Big Brother in Hamburg

Es ist schon beängstigend zu sehen, wie neurotisch Vater Staat mittlerweile reagiert. Das schreibt die Welt:

Beamte der Staatsschutzabteilung filzen seit Tagen systematisch Post, die an Hamburger Zeitungen gerichtet ist. So sollen Bekennerschreiben nach Anschlägen militanter G-8-Gegner gefunden und deren Absender ermittelt werden. Die Polizisten durchsuchen auch die Post der Briefkastenentleerer.

Nichts gegen Gefahrenabwehr, weiß Gott keine Sympathie mit jenen Schwachköpfen, für die Protest bedeutet anderer Leute Eigentum zu zerstören und habe Stadtteile zu verwüsten. Aber auch diese Gestalten haben Grundrechte. Eines davon ist Briefe zu schreiben, ohne dass der Stadt mitliest. Das darf er nur in Ausnahmen. Und sicherlich nicht flächendeckend.

Ich halte unsere Staatsorgane zunehmen für inkompetent, was nicht an eizelnen Personen liegt, sondern an Strukturen. Wenig Eigenverantwortlichkeit, viele Bürokratie und vor allem will jeder seinen Arsch retten. Da kommt ein villeicht auch aus persönlichen Erfahrungen völlig verängstigter Innenminister gerade recht, der uns am liebsten noch im Schlaf überwachen möchte, ob wir nicht gerade Böses denken.

Mir geht das schon lange zu weit, was im Namen der angeblichen Terrorbekämpfung da angestellt wird. Das Verhätnis stimmt einfach nicht mehr zwischen den Bürgerrechten und den Interessen des Staats. So schlimm das klingen mag, aber ein paar Wirrköpfe müssen wir aushalten. Zumindest sollen sie Briefe schreiben, Mails schreiben udn telefonieren dürfen. Wie alle Bürger. Was bleibt denn sonst noch?

Online-Video-Advertising: es wird spannend

Eben gelesen bei Mediapost:

GOOGLE WAS MUM YESTERDAY ON which select publishers and advertisers are participating in its closed test launch of “AdSense for Video,” the search giant’s much-anticipated in-stream ad service that could transform the industry by bringing ad revenues to online videos across the Web spectrum.

Google said the test would help participants “learn the easiest and most scalable way to deliver ads to online video content … Publishers will be able to insert high-quality, relevant ads that enhance the video content while maintaining a positive user experience.”

Wenn etwas Zensur ist…

… dann das was ich gerade bei Telepolis lesen musste. Wo leben wir denn? Da legt der NDR Piepstöne über Passagen einer aufgezeichneten Sendung zum Radsport, weil die gesprochenen Passagen juristisch ein Probelem sein könnten, dass aber wohl so dilettantisch, dass ein Blogger (allesaussersport) das merkt, einer seiner Lesern den Ton rausfiltern und das Gesagte niederschreiben konnte. Entweder ist mal beim NDR zu blöd zum zensieren oder aber es gibt da einen kleinen anarchistischen Angestellten, der vielleicht die Order der Rechtsabteilung “Legen sie einen Pieps drüber” nur einfach befolgt hat wohlwissend, dass man nur eine Frequenz rausfiltern muss..

Ein Pfeifton von dem wir nun dank aas-Leser Thomas wissen, dass er eine Tonhöhe von 880Hz hatte.

Und das war dann zu hören:

Dietz: Ham gesagt “du pass auf, Walter braucht sein Geld”
[Dritte Stimme im Hintergrund]: Das wird zu heiß […](?)
Beckmann: Wer braucht sein Geld?
Dietz: Walter.
Beckmann Walter Godefroot, der Teamleiter vom Team Telekom hat also das Geld eingetrieben, hab ich das richtig wiedergegeben?
Dietz: Eingetrieben habs die Pfleger. Die haben halt gesagt, daß Walter das vorher gezahlt hat.
Beckmann Also hat er das ausgeliehen vorher, Walter Godefroot, der Teamleiter, das Geld für die Epo-Ampullen. Was hat das für ein Kostenwert gehabt? Eine Ampulle mit 1000 oder 2000 Einheiten kostet wieviel?
Dietz: Um die 50 Euro.

Und das war wohl so heiß, dass man die Sendung a) nicht online stellte und b) wohl auch die geplante 3Sat-Wiederholung strich.

Neulich hatte ich den Fall eines Bloggers mitbekommen, der bei einer Gemeinderatssitzung (öffentlich!) filmen wollte und ihm das untersagt wurde mit Hinweis auf die Gemeindeordnung (ohne diesen Hinweis zu spezifizieren). Das könnte demnächst noch öfter passieren, dass Audio- und Videoaufnahmen gemacht werden. Ich nehme mal an, das müsste auch zulässig sein bei einer Parlamentssitzung (auch wenn die Gemeindevertretersitzungen nicht Parlamente im engeren Sinne sind). So muss es doch möglich sein, auch die ehrenamtlichen Volksvertreter aufnehmen zu dürfen. Was spricht dagegen?

