Ja, ich blogge immer weniger und wenn dann drüben bei wanhoffs-thailand.blogspot.com und auf Englisch, weil das nunmal die Sprache ist, die ich am meisten spreche.
Heute mal was aus meiner schreiberischen Praxis, was mir aufgefallen ist. Drüben bei den Scienceblogs haben wir immer mal wieder die Diskussion aufkommen, ob man die männlich, weibliche Form nehmen soll, oder eine neutrale Version oder das dämliche große I. Ich denke, das ist nicht so wirklich wichtig.
Ich habe gerade eine Artikelserie über Angeln geschrieben, und da ging es unter anderem auch im Angelausflüge mit der Familie. Und da ist mir beim Schreiben aufgefallen, dass es schnell von der Hand geht zu sagen “Während Papa nach Fischen angelt, kann Mama mit den Kindern spielen gehen…”. Und ich dachte mir, woher weiß ich denn ob Mama nicht lieber angelt oder ob es vielleicht sogar zwei Mamas gibt oder zwei Papas.
Es fällt mit mittlerweile sehr leicht, genau diese Stereotypen zu vermeiden, aber ich achte eben auch darauf. Ich glaube diese Bilder prägen uns, nicht ob man Lehrer, Lehrende oder LehrerIn schreibt.
Bei Polygraph gab es einen interessanten Artikel darüber, wie oft Männer in Filmen einen Dialog haben und wie oft Frauen. Es ist erschreckend, wie sehr die Männer in Kinderfilmen wie Dschungelbuch, Monsters oder Toystory dominieren.
Ich habe bislang drei Filme gemacht und in allen hatten Frauen die Hauptrolle, in einem war sie alleinige Sprecherin, in einem die sprechende Hauptrolle neben einer weiteren Frau und einem Mann. Wir leben nicht Gleichberechtigung bei uns zu Hause, sondern wir leben Rollentausch. Es geht nicht darum, ob beide arbeiten und die Nanny sich um die Kinder kümmert. Es geht darum, ob Männer wirklich dazu bereit sind, zu Hause zu bleiben und damit klar zu kommen, dass die Frau die Kohle heim bringt. Wir machen das seit 9 Jahren.
Nur durch Taten können wir etwas ändern, und manchmal sind die so radikal dass man den guten Job in Berlin einfach sausen lässt und eine Woche später in Phnom Penh die Wohnung putzt und auf den Markt geht.
Ich glaube wirklich fest daran, dass es Aufgabe von uns Männern ist, Frauen an die Macht zu bringen. Jeder kann das selbst: Motiviert doch Eure Frauen, Karriere zu machen, was Neues auszuprobieren. Lasst die Frau mal das Auto kaufen und entscheiden, was es für einen Fernseher gibt. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die schon einen Unterschied machen. Es bedarf natürlich der Einsicht, dass wir Männer eigentlich immer Kontrolle und Macht haben wollen. Und deshalb befördern wir Frauen so selten, weil wir angst haben, sie nicht kontrollieren zu können. Getreu dem Motto: Wenn ich den Meyer zum Abteilungsleiter mache, wird er mir ewig dankbar sein. Eine Frau würde wahrscheinlich ein Lob aussprechen, dass ich eine kluge Entscheidung getroffen habe.
So, jetzt muss ich Mittagessen kochen. Für mich und meine Frau.
Bis später…
One thought on “It’s been a while – und wie man Frauen an die Macht bekommt”
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Hmm. Also Aussagen wie “Ich glaube wirklich fest daran, dass es Aufgabe von uns Männern ist, Frauen an die Macht zu bringen.? oder “Es geht darum, ob Männer wirklich dazu bereit sind, zu Hause zu bleiben und damit klar zu kommen, dass die Frau die Kohle heim bringt.? halte ich für den falschen Weg. Stattdessen würde ich eher sagen:
“”Ich glaube wirklich fest daran, dass es Aufgabe von Frauen ist, Frauen an die Macht zu bringen.? oder “Es geht darum, ob Frauen wirklich dazu bereit sind, nicht zu Hause zu bleiben und damit klar zu kommen, dass sie selbst die Kohle heim bringt.?
Die leider fast immer vorgenommene Anname, dass Männer den Frauen ?helfen? müssen oder sie daran Schuld sind, dass Frauen weniger Machtpositionen haben, ist doch total unbelegt. Eine derartige Annahme führt doch auch nicht dazu, dass Frauen wirklich bemächtigt werden, wenn dahinter immer ein Mann steht, der ihr geholfen hat oder es erst ermöglicht, dass sie eine bestimmte Leistung erreicht. Deswegen: Frauen an die Macht, aber lasst es sie selbst machen. Halten wir Männer uns da gerne zurück, aber fühlen wir uns auch nicht schuldig!