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Barcamp Saigon am kommenden Samstag

Ich dürfte der einzige Deutsche sein, der am Samstag aufs Barcamp Saigon geht. Zum einen gibt es nicht so viele Deutsche in Vietnam (500 vielleicht), zum anderen sind die meist eher in der Industrie und Logistik tätig.
Ist mir aber auch wurscht, ich gehe ja nicht zum Barcamp, um deutsch zu reden. Ich gehe hin weil ich es zum einen mitorganisiert habe, zum anderen aber auch um interessante Leute zu treffen und – zu lernen.

Denn wie ich vielerorten schon gesagt habe, ist die Wahrnehmung des Netzes in Deutschland eine andere als hier. Man könnte gar meinen das Internet sähe anders aus. Und doch gibt es Gemeinsamkeiten: Die Sprache verlangt, dass viele Copycats internationaler Angebote hier auftauchen (wie auch in Deutschland), seien es Facebook-Ableger oder Caravat.com, ein LinkedInKlon.

Ähnliches gilt für Restaurantführer und Datingplattformen. Wirklich Neues wird hier nicht erfunden (aber wird es das in Deuschland?), soweit mir bekannt, Online-Games laufen übrigens super in Vietnam.

Aber weil man Bild eben längst nicht komplett ist, will ich aufs Barcamp gehen und sehen, was hier so gemacht wird. Auch wenn ich kaum etwas verstehen werde, weil viele Sessions in Vietnamesisch sind.

Eine interessante Erfarung habe ich übrigens im Organisationsteam gemacht: Am Anfang waren wir eine Handvoll Leute, die sich um alles kümmerte. Als sich dann eine bestimmte Location anbot, zog der für diese Location Verantwortliche die Arbeit und Kontrolle weitgehend an sich. Natürlich, weil er sich selbst verantwortlich fühlte für den Veranstaltungort und die Gastgeber dort auch nicht eben einfach sind. Aber es ist interessant zu sehen, wie selbst Wikis und Mailinglisten die Menschen nicht wirklich ändern können: Kollaboration und konsensorientierte Zusammenarbeit scheinen der menschlichen Natur zu widersprechen. Es gibt immer jene, die versuchen Kontrolle zu behalten und andere, die sich dabei auch wohl fühlen.

Video im Google Chat: Wer mag sich zeigen, wer mag mich sehen?

Ich hatte ja gedacht dass Google eine Mac GTalk Version heraus bringt, aber sie setzen wohl konsequent auf Webservices und so dürfen auch wie Macianer den neuen Videochat im Google-Chat-Applet nutzen. Doof nur dass nur wenige Leute eine Cam haben oder benutzen – ich warte sehnsüchtig darauf das mal ausprobieren zu können.

Dank Benjamin habe ich es ausprobieren können und bin beeindruckt: Gutes Bild und guter Ton – zumindest zwischen Vietna und Singapur. Macht mächtig Spaß.
screen google chat
Ich bin da aber wohl eine Ausnahme? Wenige der Leute die ich kenne chatten per Video, und das ist nicht mal eine Frage der Bandbreite. Irgendwie hat sich die Videotelefon-Vision nie wirklich durchgesetzt. Chatten per Text ist immer noch der Renner, vielleicht weil man sich da auch hinter einem Pseudonym verstecken kann. Nur brauche ich das in Google Chat eigentlich nicht, dort kenne ich die Leute und sie mich.

Jemand hier der regelmäßig videochattet? Oder gar nur, so der Gegenüber eine Kamera hat?

Im Internet ist die Welt geteilt: Was ist Facebook?

Das Internet mag die Menschen auf der ganzen Welt zusammenbringen, zumindest technisch, doch irgendwie kochen wir alle immer noch im eigenen Saft. Denn während in den USA, Europa und Australia Facebook und Co. ganz toll sind, interessiert das im Rest der Welt keine Sau. Gerade Asien geht zunehmend seinen eigenen Weg. Und das kann noch interessant werden, denn hier fließt gerade eine Menge Kohle in Web 2.0-Firmen. Die scheren sich nicht um die Märkte im Westen, die haben einen viel größeren hier. Und sie müssen keine großen Entwicklungsabietilungen bereithalten (und selbst wenn sind die Personalkosten ein Witz), sondern können einfach drauf los klonen.
Hier mal eine Grafik die den State of the internet zeigt:
State of the internet Asia

Ich kann nur nachdrücklich empfehlen, einmal den Asiajin Beitrag zu lesen:
Why it is difficult for European and U.S. companies to advance into Asia.

