Category Archives: Kambodscha

Websamstag in Phnom Penh: Flickr-Sponsoren gesucht

Hey, we did it: Komme gerade vom ersten Websamstag in Phnom Penh. Der wird aber anders heißen, Montag ist hier nämlich eher schlecht für die meisten, per Abstimmung haben wir uns auf Samstag abend zwischen 18 und 20 Uhr geeinigt.
Worum geht es: Um ein Geektreffen, wie es eben die Webmontage in Deutschland sind. Passenderweise haben wir uns am Software Freedom Day getroffen, quasi um den zu begehen. Die gab es auch, zum Beispiel die Khmer-Unicode-CD und ein Linux in Khmer. (ok, ich kann damit noch nicht soviel anfangen..)

Eine Bitte an alle die das lesen: Wir suchen Spnsoren für Flickr-Accounts. Zum einen haben die meisten hier natürlich keine Kreditkarte und können sich einen Account weder online kaufen noch Paypal nutzen, zum anderen haben sie kein Geld. Ich selbst sponsore seit zwei Jahren eine Philippina, Hiraya. Wer also einen Flickr-Account sponsorn will, dem vermittel ich gerne einen kambodschanischen Blogger. Einfach Kommentar hinterlassen! Danke!

Sehr coole Szene hier, eher jung, weniger Business als Enthusiasten. Wir wollen uns austauschen, lernen, lernen. Ähnlich wie das deutsche Vorbild wollen wir eine Stunde lang präsentieren und dann einfach quatschen. In zwei Wochen ist das nächste Treffen, wie der im TN Coffee am Monivong.

Infos derzeit noch auf cloggersummit.wikispaces.com

Terror und Maschinengewehre

Während in Deutschland neuerdings die Polizei wohl von den US- und jüdischen Einrichtungen abgezogen wird, um usbekische Einrichtungen zu schützen, können wir hier in Kambodscha beruhigt sein: Zwar war eine Straße am Sonntag hier deswegen gesperrt, weil dort gerade irgendwelche Attentäter eine wohl polizeiinterne Auseinandersetzung mit Kugeln beendeten, dafür sind wir hier geschützt, weil wir heute morgen gerade wieder gesehen haben, wie unser Nachbar das AK-47 auf den Rücksitz legte. Und wenn es mal Stress gibt, sitzt in der Nebenstraße ein Wachmann mit einem Maschinengewehr. Statt Bombenterror gibt es hier also noch die gute alte Kriminalität mit Schusswaffen.

Ein Traum und die Wirklichkeit

Träume sind ja meist etwas schräg, so auch einer, den ich vor einigen Tagen hatte: Ich wollte aus irgendeinem Grund mit meinem Freund Wolfgang mit einer Cessna von Kambodscha nach Deutschland fliegen. Ich wusste, dass ich das Ding nicht steuern kann, sah es aber als Herausforderung. Es schien uns nicht wirklich ein Problem zu sein in dem Traum. Ich wachte vor dem Start auf.

Heute lese ich hier in einem Magazin, dass letzten Monat zwei deutsche Piloten hier in Phnom Penh mit einem Kleinflugzeug gelandet sind – sie machen eine Weltumrundung und sammeln Spenden.

Auf einer anschließenden Pressekonferenz vor dem Königspalast standen die zwei deutschen Piloten den zahlreichen Medienvertretern Rede und Antwort. Einerseits ging es dabei natürlich um ihre Weltumrundung in einem Kleinflugzeug, andererseits um ihre offizielle Mission für die Deut sche Stiftung Weltbevölkerung (DSW). Uwe Thomas und Maria Carstensen haben in Deutschland die MUT-Stiftung als Treuhandstiftung unter dem Dach der DSW gegründet. Ihre Einnahmen und Erträge kommen den Hilfsprojekte n der DSW zugute. Zusammen mit der kambodschanischen Partnerorganisation Indradevi Association unterstützt die DSW Projekte zur Sexualaufklärung und Aids-Verhütung für Schüler.

Ich hatte davon zuvor nicht gehört.. seltsam, oder?

