Wenn wir vor einem Jahr “Ja” gesagt hätten, dann wäre ich heute in Burma und könnte das nicht schreiben. Schreiben vielleicht, aber nicht senden. Ich würde zuhause sitzen in Rangoon oder wäre schon auf dem Weg nach Mandalay, wo es etwas ruhiger ist. Vielleicht hätte ich ein paar Touristen eine SD-Karte mitgeben können, mit Videos oder Bildern drauf.
Es kam anders, jetzt machen den Job Kollegen meiner Frau, und können nicht mal Infos rausgeben. Auf CNN läuft gerade die Story, dass der Druck auf Unternehmen, die in Burma investieren, größer wird. Soll man sie boykottieren? Nein, ich denke nicht. Aber Druck machen, öffentlichen Druck, das muss man. Sie sollen nicht mir ihrem Geld davonkommen, gerade diejenigen, die sich die Rohstoffe unter den Nagel reißen.
Man kann in Burma nur viel Geld machen, wenn man Rohstoffe rausholt oder wenn man die Junta mit Material versorgt. Alle anderen Unternehmungen verdienen nicht wirklich viel Geld – womit auch?
The Burma Campaign UK hat eine Dirty List veröffentlicht, das müssen sich die Firmen leider mal gefallen lassen.
Problem dabei: Darf man gar keine Geschäfte machen in einem solchen Land? Darf man zum Beispiel Touristen hinbringen? Ich denke ja. Zum Beispiel, um Informationen aus dem Land zu bekommen. Zum Beispiel, um wenigen Leuten eine menschenwürdige Arbeit zu geben. Es mag Berichte geben, dass Kinder eingesetzt werden, um Hotels zu bauen. sollen die Hotels deswegen wirklich leerstehen?
Nein. Gewisse Bereiche müssen ausgenommen werden von Sanktionen, zumindest solange die letzten Mittel noch nicht ausgeschöpft sind. Ich sehe einen Unterschied zwischen einer Ölfirma, die das Landausbeutet und einem Reiseveranstalter, der – so meine Erfahrung – sehr wohl auch auf die Situation im Land aufmerksam macht. Und Burmesen versuchen sehr wohl, Touristen hinter vorgehaltener Hand Informationen zu geben.
Ja, ich mag voreingenommen sein, weil ich letztlich auch von einer Firma profitiere, die in Burma im Tourismus aktiv ist – aber nicht auf der schwarzen Liste steht.
Es gibt noch ein anderes Argument: Eine Junta braucht Geld. Das bekommt sie von ausländischen Firmen. Diese können nun zeigen, ob sie eine Moral haben. Nehmen wir die Großen:
Chevron
Since its 2005 takeover of Unocal, US oil giant Chevron has been one of the joint venture partners developing the Yadana offshore gas field in Burma, which earns the military regime millions of dollars. Chevron also owns Texaco.
David J. O’Reilly
Chairman and CEO
Chevron
6001 Bollinger Canyon Rd.
San Ramon
CA 94583
USA
Email: comment@chevron.com
Daewoo International Corporation
Managing Director
Daewoo Int’l London Branch Office
Missing Link House, 3 Eastbury Road,
Northwood
Middlesex HA6 3AB
Fax: 01923 833 487
E-mail: iplee@daewoo.co.uk
Geopetrol
Gildo Pastor Center
7 Rue Du Gabian
MC 98000
Monaco
Fax: + 377 9310 1250
Email: contact@geoholding.com
Hapag-Lloyd
Managing Director
Hapag-Lloyd UK
48a Cambridge Road
Hapag-Lloyd House
Barking
Essex IG11 8HH
Fax: 020 8507 4165
Ivanhoe Mines
Robert Friedland
Ivanhoe Mines
World Trade Centre
Suite 654-999 Canada Place
Vancouver BC
Canada V6C 3E1
Email: info@ivanhoemines.com
Schenker
The President
Schenker AG
Corporate Communications
Alfredstrasse 81
45130 Essen
Germany
Fax: 00 49 201 8781 8495
Email: info@schenker.com
Es geht nicht um einen Boykott dieser Firmen. Es geht darum, sie zu fragen, wie sie ihren Einfluss und ihre Macht nutzen wollen, um den Menschen in Burma zu helfen.
In Phnom Penh gab es heute vor der Botschaft Demonstrationen und beim Bloggertreffen morgen wollen wir Burma natürlich auch zum Thema machen.
Wenn viele Menschen viele kleine Dinge tun, können sie Großes bewegen, Ich glaube daran.