Tanzen in Vietnam




Oriental Dance The Cage

Originally uploaded by thomaswanhoff

Hier in Saigon wird seit geraumer Zeit getanzt, und zwar nicht nur in Expat-Kreisen, sondern auch Vietnamesen. Gerade Salsa scheint sehr beliebt, was an sich einer Ãœberraschung ist, weil es kaum gegensätzlichers gibt als die ausdrucksstarke Lateinamerikanische Kultur und das zurückhaltende Wesen der Asiaten. Umso mehr war es erstaunlich zu sehen, mit welchem Ausdruck hier Salsa getanzt wird. Zum einen wird den Asiaten gerecht, dass sie gut lernen können – die Tanzschritte haben sie recht schnell intus, gleiches gilt für Figuren. Aber der Spass und das Gefühl für die Musik muss man eben haben, und die tänzer, die am Wochenende im The Cage aufgetreten sind, haben es. Ich habe selten Salsa so schön und erotisch getanzt gesehen. Von einer Lateinamerikanerin erwartet man das vielleicht, aber wenn das Asiaten so rüberbringen, dann ist das nochmal eine große Portion Leidenschaft mehr…ich überlege ernsthaft mal in dieser Tanzschule vorbeizuschauen…

Apple politisch: Homo-Ehe soll bleiben

No on Prop 8
Apple is publicly opposing Proposition 8 and making a donation of $100,000 to the No on 8 campaign. Apple was among the first California companies to offer equal rights and benefits to our employees’ same-sex partners, and we strongly believe that a person’s fundamental rights — including the right to marry — should not be affected by their sexual orientation. Apple views this as a civil rights issue, rather than just a political issue, and is therefore speaking out publicly against Proposition 8.

Hier noch was zur Proposition 8 aus Wikipedia:
Proposition 8 is an initiative measure on the 2008 California General Election ballot titled Eliminates Right of Same-Sex Couples to Marry. If passed, the proposition would “change the California Constitution to eliminate the right of same-sex couples to marry in California.” A new section would be added stating “only marriage between a man and a woman is valid or recognized in California.”

The measure was originally submitted for the ballot by petitioners with the title “California Marriage Protection Act.” The title and summary were revised by Attorney General Jerry Brown to more “accurately reflect the measure.” The Superior Court of California ruled in favor of these changes, stating, “The title and summary is not false or misleading because it states that Proposition 8 would ‘eliminate the right of same-sex couples to marry’ in California. The California Supreme Court unequivocally held that same-sex couples have a constitutional right to marry under the California Constitution.”
http://en.wikipedia.org/wiki/California_Proposition_8_(2008)

Jugend Schach WM in Vietnam

Ich mag mal hier ein wenig Werbung machen für die Jugend Schach WM in Vietnam, bei der auch deutsche Spieler sind:

Mit 3,5 Punkten nach vier gespielten Runden liegt FM Julian Jorczik in der U16 gut im Rennen. Kein Spieler hat dort noch eine weiße Weste. Die Spitzengruppe besteht aus acht Spielern mit gleicher Punktzahl. Vizeeuropameisterin Filiz Osmanodja liegt nach drei Siegen und einer Niederlage in der U12 Mädchen derzeit auf Rang 12. Wagner Dennis und Xu Xianliang belegen bei gleicher Punktzahl in der U12 Jungen (offiziell “open”) die Plätze sechs und acht. Der österreichische Schachbund freut sich über Platzierung ihrer Nachwuchshoffung Katherina Newrkla, die mit 3,5 Punkten auf dem zweiten Platz liegt. Bester Schweizer ist zur Zeit Gabriel Gaehwiler mit 3 Punkten auf Rang 18 in der U16. Bernd Rosen und Thomas Pähtz haben ihre Impressionen aus Fernost geschickt.