Moped und Fernseher kaufen in Kambodscha

Ich wollte es anfangs kaum glauben, aber so ein Motorrad (in Deutsch: Kleinkraftrad), kostet – in asiatischer Bauweise, schon mal 1500 Dollar. Meines ist eine kleine Yamaha, im Rollerstyle, und Automatikgetriebe. Nur ein Foto gibt es nicht, weil ich seit einer Woche versuche, meine Zulassung zu bekommen und sie deshlab noch beim Händler steht.
Das Problem sind dabei weniger die Behörden: Zunächst brauche ich von meinem Vermieter eine Bestätigung, dass ich hier in Phnom Penh wohne. Die muss er bei der Distriktverwaltung holen. Leider hat sein Angestellter nicht wirklich Lust gehabt, hat uns erst hingehalten, dann auch noch das falsche Dokument geholt. Gestern hat sich dann der Chef der Firma selbst drum gekümmert, heute hatte ich das Papier dann in den Händen. Das gab ich dann zusammen mit einer Passkopie meinem Mopedhändler – ein netter junger Mann, ein Freund eines Angestellten von Nataly, dem wir vertrauen können (und müssen). Er spricht zwar kein Englisch und Lesen und Schreiben scheint auch nicht so sein Ding, aber egal, er kümmert sich rührend um mich, hält mich auf dem Laufenden, was die nächsten Schritte sind und wann ich wohin soll. Mittlerweile habe ich wohl schon ein Nummernschild und muss morgen nur auf irgendeine Behörde, weil die ein Foto von mir machen müssen. Dann sollte alles vorbei sein.

Ich bin mir im übrigen gar nicht so sicher, ob das hier wirklich kompliziert ist. Tatsächlich dürften die Hürden für Ausländer in Deutschland auch nicht gerade niedrig sein.

Dann geht es noch zur deutschen Botschaft: die müssen mir eine Bestätigung schreiben, dass mein Führerschein (ich habe noch den grauen Lappen), ein solcher ist und unbegrenzt gültig. Denn laut neuem Gesetz muss hier jeder eine Fahrerlaubnis haben – was keinen wirklich interessiert, deshlab hat man die Umsetzung des Gesetzes noch mal ausgesetzt.

Einfach war es einen Fernseher zu kaufen, so einen schicken flachen im Breitbildformat, Phillips, für 699 Dollar fast ein Schnäppchen. Leider war der Tuner defekt, alle Sender verschwanden plötzlich und wir konnten nix mehr empfangen. Das Gerät wurde uns anstandslos sofort im Sorja-Center umgetauscht. Wow. Die wollten nicht mal die Quittung sehen, weil sie sich an uns erinnerten.

Cloggersummit2007: Rückblick auf eine Web-Konferenz in Kambodscha

Es hat ein paar Tage gedauert, aber jetzt dann doch ein Rückblick auf den Cloggersummit.
Zunächst einmal die Intention: Die Clogger (Cambodian Bloggers) haben den Focus weniger auf den letzten Supertrends, sondern aufs Vermitteln. Die Konferenz sollte den Teilnehmern vermitteln, was diese neue Internet-Welt alles kann. Viele haben mal eben eine Mailadresse, ein neuer Freund – Chivorn – lebt in einer Provinz als Lehrer und hat nicht einmal einen Computer. Gleichwohl kam er per Bus in die Hauptstadt, um was Neues zu lernen.

Das Lernen stand im Mittelpunkt, und deshalb gab es nur wenige Vorträge, dafür umso mehr Gruppenarbeiten (ja, wir mussten dann auch die Ergebnisse präsentieren) und am Ende sogar ein Rollenspiel. Es ging darum, das Erlernte zu verstehen und umzusetzen.

Das geschah in einer Geschwindigkeit, die für mich überwältigend war. In einer Gruppe sollten wir erklären, was Teamblogging ist. Dazu hatten wir 20 Minuten Zeit. Zwei Teilnehmerinnen hatten nicht einmal eine Ahnung, was ein Blog ist. Das wurde ihnen erklärt, und schon konnten wir die Präsentation machen. Ich habe selten erlebt, wie schnell Menschen etwas komplett neues aufnehmen und umsetzen. Schaue man sich bloß das Medienforum in nrw an, die haben das Internet bis heute nicht begriffen.

