesen kann geht es sogar besonders komfortabel (Besser als in Safari, weil die Seiten nebeneinander angeordnet sind) 🙂
Ausserdem spart man sich mit dem PDF natürlich die 30% Provision an Apple – damit ist die Zeitung billiger.