Alex Wunschel macht den Starbucks Podcast in Deutschland. Erstmal Glückwunsch dazu. Die erste Folge ist online.
Kurze Kritik:
“Freunde der gustatorischen Genüsse” ist Wunschel-Sprache, das macht er auch in seinen Sendungen so – höre “Freunde der fröhlichen Marktbearbeitung.” Ob das die Starbucks-Hörer wissen, wird man sehen. Die Hörer die er rüberzieht werden sich freuen.
Tja, gleich am Anfang ein Phänomen, das man immer wieder bei Auftragsproduktionen erlebt: Langweiles Fakten aufzählen (ich fürchte das ist Kundenwunsch gewesen), dazu zwar Atmo, aber leider nur Straße, statt Kaffeehaus.
Interessieren mich die Menschen bei Starbucks? Wer da arbeitet? Eigentlich nicht. Ich will was über Kaffee wissen, ob der wirklich fair gehandelt wird, und und und. Und nicht was der Abassador dort macht. Die Frage ist: Wer ist die Zielgruppe?
Wenn die Mitarbeiterin im Starbucks sitzt und sagt “Schön, da zu sein”, muss ich schon ein wenig lächeln. Wenn sie sagt “Diese Kaffeeverkostungen die Du ansprichst nennen wir Coffee Tasting” auch. Ich fände es übrigens gut, Podcastig bei einer Verkostung dabei zu sein.
Inhaltlich gut ist der Teil mit den “beerigen Aromen” im Kaffee: Das will ich wissen, aber etwas besser rübergebracht. Klingt noch sehr nach auswendig gelernt.
Ob es wirklich klug ist, in der Heimat des Kaffee Latte vor allem Werbung für Kaffee schwarz zu machen? Soll aber wohl die Kaffeekompetenz darstellen.
10 Gramm Kaffee auf 180 Milliliter Wasser ist die richtige Dosierung, lerne ich. Na, das ist doch mal was.
Am Ende hört man Alex noch sagen “Wie siehts denn hier aus..” das ist wenigstens authentisch 🙂 Und wäre nur lustig, wenn er es nicht etwas merkwürdig aufgelöst hätte. Dann doch bitte wegschneiden.
Was ich aber seltsam finde, ist, das man nicht lernt bei Starbucks. Denn die Kollegen in USA hatten sich mit ihrem Podcast nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Hier, was damals Leesa Barnes schrieb:
“The hosts, Scott McMartin, Director of Coffee Education and Aileen Carrell, Manager of Green Coffee Sustainability, were dead boring. Poor Scott didn’t even sound as if he wanted to be there. At least Aileen had a little pep in her step.
Here’s what I didn’t like:
* The podcast focused on the cultivation, manufacturing and choosing of coffee beans. Boring!
* Both hosts were obviously reading from a script. How inauthentic.
* The jazz music playing in the background while the hosts chatted was quite irritating.
* It was waaaaaaaaay too informercial. Every few minutes, the hosts talked about what’s for sale at their store.
Kommt mir irgendwie bekannt vor.
Gut, jetzt war es die erste Show (aber eigentlich sollte die immer ein Knaller sein…), und mal sehen was noch kommt. Wenn es aber so weiter geht, wird der Podcast kein große Chance haben. Erinnert mich an Ikea, das war auch nicht so der Brüller.
Weil ich aber Starbucksfan bin, bin ich auch weiter gespannt…
P.S. Wer hat das Logo gemacht und warum ist das Starbuckszeichen da nicht drinnen?