Auch das Drumherum war höchst professionell und hatte trotzdem Charme. Der Cloggersummit2007 hatte mindestens Barcampniveau – inklusive freies Essen, Getränke, T-Shirts.

Was mich besonders gefreut hat, wie selbstverständlich Tools wie Skype verwendet werden. Ich habe ohnehin den Eindruck, dass man hier visueller ist als in Deutschland. Kohlja, die gerade in den USA ist, wurde per Skype-Video zugeschaltet, ebenso ein Panelist aus Malaysia. Per Blog-TV konnte man von außerhalb zuschauen (ja, die Technik hängt noch, zum einen an der geringen Bandbreite hier, zum anderen an der Performance von Blog-tv) und im Chat sich austauschen.

Die Kommunikation geschah im Netz geschah über das Wiki (cloggersummit.wikispaces.com) und eine Gouglegroup. Und, ja, der Tag “Cloggersummit2007” wurde auch genannt.

Kurzum: In Sachen Internet gibt es hier eine Menge sehr aufgeweckte schlaue Leute, die sehr unbefangen an das Thema herangehen und weniger eine Webelite darstellen wollen, wie manche A-Blogger in Deutschland. Austausch und voneinander lernen steht im Vordergrund, und das macht es so interessant. Von wegen Entwicklungsland.

Am Rande sei erwähnt, dass das Open Institute hier eine Menge Arbeit in Khmer-Software gesteckt hat: Dank Unicode und der dreijährigen Arbeit von 15 ehrenamtlichen Mitarbeitern gibt es nun Open Office, Firefox und Thunderbird in einer Khmer-Version.

Eines aber sollte man wissen: Internetzugang haben in Kambodscha noch immer sehr wenige Menschen. In den Provinzen haben kaum Menschen einen Computer. Aber das kann sich ändern, derzeit ist Wimax hier sehr im Kommen.

ECCC: Die Regierung und der Versuch der Einflussnahme

Das Rote-Khmer-Tribunal kommt immer mehr in die Gänge und leider versucht auch die Regierung hier, mehr mitzumischen als sie eigentlich soll. Noch harmlos, weil nunmal im Gesetz verankert, ist die Rolle des vorherigen Königs Sihanuk. Der war nicht gerade ein Widerstandskämpfer gegen die Roten Khmer, auch wenn er in Arrest saß. Aber aussagen wird er nicht: Ein Gesetz gibt ihm Immunität. Das stellte Ministerpräsident Hn Sen jetzt noch einmal klar.

Weniger erfreulich ist die Nominierung von You Bunleng als Richter am Apeal Court. Er ist nämlich auch einer der Richter am ECCC-Tribunal. Die UN und andere waren ein wenig überrascht über die Nominierung, denn sie bezweifeln, das Bunleng beide Jobs machen kann. Die Regierung sieht das anders und bittet um Gelassenheit. Tatsächlich aber schwächt es die Rolle des Richter am ECCC.

Neue Nummernschilder

Von wegen keine freie Presse in Asien: So etwas wie ich gerade gelesen habe möchte ich mal in Deutschland sehen. Es geht um neue Nummernschilder in Kambodscha. Immer wieder lässt sich die Bürokratie was einfallen, vor allem auch um der Polizei einen neuen Grund zu geben, Strafzettel auszustellen. Nun also neue Nummernschilder. Wer keins hat, muss zahlen – so er erwischt wird.
Zum richtigen Verhalten schreibt jetzt die “Cambodia News”: “Do what we usually do with new rules in Phnom Penh: keep your head down and wait till everyone forgets about it.” Ich stelle mir gerade vor, die FAZ oder wer auch immer würde das schreiben, wenn das neue Nichtrauchergesetz oder was auch immer kommt.

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Regen-Wetten in Battambang

Eben habe ich das hier bei der Süddeutschen gelesen:

Während andere Länder Südostasiens in den Monsunfluten regelrecht ertrinken, wird der Regen von den Spielern und Zockern in Kambodscha sehnsüchtig erwartet.

