Bertram Gugel führt ein exzellentes Blog zum Thema Digitaler Film und vor allem zum Thema Onlinevideo. Er hat sich mal die Mühe gemacht, mit weitgehend bekannten Zahlen rauszurechnen, wie viel derzeit überhaupt Video im Internet gesehen wird und welche tatsächliche Gefahr das fürs Internet darstellt. Eine Minute täglich schaut der gemeine Deutsche Internetvideo.
Der Deutsche sah 2006 212 Minuten pro Tag fern die eine Minute Internetvideos fällt also nicht weiter ins Gewicht.
In der Tat ist das nicht wirklich gefährlich fürs Fernsehen. So, wie Podcasts das auch nicht fürs Radio waren. Ich sehe das langfristiger: Wir haben hier eine neue Technik, Bewegtbild und Audio zu verteilen und zu konsumieren. Und verbreitern das Angebot.
Darin liegen die Änderungen: Das ZDF und Deutsche Welle hauen jetzt schon eine Menge Inhalte raus ins Internet, quasi als on-demand-TV. Kaum ein Radiosender der noch keinen Podcast hat. Und Joost wird zeigen, wie gute Inhalte plötzlich verteilt werden können, ohne zwangsläufig einen Sender zu haben.
Das meint nicht Usergenerated-Content, sondern professionell produzierte Inhalte. Wie öfter schon gesagt: Die Kuchenstücke werden kleiner, weil mehr Anbieter da sind. aber erst, wenn Mobile-TV und Internetfernsehen im Wohnzimmer Einzug halten. Denn Internet-TV mit TV vergleichen ist falsch: Es ist on-Demand, und man sollte mal schauen, wieviele Stunden die Deutschen Videos schauen. Das ist der Markt, der dem Fernsehen verloren geht.
Die Intention hinter dieser Gegenüberstellung war zu zeigen, dass kein Aktionimus notwendig ist. Genau in diese Kategorie fällt für mich die ZDF Vorgabe mit den 50% …
Eine langfristige Strategie für den Umgang mit on demand und Internet TV ist dagegen dringend notwendig. Hoffe das sehen die Sender trotz der bequemen Ausgangslage.