UK-Podcaster können Musik spielen, in Deutschland bleiben wir noch draußen

Hatte ich ja ganz vergessen: Mein (ehemaliger) Vorsitzenden-Kollege Dean Whitebread von der UKPA, dem Gegenstück zum Podcastverband, hat geschafft, was hierzulande nahezu unmöglich ist: Einen Vetrag mit einigen Labels abzuschließen, um deren Musik in Podcasts zu spielen. Die Bedingungen, wie von ipodlife berichtet:

Der Vertrag beinhaltet sowohl Zahlungen an die einzelnen Labels, als auch an die Künstler selbst. Wie Dean Whitebread, der Vorsitzende der UKPA in einem Interview erklärt, können Podcaster eine große Lizenz, die 12 Prozent des Umsatzes entspricht, erhalten. Das kleinere Lizenzmodell sehe Preise von 1,5 Pence für einen ganzen Titel und 0,75 Pence für einen halben Musiktitel, pro heruntergeladenem Podcast, vor.

Ok, das müssten etwa 1, irgendwas Cent sein, oder? Das wären bei 1000 Podcast-Downloads dann 10 Euro sein.. hmm wäre mir noch zuviel, weil ich mehr als 1000 pro Folge habe und dass dann mal vier… aber der Weg ist der Richtige denke ich!

Danke an Dean

Noch ein Podcast-Krimi

Der Autor Martin Auer veröffenlicht seinen (Kriminal-)Roman Stadt der Fremden in ungefähr wöchentlichen Abständen als Podcast. Bisher erschienen sind die Folgen 1 bis 5.

Zum Inhalt:

Nairobi. Ein Dichter auf der Durchreise. Eigentlich soll er Vorträge über kreatives Schreiben halten, doch es verschlägt den Neugierigen in die Slums und er beginnt mit Jugendlichen eine Homepage aufzubauen, auf der sie über ihr Leben berichten können. “Er verliebt sich dumm, schläft mit den falschen Frauen, stolpert über eine Leiche und in einen Korruptionsfall. Ein witziger, trauriger, poetischer Roman über das Verhältnis von Nord und Süd, Schwarz und Weiß.”

gefunden und so übernommen beim südkurier

Bewegtbild bei Gipfel: Alternatives Fernsehen

Es geht weniger um die Inhalte, sondern um das Moeglichsein. Zum G8-Gipfel gibt es nicht alleine die Fernsehanstalten, sondern eben auch eine Menge alternativer Informationsanbieter. Wie http://g8-tv.org/. Das duerfte zwar auch eher eine Sicht der Dinge bringen, zusammen aber mit den klassischen Berichterstattern und vielleicht einem extra-video der kanzlerin kann man sich ein eigenes Bild machen.

Bewegtbild als neues Fernsehen heisst, die Wahl haben. Ein wenig wie die verschiedenen Kameraeinstellungen bei der Formal 1.

Ach, SpOn, was soll das mit Ebay?

Grossen ans Bein pinkeln macht ja immer Spass, und wenn es klickt umso mehr. Also bastelt sich Spiegel Online eine Storz ueber unzufriedene Ebay-Kunden. Und wie immer der Unterton, eBay habe irgend wie Schuld daran.
Nur sind es leider die Kunden, die betruegen. Soll doch mal jeder Leserbriefschreiber an Eides Statt erklaeren, noch nie fuer einen Freund mitgeboten zu haben. Das ist wie Steuerbetrug, macht ja auch keiner.

Wenn eBay scheitert, dann an seiner internen Art mit Mitarbeitern umzugehen oder aber an den Kunden, die meinen, besonders clever zu sein, wenn sie beim Verkauf bescheissen.

Alleine dieser Absatz:

EBay-Käufer Georg Kipp aus Köln erzählt, wie er von eBay Hilfe beim Ringen mit einem Rachebewerter suchte. Ein Verkäufer wollte von ihm die Rücknahme einer negativen Bewertung erzwingen. Die Drohung laut Kipp: Wir nehmen unsere negative Bewertung erst zurück, wenn sie dasselbe tun. Kipps Erfahrungen mit dem eBay-Service: “Eindeutiger kann der Tatbestand Erpressung wohl kaum erfüllt werden. Nicht so für eBay, mit völlig nichtssagenden, in keiner Weise konkret Bezug nehmenden Standardsatzblöcken wurden meine Beschwerden zurückgewiesen, meiner Aufforderung zu einer konkreten Antwort wurde wiederum hartnäckig nur mit dem Standard-Blabla von Textblöcken geantwortet.”