“Regen-Wetten” heißt das beliebte Spiel, dessen Hochburg Battambang ist. In der zweitgrößten Stadt des Landes klettern derzeit überall Menschen auf die Dächer, um noch bessere Sicht auf den Himmel zu haben. Dadurch hoffen sie, Vorhersagen über das Wetter besser treffen zu können – und beim Wetten zu gewinnen.

Werde demnächst mal dort sein und mir das genau anschauen.

Weltbank-Präsident in Kambodscha

Kambodscha bekommt gerade internationale Presse, zum einen durch das Rote Khmer Tribunal, zum anderen war gerade Weltbank-Präsident Robert Zoellick dort. Seine Erkenntnis zusammengefaast:
“Robert Zoellick urged Cambodia to fight graft, better manage its resources and improve education and healthcare.”

Tatsächlich mahnte er den Kampf gegen Korruption an und unterstützt das Landprogramm der Regierung. Die versucht zunehmend mehr Land den Bewohnern zu geben. Einem Bericht von KI Media zufolge sei dies eine wichtige Strategie, um die Armut im Land zu bekämpfen: Wenn die Bevölkerung eigenes Land hat. 20.000 Landbesitzurkunden werden derzeit pr Omonat ausgegeben, vor allem in den ländlichen Gebieten. Interessant ist dieser Satz: ” adding that some powerful people are seeking to dominate large tract. ”

Erfreulich ist das Zoellick recht schnell nach seinem Amtsantritt nach Kambodscha und überhaupt Süd-Ost-Asien kam. Mehr Details über den Aufenthalt bei KI Media.

Wie ein Tribunal für Pressefreiheit sorgen kann

Das Rote Khmer Tribunal in Kambodscha rückt das Interesse der Welt derzeit wieder auf die grauenvollen Kapitel der Geschichte des asiatischen Landes. Interessant dabei ist ein Nebeneffekt: In den vergangenen Wochen wurden über 160 Journalisten in Workshops darauf vorbereitet, wie man von solch einem Tribunal berichtet. Und dies nicht etwa von staatlicher Stelle, sondern von internews.org, einer NGO, die sich dem Training und der Ausbildung von Medienleuten verschrieben hat.

In den Workshops ging es vor allem darum, das komplizierte juristische Verfahren im Tribunal darzustellen. Ziel sei es, die Journalisten in die Lage zu versetzen, die (lesende oder Radio hörende) Bevölkerung in Kambodscha gut und umfangreich zu informieren.

Randnotiz: Während in Kambodscha Journalisten also lernen, wie sie frei und unabhängig über eine mehr oder weniger staatliche Aufklärungsinstitution berichten sollen (man könnte das Tribunal auch als Ausschuss sehen :-)), muss hier zu Lande der Regierung klar gemacht werden, dass genau dies Aufgabe von Journalisten ist: Über das zu berichten, was Thema ist, und nicht offizielle Verlautbarungen herunterzubeten. Und dazu eben auch internet Quellen anzuzapfen.

Und nochmal Kambodscha: Nein, kein Bürgerkrieg

… auch wenn dort jüngst am Vietnam-Denkmal zwei “local handmade” Bomben hochgegangen sind (keine Toten, keine Verletzten). Es handelt sich dabei wohl um den Protest gegen die immer besseren Beziehungen zu Vietnam. Mutmaßliche Täter sind drei festgenommene Männer, die zur Khmer Kampuchea Krom Liberation Front gezählt werden. Diese Gruppe will das ehemals zu Kambodscha gehörende Gebiet des Mekong Deltas (Kambuchea) wieder der Hoheit Vietnams entziehen.

Dengue-Fieber in Kambodscha

Auch wenn Kambodscha Malaria Gebiet ist, ist die Gefahr an Dengue Fieber zu erkranken, viel höher. In den letzten Monaten hat es in dem südostasiatischen Land einen erheblichen Anstieg an Fällen gegeben. Während der finaziell meist betuchte Ausländer zur Behandlung nach Bangkok fliegen kann, muss sich die Landbevölkerung selbst helfen. Das große Problem ist derzeit dass nicht genügend Bekämpfungsmittel gegen die Mücken vorhanden sind. Das Land und die Behörden sind angewiesen auf Spenden und das Geld reicht meist nur zur Bekämpfung in besondern schlimm betroffenen Gebieten, wie gerade der Asia Sentinental berichtet. Übrigens ein lesenswerter Artikel, wenn man sich über die Dengue-Fieber-Situation in Kambodscha informieren möchte.

