Thailand ist in einer tiefen Krise, tiefer als viele Thais meinen. Das Land ist nicht nur gespalten in solche die die Regierungspartei unterstützen und solche, die sich dem Oppositionsführer Suthep angeschlossen haben. Die Proteste haben gezeigt, dass es keine stabilen Institutionen gibt in Thailand. Keine Polizei verhindert Straßenblockaden oder schützt Wahllokale. Das Militär macht klar dass es unabhängig ist von jeder Regierung. Beamte legen die Arbeit nieder und gehen demonstrieren. Protestler und Gegner werden erschossen oder angeschossen und es gibt keine Verhaftungen von Tätern. Bewaffnete erscheinen bei Demos und schießen um sich, und die Polizei vor Ort zieht sich zurück.
Thailand hat niemals den Gesellschaftsvertrag geschlossen, das Übereinkommen einer Gesellschaft von Bürgern, in dem geregelt ist, wie man sich das Zusammenleben vorstellt. Das Land des Lächelns ist noch immer autokratisch geprägt, die Elite steht über dem Gesetz und ist unantastbar. Es gibt außer einem nationalistischen und eher nach außen gerichteten Gehabe kein Verständnis eines geeinten Thailands aller Thais. Es geht in politischen Auseinandersetzungen deshalb auch nicht um Ideen, sondern Personen. Dies übrigens auch in einer Sprache, die weit unter der Gürtellinie ist.
Solange die fundamentalen Probleme nicht gelöst sind und sowohl die Elite versteht, dass sie keine gott gegebene Macht hat als auch die jetzige Regierungspartei, dass sie Kompromisse machen muss und nicht nur eigene Wähler bedienen kann, wird sich nichts ändern.