Jurist 1:
Eben in der Netzeitung gelesen:
In einer Rede will Microsofts Justiziar Thomas C. Rubin das Konkurrenz-Unternehmen Google angreifen. Er wirft dem Suchmaschinen-Betreiber vor, sich durch systematische Urheberrechtsverletzungen bereichern zu wollen. Im Visier des Konzerns: Googles Projekt, den Inhalt von Büchern im Web durchsuchbar anzubieten. Während Microsoft die Urherrechte der Autoren und Verlage achte, wolle Google alles, was die Verlage erschaffen, an sich reißen und «kostenlos anbieten, um drum herum Werbung zu verkaufen», beklagte Rubin.
Lieber Herr Rubin, bietet nicht auch Microsoft eine Suche an? Werden nicht auch dort Passagen aus Zeitungsartikeln zitiert? Und jetzt heulen, weil Google (die übrigens bis zu 40 Prozent Traffic auf die Onlineseiten der Zeitungsverlage bringen) mit Bibliotheken kooperiert (im übrigen nur deshlab, weil hier zu Lande die Buchverlage wirklich glauben, das selbst besser machen zu können – auch hier geht es also ums Geschäft, nicht ums Urheberrecht).
Jurist 2:
Virtueller Sex in Internet-Welten wie “Second Life” kann nach Aussage eines Rechtsexperten ernste strafrechtliche Folgen haben – zumindest in Deutschland. “Die Darstellung sexueller Betätigung von menschenähnlichen Figuren in Second Life ist eindeutig Pornografie im Sinne des Paragrafen 184 im Strafgesetzbuch”, sagte der Hamburger Jurist Stephan Mathe der “Netzeitung”
Ich freue mich schon auf die Herren Juristen, die statt Blogger zu verfolgen nun auf die Jagd nach Verstößen in Second Life gehen. Pikantes Detail am Rande: In diversen Lusthäusern ist ein Penis nur im erigierten Zustand zu kaufen – diesen aber zu zeigen wäre Pornografie. Nicht nackt sein zu dürfen ber Diskriminierung. Vielleicht sollten die Juristen mal darüber nachdenken, ob wir weniger Gesetze und viel weniger Juristen brauchen statt immer gleich den Zeigefinger zu heben. (Ja, auch in Second Life gibt es Spinner. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass hier wieder mal ein Rechtsverdreher in “Ich weiß was”-Manier PR in eigener Sache gemacht hat, stat mal nachzuschauen, ob es dieses Problem wirklich gibt).
Mittlerweile muss man als Internetbenutzer ja das Gefühl haben, quasi mit einem Bein im Knast zu stehen.
Tja die Juristen.
Irgendwie muss man sich ja von der Masse abheben
um Erfolg zu haben und was bietet sich da mehr
an als zurzeit noch die Grauzone Second Life?