Und ECCC zum dritten

Weil es halt gerade aktuell ist, werde ich auch weiter über das Rote-Khmer-Tribunal schreiben (wird ja hier zu Lande eher wenig beachtet, solange die keine deutschen Geiseln nehmen)
In der Phnom Penh Post ist ein Artikel erschienen, in dem vor allem der Künstler Vann Nath (auch ein Überlebender des Pol-Pot-Regimes) sich äußerst skeptisch über das Triibunal äußert.

“I have completely lost hope with the ECCC because it’s been 30 years. Many people who survived and waited to see justice are rapidly dying,” Nath said. “It is better not to wait any more, the problems [at the court] are happening again and again. I don’t think the court will provide justice.”

Vor allem die Kosten in Höhe von 50 Millionen Dollar findet er unvertretbar. Man habe nichts getan für das Geld, und überhaupt bekämen es vor allem die ausländischen Gerichtsbeteiligten. Und wenn das Geld weg sei, würden diese halt einfach die Tür zu machen und zurück in ihre Heimatländer fahren. Nath, 62, ist einer der wenigen Überlebenden des Toul-Sleng-Gefängnisses.

Der ECCC Presse-Sprecher Reach Sambath kündigte an, man wolle zusammen mit den Vereinten Nationen bis Ende des Jahres weitere Geldgeber finden.

Kritik am schleppenden Verfahren kommt laut Zeitungsbericht auch von der Human Rights Watch: Deren Sprecherin Sara Colm sagte, der Prozess gehe nicht schnell genug voran. Die Verzögerungen seien weniger fr das Regima als für die Betroffenen und Opfer schlimm. Schuld daran seien sowohl die Regierung als auch die Internationale Gemeinschaft.

Erster Angeklagter an Rote-Khmer-Tribunal übergeben

Neulich habe ich noch allgemein gebloggt zum Tribunal in Kambodscha, heute kommt die erste Meldung, dass Kang Keg leu, der Direktor des berüchtigten Toul Sleng Gefängnisses, dem Tribunal übergeben wurde:

Die kambodschanische Justiz hat am Dienstag den ersten Verdächtigen an das Tribunal zur Ahndung der Verbrechen der Roten Khmer übergeben. Das gab das Gericht in der Hauptstadt Phnom Penh bekannt.

via Basler Zeitung und andere

Das Rote-Khmer-Tribunal in Kambodscha

Es hat lange gedauert, aber nun wird gearbeitet: Gerade sind die Dolmetscher für das Rote Khmer Tribunal eingestellt worden, das Untersuchungsgefängnis ist fertig, und hinter den Kulissen wird heftig geackert. Die Namen der Beschuldigten sind noch nicht offiziell, fünf Namen werden aber schon genannt. Es sollen sein:

“Bruder Nummer zwei” Nuon Chea, der ehemalige Präsident Khieu Samphan, der Außenminister des Regimes, Ieng Sary und seine Frau Ieng Thireth, und Kang Kek Leu, Direktor des berüchtigten Tuol Sleng-Gefängnissesin Phnom Penh.

Zum Verständnis in Kurzform: Angeklagt sind – ähnlich der Nürnberger Prozesse hier zu Lande – führende Köpfe der Roten Khmer für ihre Verbrechen während des Terror-Regimes. Ausdrücklich verfolgt das Tribunal nicht die Vergehen und Verbrechen niederranginger Offiziere und Soldaten.

Wer nicht nur die Berichte der Nachrichtenagenturen verfolgen will, sondern mehr wissen will, dem seien zwei Links angeraten:
Zum einen die offizielle Seite des ECCC, des Tribunals

Zum anderen das Khmer Rouge Trail Web Portal, das außerhalb der offiziellen Berichterstattung aufgebaut wurde und eine Vielzahl an Informationen bereithält.