Mehr bei Chess results

Das Blog zur Bankenkrise: JBlog

Ex-Handelsblatt-Online-Chef Julius Endert kann und darf endlich schreiben, was Sache ist. In seinem Blog navigarenecesseest (was man auch umgangssprachlich mit “Jeder muss mal pissen” übersetzen könnte), zieht er über die Bankenkrise vom Leder, dass es nur eine Freude ist. Tenor: Jeder Banker und jeder Wirtschaftsjournalist hat gewusst, was da auf uns zukommt, und alle haben brav die Fresse gehalten. zum Beispiel wenn Banken für angelegtes Gedld mehr Zinsen geben als sie für verliehenes Verlangen.

Oder einfach mal ehrlich sagt, wie die Situation ist:

Dazu nur noch eine Überlegung: An der gewaltigen Dimension des jetzt beschlossenen Rettungspakte von 470 Mrd. kann man ungefähr ablesen, wie es um den Banksektor bestellt ist. Da ist nichts mehr! Mit den Bankbilanzen kann man genauso gut den Kamin heizen.
Wir können nur froh sein, dass Otto Normalverbraucher auch nicht im geringsten ahnt, wie schlimm die Sache wirklich steht. Wenn das so wäre, hätten wir morgen die Schlangen an den Bankschaltern.

Und Medienschelte gibt es für die Chronistenpflicht:

Ganz ehrlich, da geht das ganze Bankensystem bei uns den Bach runter, fordert Bürgschaften von den Bürgern und zieht am Ende vielleicht sogar noch die produzierende Wirtschaft mit in den Ruin und unsere Medien beschränken sich brav auf ihre Pflicht als Chronist.

Es wird fein aufgeschrieben was passiert. Das alleine ist zwar schon schlimm genug, doch es reicht einfach nicht zur Darstellung des größten Wirtschaftsskandals in der Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik.

Göttlich zu lesen und fundiert geschrieben. Lesespaß pur – Das Blog zur Bankenkrise.

Ausgegruschelt: StudiVZ feuert CEO Riecke

Ja sowas aber auch> Da wird der StudiVZ CEO gefeuert weil die Vermarktung schleppend sei, ist bei Turi zu lesen.
Was ist nochmal das Geschäftsmodell eines StudiVZ? Richtig: Eine Community schaffen, viele User bekommen, an Holtzbrinck verkaufen und Kohle machen. So ist das auch passiert. Und das ist auch die einzige Kohle die mit diesen Communitys gemacht wird. Wer etwas anderes glaubt lebt wohl auf dem Mond.
Kein User würde für irgendeinen Service bei StudiVZ bezahlen (wie zum Beispiel bei Xing). Und die Werbewirtschaft hält sich in Deutschland noch sehr zurück, da helfen keine Vermarktungsapelle: Werber verstehen das Internet schlicht nicht. Die machen das nur wenn Sie müssen. Und dann in Masse. Deswegen finden die PIs auch noch immer gut. Nur halt leider nicht gut genug. Und deswegen werden weitere Communitys platzen.
Man sage mir mal welche 10 großen Communityseiten in Deutschland Profit machen. Und zwar unternehmerisch gesehen.

Grünes Hotel in Kambodscha – was Der SPIEGEL nicht sat

“The Quay” in Phnom Penh: Grünes Hotel in Weiß – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Reise

So so, da wird also das erste grüne Hotel hochgelobt. Natürlich muss man den Angaben der Hotelbetreiber glauben, nachgerechnet hat das keiner.

Was der Spiegel nicht schreibt: Nur die Suiten haben Fenster, die anderen nach hinten gelegenen Zimemr sind stockdunkel und haben nur eine Art Lichtschacht. Das Restaurant unten hat den Charme einer Empfangshalle, was es im übrigen auch ist. The Quay steht für zuviel Design und zu wenig Hotel.

Und hey, ich liebe Designhotels!

Zu dumm zum Reisen II

Da soll ein Trainer eine Gruppe Sportler auf einer Auslandsreise nach Vietnam begleiten, und einige minderjährig sind, ist er auch Aufsichtsperson. Am Flughafen checken alle ein, sie haben ein Gruppenvisum fürs Zielland, und während alle ihre Reisepässe auf den Schaltertisch legen, zückt der gute Mann seinen Personalausweis.