Also, das ist doch normal dass beide ihre Bewertung zuruecknehmen im Streitfall, oder? Und warum lesen wir nicht wirklich, was eBaz geantwortetr hat.

Nee, sorry Spiegel, das ist ein Klickartikel der die PIs hochtreiben soll. Mehr nicht. Einzelfaelle schildern und dann die Antwort von eBay posten ist kein Journalismus. ICh erwarte eine Einordnung, wie viele

Podcastday 2007: Hingehen ist Pflicht!

Am 20. Juni ist wieder Podcastday!

Das 19. medienforum.nrw, das vom 18. bis 20. Juni in der Kölnmesse stattfindet, bietet bereits zum zweiten Mal im Rahmen seines Konvergenzkongresses mit dem Podcastday einen eigenen Kongresstag, der sich speziell dem Thema Podcasting widmet.

Der Podcastday2007 führt am 20. Juni in Köln erneut unabhängige Podcaster, Videocaster und Blogger, Vertreter von Rundfunkanstalten, Internetplattformen und Unternehmen sowie Bildungsexperten zusammen, um aktuelle Entwicklungen wie Podcasts in klassischen Medienhäusern und auf unabhängigen Plattformen, im Rahmen integrierter Kommunikation und als Werbemedium sowie Bildungs-Podcasts („Educasts“) zu diskutieren.

So treffen sich am 20. Juni unter anderem prominente Branchen-Vertreter wie Uta Thofern (Deutsche Welle), Sushel Bijganath (RTL), Michael Scheuermann (BASF), Craig Cmehil (SAP), Prof. Dr. Maximilian Herberger (Universität des Saarlands) und Prof. Dr. Thomas Schildhauer (Institut of Electronic Business Berlin).

Ein Jahr nach dem Einsetzen des ersten Booms lassen sich nun erste Entwicklungen bilanzieren. Podcasts erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und sind mittlerweile Teil nahezu aller öffentlich-rechtlicher Hörfunkangebote und auch vom Privatfunk vielfach integriert worden.

Aus Audiopodcasting entwickelte sich Videocasting und Videoblogs. Große Player wie TV-Sender und Telkos integrieren die neuen Vertriebsformen und bieten Konzepte für IPTV an. Es wird sich zeigen, ob Videos von privaten Personen erstellt, nur billiges Programmfutter ist, oder ob professionelle Produzenten mit diesen Graasroot-Produzenten ernste Konkurrenz bekommen.

Auch Industrieunternehmen wie Automobilhersteller, Softwareanbieter und Chemieunternehmen haben den Charme von Podcasts und Blogs für ihre Kommunikationen intern und extern mit den Kunden entdeckt: Social-Software goes Corporate. Doch was geschieht mit der Unternehmenskultur, wenn der CEO bloggt und Mitarbeiter Podcasts gestalten? Wo sind die Grenzen und wann ist der Einsatz von Podcasts und Blogs billige PR? Welche Modelle zur Integration von Werbung in Blogs und Podcasts gibt es? Welchen Stellenwert haben Blogs & Podcasts für Unternehmen und Agenturen als Kommunikationskanal?

Zu diesen und ähnlichen Fragestellungen stellen sich Experten unter anderem von RTL, WDR, Nokia, BASF und SAP der Diskussion, geben Einblick in ihre Konzepte und wagen einen Blick in die Zukunft der zeitsouveränen Audio- und Videonutzung.

Hier zwei interessante Panels:

Podcastformate der Zukunft – Podcasting und die Renaissance des Wortes

Podcasting ist dabei, sich auch im traditionellen Hörfunkbereich stärker zu etablieren. Was zeichnet erfolgreiche Podcastformate aus, und wie können Podcasts echten Mehrwert bieten -,von Zeitsouveranität abgesehen? Welche Rolle spielt das Handy als Endgerät für die Podcastnutzung?

* Moderation: Uta Thofern, Chefredakteurin, DW-WORLD.DE, Bonn
* Fabio Bacigalupo, Inhaber, www.podcast.de, Berlin
* Markus Heidmeier, Projektleiter Blogspiel, trigger23 / DeutschlandradioKultur, Berlin
* Risto Koski, Business Manager, Podcasting Multimedia, Nokia, Espoo (Finnland)
* Kristian Kropp, Geschäftsführer und Programmdirektor, big.FM, Stuttgart
* Florian Quecke, WDR5-Programmchef, Westdeutscher Rundfunk, Köln

13:00 – 14:00 Uhr
Internetvideos – Motor für IPTV?

