Als ich diese Meldung las, erinnerte ich mich zunächst daran, dass man als Journalist eigentlich nicht über Selbstmorde berichtet. Dann fragte ich mich, warum das Attribut “Arbeitslos” so wichtig ist dabei.
Und hatte ich mächtig Respekt vor dem Mann. Wer sich umbringen will, weil er nicht mehr weiter will oder kann, wählt ja bisweilen so genannte schnelle oder humane Methoden. Der Mann hörte einfach auf zu essen. Ich finde, das hat eine gewisse Logik. Wer nicht mehr leben will, hört einfach auf zu leben. Und Nahrung ist der Motor, den wir brauchen.
Auf Spiegel.de wurde gefragt, warum er sich ausgerechnet diesen Hochsitz ausgesucht hat. Nun, wahrscheinlich weil es eine Beziehung gab zu dem Ort.
Da habe ich mir gedacht: Hat jeder Mensch einen Ort, an dem er sterben möchte? Abstrakt gesprochen, sozusagen (nein, es gibt keinen Anlass ausser die Geschichte hier). Einen Ort, der eine gewisse mächtige Bedeutung hat? Der Geburtsort? Wo man die Kindheit verbracht hat? Wo es den ersten Kuss gab oder den letzten? Ich habe auch so einen Ort, den ich immer schoen fand, im Wald, vielleicht, weil ich immer viel und vor allem gerne Zeit im Wald verbracht habe.
Ich weiß nicht, aber irgendwie dachte ich mir, alle schreiben am Valentinstag über die Glücklichen, da wollte ich mal an die anderen denken.