Er wusste, man braucht ein Visum, er wusste wohin es geht, er wurde nach seiner REISEPASS-Nummer gefragt.

(Die Gruppe ist ohne ihn geflogen, die Aufsichtpflicht ist durch weitere mitreisende Eltern gewährleitet, und der Trainer soll wohl jetzt den nächsten Flug nehmen).

Bräunlingen verbietet Solaranlagen auf Dächern – dümmer gehts immer

Bräunlingen verbietet Solaranlagen im Stadtkern | Frischer Wind | ScienceBlogs.de – Wissenschaft, Kultur, Politik

Ein trauriges Schauspiel ereignet sich zur Zeit in Bräunlingen im Schwarzwald. Dort hat der Stadtrat die Betreiber privater Solaranlagen im Stadtkern aufgefordert, diese wieder von den Dächern zu entfernen. Die Begründung: Solaranlagen stören das Stadtbild.

Geht’s noch?

Was ist schrecklicher an der Eisvogelnachricht?

Frankfurter Neue Presse – Frankfurt – Lokales: Eisvogel am Ufer des Woogtal-Weihers

Königstein. Das Phantom vom Woogtal ist entlarvt. Wochenlang hatten Spaziergänger immer wieder und unabhängig voneinander von einem komischen Vogel berichtet, den sie am Woogtal-Weiher gesichtet hätten. Von einem Eisvogel war mehrfach die Rede. Allein vorstellen konnte sich das niemand so recht und an Beweisen mangelte es auch – bis vor wenigen Tagen. Da nämlich hat der Königsteiner Bernhard Bender das Tier vor die Kamera bekommen und abgelichtet. Und jetzt steht auch fest: Ja, es ist ein Eisvogel.

Was ist schrecklicher: Dass die Luete nicht mal mehr einen Eisvogel erkennen? Oder dass ein Eisvogel in diesem noch recht naturbelassen und eigentlich für ihn gar nicht so schlechten Wohn-Gebiet eine Sensation ist?

Populistischer geht es gar nicht: Hängt die Bankvorstände?

Wenn einem die Wut bis zum Hals steht, dann muss man auch mal populistischer werden. Es ist nicht so, dass die Bankenkrise plötzlich und überraschend kam. Kein Krieg hat sie ausgelöst oder der Tod einen wichtigen Staatsmannes. Nein, sie war sogar vorhergesagt. Nur will halt keiner schlechte Nachrichten hören. Alles wird gut, das ist doch besser als die Miesmacherei.

Und letztlich stimmt es auch. Bankvorstände werden nämlich nur in Verantwortung genommen, wenn es um Profite geht. Dann bekommen sie mehr Geld. Wenn es aber schief geht, bekommen sie keineswegs weniger Geld. Nein, die Lehmann-Gauner habe sich den Abgang noch richtig angenehm gestaltet

Ich frage mich, welche Gesetze in Deutschland da greifen (es würde mich wundern wenn die Hypo-Fratzen auch nur einen Euro aus ihrer Privatschatulle zahlen müssen). Die haben halt falsche Entscheidungen getroffen. Kann ja mal passieren. Ist ja nicht ihre Firma, sie sind ja nur kleine Angestellte.

Hier in Asien müssen kleine Angestelle teilweise wirklich bezahlen, wenn sie einen Fehler machen. In dem Laden in dem ich arbeitete hatte der Besitzer ihnen 10 Prozent vom Lohn abgezogen wenn was geklaut wurde. Reiseagenturen bitten ihre Mitarebiter zur Kasse, wenn die eine Buchung falsch eingeben.

Es mag vielleicht daran liegen, dass ich in einem sozialistischen Land lebe, vielleicht auch daran, dass mir die Banker schon immer suspekt waren, aber ich denke, wenn es nicht bald Gesetze gibt, die diese Menschen und ihr Verhalten bestrafen, dann darf man sich nicht wundern, wenn mal einer durchdreht und das Gesetz in die eigene Hand nimmt.

Aber solange Bundestagsabgeordnete sich gerne im Schein der Ach so erfolgreichen Wirtschaftsführer sonnen haben sie natürlich kein Interesse, solche Gesetz zu erlassen.

Und dann wundern sie sich, dass plötzlich alle Die Linke wählen.