Was bedeutet der Videoboom im Internet für Programmangebot, Nutzung und Übertragungswege des traditionellen Fernsehens? Wie sehen Geschäftsmodelle für Videoplattformen aus? Welche Möglichkeiten bieten sich für private bzw. unabhängige Produzenten?

* Moderation: Helmut G. Bauer, Rechtsanwalt und Partner, Bauer & Klenke, Köln
* Jörg Buschka, Freier TV-Journalist / Autor, Buschka-entdeckt.de, Wiesbaden
* Sushel Bijganath, Geschäftsführung, RTL interactive GmbH, RTL online, Köln
* René Kaute, Director Content, Marketing & Sales, Sevenload, Köln (angefragt)
* Gottfried Langenstein, Direktor Europäische Satellitenprogramme des ZDF, Präsident ARTE, Mainz / Straßbourg (angefragt)

Ausreden von IT-Abteilungen

Meine liebste ist diese: “Wir können bei Ihnen keinen Firefox installieren, den supporten wir nicht”.
Dahinter steckt:
1) Faulheit des IT-Leiters
2) Dummheit seines Chefs, weil der wissen müsste, das der Firefox bisweilen schneller und besser ist und Nerven schont
3) Unfähigkeit von Unternehmen, Lösungen im Bereich der IT zu finden, die die Mitarbeiter zufriedenstellen.

Bei zweien meiner ehemaligen Arbeitgeber ist das mit dem Firefox immer noch ein Problem. Das Witzige: es ist nicht die Sicherheit. Einige dürfen den Firefox benutzen. Die IT-Leute haben schlicht keinen Bock und hören meist nicht mal zu, dass die, bei denen sie das installieren sollen, kaum ein Supportfall sind…

Keese, Posener, Dieckmann – lernen und nicht lernen

Nein, Kollege Keese, das ist es nicht:

Ich finde, es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen professionellem Journalismus und Blogs. Blogs sind private Tagebücher, professioneller Journalismus besteht aus der Kombination von Schreiben und Redigieren. Im Journalismus gibt es keinen Einhandbetrieb, sondern Autoren, die Texte schreiben, und Redakteure, die Texte bearbeiten, oft in einem vielstufigen Verfahren. Erst dadurch entsteht professioneller Journalismus.

Fakten checken ist keine Frage von mehreren Durchgangsstufen, sondern Qualität und Zeit. Dass Posener schon mal über die Stränge schlägt, dürfte bekannt sein. Das eine Debattenplattform Gefahren birgt, auch. Wäre halt schön gewesen, mal vorher nachzudenken was man mach, wenn das undenkbare geschieht.

Aber: Ich muss Keese auch Recht geben, was die Qualität des Beitrags angeht. Das ist kein Ruhmesblatt. Das hätte cuh Posener wissen müssen.

Was mir nicht gefällt, ist a) der wenig falsche Vergleich von Blogs und Tagebüchern und b) der Aktionismus. Bloggen heißt auch, mal gelassen zu sein und abzuwarten. Sich auseinandersetzen. Und zwar dort, wo die Diskussion ist…

Podcaster, bitte bei Umfrage mitmachen

Ich gebe das mal so weiter:

Hallo, Ihr Podcastfans da draußen, ich brauche Eure Hilfe! Mein Name ist Barbara Rampf, ich führe im Rahmen meiner Magisterarbeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München gerade eine Befragung von Podcasthörern und -sehern durch. Ich will wissen, wer Ihr seid! Wer also zehn Minuten Zeit für die Wissenschaft opfern kann, der findet meine Befragung bis 11.06.2007 unter http://www.unipark.de/uc/m_lmu_kommwiss_brosius_ls_rampf/0d00 . Es handelt sich dabei um eine rein wissenschaftliche Arbeit ohne kommerziellen Hintergrund, Ihr werdet weder nach Namen noch nach Kontaktdaten gefragt.

Wer sich für Studie und Ergebnisse interessiert, kann sich gerne auch direkt an mich wenden: barbara.rampf[at]campus.lmu.de. Danke für Eure Hilfe!

Randnotiz: was deutsch ist…

.. es ist Samstagabend in Phnom Penh, hier ist das, äh, Kulturangebot bescheiden und ich ertappe mich doch dabei, gerade den Sport1-Liveticker zu lesen, weil doch Schalke heute alles klar machen kann und Frankfurt dem Abstieg entrinnen kann.
Das Schlimme: Ich bin militanter Fussballhasser. Aber hier nennen einen alle Ballack, wenn man sagt man kommt aus Deutschland. Da muss man quasi Fußballfan sein. Naja, hier kennt mich ja keiner 🙂

Das Weblog von Thomas Wanhoff

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